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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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^ 71, 26. März 1S08. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 3493 Pellechet, Haeblers Arbeiten zur spanisch-portugiesi schen Buchdruckergeschichte des fünfzehnten Jahrhunderts und noch viele andere wertvolle Arbeiten sind berücksichtigt. Vor allem aber ist auch das zweite in England erschienene wichtige Jnkunabelverzeichnis: krootoi's Iväsx to tbs sarl^ priutsä boolcs in tks Uriti8b Uu8sum, rvitb nots8 ot tbo88 in tbe Roälsian librnr^, 4 purtis8, Vonckou 1898/99, mit aus gezogen. Dieses außerordentlich fleißig und zuverlässig ge arbeitete summarische Verzeichnis von Proctor hat bei dem Bestand der beiden Bibliotheken von weit über 9000 Früh drucken durch seine Reichhaltigkeit schon eine große Bedeutung, durch die Art und Weise der Bearbeitung ist es aber geradezu zu einer Musterleistung für die Jnkunabelaufnahme geworden. Dadurch, daß er bei jedem einzelnen Drucker ein genaues Verzeichnis der von ihm verwendeten Typen aufgestellt und diese nach ihren hauptsächlichen Eigentümlichkeiten kurz charakterisiert hat, ist sein Index ein sehr brauchbares Hilfs mittel zur Erforschung des Ursprungs undatierter Frühdrucke. Sv sehr auch von der Kritik und den Forschern der Wert solcher Einzelverzeichnisse, von denen noch eine ganze Reihe weniger wichtiger aufgezählt werden könnte, gewürdigt wurde, so ließen sich doch um die letzte Jahrhundertwende immer mehr Stimmen vernehmen, die die für Jnkunabel- verzeichnisse einzelner Bibliotheken und Bestände zu leistende Arbeit und ihre Druckkosten besser angewandt wissen wollten. Es sollten sich lieber die großen Bibliotheken zusammentun, um in gemeinsamer Arbeit ein Gesamtverzeichnis aller Wiegendrucke herzustellen, aus dem zugleich der Standort der einzelnen Druckwerke ersichtlich wäre. Der unvergeßliche, 1903 verstorbene Direktor der Göttinger Universitätsbiblio thek Dziatzko gab diesen Wünschen 1900 auf der Ver sammlung deutscher Bibliothekare in Marburg in einem wohlbegründeten Vortrag Ausdruck. Durch ihn, kann man sagen, wurde eine neue Ara der Jnkunabelbibliographie eingeleitet. Der Vortrag ist 1901 im 6. Heft der »Beiträge zur Kenntnis des Schrift-, Buch- und Biblio thekswesens« (Leipzig, Spirgatis) auch durch Druck ver breitet worden mit dem Titel: »Plan eines alle bekannten und noch zu ermittelnden Wiegendrucke umfassenden Kata logs«. Die erste These erörtert die Notwendigkeit eines solchen Gesamt-Katalogs aus wissenschaftlichen und praktischen Gründen, die zweite empfiehlt unter Hinweis auf die Zer splitterung, die in den einzelnen wertvollen Forscher- und Sammelarbeiten liegt, einen einheitlichen Generalkatalog als die sparsamste und zweckmäßigste Form der Jnkunabel- verzeichnung und zeigt zugleich für spätere Ergänzungen den angemessensten Weg. Der Zeitpunkt, eine solche Arbeit in Angriff zu nehmen, sei günstig, und die Bibliothekare als die Hüter und Verwalter der wichtigsten Wiegendrucksammlungen seien in erster Linie zur Ausführung des Planes berufen (dritte These). Die Höhe der Kosten bis zur Fertig stellung des druckfertigen Manuskripts schätzte Dziatzko auf 125 000 »wenn wirklich etwas Monumentales geschaffen werden soll«. Der auf dem Bibliothekartag als Korreferent bestellte hochverdiente Jnkunabelforscher Professor vr. Konrad Haebler, der Autor von Dbe e»rl^ Printers ok 8psäu »nck Rortugsl, London 1897, — Dz-pograpdis Ibörigne äu XV° sitzele, La Haye 1901/02, — Libliograüs. Iberio» ckel siglo XV, und vieler anderen verdienstvollen Arbeiten, unter stützte den Plan in jeder Beziehung, bezeichnet als not wendige Vorarbeiten eine möglichst vollständige Aufnahme aller in öffentlichen und auch privaten Sammlungen nach weisbaren Exemplare von Inkunabeln in der Form sum marischer Jndices und anderseits die genaue Bestimmung der zahlreichen schon jetzt bekannten oder bei der ersten Arbeit noch zum Vorschein kommenden Wiegendrucke, die der Ursprungszeugnisse entbehren. Zu dieser Bestimmung Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. undatierter Drucke sei die Einführung eines allgemein anerkannten praktischen Verfahrens der Typenuntersuchung, der Typenmessung erforderlich. Die letztere schwierige Auf gabe nahm Haebler selbst in Angriff, indem er ein Typen repertorium der Wiegendrucke bearbeitete, das eine Übersicht über alle während des fünfzehnten Jahrhunderts angewandten Typenformen geben wird. Von diesem Werk großen Ge lehrtenfleißes sind bisher der erste und zweite Band (I. Deutsch land und seine Nachbarländer. Leipzig 1905; II. Italien, die Niederlande, Frankreich, Spanien und Portugal, Eng land. Leipzig 1908, je 25 in der »Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten« erschienen; zu dem dritten sind die zeitraubenden Vorarbeiten beendet, und bald wird dieser erste erfolgreiche Versuch, das Studium der Jnkunabeltypen in ein System zu bringen, vollendet vorliegen. Inzwischen hat sich neben der englischen »ll^ps Vaesimils Loeistz-« auch die »Gesellschaft für Typen kunde des XV. Jahrhunderts« gebildet, deren Zweck es ist, als Seitenstück zu dem Typenrepertorium der Wiegen drucke von Haebler und dem geplanten Generalkatalog aller Inkunabeln eine dritte wichtige Arbeit zu übernehmen: nämlich diese beiden Werke durch Reproduktion einer mög lichst großen Anzahl von Jnkunabeltypen systematisch im Anschluß an das Typenrepertorium zu illustrieren (vgl. Börsenblatt 1906 Nr. 13>). Mit dem eben erwähnten Generalkatalog ist der von Dziatzko und Haebler angeregte gemeint, und es muß hier noch kurz nachgeholt werden, daß ihr Plan der Ausführung ein wesentliches Stück näher kam, als im November 1904 auf den Vorschlag Seiner Exzellenz des Ministerialdirektors vr. Althoff eine Kommission eingesetzt wurde, die mit Unterstützung des preußischen Kultusministeriums einen Ge samtkatalog der Wiegendrucke schaffen soll. Der Vor sitzende der Kommission ist Professor vr. K. Haebler, der verdiente Oberbibliothekar an der Königlichen Biblio thek in Berlin, ihre Mitglieder die Herren K. Burger- Leipzig, vr. E. Freys-München, Direktor vr. A. Schmidt- Darmstadt und Professor vr. E. Voullisme-Berlin. Als » getreuer Mitarbeiter der Kommission ist noch der Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Uppsala, vr. I. Collijn, zu nennen, der mit Jnventarisierungsarbeiten nordischer Bibliotheken der Kommission wertvolle Dienste leistete und hoffentlich weiter leisten wird. Nachdem im preußischen Etat 1906,07 die nötigen Mittel vom Landtage bewilligt worden waren, hat die Kommission ihre Arbeit ernstlich begonnen. Die gesamten Kosten des Unternehmens sind auf 92 000 ^ veranschlagt worden, davon wurden 1906 und 1907 zu sammen bereits 19 500 bewilligt. Jetzt sind als dritter Teilbetrag wieder 10 000 ^ in den preußischen Staatshaushaltsetat für 1908 eingestellt worden. Sehr ausführlich wird im neuesten Heft des »Zentral blatts für Bibliothekswesen« (1908, 3. Heft, März) vom Vorsitzenden der Kommission über den Stand der Arbeiten berichtet: »Die Aufgabe, die der Kommission bei ihrer Begründung gestellt wurde«, heißt es dort, »ist eine doppelte. Sie soll einmal die sämtlichen in den öffentlichen Bibliotheken des Deutschen Reiches vorhandenen Jnkunabel- bestände verzeichnen, sie soll aber, unter Zugrundelegung des so gewonnenen Materials, zweitens einen neuen Gesamt katalog, d. h. eine vollständige Bibliographie aller Wiegen drucke bearbeiten und dadurch das Repertorium bibüo- grapllieuw von L. Hain endgültig ersetzen. Beide Arbeiten berühren sich naturgemäß in vielen Punkten«. Von den mit großer Umsicht begonnenen Jn ventarisierungsarbeiten erhofft die Kommission erhebliche Beiträge für die »Lösung manch eines druckergeschichtlichen Problems« und auch für andere wissenschaftliche For- 453
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