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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1908
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- Deutsch
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84, 17. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 3119 Nichtamtlicher Teil. Das fünfundzwanzigjährige Jubiläum des Buchhändler-Verbandes Hannover - Braunschweig. Schon geraume Zeit vor dem 1. März raunte man sich an dem nunmehr seit ca. zwanzig Jahren bestehenden Sonn tag-Frühschoppentische der Hannoverschen Buchhändler allerlei wunderbare Dinge über das Programm zu, das der Fest ausschuß für die Festtage ausgearbeitet habe, wie über die mannigfachen Scherze, die von dem einen und dem anderen Redaktions-Komitee überwiesen seien, und über so mancherlei anderes, — so daß man in der Tat merken mußte: »Wir gehen im Braunschweig-Hannoverschen Buchhandel einigen festfrohen Stunden entgegen«. Die uns dann um die Mitte des Februar zugehenden Einladungen zeigten aber, daß auch bei dieser Gelegenheit wiederum die ernste Arbeit nicht fehlen sollte und daß das Programm für die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem der Verband Hannover-Braunschweig ins Leben gerufen war, zwei Tage umfaßte. Der 29. Februar sollte in den Abendstunden die Kollegen zu ernster Beratung vereinen, der 1. März aber neben der Weihe, den Freuden der Kollegialität gewidmet sein; und programmmäßig, wie die Einladungen lauteten, gingen beide Tage — die sichere Hand ihrer Leiter verratend — vorüber. Die Generalversammlung vereinigte zirka 70 Herren, unter diesen eine Anzahl Gäste, welche zu unserer Freude auch an den wichtigen Beratungen teilzunehmen gewillt waren und sich daher bereits am Abend vorher eingefunden hatten. Der Inhalt der Tagesordnung gehört daher kaum in den heutigen Bericht. Der Abend selbst erheischt aber wegen seiner Stimmung eine Skizzierung. »Die Zeitschriften-Verleger« und »der Verleger-Rabatt« bildeten die Parole des Abends; und ließ sich auch nicht verkennen, daß man allgemein über den »gefahr vollen Revers« wesentlich ruhiger dachte, hervorgerufen durch die gleichartigen Anschauungen der anwesenden Sortimenter wie Verleger, so hatte diese friedvolle Stimmung doch den Nachteil, daß über den wichtigsten Punkt der Tagesordnung — den Verleger-Rabatt — im allgemeinen ein ziemlich bemerkbares Schweigen Platz griff. Die Teilnehmer an der Generalversammlung wollen es dem Referenten nicht ver argen, wenn er — ohne seinen Willen zu diesem Referat über die Festtage herangezogen — es nicht unterlassen kann, seinem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß ihm bei diesem Gegenstände gerade die Zurückhaltung der Herren Sortimenter-Kollegen nicht gefallen konnte. Möge man sich doch darüber klar sein, daß gerade derartige Stunden, die der ernsthaften Beratung gewidmet sein sollen, von recht Vielen dazu benutzt werden müßten, ihre in stillen Arbeitsstunden gefaßte Meinung den Berufsgenossen vor Augen zu führen! Darum brauchen nicht alle Mitglieder der Tafelrunde nunmehr das Wort zu ergreifen; aber nötig wäre es bei dieser Gelegenheit gewesen, mehr, als geschehen, die Gedanken in diesen wenigen entscheidenden Stunden auszutauschen. Man schien indeß zu meinen, daß es zweck mäßiger wäre, alles dieses bei dem vorzüglichen Gerstenstoffe eines wohlbekannten Restaurants zu besprechen, wo es weniger der parlamentarischen Form bedurfte, seinem Herzen über diese und jene Dinge Luft zu machen. Eine besondere Erwartung machte sich an dem Abend schon bemerkbar, was der Festaktus des nächsten Tages bringen würde. Es mag darüber gestritten werden, ob es zweckmäßig ist, zu solchen Gelegenheiten die