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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080304
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^ 53, 4 März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel 3597 * Postjubtläum. — Am 1. März d. I. waren hundert Jahre verflossen, seit die sämtlichen bayerischen Posten vom Staate übernommen worden sind. Seine Königliche Hoheit der Prinz regent von Bayern hat aus diesem Anlaß ein ehrendes An erkennungsschreiben an das kgl. bayerische Verkehrsmtntsterium gerichtet. OstalvAue xeneral cke 1a Olbrsirie krsn^sise. — Vom Oatalogus gönsral äs In librairis kraogaiss T. 18 (psrioäs äo 1900 ä 1905), reäigs par O. äoräell (Oaris, Oibrairis k^ilseov, kor kämm suoor.), ist soeben das zweite Heft (8rse/—Oavss umfassend) aus gegeben worden. Richter, Dresden. * Adolf LArrottge«Feier. — Der Verein »Berliner Presse wird am Mittwoch den 11. März im Festsaal des Restaurants »Zoologischer Garten- eine Feier zu Ehren des Dichters Adol' L'Arrongs veranstalten, der am 8. d. M. sein siebzigstes Lebens jahr vollendet. Teilnehmerkarten sind in der Geschäftsstelle des Vereins -Berliner Presse- Berlin V7., Flottwellstraße 5, zu ent nehmen. * Übrrführu«« der Asche Emanuel Swedenborgs «och Stockholm. — Wie die »Vossische Zeitung« erfährt, ist der auf einer Übungsfahrt befindliche Panzerkreuzer -Fylgia- vom König von Schweden beauftragt worden, bei der Heimfahrt den Sarg Emanuel Swedenborgs von England nach Schweden zu bringen. Swedenborg, der 1792 in London starb, liegt in der unweit von Tower gelegenen Kirche der dortigen schwedischen Gemeinde begraben. Da die Kirche jetzt abgerissen werden soll, so wirkte die Schwedische Akademie, die gegenwärtig Swedenborgs wissenschaftliche Manuskripte herausgibt, für Bergung der Über reste des berühmten Theosophen. Sie sollen auf einem Stockholmer Kirchhof bestattet werden. * Grotz« KunstauSstelluvg Dresden 1808. — Außer der Sonderausstellung Kunst und Kultur unter den sächsischen Kur fürsten wird, wie die »Leipziger Zeitung» mitteilt, voraussichtlich eine zweite Sondcrausstellung Alt-Japan die allgemeine Auf merksamkeit in besonderm Maße fesseln. Aus den bedeutendsten Pcioatsammlungen, die Deutschland aufweist, sind Kunstwerke für diese Ausstellung zugesagt, namentlich Vasen, Porzellanteller, Lackarbeiten, sowie Farbenholzschnitte von Ütamaro, Kiyonaga, Harunobu, Hokusai u. a. m. Diese Sonderausstellung soll im westlichen Ecksaal des Ausstellungspalastes untergebracht werden. Man wird die Ausgestaltung der Räume in entsprechender Weise vornehmen, um die zum Teil sehr wertvollen Gegenstände wirk sam zur Geltung zu bringen. * Johau« Philipp Palm auf der Bühn». — Eins der kleinsten Wiener Theater, das im Kunstleben der Residenz sonst keine hervorragende Rolle spielt, hatte am 29. Februar d. I. seinen Sensationsabend. Zur ersten Aufführung gelangte die dramatische Lebens- und Leidensgeschichte des NürnbergerBuchhändlers Jo Hann Philipp Palm, dessen Andenken vor zwei Jahren anläßlich der hundertsten Wiederkehr seines Todestages nicht nur vom deutschen Buchhandel, sondern vom ganzen deutschen Volk gefeiert wurde. Gewiß war nicht der Stoff des Dramas, sondern der hohe soziale Rang, den der Dichter einnimmt — es ist Or. Alfred Ebenhoch, der österreichische Ackerbauminister —, die Ursache, daß der Zu schauerraum des »Intimen Theaters- von einem vornehmen Pu blikum, unter dem sich neben vielen anderen Würdenträgern auch der Präsident und die Beamten des österreichischen Abgeordneten hauses befanden, dicht besetzt war. Den Lesern des Börsenblatts sind aus den vor zwei Jahren zum Gedächtnis des Märtyrers erschienenen Artikeln die wich tigsten Momente aus dem Leben Palms erinnerlich: die Ver breitung der Schrift »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung-, seine Gefangennahme, die klägliche Rolle, die die bayrischen Ämter spielten, die Verhandlung vor dem Kriegsgericht, die standhafte Weigerung Palms, den Verfasser der Broschüre zu nennen, und endlich sein Heldentod. Diese Momente hat der Autor, indem er sich im allgemeinen treu an die Überlieferung hielt, in fünf Akten dramatisch dargestellt. Die Akte gleichen einzelnen