Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1908

^ 60. 12. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2923 Zur Teilnahme am Postüberweisungs- und Scheckverkehr ist jede Privatperson, Handelsfirma, öffentliche Behörde, juristische Person oder sonstige Vereinigung oder Anstalt auf ihren Antrag zuzulassen. Der Antrag kann bei einem Postscheckamt oder einer Postanstalt gestellt werden. — Die Eröffnung eines Kontos erfolgt in der Regel bei dem Postscheckamt, in dessen Bezirk der Wohnsitz des Antragstellers liegt, auf Verlangen auch bei einem andern Scheckamt oder bei mehreren Scheckämtern. — Nach Eröffnung des Kontos hat der Kontoinhaber eine Stamm einlage von 100 ^ einzuzahlen. — Jedes Scheckamt führt eine Liste der Kontoinhaber. — Der Reichspostverwaltung bleibt Vorbe halten, die Liste in der ihr geeignet erscheinenden Weise zu ver öffentlichen. — Einzahlungen können bewirkt werden mittels a) Zahlkarte, b) Postanweisung, o) Überweisung von einem Konto auf ein andres Postscheckkonto. — Die Höhe des Gut habens eines Kontos unterliegt keiner Besckiränkung. — Der Kontoinhaber kann über sein Guthaben, soweit es die Stammein lage von 100 übersteigt, in beliebigen Teilzahlungen mittels Schecks oder durch Überweisung auf ein anderes Postscheckkonto jederzeit verfügen. Von jeder auf dem Konto gebuchten Ein zahlung oder Rückzahlung wird der Kontoinhaber benachrichtigt. — Der Inhaber eines Kontos kann jederzeit aus dem Scheck verkehr ausscheiden. — Im Falle einer mißbräuchlichen Benutzung des Kontos seitens des Kontoinhabers ist auch das Scheckamt be fugt, das Konto aufzuheben. — Es werden folgende Gebühren erhoben: 1. bei Bareinzahlungen für je 500 oder einen Teil dieser Summe 5 Pfennig: 2. für jede Barrückzahlung: n. vom Tausend der auszu zahlenden Beträge, b. außerdem eine feste Gebühr von 5 Pfennig; 3. für jede Übertragung von einem Konto auf ein anderes Postscheckkonto 3 Pfennig. Zur Zahlung der Gebühr unter 1 ist der Zahlungsempfänger, zur Zahlung der Gebühren unter 2 und 3 der Kontoinhaber verpflichtet, von dessen Konto die Ab schreibung erfolgt. 4. Erheischt der Kontoverkehr eines Kontoinhabers jährlich mehr als 600 Buchungen, so wird außer den unter 1 bis 3 aufgesührten Gebühren für jede weitere Buchung eine Zuschlagsgebühr von 7 H erhoben. Die Einziehung der Gebühren sowie der für Formulare zu zahlenden Preise geschieht durch Abschreibung von dem zur Zahlung verpflichteten Konto. — Die Sendungen der Postscheckämter und der Postanstalten an die Kontoinhaber, sowie die Sendungen zwischen den Postscheckämtern und den Postanstalten werden im Scheckverkehr als Dienstsache portofrei befördert. Kunstausstellung. — JmDanziger Kunstverein veranstaltet der Dachauer Maler Hans von Hayek gegenwärtig eine größere Sonderausstelluvg. Die Sammlung umfaßt 81 Gemälde und gegen 90 Zeichnungen und gibt einen Überblick über die gesamte Entwicklung des Künstlers. Unter den Gemälden befinden sich sehr viele, die schon auf den Münchener Ausstellungen gesehen worden sind, darunter z. B. die Dame mit dem Pferd, eine große Landschaft aus Bamberg, ferner viele Tierstudien (Pferde, Ziegen usw ). Die Mehrzahl der Werke sind natürlich Land schaften. Die Ausstellung ist am 23. Februar eröffnet worden und findet großen Beifall. (Allgemeine Ztg.) Statistik der periodische« Presse i« Rußland. — An Zei tungen und Zeitschriften erschienen im 1906 1905 1904 Europäischen Rußland 1761 1411 1063 Russisch-Polen 277 216 169 Kaukasien 232 98 61 Sibirien 101 52 42 Centralasten 47 18 15 im Russischen Reich 2418 1795 1350 