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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 53. 4. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn, Buchhandel. 2595 8 35. Neu statt des bisherigen § 35: »über die Beobachtung der Buchhändlerischen Ver kehrsordnung wacht eine Kommission von 3 Mit gliedern, die sich zusammensetzt aus dem 1. Vor steher des Börsenvereins, einem Sortimenter und einem Verleger. Der Vorsitzende kann sich durch seinen Stellvertreter oder den Syndikus des Börsen vereins vertreten lassen. Für die beiden andern sind Stellvertreter zu wählen.« 8 36. Der ausgefallene Z 35 heißt an dieser Stelle: »Diese revidierte Buchhändlerische Verkehrsordnung tritt an Stelle der bisherigen am 1. Juli 1908 in Kraft. Allgemeine Motive. Von allen Seiten ist übereinstimmend zugegeben, daß zurzeit tiefgehende Übelstände im Buchhandel herrschen. Als Hauptübel sind anerkannt: 1. die verlegerische Überproduktion und daraus folgende maßlose Konkurrenz bei den Verlegern; 2. der Mangel eines Korrektivs dieser Überproduktion durch das im Mittelpunkt des Geschäfts stehende Sortiment; 3. starke Vermehrung der Sortimentsbuchhandlungen; 4. ungenügender Existenzspielraum bei den bestehenden Sortimentsbuchhandlungen. Das einzige Mittel, das bisher vom Börsenverein gegen diese Übelstände angewandt wurde — die Einschränkung des Kundenrabatts —, hat sich längst als illusorisch erwiesen. Denn der unbedeutende Gewinn, der den Sortimentern da durch erwachsen, ist ihnen inzwischen mehrfach wieder ab genommen durch die Verschlechterung der Bezugsbedingungen und die Anwendung solcher Mittel, die das Sortiment auf Umwegen schädigen. Wir haben mit diesem Antrag ehrlich die Wunden aufgedeckt und erhoffen ebenso die ehrliche Anerkennung, daß wir nur Berechtigtes erstreben und Miß bräuchliches bekämpfen. Übrigens wird eine große Zahl von Verlagshandlungen auch heute noch von diesen Anträgen gar nicht betroffen. So wie wir auch offen zugeben, daß einzelne besonders be günstigte Sortimentshandlungen von den vorhandenen Übel ständen weniger betroffen werden. Danzig, 14. Januar 1908. Robert von Boetticher-Danzig. vr. B. Lehmann-Danzig. E. Albrecht-Mannheim. F. Finkbein-Wernigerode. Viktor Fischer-Berlin. Richard Haag-Kirchheim, Württ. Eugen Heinrich-Königsberg i. Pr. Rudolf Jung-Godesberg. Hans Mayr-Amberg. Paul Westphal-Rostock. Kleine Mitteilungen. Aus dem deutsche« Buchgrwerbehaus tu Leipzig. — Vor kurzem haben wir an dieser Stelle auf die großzügige Radierkunst des Frankfurters Fritz Boehle, gelegentlich einer Ausstellung seiner Radierungen, die die Leipziger Kunsthandlung Beyer L Sohn veranstaltet hatte, Hinweisen können. Jetzt bietet im Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig die Münchener Ver lagsfirma Georg D. W. Callwey in Gemeinschaft mit der Münchener Graphischen Gesellschaft Pick L Co. in zwei Folgen die Radierungen des Künstlers aus den Jahren 1896/97 und 1906. Unfern damaligen Ausführungen über den einsamen, wenig gekannten, nur seiner Kunst lebenden Künstler sei ergänzend hinzugefügt, daß, je mehr man sich mit der Kunst Boehles vertraut macht, diese um so mehr an Bedeutung ge winnt, ja, es uns um so gewisser wird, daß er in seiner Art einzig dasteht, über eine reiche Skala des Empfindungs vermögens verfügt dieser schlichte Linienkünstler. Wie gemütvoll weiß er das Landleben zu schildern, wie strahlt bei ihm die Sonne auf lachende Felder und Auen, wie leuchtet ihr Glanz zurück von den von Schiffen belebten Flüssen, die still durch malerische Landschaften, an friedlichen Dörfern vorüberziehenl Dann