Bildern. Im ersten Akt werden die Erbitterung der Bürger über das Börsenblatt sLr den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. französische Joch, der Übermut der französischen Soldaten und der gemeinsame Entschluß Palms und des Grafen Soden, durch eine Broschüre die Nation aus ihrer Lethargie aufzurütteln, geschildert. Der zweite Akt zeigt Napoleon in seinem Arbeitszimmer in Paris; dem Kaiser wird über das Erscheinen der Broschüre Bericht erstattet, und er gibt den strengen Befehl, Verfasser und Buch händler vor das Kriegsgericht zu stellen und zum Tode zu verurteilen. Die Verhaftung Palms, die dramatisch wirksame Verhandlung des Kriegsgerichts und Palms letzte Stunde im Ge fängnis füllen je einen Akt. In zwei nicht unwesentlichen Beziehungen hat sich der Autor seine poetische Lizenz zu nutze gemacht. In der Erkenntnis, daß die Weigerung Palms, den Verfasser zu nennen, kräftiger wirke, wenn über diesen kein Zweifel herrsche, hat Or. Ebenhoch den Grasen Soden als den Verfasser bezeichnet; in Wirklichkeit ist, meines Wissens, die Forschung noch zu keinem abschließenden Ergebnis über die Frage, wer der freimütige Pamphletist war, gekommen. Ferner läßt Or. Ebenhoch das Todesurteil gegen Palm nicht mit Stimmenmehrheit (wie in der Schrift von Pro fessor Or. Rackl auf Seite 99 erzählt wird), sondern mit 5 gegen 2 Stimmen fällen, um Gelegenheit zu haben, einen vorurteils losen Beisitzer des Gerichts als kräftigen Verteidiger eines ge rechten, objektiven Verfahrens und des freien Wortes auftreten zu lassen. Das Stück und die Darstellung fanden lebhaften Beifall, der sich nicht nur nach den Aktschlüssen, sondern auch bei den kräftigen politischen Äußerungen Palms bei offener Szene demonstrativ äußerte. Wien, 1. März 1908. Friedrich Schiller. * Buchhand»u«gSgehttfenverei« zu Leipzig« — Die Hilfs kassen des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig haben im Februar 1908 folgende Auszahlungen geleistet: die llnteistlltzungskaffe 26 — die Pensionskasse 300 — die Witwen- und Waisenkasse 762 50 H, — die Krankenkasse 258 ^ 95 H. Freitag den 13. März, 8'/, Uhr abends, wird im Kleinen Saale des Deutschen Buchhändlerhauscs Herr Richard Laube, Leipzig, im Buchhandlungsgehilfenverein über seine Reisen »Im Lande der Mitternachtssonne« sprechen und seinen Vortrag durch 136 Lichtbilder veranschaulichen. Die Damen der Mitglieder und andre Gäste werden willkommen sein. Am 23. März, abends 8 Uhr, wird im Neuen Operettentheater wieder eine Sondervorstellung für die Mitglieder des Vereins und deren Angehörige stattfinden. Zur Aufführung gelangt »Der fidele Bauer-, Operette von Leo Fall. »Bastei-, Verein jüngerer Buchhändler, Dresde«. — Am 9. Februar beging die -Bastei- in den Räumlichkeiten des »Hotel zum Kronprinz- die Feier des 51. Stiftungsfestes. Der Ein ladung des Vorstands hatte eine große Anzahl Mitglieder und Freunde des Vereins Folge geleistet, wofür der Vorsitzende, Willy Pohl, in seiner Begrüßungsrede seinen besonder» Dank aus sprach. Aus dem Programm, das infolge Absagen durch Krankheiten noch in letzter Stunde Änderungen erfuhr, seien einige Glanz nummern heroorgehoben: Fräulein Schröter sang mit ihrer herr lichen Altstimme mehrere Lieder von Schumann, Fräulein Hast erfreute uns durch vortreffliche Rezitationen. Lebhaftester Applaus belohnte beide Damen für ihre Vorträge. Unser hochgeschätztes Mitglied Herr Hayno Focken trug eigene Dichtungen vor und zwar -Die Erschaffung der Dackel- und das »Rüdcsheimer Preislied-. Wie immer, so jubelte auch diesmal die Fest- versammlnng dem Dichter zu. Es folgte ein Trio -Kla vier, Violine und Cello-, gespielt von den Herren Zentner, Golde und Große, deren Leistungen gleichfalls großen Beifall anden. Mit großer Spannung erwartete jung und alt den Beginn der Verlosung. Ein reich gedeckter Gabentisch machte cs den jungen Damen leicht, die Lose an den Mann zu bringen und bald sah man im Saale erfreute Gesichter über die schönen Gewinne. Bei dieser Gelegenheit möchte es der Vorstand nicht versäumen, den Herren Verlegern, die uns in liebenswürdigster Weise durch Gaben unterstützt haben, nochmals herzlichsten Dank 337
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