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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1908
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- Deutsch
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3278 Mrsrnblatt I, d. Dlschri, Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 67. 2l. März 1908. So schmerzlich uns nun auch das vergangene Jahr heim gesucht hat durch das Ausscheiden dieser beiden vortrefflichen Männer und so schwer wir ihre Mitwirkung vermißt und entbehrt haben, die Geschäfte durften nicht stillftehen, und mit verdoppelter Kraft suchten wir, die Zurückgebliebenen im Vorstande, den Aufgaben gerecht zu werden, die die Unter stützungstätigkeit von uns forderte. Wir hoffen, diese Pflicht auch zu Ihrer Zufriedenheit erfüllt zu haben. Es gab reichliche Arbeit für uns, denn nach wie vor herrschen Not und Elend auch in den Reihen unserer Berufs genossen, und wiederum stiegen die Anforderungen, die an unsere Kassen gestellt wurden. Wenn es uns auch gelang, den Mehrforderungen an Unterstützungen zu genügen, und wir in der Lage waren, etwas mehr noch als im vorigen Jahr an Unterstützungen auszugeben (es wurden einmalig 137 Personen gegen 125 Personen des Vorjahres, fortlaufend 259 Personen gegen 251 des Vorjahres unterstützt), so müssen wir doch auch dieses Jahr wieder konstatieren, daß die Einnahmen aus den laufenden Beiträgen gegen das vorige Jahr zurückgegangen sind. Könnten wir doch diesem Rückgänge, der durch die abnehmende Mitgliederzahl ver ursacht wird, Einhalt tunl Es wird diese betrübende Tatsache mehr und mehr zu einer schmerzlichen Sorge für uns, da ja doch aus diesen laufenden Einnahmen in erster Linie auch die laufenden Bedürfnisse gedeckt werden müssen. Im Jahre 1890 zählten wir noch 3404 Mitglieder, 1907 nur noch 2790. Dementsprechend verloren wir an laufenden Einnahmen 3700 Wenn trotzdem unser Vermögens bestand gewachsen und die Summe unserer Unterstützungs ausgaben größer geworden ist, so liegt das im Anwachsen unseres Reservefonds, der durch größere Vermächtnisse und Geschenke gewonnen hat und dessen Zinserträgnisse demgemäß größer geworden sind. Diesem Gewinn aber stehen die größeren Ausgaben gegenüber, da die Anzahl der Unter stützungen mehr und mehr angewachsen ist. So haben wir beispielsweise im Jahre 1890: 51000 im Jahre 1907 64000 ^ an Unterstützungen ausgegeben. Wir werden aber durch den Rückgang in den laufenden Einnahmen und durch Vermehrung der Unterstützungsgesuche der Möglichkeit beraubt, für die einzelnen Hilfsbedürftigen die Gaben so reichlich zu bemessen, daß ihnen eine nachhaltige Hilfe erwächst; und unser Streben geht doch dahin und muß in erster Linie darauf gerichtet sein, so aus kömmlich für sie zu sorgen, daß z. B. diejenigen, die krank sind und einer ärztlichen Kur bedürfen, so lange unterstützt werden, bis ihre Krankheit gehoben ist und sie dem Leben und dem Beruf wiedergegeben werden können, daß ferner diejenigen, die fortlaufende Bezüge erhalten, doch annähernd von dem, was mir ihnen geben, ihr Leben fristen können. Wir sind aber noch nicht immer in der Lage, bei den stets anwachsenden Ansprüchen den Einzelnen so auskömmlich zu geben, wie gegeben werden müßte und wie es die oft so dringende Notlage erfordert. Es sind von uns an Unterstützungen geleistet worden: 1. Fortlaufende Unterstützungen: 21 Prinzipale mit 4 581.75 30 Gehilfen mit 6 865.— 97 Prinzipal-Hinterbliebene mit 19 865.— 111 Gehilfen-Hinterbliebene mit ^ 20 917.— 25^ Personen mit ^ 52 228.75. 2. Einmalige Unterstützungen erhielten: 25 Prinzipale mit ^ 2 393.— 80 Gehilfen mit 6 532.35 21 Prinzipal-Hinterbliebene mit 2 32e),40 11 Gehilfen-Hinterbliebene mit 835.— 137 Personen mit 12 080.75 Insgesamt wurden unterstützt 396 Personen mit ^ 64 309.50 gegen 376 des Vorjahres mit 64M7.75. Unser Kapital-Vermögen betrug im Dezember 1907 ^ 701 194.15 gegen ^ 662 075.— des Vorjahres. Bei dieser Kapitalsvermehrung müssen xxr. ^ 13 000.— Kurs steigerungen berücksichtigt werden. An Geschenken für den beweglichen Fonds gingen ein im Jahre 1907 ^ 5820.90, im letzten Jahr belief sich diese Summe auf ^ 6752.89; für den Reservefonds gingen ein ^ 27 606.20, im Jahre 1906 ^ 18 200.—. An Beiträgen erhielten wir im Jahre 1907 von 1710 Prinzipalen ^ 14 571.50, von 1080 Gehilfen 3892.—, gegen 1717 Prinzipale mit ^ 15 131.50 und 1109 Gehilfen mit ^ 3990.— des Vorjahres, also auch hier wiederum ein Rückschritt gegen 1806. Bearbeitet wurden im Jahre 1907 498 Gesuche. Die satzungsgemäße Hauptversammlung für 1906 fand statt am II. März 1907, die diesjährige Sitzung mit dem Rechnungsausschuß zur Prüfung der Bücher und des Ver mögensbestandes am 20. Februar 1908. Dank der Fürsorge mancher unserer Berufsgenossen sind wir nicht in Verlegenheit gekommen und können bescheidenen Ansprüchen stets genügen, wenn auch gerade die kleinen Gaben dazu führen, daß die Petenten sich immer wieder und wieder an uns zu wenden gezwungen sind. Durch eine Zuwendung von 20 000 hat unser ver ehrter Elwin Paetel sich noch über das Grab hinaus als Wohltäter unseres Vereins erwiesen. Das Kapital soll als Elwin Paetel-Stiftung fortdauernd in unfern Büchern ge führt werden und die Zinsen sollen alljährlich zur Ver teilung kommen. Es liegt uns noch die angenehme Pflicht ob, auch in diesem Jahre wie immer Dank zu sagen den freundlichen Gönnern und Förderern unseres Vereins, die in selbstloser Weise sich in den Dienst unserer guten Sache gestellt haben, so dem Rechnungsausschuß für seine Mitarbeit, der Firma G. Bernstein, hier, für die unentgeltliche Herstellung unferer Drucksachen, der Firma Ferdinand Flinsch für die Gratis- lieferung unseres Papierbedarfs, der Firma F. Volckmar in Leipzig für die Führung unserer Geschäfte, sowie den Firmen C. W. B. Naumburg in Leipzig und Friese L Lang in Wien für die unentgeltliche Aufnahme unserer Bekanntmachungen in ihren Blättern, ebenso dem verehrlichen Vorstand des Böcsen- vereins, dem die vor zwei Jahren uns zugestandene Erhöhung deS Jahresbeitrags nicht vergessen bleibt und der auch sonst unsere Bestrebungen nach jeder Richtung hin unterstützt und ihnen, wo immer eine Gelegenheit dazu sich bietet, freund liche Förderung zuteil werden läßt. Schließlich richten wir an alle diejenigen, die unserem Verein angehören, die dringende Bitte, für unseren Verein mit allen Kräften Mitglieder zu werben und es an freudiger Opferwilligkeit selbst nicht fehlen zu lassen. Der Notstand, von dem augenblicklich unser Vaterland heimgesucht ist, macht sich auch in den Kreisen unserer Be rufsgenossen gellend, so daß wir auch für das kommende Jahr mit starken Anforderungen an unsere Kasse werden rechnen müssen. Wir sehen hierbei ganz ab von unseren Pfleglingen, von denen auch schon viele ihre Stimme er hoben und um Erhöhung ihrer Bezüge gebeten hüben. Ganz können wir unser Ohr diesen Klagen nicht verschließen — soweit die zur Verfügung stehenden Mittel es uns gestatten. Wenn wir beispielsweise den von uns fortlaufend Unter stützten nur 5 ^ monatlich Teuerungszulage geben wollten, so käme eine Summe von 14 000 pro Jahr mehr heraus, die natürlich weit unsere Mittel übersteigen würde. Was wir an Ersparnissen durch den Tod mancher unserer Pensionäre gemacht haben, ist gleich Null, denn
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