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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1908
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- Deutsch
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66, 20. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 3227 Museums ausführen. — Das Museum im Versailler Schlosse hat eine interessante Erwerbung gemacht, ein Gemälde, das den französischen Revolutionär Camille Desmoulins darstellt, den Führer der Cordeliers, der im Jahre 1789 das Volk zum Sturm auf die Bastille aufreizte, aber im Jahre 1794 als Royalist hin gerichtet wurde. Desmoulins sitzt an seinem Schreibtische. Neben ihm befindet sich seine Frau Lucile mit dem Sohne Horace auf dem Arme. Das Gemälde stammt von einem Schüler des fran zösischen Malers Jacques Louis David (ebenfalls eines leiden schaftlichen Revolutionärs), der bei Desmoulins arbeitete. Es ist für die in der Restaurierung begriffenen, der Revolution gewid meten Säle bestimmt. Der Präsident der französischen Republik Falltsrcs empfing am 16. d. M. den Vorsitzenden der >8ooists klativvais äss Leaux - Roll, und mehrere Komiteemitglieder dieses Künstlervereins, die ihn zur Einweihung ihrer Kunstausstellung (Salon) im großen Kunstpalaste der Odamps - Li^ssss einluden. Herr Falliöres nahm die Einladung an und wird sich am 13. April nachmittags 2 Uhr mit seiner Gemahlin ins Oravä Laiais begeben. Die -Vernissage« findet am Tage darauf statt. Vom 15. April ab hat das Publikum Zutritt. — Herr Roll lud den Präsidenten auch zur Eröffnung der retrospektiven Porträtausstellung im Bagatelle < Schlößchen im Lais äs LouIoKvs ein, die in der ersten Hälfte des Mai erfolgen soll. Doch befindet sich der Präsident um diese Zeit voraussichtlich in London und wird infolgedessen die Bagatelle-Ausstellung erst nach der Rückkehr von seiner eng lischen Reise besuchen. (6orr. biqaotiäisnas.) * Nachklang »um Prozeß Hau. — Die Erinnerung an die Schwurgerichtsverhandlung in Karlsruhe gegen Karl Hau im vorigen Sommer, die mit dessen Verurteilung wegen Ermordung seiner Schwiegermutter Frau Molitor in Baden-Baden endete und die Gemüter lebhaft erregt hat, wird durch eine Verhandlung wachgerufen, die am 16. d. M. vor der 7. Strafkammer des Land gerichts 1 in Berlin geführt wurde. Klägerin war die Schwägerin Hau's, Fräulein Molitjor, Angeklagter der Redakteur der »Berliner Morgenpost« Martin Schmidt. Anlaß zur Klage gaben Äußerungen in der Berliner Morgenpost im August v. I., die schwere Verdächtigungen der Klägerin in der damals schwebenden Prozeßsache enthielten. Das Urteil gegen den ver antwortlichen Redakteur lautete auf 9 Monate Gefängnis, obwohl der Angeklagte nachwies, daß er zur Zeit des Erscheinens des be züglichen Artikels der Redaktion wegen Krankheit ferngeblieben war und die Artikel vor der Drucklegung nicht gesehen hatte. * Post. — Zu Postaufträgen nach dem Auslande ist seit dem 1. Oktober v. I. ein neues aus zwei Teilen bestehendes Postauftragsformular zu verwenden. Gleichwohl kommt es noch fortgesetzt vor, daß die Absender versehentlich von dem früheren einteiligen, unter den jetzigen Verhältnissen nicht mehr verwendbaren Formular Gebrauch machen. Um Härten zu ver meiden, ist von den auswärtigen Verwaltungen über diesen Mangel bisher im allgemeinen zwar hinweggesehen worden; bei den erheblichen Weiterungen, die hieraus für den Dienstbetrteb erwachsen, kann jedoch nicht fortgesetzt auf eine solche Duldung gerechnet werden. Die weitere Verwendung des veralteten Formulars würde vielmehr dazu führen, daß solche Postaufträge, als den Vertragsbestimmungen nicht entsprechend, beanstandet und unerledigt an die Absender zurückgesandt werden. Es wird des halb wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß die Absender, um sich vor Nachteilen zu bewahren, zu Postaufträgen nach dem Aus lande das neue zweiteilige Formular zu verwenden haben. Der I-orcl vk!sk lkustios ok und der Buch« haudel. — In dem alten, ehrwürdigen Festsaal des Londoner Buchhändlerhauses »Ltationsr's Hall« fand am 12. d. M. die Jahresversammlung und Soirse der »Loolrsslisr's kroviäsvt In stitution- unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, des bekannten Londoner Verlegers Charles James Lang man Esq., statt. Wie schon aus dem Namen des Vereins heroorgeht, bezweckt dieser nicht nur die Wahrung gemeinnütziger Interessen seiner Mitglieder, sondern besonders die Fürsorge an Witwen und Waisen. Die Institution, die seit etwa 70 Jahren ihren Zweck verfolgt, darf mit Stolz auf dieses wohltätige Werk zurückblicken. Die gegenwärtige Mitgliederzahl ist etwa 600 und erfreut sich fortwährenden Zuwachses. Mit herzlichen Worten begrüßte der Präsident die Ver sammlung und ihren hohen Ehrengast Lord Alverstone, Iwrä Oüisk lustics ok Loglavä, der in kernigen Worten die Bedeutung von Selbsthilfe und Nächstenliebe darlegte und sich über das wohl tätige Wirken der Institution äußerst anerkennend ausspcach. Lord Alverstone erklärte, daß, wenn er nicht Iwrä Obisk lustios ok Loxiauä wäre, er am liebsten ein Buchhandlungsgehilfe sein möchte, angesichts der zahllosen Türen der Literatur, die sich ihm dann öffnen würden. Ein abwechselungsretches musikalisches Programm hatte das Komitee vorgesehen, ein Orchester von etwa 40 Mitwirkenden und ein ebenso stattlicher Singchor -Tbs kap^rus OIsswsn aaä Oroüsstra,- seien besonders hervorgehoben. Dieser eigenartige Name für das Orchester und den Singchor wurde gewählt, weil ihre sämtlichen Mitglieder in irgend einer Weise mit dem Papierhandel in Verbindung stehen. Dem noch sehr jungen Unternehmen, das unter der Leitung seines Dirigenten I. B. Shaw Esq. an diesem Abend Vorzügliches leistete, möchten wir an dieser Stelle ferneres Gedeihen wünschen. Ein lustiger Schwank »Nrs. Uilarzs Kaarsts- sowie die Gesänge von Miß Allen Shutter und Mr. A. Heather fanden lebhaften Beifall. Nach allgemeinem Gesang der Nationalhymne durch die Olssmen und die Festversammlung mit Begleitung des Orchesters endete ein in allen Teilen wohlgelungener Abend bei unseren Kollegen in London. C. Weiß, London. * Neue Handelsakademie in Wien. — Am 16. d. M. hat in Wien die Eröffnung der neuen Handelsakademie auf dem Hamerlingplatz durch Erzherzog Franz Ferdinand in Anwesen heit des Ministerpräsidenten, der Minister und zahlreicher Fest gäste stattgefunden. * SandeSmnseurn der Provin, Westfalen in Münster. — Am 17. März wurde in Münster i/W. das dort errichtete Landes museum der Provinz Westfalen feierlich eröffnet. Es sprachen der Vorsitzende des Provinzial-Landtags Freiherr von Lands berg, der Landeshauptmann vr. Hammerschmidt, der Musik direktor Breuning und der Oberpräsident Freiherr von der Recke von der Horst. — Die philosophische Fakultät der Wilhelms- Universität in Münster hat anläßlich dieser Eröffnung den Frei herrn von Landsberg, den Oberbürgermeister Schmieding- Dortmund, die auf dem Gebiet der westfälischen Kunstgeschichte bekannten beiden Forscher W. Effmann-Bonn und G. Numann- Aachen und Max Klinger zu Ehrendoktoren ernannt. Undekannte Briefe von Michelangelo. — Die -Rivista di Roma« meldet die Entdeckung eines unbekannten Briefwechsels von Michelangelo Buonarotti, der sowohl wegen der Person des Schreibers, als auch wegen der des Empfängers von außerordent licher Bedeutung ist. Vor einigen Tagen fand ein Student, der in den Dokumenten des Archivs Spinelli im Hause des Grafen Rasponi-Spinelli in Florenz arbeitete, 68 unveröffentlichte Briefe von Michelangelo an Vasari. Die erste Folge dieses glücklichen Fundes war freilich, daß der Entdecker höflich aber entschieden ersucht wurde, seine Arbeiten in dem Archiv einzustellen, da der Graf Rasponi selbst dis Veröffentlichung der so wichtigen Schrift stücke betreiben wolle. Er hat den Universitätsprofessor Giuseppe Tomasetti beauftragt, eine diplomatisch genaue Ausgabe der Briefe Michelangelos zu veranstalten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß unter den neuentdeckten Autographen auch einige sind, die Vasari bereits für seine Biographie des großen Meisters verwendet hat; aber auch in diesen Fällen wird die Möglichkeit, Vasaris Bericht mit den Quellen zu vergleichen, für die Forschung von höchstem Werte sein. (Nationalztg.) » Reue Bücher, «ataloge ic. für Buchhändler r Lrsitüopk L Uärtsl ä Lruxsllss. 12 Nars 1883 —12 Uars 1908. 8". 56 8. m. ^bdiiäunASn. <lu kranrösisobsr 8praebs.) »Wie eine Mutter viel mehr an das Wohlergehen des Kindes denkt als an das eigene, und wie jede Lebens stunde des Kindes ihr eine immer größere Freude be» 418»
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