Davon erschienen in St. Petersburg 1906: 688 (1904: 419), Moskau 215 (155), Warschau 221 (133), Riga 62 (48), Odessa 57 (29), Kiew 67 (28), Tiflis 113 (27), Charkow 46 (15), Kasan 27 (15). Lodz 12 (10), Jekaterinoslaw 11 (10), Saratow 29 (10), Baku 48 (9), Wilna 57 (9), Kischtnew 12 (8), Rostow 15 (8), Astrachan 24 (6), Taschkent 12 (3), Tula 9 (3), — das sind in 19 Städten von je über 100000 Einwohnern zusammen 1725 (945). Dazu in Orten unter 100 000 Einwohnern 693 (405). Der größte Teil der Blätter erschien in russischer Sprache, und zwar 1906 1905 1904 in der großrussischen (Literatur-) Sprache 1830 1414 1083 in der kleinrussischen Eprache 14 — — in der weißrussischen Sprache 2 — — Sa.: 1846 14i4 1083 Dann folgen die andern Sprachen mit den beigegebenen Zahlen: 1906 1905 1904 Polnisch 254 184 143 Deutsch 68 64 54 Lettisch 54 32 24 Estnisch 49 28 18 Hebräisch 33 16 6 Tatarisch 33 5 1 Armenisch 32 14 7 Grusinisch (Georgisch) 23 14 5 Litauisch 11 9 — Sartisch 3 1 1 Ossetisch 2 — — Tschechisch 2 2 — Tschuwaschisch 2 — — Französisch 1 7 7 Neugriechisch 1 — — Persisch 1 3 1 Rumänisch 1 — — Finnisch (außer den Eischei- nungen in Finnland selbst) — 2 — Sa. 570 381 267 Bei Berechnung nach Prozenten der Gesamtzahl der periodischen Erscheinungen in Rußland ist die Presse in den nichtrussischen Sprachen in den letzten Jahren um fast 4 Prozent zum Nachteil der Presse in der russischen Sprache gestiegen. Dies wurde durch die Grenzländer bewirkt, besonders die westlichen und die süd lichen. Es erschienen nämlich 1906 (in Parenthese stehen die Zahlen von 1905 und 1904) an Zeitungen und Zeitschriften in den baltischen Provinzen (den Gouvernements Kurland, Livland und Estland): in russischer Sprache 16 <36, 26), in deutscher 44 (40, 36), in lettischer 37 (28, 27), in estnischer 44 (26, 17), in litauischer 1; in den nordwestlichen Gouvernements (Wilna, Kowno, Grodno, Minsk, Mogtlew, Witebsk): in großrussischer Sprache 23 (22, 9), in weißrussischer 2, in polnischer 11 (1905: 3), in hebräischer 15 (1905: 6), in litauischer 9 (1905: 6); in den südwestlichen Gouvernements (Wolhynien, Podolien, Kiew): in großrussischer Sprache 64 (56, 17), in kleinrussischer 6, in polnischer 5 (1905:2), in hebräischer 1, in tschechischer 1; in den Weichselgouvernements (Russisch-Polen): in russischer Sprache 23 (32, 30), in polnischer 23S (174, 133), in hebräischer 13 (5, 2), in deutscher 4 (5, 4), in litauischer 1, in tschechischer 1. Hierzu in Kaukasien: in russischer Sprache 170 (66, 48), in armenischer 30 (14, 7), in grusinischer oder georgischer 23 (16, 5), in tatarischer 5 (1905:1), in ossetischer 2, in deutscher 1, in persischer 1 (1, 1). Eine ziemlich große Zahl von Blättern in nichtrussischen Sprachen erscheint in St. Petersburg, und zwar 1906 1 armenisches, 9 deutsche, 5 estnische, 1 französisches, 3 hebräische, 16 lettische, 1 polnisches und 3 tatarische. Die meisten tatarischen Blätter erscheinen in Kasan (10), dann folgt Orenburg (4), Bachtschisarai und UralSk (je 3), je eins in Moskau, Astrachan, Karassubasar, Ufa, Aschabad u. a. (Nach -Knishnaja Ljetopiß-.) DaS »«rkehrSburea« der Berliner Handelskammer. — Das Verkehrsbureau der Berliner Handelskammer hat sich der Mühe unterzogen, aus den Handelsverträgen, den Zollgesetzen und deren Ausführungsbestimmungen, aus dem -Deutschen Handels-Archiv- und den -Nachrichten für Handel und Jndustrie- die Bestimmungen zu sammeln und übersichtlich zu ordnen, die sich auf die Tätigkeit der Handlungs-Reisenden im Aus lande und auf die mitzuführenden Warenmuster beziehen. Die 379'