^ 57, 9. März 1908. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2799 2L «^056^6^ VOdl ?^0?^880I^ vk. g. VOdl VO^l 25 I 1/^ I—I ^ O Normen Zel-lnZt ULfLirU^O 13 :i E ^ussabe :: Leipziger Tageblatt ... Fünfgliedrig ist der Stoff des ersten Bandes geordnet. Vor Bricger's „Reformation" wird man Prof. Brandi's formklare, für den Forfcher fast enthusiastische „Renaissance" nachlefen, dann wird auf Prof. Brieger die Darstellung der „Gegenreformation in Deutschland" durch den Grazer Gelehrten Zwiedineck-Südenhorst folgen. Unbändig wird jetzt der Stoff, unerschöpflich an Kraftnaruren, an Ränken und Listen, er spielt in hundert bunten Farben: raube Kriegszeit, rohe Landsknechtszeit, heiße Kämpfe, trostlose Armut, gärende Zeit maßloser Ehrsucht — ein weites, wildes Panorama voll historisch denkwürdiger Momente, voll ent scheidender Taten, voll ritterlicher, voll sonderlicher, voll rücksichtsloser Charaktere. Und Wallenstein befiehlt dein Ringen, hier überall ist der Herzog von Frieoland, der Habsburgs Weltmachtfpiel gefährlich schien, der Interpret der Zeit. Ihren Widerhall im Süden, im Westen Europas, ihre Vorbereitung, den Abfall der Niederlande, die Ent scheidung zwischen Habsburg und Frankreich wird man bei Prof.Philippfon lesen. Im Rahmen der „Gegenreformation in Süd- und Westeuropa" kann er noch das Porträt des Kardinals nachzeichnen, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Wege für den Sonnenkönig bahnte — inmitten der ansteigenden, stets blendenderen französischen Kultur steht Richelieu. Fast überall ist die Illustration glücklich, selten ist sie blaß. Sie ergänzt die Geschichte durch den künstlerischen Ausdruck aller Epochen.