3682 Börsenblatt s. d.Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 74. 30. März 1908. ^ Axel Juncker Verlag in Stuttgart — Leipzig - Berlin. I Z Ich versende in wenigen Tagen: ft ^ Mit Vorwort von Or. Fv. V0N Liszt Preis: 4 M. ord., 3 M. netto, 2 M. 70 Pf. bar und 7/6. Diesem bedeutenden Buche, das ich die Herren Kollegen bitte nicht nur der großen Shakespeare-Gemeinde, sondern auch jedem Juristen, jedem Kriminalisten wie auch jedem Literaturfreund vorzulegen, brauche ich hier wohl nur die Aussagen von zweien der Allerhervorragendsten ihres Faches, denen das Buch im Manuskript Vorgelegen hat, hinzuzufügen.- Prof, vr. Georg Brandes: Ein Jünger moderner Rechtswissenschaft und Vorkämpfer für humane Rechtspflege, der Polizeiinspektor August Goll, hat, durchdrungen von der Wandlung, die der Arsachenglaube in der Auffassung des Verbrecherwesens hervorgerufen, die ihm durch seine kriminalistischen Studien verliehene Bildung des Auges und Gemütes zur Seelen forschung Shakespeareschen Gestalten gegenüber benützt und auf die Art ein unter haltendes, scharfsinniges und lehrreiches Buch geschrieben. Er hat eine Reihe tüchtiger, Punkt für Punkt sorgfältiger Analysen von Hauptfiguren, wie Brutus und Iago, Macbeth und Richard UI., gegeben. Was ihn fesselt, ist die Entstehungs- und Ent wicklungsgeschichte des Verbrechens. Er ist bestrebt, kein Mittelglied außer acht zu lassen, sondern alles zu erklären, so daß der Leser die menschliche Verwandtschaft zwischen dem Verbrecher und sich selbst herausfühlen muß, wie fremd ihm jenes Verbrechen auch sei und wie verdammenswert er es finden möge. Goll zeigt sich in seinem Buch als ein im Leben und in der Literatur bewanderter Kriminalist, als ein gesunddenkender und warmfühlender Mann, der in der Haupt sache unstreitig recht hat. Prof, vr. Franz von Liszt: Dem Verfasser der vorliegenden Studien aber sind gerade wir Kriminalisten zu leb- haftme Dank dafür verpflichtet, daß er uns wieder einmal auf die hohe Schule der Kriminalpsychologie hingewiesen hat. And wenn sein Buch auch ohne jedes „Vorwort" den Weg zu den Herzen des deutschen Publikums gefunden hätte, so wollte ich doch die mir sich bietende Gelegenheit benützen, um diesen Dank der „Theoretiker" ihm auch vor der Öffentlichkeit auszusprechen. Ich bitte um freundliche tätige Verwendung und liefere Probeexempl.,bis 10.April bestellt, mit 40'/o Rabatt? I