Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190803121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080312
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-12
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 60, 12. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel 29 IS erschienenen Bücher und Broschüren übermittelt. Wir stellen sie nachfolgend in Vergleich mit der Statistik des Jahres 1904: Bücher und Broschüren 1894 1905 1906 Bibliographie 61 127 96 Philosophie, Moral 48 71 66 Religion 257 339 199 Soziologie 282 221 223 Recht; Verwaltung 187 194 101 Heerwesen 22 21 23 Unterricht 115 122 109 Volksgebräuche; vollrlors 12 16 14 Philologie 64 78 85 Reine Wissenschaften 241 140 187 Medizin, Hygiene 179 183 147 Industrie 151 114 129 Landwirtschaft 124 86 67 Hauswirtschaft 12 17 6 Schöne Künste 146 128 120 Sport 25 32 21 Literatur 450 363 447 Geschichte und Geographie 193 206 213 Biographie 165 166 157 Insgesamt 2734 2624 2410 Man muß bis 1899 zurückgehen, um eine so niedrige Ziffer wie 1906 anzutreffen, wie das aus folgenden Gesamt zahlen hervorgeht, die von dem Institut während der letzten zehn Jahre aufgestellt worden sind: 1897: 2132 1898: 2285 1899: 2143 1900: 2511 1901: 2613 1902: 2499 1903: 2639 1904: 2734 1905: 2624 1906: 2410 Wenn man die Zahlen der verschiedenen Kategorien für eine gewisse Reihe von Jahren genauer betrachtet, so findet man, daß sie mehr schwanken als diejenigen der Niederlande, daß aber die Abweichungen doch nicht sehr auffallend sind, denn im Grunde genommen bewegen sie sich seit sieben Jahren innerhalb der Grenzen von ungefähr 300, zwischen 2400 und 2700 Erscheinungen. In den Zweigen der reinen Wissenschaften, der Landwirtschaft und der Soziologie hat jedoch eine geringe Abnahme stattgefunden; die Bibliographie scheint einen kräftigen Aufschwung genommen zu haben. Eine weitere statistische Angabe ist uns aus diesem Lande bezüglich der periodischen Presse zugekommen. Gemäß dem »Reeuell alpüabstigus et s^stsmatigus äs tou8 Is8 jour- naux et rsvuss psraissklnt sn Lslgigue« von A. N. Bosch*) werden gegenwärtig in diesem Lande 1399 Zeitungen und Zeitschriften in französischer, 475 in flämischer, im ganzen also 1874 Blätter veröffentlicht; diese Ziffer übertrifft ganz bedeutend diejenige, die nach verschiedenen Quellen für das Jahr 1904 angegeben wurde und die nach einer Schätzung 904, nach andern 1275, ja sogar 1799 periodische Er scheinungen betragen sollte. (Fortsetzung folgt.) Zur Festlegung des Osterfestes. Die II. Kammer des Sächsischen Landtags beschäftigte sich in ihrer 77. Sitzung am 9. März d. I. mit einer Petition betreffend die Festlegung des Osterfestes. Wir geben im nachstehenden den Verhandlungsbericht nach der Landtagsbeilage der Leipziger Zeitung: (Red.) Schlußberatung über den schriftlichen Bericht der Beschwerde- und Petitionsdeputation zur Petition des Studienrats Prof, vr. Gustav Hoffmann in Dresden wegen Festlegung des Osterfestes. (Drucksache Nr. 198.) Berichterstatter Abg. vr. Zoephtl (natlib.) verweist auf den im Druck vorliegenden Bericht, aus dem folgendes angeführt wird: Mittels Eingabe vom 4. Novem ber 1907 an die Ständekammern bittet der Königliche Sächsische Studienrat Professor vr. Hoffmann, die Ständekammern möchten beschließen, daß an die Königlich Sächsische Regierung die Auf forderung gerichtet wird, beim Deutschen Bundesrat die Fest legung des Osterfestes auf den ersten Sonntag nach dem 3. März (soll richtiger nach dem Inhalt der Petition -nach dem 3. April» heißen) und die dazu erforderlichen diplomatischen Verhandlungen zu beantragen. Zur Begründung führt er an: Seit Jahrhunderten schon werde das fünfunddreißigtägige Schwanken des Osterfestes unangenehm empfunden; bei den ge steigerten Lebensverhältnissen aber in neuester Zeit erscheine