wieder schildert er das Stilleben des Eremiten, das reine Menschentum des St. Martin, das Heldentum des St. Georg, so daß sie von innerm Leben erfüllt vor uns hintreten und ihre Gestalten uns glaubhaft werden. Das alles geschieht mit dem denkbar knappsten Ausdruck malerischer Mittel, meist nur mit wenigen Linien, die ab und zu durch geringe Schraffierungen er gänzt werden. Freilich eine Kunst, die auf alle technischen Äußer lichkeiten verzichtet, die nichts mit der Mode des Tags zu schaffen hat, — so einfach und herb und doch von solcher Schönheit und Größe, daß neben ihr das meiste verblaßt. Die Schaffensart eines andern Großen im Reiche der Kunst vermittelt uns ein neu erschienenes, vorzügliches Mappenwerk: »Die Armee Friedrichs des Großen in ihrer Uniformierung-, ge zeichnet und erläutert von Adolph Menzel. Eine Auswahl in 100 Tafeln in mehrfarbigen Faksimile-Reproduktionen, heraus gegeben von Professor F. Skarbina und Hauptmann im Großen Generalstab Jany. (Verlag von Martin Oldenbourg in Berlin.) Beim Anblick dieser prächtigen Studienblätter weiß man nicht, ob man die Schärfe der Beobachtung, die eminente Sicher heit der Wiedergabe oder die Gewissenhaftigkeit, mit der der große Künstler jeden Knopf und jedes Schnürchen verzeichnet hat, mehr bewundern soll. Weiter hat die Photomechanische Hofkunstanstalt von G. Angerer L Goeschl in Wien vortreffliche ein- und mehr farbige Druckproben ausgestellt. Ernst Kiesling. » Remittendenfaktur-Bordrucke OM. 1VV8. <Vgl. 1907, Nr. 291, 293—303, 1908, Nr. 1—25, 27—29, 31, 34, 37—42, 46, 48, 51 d. Bl.) — Weiter eingegangen: Theodor Steinkopff, Dresden. In -Österreich Verbote«. — Da« k. k. Landesgericht Wien als Preßgericht hat mit dem Erkenntnisse vom 25. Februar 1908, Pr. XXXV 54/8/3, auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft erkannt, daß der Inhalt des Druckwerkes: »Der zornige Gott- von Theodor Brunnecker, Wien 1908, in seiner Gänze das Verbrechen nach Z 122 a und d St.-G. begründe, und es wird nach ß 493 St.-P.-O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen, die von der k. k. Staatsanwaltschaft verfügte Be- schlagnahme nach ß 139 St.-P -O. bestätigt und nach ß 37 Pr.-G. auf die Vernichtung der saisierten Exemplare erkannt. Wien, am 25. Februar 1908. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 49 vom 28. Februar 1908.) Nene Graphik in Dell VeechioS Knnstsalon in Leipzig. — Im weiteren Ausbau der neueren graphischen Kunst hat sich die Farbenradierung einen hervorragenden Platz erobert und viel Sympathien errungen. So birgt gegenwärtig das graphische Kabinett in Del Vecchios Kunstsalon in Leipzig eine Reihe Farbenradierungen von Fr. Millar nach englischen und franzö sischen Meistern, von denen unter diesen farbenschönen Blättern Reynolds, Gainsborough, Romney, Hoppner und Grenze vertreten sind. Daß Millar den poesieoollen Kolorismus dieser ausgezeich neten Maler mit feinfühligem Nachempfinden wiedergegeben hat, gibt den Blättern einen besondern Reiz und Wert. Fragonard und L. Balestriert sind mit je einer Original-Farbenradierung vertreten, die wundervollen Stimmungsgehalt haben. Der erstere bietet eine »Jdeallandschaft», der andre einen Blick auf das malerische und erinnerungsreiche »Heidelberg». Die faksimilegetreuen Nachbildungen von Wilhelm Hoff- mann A.-G. in Dresden, die in Lichtdrucktechnik Handzeichnungen nach neueren hervorragenden Meistern wiedergeben, darunter von Adolf von Menzel, Max Kiinger, Otto Greiner, Hans Thoma, Wilhelm Leibl, Stauffer-Bern und Max Liebermann, gehören zu den 336*
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