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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1924
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- 1924-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1924
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28Z0Mrl"bI°,t,, d. Dttchn. Buch»a°d-l. Redaktionelles TeU. >ö 55, 5. März 1924. Stadt- und Landverbandes für Leibesübungen an einem der nach,ten Sonntage in der Halle des »Männcrturnvereins von 1843« zur Aus führung kommen. Im Verein mit der Volkshochschule Wies baden soll die Buchkultur mehr als bisher gepflegt werden. - Ter Buchhandel hat seine Mitarbeit gern zugesagt. Durch leihweise Über lassung der »Piperdrucke« und von Drucken aus den Marees-Mappen bei Vorträgen über künstlerische Themen hat sich Heinrich Staadt den besonderen Tank der Zuhörer erworben. »Tantvns Tod« wurde von Bruno Schönfeld frei aus dem Gedächtnis gesprochen. Gin »Christian Morgenstern-Abend« findet eine Wiederholung, und Stefan Zweigs Jeremias, den ebenfalls Bruno Schön seid frei rezitierte, fand eine gute Aufnahme beim Publikum. Auch aus den Reihen des Buchhandels selbst hat sich der rührige Leiter der Volkshochschule Mitarbeiter und Vortragende zu sichern gewußt, sodaß das Band der Arbeit zwischen Buchhandel und Volksbildungswesen ein immer inni geres zu werden verspricht. Gemeinsam mit den Biihnenverbänden, der Volkshochschule und der Wiesbadener VortragsgemeinsckM, der auch die buchhändlerischen Organisationen angehören, findet gegen wärtig ein Goethe-Zyklus im Kurhaus statt. Ten Erösf- nuugsvortrag hielt Geheimrat Professor vr. K. Walzel (Bonn) im großen Kurhaussaal. Der Redner zeigte das gewaltige, viel erörterte Goetheproblem in ganz neuem Lichte, »Goethe und die deutsche Kul tur«, des großen Weimaraners Entwicklung vom Tatenmenschen der Jugenddichtungen, über den Sehnsuchtsmenschen aus der italienischen Reise zu dem abgeklärten, durchgeistigten Freunde seines großen Dio- skuren Schiller. Sehr rührig beteiligt sich an dieser Bildungsarbcit der Intendant des Staatstheaters, Herr vr. Carl Hage mann, dessen Vorträge über »Opcrnregie«, »Schauspielkunst«, über Oscar Wilde und Richard Wagner stets sehr gut besucht waren. Ter Buna der »Freunde evangelischer Freiheit« hat den berühmten Marburger Theologieprofessor und Kanzelredner 1). Niebergall zu einer »Reli giösen Woche« über das Thema »Menschwerdung« für sechs Abend- oorträge in der Schloßkirche gewonnen. Auch die der Jugendbewegung angehörenden Kreise fehlen nicht in der Reihe der Vortragsveran stalter: eine stattliche Schar Jugendlicher erfreute sich vergangene Woche an den Vorlesungen Max Jungnickels aus seinen eigenen Wer ken. Mit all diesen Veranstaltungen scheint die Kurstadt Wiesbaden aus den bedrückenden Verhältnissen des vergangenen Jahres wieder zu neuem geistigen Leben erstarken zu wollen, als ein Eckpfeiler deut scher Kultur im Westen. Alfred Schmidt. Werbung für Buch und Zeitschrift. — Herr Ernst Köhler- H außc n in Firma Ter Büchermann Pförtzsch L Ko. in D r e s d e n hat im Aufträge des Verlags der Schönheit Richard A. Giesecke in Dresden in Stettin und Magdeburg Vortrüge über »Ein Leben in Schönheit« gehalten. Tie Veranstaltung in Stettin ging von der Firma Keimling L Grünbcrg aus, die in ihrem Schaufenster Schönheitsliteratur ausgelegt und im Vortragssaal einen großen Verkaufst!sch ausgestellt hatte. Ter Absatz war sehr zufrieden stellend. In Magdeburg hatte die Firma Central - Buch - Handlung und Antiquariat Friedrich Neinecke die Veranstaltung des Vortrags übernommen, einen großen Saal gemietet und in ihrem Fenster eine reizvolle Ausstellung gemacht, die das Publikum in dichten Scharen angezogen hat. Auch hier war im Vortragssaale ein Verkaussstand eingerichtet, an dem ebenfalls gut verkauft worden ist. Literarische Vorträge in Wien. — Die Wiener Literarische Anstalt in Wien veranstaltet verschiedene Vortragsreihen, die in Beziehung zum Buche stehen. In Gemeinschaft mit der Kunstzeit schrift »Der Cicerone« werden vom 5. März bis 4. April Vorträge über die K u n st Asiens abgehalten werden, zu denen die Jahres- Abonnementsquittung des Cicerone freien Eintritt gewährt. Es sprechen am 5. März l)r. Alfred Salmony (Köln) über Plastik in Siam, am 12. März vr. William Cohn (Berlin) Uber chinesische Malerei. Am 19. März hält Professor vr. Ernst Diez (Wien) einen Vortrag über die Miniaturmalerei in Persien und Indien, es folgt am 26. März Professor vr. Ernst Große (Freiburg) über Kunst und Leben in Ost asien, und den Schluß bildet am 4. April Professor vr. Heiurich Glück (Wien), der über die Kunst Asiens als Problem sprechen wird. Des weiteren veranstaltet die genannte Firma eine Vortrags reihe: »Das vorgelesene Buch«, die dem Zwecke dient, das Verhältnis zwischen Buch und Leser enger zu gestalten. »Ter Leser soll das gute Buch entdecken, das Buch seinen richtigen Leser erobern«, heißt es in dem Prospekt. Am 22. Februar hat Rudolf Jeremias Kreutz aus ungedruckten Werken gelesen, am 29. Februar vr. Erich Fortncr über Goethe gesprochen. Am 7. März liest Professor vr. Franz Strunz, Direktor an der Wiener Urania, Stefan Zweig laus dem Buche Amok), am 14. Mürz Hilda Wegener, nach einem einleitenden Vortrage von vr. Leopold Langhammer aus Strindberg. Uber Peter Rosegger und Karl Schönherr spricht am 21. März Vr. Erich Fortncr; Elsa Karan vermittelt am 28. März Artur Schnitzler und Hugo Hosmannsthal, und am 4. April liest vr. Fried! Schreyvogl aus dem Sticlcrschen Winteridyll und aus »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke«, von N. M. Rilke. Kulturabendc der Buchhandlung Hermann Welz in Zeitz. — Bruno H. B ürgel hielt am 28. Februar einen Lichtbildervortrag über »Wer den und Vergehen der Welten*. Uber den Dichter-Astronomen ist an dieser Stelle schon so viel Lobendes gesagt, daß es sich erübrigt, noch mals die vollendete Art der Stofsbehandlung besonders zu betonen. Der rauschende Beifall einer zahlreichen Zuhörerschar bewies den äußeren Erfolg. Am 12. Mürz tanzt Life Abt zum sechsten Kultur abend. Ihr Gastspiel wird ein neuer Erfolg sein. »Krebs« Verein jüngerer Buchhändler, Berlin. — Einen vollen Erfolg brachte der Autorenabend am 2 8. Februar dem Vor tragenden Herrn Arthur Reh dein (Atz vom Nhyn) und dein »Krebs«. Schon die stattliche Anzahl der Erschienenen war ein Beweis für die Anziehungskraft des bekannten Schriststellernamens. Zum Vortrag gelangte» eine ernste Erzählung, einige Balladen, dann eine heitere Erzählung und Scherzgedichte, die die Zuhörer iu die beste Stimmung versetzten. Den Schluß bildeten noch unveröffentlichte Märchen. Ter besondere Vorzug dieses Abends lag in dem leb haften mitreißenden Vortrag des Verfassers, der alle Stimmungen vorzllglicl) zu treffen wußte. — Bei dem anschließenden geselligen Teil des Abends kamen mehrere freiwillige Musikvorträge von Mit gliedern zu Gehör, u. a. der Norwegische Brautzug von Grieg, von Kollegen Konard. Ferner erntete das inzwischen zur jungen Kol legin herangewachsene Vereinskücken »Leuchen« in Gemeinschaft mit Frl. Hildegard Wittkowski für den Vortrag von Wanderliedern mit Mandolinen- und Lautcnbegleitung lebhaften Beifall. Auch ohne das anschließende kleine Tänzchen war der Abend als ein sehr genußreicher zu bezeichnen, dem am 22. März ein ähnlicher folgen soll. Verzeichnis der Postorte in den besetzten Gebieten. — Zur Er gänzung des im Bbl. Nr. 47 vom 25. Februar 1924 abgcdruckten Verzeichnisses' der P o st o r t e in den besetzten und Ci n b r u ch s g e b i e t e n, soweit Buchhandlungen dort ansässig sind, sind noch folgende drei Orte nachzutragen: Berncastel-Cues lMoseltalbahn) — OPD.-Bz.: Trier a I k Rengsdorf (Kr. Neuwied) — OPD.-Bz.: Coblenz a r k Sobernheim (Nahe) — OPD.-Bz.: Coblenz a I v Pakete mit Büchern nach dem besetzten Gebiet.— Das Amtsblatt des Neichspostministeriums Nr. 16 vom 29. Februar 1924 enthält folgende Nachricht: Nach einer neueren Entscheidung der fremden Zoll behörde unterliegen Pakete mit Büchern nach dem besetzten Gebiet den für Postpakete festgesetzten Einheitszollsätzen (die zuletzt im Bbl. Nr. 53, S. 2719 mitgeteilt worden sind). Die zollfreie Einfuhr er streckt sich lediglich auf Lebensmittelpakete. Einzahlung von Fernsprechgebühren im Postfcheckwcge. — Obwohl in den vom Fernsprechamt zur Versendung gelangenden Mitteilungen über die Höhe der Fernsprcchgebührenschuld daraus hingewiesen ist, daß bei der Zahlung der Ciebühren ans dem Postscheckwege unbedingt Amt und Nummer des Anschlusses an zu geben sind, gehen täglich bis zu 100 Zahlungen im Schccküberwcisungsverfahren beim Leipziger Fernsprechamt ein, bei denen diese Angaben fehlen. Hierdurch wird die Buchführung beipi Fernsprechamt er heblich erschwert. Es besteht außerdem die Gefahr, daß solche mit unvollständigen Angaben eingehende Zahlungen überhaupt nicht oder erst pach zeitraubenden Nachforschungen untergcbrächt werden können, sodaß die bestimmungsmäßig bei Nichtzahlung der fälligen Gebühren innerhalb der festgesetzten Frist zu verhängende Sperre zur Anwen dung gebracht werden muß, weil das Konto der Teilnehmer nach Ablauf der Frist noch osfcnsteht, obgleich die Gebühren rechtzeitig entrichtet worden sind. Die Nachteile, die durch die Sperrung der Anschlüsse in solchen Fällen erwachsen, haben sich die Teilnehmer selbst zuznschreiben. Wem daran gelegen ist, daß die cingezahltcn Fern>- sprechgebühren rechtzeitig und an richtiger Stelle gebucht werden, der ermögliche dies auch dem Fernsprechamt, indem er ans den Zahlungs überweisungen usw. deutlich die Nummer des Anschlusses angibt, für den die Zahlung bestimmt sein soll.
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