es geradezu unerträglich. Sowohl die Königlich Sächsische Regie rung wie alle deutschen Regierungen und die maßgebenden Kreise Österreichs, Frankreichs, Englands, der Niederlande, Skandina viens und Nordamerikas hätten die unerträglichen Mißstände, die aus den Schwankungen des Osterdatums für das Familienleben, für die Arbeits- und Verkehrsverhältnisse, für den Schulbetrieb, für Handel und Industrie, sowie für die Arbeits-, Dienst- und Mietverträge entstünden, anerkannt gegenüber der jetzt so hoch entwickelten Organisation der Zeiteinteilung in dem Arbeitsleben und dem Zusammenwirken der Lebensgemeinschaften. Bereits 1895 hätten diese Interessentenkreise sich für die Einschränkung dieser Schwankungen ausgesprochen. — Er gibt nun weiter an, daß damals auch der.Päpstliche Stuhl in Rom sich einer Neu ordnung des Osterfestes nicht abgeneigt gezeigt, jedoch die Be dingung aufgestellt hätte, daß Rußland sich zur Annahme des Gregorianischen Kalenders bereit erkläre. An dieser Bedingung wäre damals die Neuordnung gescheitert. — Der Gesuchsteller verweist nun auf zwei Vorschläge: 1. auf den Försterschen: Danach soll der Ostersonntag stets auf den 3. Sonntag nach der Frühltngsnachtgleiche festgesetzt werden. Die Schwankung beschränkt sich auf die Zeit vom 4. bis 11. April; 2. auf den Hoffmannschen: Danach soll der Ostersonntag auf den 1. Sonntag nach dem 3. April bestimmt werden. Die Schwankung beschränkt sich auf die Zeit vom 4. bis 10. April. Die Deputation erkannte an, daß eine Neuordnung des Oster festes durchaus im Interesse der modernen Lebensbedürfnisse liege und daß eine Festlegung weder grundsätzlichen staatsrechtlichen, noch kirchlichen Anschauungen zuwiderlausen könne, da ja die maß gebende Vereinbarung, die heute noch das Osterfest regelt, auch nur auf einer Verständigung beruht und keineswegs die kirchlich rechtlichen oder glaubensmäßigen Anschauungen der beteiligten Bekenntnisse berührt, und beantragt daher, die Petition der Königlichen Staatsregierung zur Kenntnis nahme zu überweisen. Staa1Smi«ist«r vr. Beck (nach den stenographischen Niederschriften): Meine Herren I Nachdem der Herr Kommissar des Ministeriums des Innern in der Deputation über diese Frage gehört wurde und eine Erklärung abgegeben hat, ist es Ihnen vielleicht nicht ohne Interesse, auch über die Stellung des Kultusministeriums und insbesondere bezüglich der Unterrichtsverwaltung in dieser Angelegenheit etwas zu hören. Ich kann mich dabei im wesentlichen auf einen auch in der Presse veröffentlichten Artikel des Herrn Studienrats Prof. vr. Hoffmann beziehen, der auch im Deputationsbericht zur Be sprechung gelangt ist, und daraus kurz folgendes Mitteilen: An sich muß es ja etwas verwunderlich erscheinen, daß bei den sehr engen Beziehungen, dis zwischen dem Osterfest und der Familie und Schule, sowie den Arbeits-, Dienst-, Mietverhält nissen rc. bestehen, das Fest immer so wandelbar ist, daß es eine Schwankung von 35 Tagen in den verschiedenen Jahren aufweist. Infolgedessen ist gewiß der Wunsch berechtigt, diese Schwankungen auf ein möglichst geringes Maß herabzusetzen. Von vornherein darf wohl betont werden, daß einer Festlegung des Osterfestes keinerlei dogmatische Schwierigkeiten entgegenstehen, wenigstens insoweit die evangelisch-lutherische Kirche in Frage kommt. Auch in der Geschichte der Kirche ist das Osterfest an ganz verschiedene Zeiten gebunden gewesen, und wie Sie aus jener Schrift ersehen haben, hat sich auch Luther für Festlegung des Osterfestes seinerzeit ausgesprochen. Die ganze Bewegung ist neuerdings in Fluß gekommen durch Herrn Geheimen Rat Professor vr. Förster, den Vorstand der Sternwarte in Berlin, der bereits vor 13 Jahren angesichts des 378* *) Laeken, ohne Datum, aber neu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder