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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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3120 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 64, 17. März 1908. Braunschweig ausgenommen wurde. Herrn Wollermanns Hinweis auf die Geschichte des Verbandes, die eine urkund liche Unterlage durch die kostbare Festschrift erhalten hatte, die — dank besserer Einsicht — dem Verbände Hannover- Braunschweig doch zu seinem Jubiläumstage überreicht wurde, mußte bei allen Zuhörern das Bewußtsein um so mehr stärken, wie sehr die Mitglieder des Verbandes den abtretenden Vorstandsmitgliedern zum Dank verpflichtet seien. Daß man sich dieser Tätigkeit bewußt gewesen war, zeigte alsdann die durch Herrn Friedrich Feesche zur Be kanntgabe gebrachte Ernennung der Herren Wollermann, Fuendeling, Lindemann und Calvör zu Ehrenmitgliedern des Verbandes. In bewegten Worten dankte von diesen Vieren der jenige, dem der Verband Hannover-Braunschweig sein Leben verdankt und dem er selbst einen Teil seines Lebens widmete, nämlich Theodor Fuendeling. Mögen der Rat und die Fähigkeiten dieses für das Vereinsleben so selten begabten Mannes dem Buchhändlerverband Hannover - Braunschweig noch recht lange Zeit erhalten bleiben! Diese Empfindung brachte Herr Knothe alsdann auch in dem Schlußwort des Aktus wirkungsvoll zur Geltung, indem er die bewährten Kräfte mit eindringlichen Worten bat, dem Verbände auch fernerhin treue Helfer und Förderer zu sein. Wenn man geglaubt hatte, daß sich der Festaktus in einer kurzen Stunde abspielen würde, und schon zweifelnde Stimmen laut geworden waren, wo die festlich gekleideten Menschen in der Zwischenzeit bis zum Beginn des Diners bleiben sollten, so hatte man sich gründlich getäuscht. Es war aber auch an diesem Festtage die einzige Täuschung, die der so ungemein rührige Festausschuß aufkommen ließ. Stimmung und Weihe der einfachen Feier hatten der artig auf die Teilnehmer gewirkt, daß lange nach dem vor geschriebenen Zeitpunkte erst der Magen zum Nachdenken kam. Aber nicht gleich zur Tätigkeit, denn die ungemein schwierige Aufgabe der Verteilung der Tischplätze, hervor gerufen durch teilweise recht späte Anmeldungen, führte die Teilnehmer zunächst noch wieder in dem Konversations zimmer des Künstlerhauses zusammen. Dieser Aufenthalt hatte auch sein Gutes, brachte er doch das fröhliche Bewußt sein mit sich, daß außer Essen und Trinken in den hohen Kisten, die vor unseren Augen ausgepackt wurden, noch allerlei köstliche Gaben enthalten sein mußten. Dann aber begann das Diner — zum erstenmale in den 25 Jahren unter größerer Beteiligung der Damenwelt — und wir dürfen den Herren, die das Menü zusammen stellten, nachträglich die Anerkennung nicht versagen, daß sie solches mit feinem Geschmack besorgt haben. An der Tafel selbst, die wohl 200 Teilnehmer vereinte, zeigten die frohen, beifallsfreudigen Gesichter und Mienen an, daß an allem diesem, was uns des Künstlerhauses Küche und Keller bot, nichts auszusetzen war. Daneben freute man sich verheißungsvoller Spenden, die in Gestalt eines süßen »Schütting-Kalenders« (der ver mutlich noch acht Tage zu Hause angehalten haben dürfte, falls man nicht gar zu happig war), reizender Kalender ausgaben, freundlicher Lieder und teilweise recht wirkungs voller Reden dargebracht wurden. Es würde zu weit führen, sollten wir gerade aller der Redner Erwähnung tun; nur Einer, die Rede spielend beherrschend, zeigte den Jüngeren, wie köstlich die »alten Herren« das Wohl unserer Damenwelt auszubringen vermögen. Von diesem Hoch war es dann kein sehr weiter Weg mehr bis zum Beginn des nicht vorgeschriebenen, aber desto freudiger begrüßten Tanzes, der im übrigen den deutlichen Beweis lieferte, daß neben der Jugend auch ältere Kollegen gewillt waren, diese köstliche Torheit zu üben. Spät erst trennten sich die Letzten von den Festräumen. Nicht jeder des großen Kreises, der versammelt war, wird von dem Gebotenen gleichmäßig befriedigt gewesen sein; aber soviel dürfte seststehen, daß ein herzlich-warmer Ton die Festgenossen umschloß, der gewiß Veranlassung sein wird, auf lange Zeit hinaus mit Freuden des 25 jährigen Fest tages des Verbandes Hannover-Braunschweig zu gedenken. Hannover, im März 1908. Max Schaper. Zur »Bücherkrisis« in Frankreich. Vor einigen Jahren hatte eine französische Zeitschrift eine Umfrage bei den Verlegern veranstaltet in betreff des Niederganges der Bücherproduktion in Frankreich, — nicht der Produktion an und für sich, denn diese blüht nach wie vor, sondern über den Niedergang, speziell der belletristischen Literatur in bezug auf die Qualität, — und hatte die Antworten der Verleger unter dem Titel »Ra 6riss äu lüvrs« veröffentlicht. Wenn ich nicht irre, so ist darüber seinerzeit auch im Börsenblatt berichtet worden.*) Nun enthält die Nummer vom 1. März der Pariser Halbmonatsschrift »Ra Revue« (frühere »Revue äss Rsvues«) einen Artikel von Henri d'Almsras, »Untre Uäitsurs st ^.uteurs«, der zu derselben Frage Stellung nimmt, und für einen Nichtfachmann so viel Verständnis für die Geschäfts praxis des Verlegers zeigt und von so viel Wohlwollen für die Verlegerschaft durchdrungen ist, daß diese Arbeit auch den deutschen Buchhandel in hohem Grade interessieren dürfte. In möglichster Kürze will ich die hauptsächlichsten Punkte hier wiedergeben, empfehle aber jedem, der sich für diese Frage interessiert, den betreffenden Artikel in extenso zu lesen. Der Autor, der schon eine frühere Arbeit über den gleichen Gegenstand veröffentlicht haben muß, denn in einer Anmerkung wird auf die »Revue« vom 15. August 1907 verwiesen, beginnt damit, zwei viel verbreitete Jrrtümer richtig zu stellen: Bis jetzt habe man, — offenbar in Frankreich — geglaubt, daß dieses das Land der stärksten Bücherproduktion sei; die Statistik von 1905 gebe jedoch in runden Ziffern folgende Zahlen für die Bücherproduktion in nachstehenden Ländern an: Deutschland 25 000 Frankreich 13 000 Italien 10 000 England 7 000. Das ist nun zwar ein Punkt, über den sich streiten läßt; denn wenn man bedenkt, daß in der französischen Statistik nur die in Frankreich selbst erschienenen Bücher aufgeführt sind, in der deutschen dagegen auch die literarische Produktion von Österreich und der deutschen Schweiz, über haupt jedes in deutscher Sprache gedruckte Buch, so ergibt sich im Vergleich zur Einwohnerzahl der beiden Länder ein durchaus richtiges, normales Verhältnis, das den Unterschied zwischen 25 000 und 13 000 neuen Büchern im Jahre be greiflich erscheinen läßt. — Der zweite Irrtum sei, von einer »6rise äu Uivre« zu sprechen, während es sich in Wirklichkeit nur um eine »Orise äu Roman« handle, denn nach Aussage von Herrn Bourdel, einem der Inhaber der Firma Plon- Nourrit L Cie., soll z. B. die Nachfrage nach guten Memoirenwerken und geschichtlicher Literatur eher zu- als abnehmen. Die Hauptschuld an dem Niedergange des französischen Romans und der damit zusammenhängenden geringeren Red. ') Vgl. Börsenblatt 1903 Nr. 247, 249, 262.
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