Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190802268
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080226
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-26
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
47, 26. Februar 1908. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2327 Vuchverlag fürs Deutsche Haus Berlin SW. 11 >- Wilhelm Äagner -< Anhaltstraße 14 Auslieferung: F. Volckmar, Leipzig; — Moritz Perles, Wien. Die überaus glänzenden Besprechungen, die unfern „Büchern des Deutschen Hauses" von der gesamten Presse des In- und Auslandes gewidmet wurden, sind durch eine solche von Thomas Mann vermehrt worden. Dieser schreibt: Hörsamkeit verbände. Da ist Goethes Werther und Balzacs Frau von dreißig Jahren; da sind die Weihnachts- erzählungen des großen Dickens und Thackerays Diamant; die Grimmschen Märchen, Loffmanns Elixiere und Ge schichten von Zschokke; da ist Otto Ludwig mit „Zwischen Liinmel und Erde", Spiclhagen mit den „Deutschen Pio- tolstoi mit den „Kosaken" vertreten, und die Serie Dr. Rudolf Presber, der liebenswürdige Erzähler, schickt mir zwölf Bücher, zwölf handliche Bände in eigen- artiger Uniform, die alle auf dem ersten Blatt den Titel „Die Bücher des deutschen Laufes" tragen. Er schreibt mir dazu, daß diese zwölf Bände die erste Serie einer fort laufenden Publikation darstellen, von der jede Woche ein neuer Band erscheinen soll und die nach einem lange von ihm gehegten Wunsch und Plan „den ehrlichen Kampf gegen die Schundliteratur aufnehmen will, indem sie dem Volke wertvolle Lektüre aus dem Schatz deutscher und fremder Literatur der Gegenwart und Vergangenheit in gediegener Ausstattung zu leicht erschwinglichem Preise bietet". Der Lerausgcber wünscht zu hören, ob es ihm und dem Verlag gelungen ist, im Sinne dieses volks freundlichen Programms schon in den Anfängen Achtbares zu leisten, wünscht, daß ich ihm in kurzen Worten meine Meinung über sein Unternehmen sage Das tu', ich gern. Da er aber mein Sprüü lein ausdrücklich für die Öffentlich keit bestimmt, so sehe ich nicht ein, warum ich's nicht selber gleich öffentlich sagen soll. Linker den Äußerungen der sozialen Liebe ist wohl die schönste das vielfältige Bestreben unserer Tage, dem Volke, den geistig Anberatenen und wirtschaftlich Schwachen gute Kunst, gute Bücher zuzuführen. Aber von allen Versuchen in dieser Richtung scheint dieser mir die höchste Anwart schaft auf Erfolg zu besitzen. Zunächst ist die Auswahl mit ungewöhnlichem päda gogischen Takt getroffen, so zwar, daß unter den ersten zwölf Bänden sich kein Werk findet, daß nicht zweifellosen Wert mit leichter Zugänglichkeit, Kunsthöhe mit Anter- cd Nieren" schließt mit einem guten Band Kretzer und einer Erzählung des Schweden Nicolai. Was will man mehr? Ich mache mich anheischig, mit diesen zwölf Büchern ein Vierteljahr lang mutterseelenallein auf dem Lande zu existieren. Aber das eigentlich Erstaunliche ist die Ausstattung — zusammen mit dem Preise, für den sie geboten wird. Die Bücher sind in einem modernen Geschmack durabel und stattlich gebunden. Sie zeigen auf starkem Papier einen geräumigen und angenehmen Druck Unterrichtete Literaten schrieben die Einleitungen. Geschickte Zeichner lieferten den Bildschmuck. Und diese Bücher, deren Ladenpreis man unbedenklich auf mindestens zwei Mark fünfzig schätzt, kosten Stück für Stück fünfundsiebzig Pfennig. Das ist wohl unerhört. Zu einem solchen Preise sind wohl »och niemals Bücher, die der elegantesten Bibliothek nicht zur Unehre gereichen würden, auf den Markt gebracht worden. Es ist klar, daß auf diese Weise kein Geschäft gemacht werden kann. Dies Unternehmen ist kaum ein „Unternehmen" im zeitgemäßen Sinne Lier wirkt ein reiner, uneigennütziger Wille im Dienst einer guten und liebevollen Sache — ein Wille, den man nach Kräften ermuntern und fördern soll, wie diese Zeilen es zu tun versuchten. Thomas Mann. Folgende Besprechungen seien ferner noch hervorgehoben: Tägliche Rundschau: Eine neue buchhändlerische Leistung, die bei allen Bücherkäufern freudiges Er staunen wecken wird, tritt soeben an die Öffentlichkeit. Eine Sammlung guter und allerbester Werke in prächtiger Ausstattung und zu kaum glaublich niedrigem Verkaufspreis . . . Die Bände wirken so hübsch, daß sie dem Bücherbrett zur Zierde gereichen . .. Für Volks-, Beamten-, Schul-, Fabrikbüchereien sind diese „Bücher des Deutschen Laufes" nicht minder beachtenswert wie für den Privatmann jeden Steuer grades. Berliner Börsen - Courier: Es ist ein wirkliches Vergnügen, eins der mattroten, durch frische, grüne Ornamente und gelbquadrierten Schnitt belebten Bücher in die Land zu nehmen, ein noch viel größeres, darin zu lesen. And dieses Vergnügen bezahlt man mit lumpigen fllnfundstebzig Pfennig... Mit Heller Freude muß man den Plan begrüßen, mit doppelt Heller Freude seine Ausführung. Wer das Anternehmen unterstützt, lut sich selbst einen Gefallen. Frankfurter Zeitung: Die bis jetzt vorliegenden Bände bieten in bezug auf die Ausstattung in der Tat An gewöhn liches und werden ihren Besitzern dauernd lieb sein.. . Der dunkelrote verzierte Einband ist gediegen und nimmt sich schmuck aus, die Illustrationen haben einen künstlerischen Zug, auch ein informierendes Vorwort fehlt nicht — kurz, diese Bücher können sich nach Inhalt und Gewand in jedem Lause sehen lassen und verdienen ein warmes Wort der Empfehlung. Die Gegenwart, Berlin: Ich glaube, nicht zu viel zu sagen, wenn ich behaupte, diese „Bücher des Deutschen Laufes" werden eine Revolution im Buchhandel Hervorrufen. Ich sage nicht zu viel, wenn ich behaupte, diese „Bücher des Deutschen Laufes" sind eine Kultur tat .. . Wer diese Bücher sieht, wird die ehrliche Freude des Referenten begreifen und teilen. Lelfen wir alle, Bücherschreiber und Bücherkäuser, dieses Laus weiter aus zubauen. Es gilt eine Kulturtat von gar nicht abseh bar hohem Werte für unseres Volkes Geistes leben. Wenn Sie die originell ausgestatteten Bände stets vorrätig halten, erzielen Sie fortgesetzt einen bedeutenden Absatz. 303»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder