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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1908
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- Deutsch
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^ 60, 13. März 1908. Nichtamtlicher Teil. «örsknbl-tt s. l>. Dtschn. «uchhandrl. 2921 an der Spitze marschieren wolle, und da sei es sür die Staats regierung eine außerordentlich reizvolle Aufgabe, ihrerseits im Bundesrate die Anregung dazu zu geben, daß diese Ostertermins angelegenheit endlich in den gesamten Kulturstaaten einheitlich geregelt werde. Auf Rußlands Teilnahme, das ohnedies in seinem Kalender 13 Tage zurück sei, könnte man nicht rechnen, denn dort lege man gewissen Wert auf die Beibehaltung der orientalischen Eigentümlichkeiten. — Die Zeit für eine solche Regelung sei besonders günstig, weil in diesem Jahre Ostern ver hältnismäßig spät — auf den 19. April — falle. Er schlage daher der Kammer vor, sich nicht damit zu begnügen, die Petition des Professors Hoffmann der Hohen Staatsregierung zur Kenntnis nahme zu überweisen, sondern sie ihr, um einen regen Ansporn zu geben, zur Erwägung zu geben. Dieser Antrag wird von der Kammer nicht unterstützt und daher nicht mit zur Debatte gestellt. Abgeordneter Slndrä (kons.): Der Herr Kultusminister habe die Frage mit angeregt, ob nicht eventuell das Ende des Schuljahrs auf den Herbst zu ver legen sei, und erklärt, daß Handels- und Gewerbevertretungen sich gegen die Verlegung auf den Herbst ausgesprochen hätten. Er wolle konstatieren, daß auch die Vertretung der Landwirtschaft dagegen Stellung genommen habe (Sehr richtig I), besonders weil Norddeutschland und vor allen Dingen Preußen keine Abänderung wollten. Daß einige süddeutsche Staaten bereits das Ende des Schuljahres auf Michaelis verlegt hätten, könne seiner Meinung nach, da man hier eine zumeist protestantische Bevölkerung hätte, nicht maßgebend sein. Abgeordneter Langhammee (natlib.): Er halte es für vollständig genügend, wenn diese Petition der Königlichen Staatsregterung zur Kenntnisnahme überwiesen werde. Denn nach den Erläuterungen des Herrn Kultusministers und den Ausführungen der anderen Redner sei klar ersichtlich, daß auch die Regierung im Sinne der Petition wirken werde. Er freue sich Uber die zweckmäßige Haltung der Staatsregierung. Auf Einzelheiten komme es nicht an, er werde deswegen heute verzichten, in der Art und Weise des Herrn Abgeordneten vr. Rühlmann auf das religiöse Gebiet oder gar auf die Astronomie einzugehen. Nur möchte er etwas von seinem Standpunkte als Industrieller hinzusügen: Die Festlegung des Osterfestes sei sür alle wirtschaftlichen Verhältnisse von außerordentlicher Bedeutung. Es gebe z. B. in Industrie und Handel eine Menge Saisongeschäste, die von der Lage des Osterfestes außerordentlich abhängig seien (Sehr richtig I) und, wenn das Osterfest einmal sehr zeitig in den März hinein fiele, erheblich litten. Deshalb habe man ein besonderes Interesse, daß der Termin — und zwar auf den April — festgelegt werde. Bei der zweckmäßigen Haltung der Königlichen Staatsregierung gestatte er sich noch die Anregung zu geben, auch das -Hohneujahr- auf einen Sonntag zu verlegen. Die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse werde darunter sicher nicht leiden. Hierauf wird die Petition einstimmig der Königlichen Staatsregierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Mitteilungen aus Rußland. Von W. Henckel. Von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften wurde der Dichter D. Min für seine Übersetzungen aus Dante durch Ver leihung der Puschkin-Prämie (1000 R.) ausgezeichnet. Folgenden Personen wurden ehrenvolle Erwähnungen zuteil: A. und P. Hansen für ihre Übersetzung von Ibsens Werken, W. Shukowskij für seine Übersetzung der Sonette von I. M. de Eredia, W. Kryshanowsklj für den historischen Roman -Die Leuchten des Tschechenlandes-, L. Lasarewskij für Novellen und Erzählungen, E. Militzin für Erzählungen, Tchorshewskij sür seine -Tristitia-, Chwostow für die Gedichtsammlung -Im Herbst-, M. Tschechow sür Skizzen und Erzählungen, O. Tschjumina für die Übersetzung von Tennysons -lä^IIs ok tdo Ling- und -Neue Gedichte». Goldene Puschkin-Medaillen erhielten folgende Personen: K. K. Arssenjew, P. I. Weinberg, A. F. Koni, die Professoren Brock, Giliarow und Direktor A. Salomon. — Die vom Slawisten A. Kotljarewskij gestifteten Prämien erhielten: Professor W. Schtschepkin für -Das Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. Psalterium von Bologna- (500 R.), Professor Jewssejew für -Das Buch des Propheten Daniel in altslaoischer Übersetzung, Ein leitung und Text. <500 R.), Professor Franzew I. für -Die pol nische Wissenschaft des Slawentums am Ende des 18. Jahr hunderts und im ersten Viertel des 19ten. II. Lorrssponäsacs losska Oobrovslrsdo. Ois II. Hajemos äopisx losska vobrovelredo a liribo LawusIIs LenäLsdo 2 Ist 1810—1827 (500 R ), Professor N. Petrowskij für-Die ersten Jahre der Tätigkeit von W. Kopitar- (ehrenoolle Erwähnung). Der Reichsduma wurde vom Justizministerium der Entwurf eines Gesetzes über das Urheberrecht an Werken der Literatur, Musik, Kunst und Photographie übergeben. Diese Eigentums rechte sollen, wie jedes materielle Eigentum, vererbt werden können. Der Heilige Synod will eine Kommission bilden, die sich mit der Übersetzung der Bibel und aller zum Gottesdienst notwen digen Bücher aus dem Kirchenslawischen in die grusinische Sprache befassen soll. Zur Herausgabe dieser Werke sind über 200 000 Rubel erforderlich. — In einer Sitzung des Heiligen Synods wurde be schlossen, den ehemaligen Dozenten der St. Petersburger geistlichen Akademie Archimandrit Michael Ssemjonow, einen bekannten geistlichen Schriftsteller, der sich ohne Erlaubnis seines Bischofs aus dem Kloster entfernt hatte, in das er wegen seiner politischen und literarischen Arbeiten verbannt worden war, zur Verfügung des finländischen Bischofs Sergius zu stellen, ihn in das Kloster Walaam im Ladogasee zu verbannen und ihm jegliche politische und schriftstellerische Tätigkeit zu verbieten. Seitens der Oberpostverwaltung sind Maßregeln ergriffen worden, um zu verhindern, daß die im Ausland erscheinende sozialdemokratische Zeitschrift -Der Regenbogen- nach Rußland eingtführt werde. Außer dem Rumjanzow - Museum in Moskau will auch die Handschriftensammlung der Akademie der Wissenschaften alles sammeln, was sich auf die russische Freiheitsbewegung bezieht. — Die Bibliothek des Rumjanzow - Museums soll sich in einem sehr traurigen Zustande b-finden. Sie ist so überfüllt, daß jedes Platz- chen, sogar Treppen und Korridore, belegt sind. Der Zeitschriften saal ist in einem dunkeln Kellerraum, wo massenhaft unein gebundene Zeitschriften angehäuft sind. Ähnlich verhält es sich mit den übrigen Räumen und dem Lesesaal des Museums. Um das Andenken an Len berühmten Chirurgen N. Pirogow zu verewigen, beschloß die Moskauer Stadtverwaltung, einer Straße und dem ersten städtischen Krankenhause seinen Namen zu geben und alle drei Jahre ein Stipendium von sechshundert Rubel für hervorragende Arbeiten über Chirurgie zu stiften. Am 4. Dezember v. I. feierte das Moskauer Militärhospital sein 200jähriges Bestehen. Es war die erste, von Peter dem Großen gegründete medizinische Lehranstalt und das erste öfsent- liche Krankenhaus. Zur Jubiläumsfeier erschien eine -Geschichte des Moskauer Militärhospitals in Verbindung mit einer Geschichte der Medizin in Rußland». Am St. Petersburger Polytechnischen Institut ist eine Abteilung sür wirtschaftliches Eisenbahnwesen eröffnet worden. Das Landwirtschaftliche Departement will die Herausgabe eines Kursus über Weinbau und Weinbereitung mit 5000 Rubel subventionieren. Das Hydrographische Departement des Marineministeriums hat für ein Lehrbuch der Navigation einen Wettbewerb aus geschrieben. Das Ministerium der Volksaufklärung hat im verflossenen Jahre über sechzig städtische Schulen und im Wilnaschen Lehr bezirk sechshundert Elementarschulen eröffnet, für die eine Summe von 300000 Rubel jährlich bestimmt wurde. Ferner wurde der Beschluß gefaßt, im Moskauer Lehrbezirk fünf Lehrerseminare und ein höheres Institut zur Ausbildung von Lehrern, in Jaroslaw zwei Lehrerseminare und eine höhere Lehrerbildungsanstalt zu errichten. Die St. Petersburger städtische Kommission sür Volks aufklärung beantragte, im laufenden Jahre zwei neue städtische Lesehallen in Arbeitervierteln zu eröffnen; auch wurde in St. Petersburg ein neues, dem Dichter A. Puschkin geweihtes Schulhaus für tausend Schüler feierlich eingeweiht. — In Moskau ist ein neues Auditorium für die Volksuniversität, das tausend Zuhörer faßt, eröffnet worden. Auch wurden hier höhere juridische Kurse für Frauen gebildet, für die eine Zeitschrift hcrausge- 379
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