Behörden einzuladen, jedenfalls war es hier unterblieben, was dem Arrangement einen höheren Grad kollegialer Intimität in Aussicht stellte. Und so versammelten sich am Sonntag morgen um '/-I Uhr in den schönen Räumen des Künstlerheims der Braunschweigisch-Hannoversche Buchhandel zur Betrachtung der Leistungen, welche der Verband in den abgelaufenen 25 Jahren betätigt hatte. Eine weihevolle Stimmung um gab die Anwesenden; man ahnte, daß auch ohne besonderen äußeren Schmuck die Ausführungen der dazu berufenen Herren das Bewußtsein erzeugen würden, welcher Arbeits abschnitt hinter unserer Berufsgruppe stand und welche Männer es gewesen waren, die diese dem Allgemeinwohl dienende Tätigkeit in der langen Zeit opferwillig dar gebracht hatten. In wohlgesetzter Rede wies der neue Vorsteher des Ver bandes, Herr Georg Knothe, auf die Absicht hin, den heutigen Tag festlich begehen zu wollen, und begrüßte mit freudigen Worten diejenigen Berufsgenossen, welche von aus wärts herbeigeeilt waren, um den Tag mit den Braunschweig- Hannoveranern zu feiern. Freudig bewegt erwähnte er auch alle die in seinen Begrüßungsworten, die durch eigene Pro duktion und durch die Kunst ihres Gewerbes unserem Berufe eng verbunden sind, und wies zum Schluß auf die Teil nahme der Helfer unserer Tätigkeit an dem heutigen Fest tage hin. Mit ausdrucksvollen Worten antwortete als erster der Gäste Herr Justus Pape, als Vertreter des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine. Er wies in seinen Worten auf das bemerkenswerte Vorkommen in der Geschichte des Braunschweig-Hannoverschen Verbandes hin, das er in der Tätigkeit der Vorstandsmitglieder erblickte, die zum Teil seit einer langen Reihe von Jahren die Geschicke des Verbandes in mustergültiger und vorbildlicher Weise leiteten. Der Redner pries es als hohes Glück für den Verband Hannover- Baunschweig, daß er die treibenden Geister seiner Entstehung immer und immer wieder mit der Führung beauftragt habe. Die in freier, kraftvoller Form gesprochenen Worte des Herrn Pape verfehlten ihre Wirkung auf die Festversammlung nicht, die sich dem spontanen Empfinden des Redners mit Freuden anschloß, ihren altbewährten Führern einen Huldigungsgruß darzubringen. In gleich herzlicher Weise überbrachte sodann Herr Halle-Altona die Grüße des Kreises Norden — wobei er dem jubilierenden Verein einen Vorsteherhammer über reichte —, sowie Herr Otto Meißner diejenigen des Hamburg - Altonaer Vereins. Beide Herren gaben nament lich den engen Beziehungen der benachbarten Kollegenschaften Ausdruck, was von den Braunschweig - Hannoveranern mit freudigem Empfinden begrüßt wurde. Das Ehrenmitglied des Verbandes Herr Kommerzienrat Nauhardt-Leipzig schilderte darauf eine bedeutsame Epoche aus der Ge schichte des Verbandes und zeigte, wie er in alter Treue und Zugehörigkeit zum Verbände diesen Festtag mitempfand. Nachdem noch Herr Riedel als Vorsitzender des alt bewährten Vereins jüngerer Buchhändler »Saldo«, Hannover, die besten Glückwünsche der Gehilfenschaft übermittelt hatte, nahm der bisherige Vorsteher Herr Wollermann das Wort, um in längerer Rede eine gedrängte Übersicht der Geschichte des Verbandes zu geben. Mit herzlichen Worten sprach er dann namentlich den Rednern, die dem Verbände ihre Glückwünsche überbracht, wie auch denjenigen, die durch Zuschriften ihr Gedenken zu dem Festtage kundgegeben hatten, den Dank des Verbandes aus, und der heutige Referent ist beauftragt, diesen Donk — wiederholend — weit hinauszurufen in den deutschen Buch handel, damit Körperschaften und Freunde bewußt werden, wie freudig jeder einzelne Gruß vom Verbände Hannover- 403*
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