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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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63, 16. März 1908. Nichtamtlicher Teil. vöy-nblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 3073 viel in Anwendung. Zu den befferen Versen gehören die folgenden: Ein Ritter zwischen Blitzen, auf seinem Schilde ein Kind, singt: »Ich trotze dem Blitze und Donner und Wind, Doch gegen Ihrem (!) Blick bin ich schwach wie ein Kind. Ein Arzt, der seinem Patienten Medizin verschreibt: »Mein Wunsch ist nur: Nur brav eingenommen, — DaS Ausgeben wird schon selber kommen.« Ein Apotheker (anonym): -Heilsamer als Löffelkraut — Ist eine reiche, schöne Braut.« Gegen den Schluß des begleitenden Textes sagt Pazaurek: -Eine geradezu staunenswerte Jdeenfülle, viel Anmut und Grazie, mitunter wirklich nette Witze und Wortspiele, überall schlicht bürgerliche Liebenswürdigkeit, bisweilen echte Gemütstöne — das ist der Inhalt der Biedermeier-Wunschkarten, die uns manchmal zu kindlich, ja fast kindisch anmuten. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß unsere Zeit mit jenen Tagen in ihrem Urteil nicht ganz übereinstimmt. Eine Salome von Wilde - Strauß ist etwas anderes als eine Oper von Mshul oder Donizetti, Gorkis Nachtasyl etwas anderes als Halms Grtseldis, das Pfennigmagazin auch etwas anderes als unser .Simplicissimus'. Heute haben wir etwas stärkere Nerven und vertragen, wenn es sein muß, auch eine sehr kräftige Kost. — Wenn wir uns nur vor den Künsteleien und Spielereien hüten, die eine nicht so kritisch veranlagte Zeit noch für erlaubt gehalten hatte, dann werden wir mit Vorteil und Genuß die netten Bildchen betrachten. Und bleibt schließlich als Boden satz ein Teilchen schlichter Alt-Wiener Liebenswürdigkeit und milder Grazie zurück, so könnte dies als Ferment für die Weiterentwicklung in Kunst und Kunstgewerbe nicht gerade schaden». Die Ausstattung des Werkes ist lobenswert. Von den 50 Foliotafeln wurde einein autotypischem Farbendruck hergestellt. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. * Bereinigt« BrrlagSanstalteu Gustav vrannbeS ä- Guleuberg-Druskeret Aktiengesellschaft, Berlin. — Die ordent liche Generalversammlung der Aktionäre wird am Montag den 30. März 1908 in den Geschäftsräumen der Aktiengesellschaft, Berlin 35, Lützowstraße 105, abgehalten werden. -Eule«, Verein jüngerer Buchhändler in Magdeburg. — Den Reigen der diesjährigen Veranstaltungen der -Eule-, Vereins jüngerer Buchhändler in Magdeburg, eröffnet« Kollege Beuth mit einem Vortrag über Hugo v. Hofmannsthal. In fesselnder Weise führte Kollege Beuth den Werdegang dieses modernen Dichters den Anwesenden vor Augen und gab an Hand von Proben aus den Werken Aufschluß über das Schaffen Hofmannsthals. Leider hatten, nur recht wenige Kollegen der Einladung Folge geleistet, wie immer, wenn es heißt, die oft recht mühevolle Arbeit einzelner dankbar anzuerkennen. Am Sonntag den 1. März veranstaltete der Verein gelegent lich seines sechsundzwanzigsten Stiftungsfestes einen Masken ball. Etwa 120 Personen waren der Einladung gefolgt und gaben in den verschiedensten Masken ein farbenprächtiges Durch einander. Leider konnte Prinz Karneval unserm Feste nicht die Ehre geben; die Allerweltskrankhett, die böse Influenza, hatte sich auch seiner bemächtigt und fesselte ihn ans Bett. Mit seiner Vertretung hatte er Kollegen Beuth beauftragt, der sich dieses Amtes auch in humorvollster Weise entledigte. Die Demaskierung brachte manche Überraschung; es steckten eben doch immer andere im Gewände, als man dachte. Der klassischen Kunst huldigten wir mit der Aufführung des Goetheschen Schäfersptels »Laune des Verliebten«. Der reizende Einakter wurde von den Damen Bammel und Hannemann und den Herren Fischer und Jung mit liebevollem Verständnis flott gespielt. Reicher Beifall lohnte den Darstellern. Im weiteren Verlaufe des Abends toastete noch Kollege Jung auf die Damen, woraus die Ver losung der uns von den Herren Verlegern in reichem Maße zur Verfügung gestellten Werke vorgenommen wurde. Spät erst er reichte das schöne Fest seinen Abschluß. Wir möchten nicht Unter lasten, auch an dieser Stelle allen Herren Verlegern, die uns durch Überweisung von Werken ihres Verlages unterstützten, unseren verbindlichsten Dank auszusprechen. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7K. Jahrgang. Mittwoch den 4. März hielt die Eule ihre Jahreshaupt versammlung ab. Nach Verlesung des Protokolls gab der Vor sitzende Kollege Beuth eine Übersicht über das vergangene Vereins jahr. Danach hat sich die Eule nach einer kurzen Zeit des Nieder gangs wieder erholt, und besonders seit dem 1. Oktober ist wieder ein frischer Zug in den Verein hineingekommen. Der aktive Mitgliederbestand hat sich im letzten Halbjahr von 9 auf 15 erhöht. Besonders erfreuend ist, daß sich einige ältere ehemalige Mitglieder wieder uns angcschlosten haben Wir können also hoffnungsvoll ins neue Geschäftsjahr blicken. — Die Neuwahl des Vorstandes ergab die Wiederwahl des Kollegen Beuth (Pro kurist der Firma Lichtenberg L Bühling) zum ersten Vorsitzenden. Als stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer wurde Kollege Jung (Leiter der Kunsthandlung Albert Rathke) und als Kassierer Kollege Schuster (i/H. Heinrichshofen) gewählt. Dis Herren nahmen die Wahl dankend an und gaben der Hoffnung Ausdruck, auch weiter wie bisher die Unterstützung der Mitglieder zum Besten des Vereins zu finden. — Als letzter Punkt stand unser Verhältnis zur hiesigen Ortsgruppe der Allgemeinen Vereinigung zur Debatte. Kollege Beuth gab Aufklärung über die Unterhandlungen mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe, die beiderseitig von dem Wunsche ge tragen seien, Differenzen zu vermeiden und vor allem gemeinsam der hiesigen Gehilfenschaft eine Stätte der Erholung und Anregung in Kollegenkreisen zu bieten. Infolgedessen befürwortet Kollege Beuth folgende Anträge: Gemeinsame Abhaltung der Vereins abende, und zwar am ersten und dritten Mittwoch im Monat unter dem Vorsitz der Eule, am zweiten und vierten unter dem Vorsitz der Ortsgruppe. Gemeinsame Veranstaltung von Vor trägen, Vergnügungen re. unter wechselndem Vorsitz der Eule und der Ortsgruppe. Möglichst weitgehende gegenseitige Unterstützung in allen Berussfragen, soweit sie nicht direkt gegen die Prinzipien und Ziele der betreffenden Vereine gehen. Teilung der Kosten, die die Durchführung des Vergnügungsprogramms erfordern, in zwei Drittel zu Lasten der Eule, ein Drittel zu Lasten der Orts gruppe. Nach kurzer Debatte gab die Versammlung den Vor schlägen ihre Zustimmung. Wir hoffen, daß diese Übereinkunft der beiden Vereine dem Wunsche ihrer Vorsitzenden gemäß zum Besten der gesamten Magdeburger Gehilfenschaft ausschlägt. — Gegen 12 Uhr erreichte der offizielle Teil sein Ende. Einige Lieder hielten die Kollegen bet einem Glase Bier noch einige Zeit beisammen. Das Programm für die nächste Zeit ist festgesetzt auf: Mittwoch, den 18. d. M.: Vortrag des Kollegen Jung über -Anfänge der modernen Malerei in Deutschland»; Mittwoch, den 25. d. M.: Abschiedsfeier für die scheidenden Kollegen; Mittwoch, den 1. April: Dialekt-Abend; Sonntag, den 3. Mai: Familienabend, verbunden mit der Begrüßungsfeier für die neu zugezogenen Kollegen. Bernh. Jung. - »utztag in Dachse«. (Vgl. Nr. 43, 49, 53, 56, 60, 62 d. Bl.) — Aus den Bußtag in Sachsen am Mittwoch den 18. März sei für den Verkehr mit Leipzig hier nochmals aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. * Ein deutscher Buchhändler i« Lands». — Der -Straß burger Post« entnehmen wir mit Erlaubnis des Verfassers die folgende Mitteilung: Eins der geschätztesten Häupter des englischen Buchhandels, Herr Meno Haas, hat sich soeben ins Privatleben zurückgezogen und hierdurch in dem Zweige des Geschäfts, dem er mehr als drei Viertel seines langen Lebens gewidmet hat, eine Lücke gelasten, die sich nicht leicht schließen wird. Von Geburt Deutscher, der Ab komme einer Künstlerfamilie, die einen Ehrenplatz in unserer Bühnengeschichte behauptet, früh beider Eltern durch den Tod be raubt, sah er sich von seinem vierzehnten Jahre an auf eigene Füße gestellt. Sein Pflegevater gab ihn dem Augsburger Buchhändler Butsch in die Lehre, in besten Hause David Nutt, der Gründer der bekannten Londoner Buchhandlung, ihn kennen lernte. Der große Londoner Chef fand so großes Gefallen an dem jungen Mann, daß er ihn aufforderte, sich an ihn zu wenden, falls er je nach England gehen wolle. 398
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