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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1903
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- Deutsch
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10124 Nichtamtlicher Teil. 282, 5. Dezember 1903. leger, der gerade »zufällig-- etwas zu ramschen hatte, "llsmpi xassati. Sich in die neuen Verhältnisse zu schicken ist nicht jedermanns Sache; besonders da, wo die Annalen der Geschichte ein so beredtes Wort von den »guten alten- Zeiten reden. Der heutige Konkurrenzkampf muß, wenn die materiellen Hebel der Kapitalkraft nicht mehr allein ausschlaggebend sind, geistige Machtmittel ins Feld führen. Das ist die entschieden angenehme Kehrseite, die nicht mehr trennend, sondern einigend wirkt. Die geistigen Mittel sind in großer Fülle vorhanden. Man suche nur. Solchen, die Hilfe bedürfen, stehe ich mit »Rat und Tat« gern zu Diensten. R. Streller. Aus einer Lehrrrversammlung. Vom Vorstand des Hamburg - Altonaer Buch händlervereins ging uns ein Versammlungsbericht in Nr. 48 der »Pädagogischen Reform« vom 2. Dezember 1903 zur Veröffentlichung der nachfolgenden Stelle zu (Red.): Gemeinschaftliche Versammlung der Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Er ziehungswesens und des Vereins Hamburger Volks schullehrerinnen am Freitag, 27. November, abends 7>/z Uhr, Hohe Bleichen 30. Der Proponent der Gesellschaft der Freunde, Herr I. I. Scheel, begrüßt die zahlreich erschienenen (ca. 250) Damen und Herren. Der Jugendschriften-Ausschuß, als eine den beiden Vereinen gemeinsame Institution, hat diese Versammlung gewünscht, um über den wichtigsten Teil seiner positiven Arbeit zu berichten. Herr Köster, der Vorsitzende des Jugendschriften-Ausschusses, teilt mit, daß auch zu diesen Weihnachten eine Reihe guter Bücher seitens der Ver leger für Mitglieder des Deutschen Lehrervereins und deren Schüler bedeutend unter dem Ladenpreis angeboten werden: Kreidolfs Blumenmärchen 2 25 (statt 5 ^), Knecht Ruprecht 1 ^ 20 H (statt 3 ^), Gerlachs reich illustrierte Märchenbände s, 1 ^ (statt 1 50 H), Fischer u. Frankes neue »Eulenspiegel« und »Frau Holle« mit 20 Prozent Ermäßigung (Ladenpreis 5 resp. 3 ^.) Zu diesen Preisen nehmen die Buchhandlung von Glogau jr., Bleichenbrücke, und die Mitglieder des Jugendschriften-Ausschusses Bestellungen entgegen. — Herr v. Börstel macht auf die neuen Bände der Hamburgischen Hausbibliothek aufmerksam: Jeremias Gotthelfs Uli der Knecht und Auswahl aus Hebbel (Gedichte und Briefe) von Falke. Diese nicht für Schüler, sondern für Erwachsene be stimmten Bücher werden noch vor dem Fest durch Subskrip tionslisten den Kollegen empfohlen werden. Sodann referiert Herr H. Wolgast über das billige Buch. Die, gute Novellen der besten Autoren enthaltenden Wiesbadener Volksbücher kosten in den Beamten- und Kon sumvereinen 8 resp. 12 H, Wolgasts Schöne alte Kinder reime, durch Lehrer bezogen, 10 resp. 11 Alphons Dürrs Ludwig Richter-Gabe, ebenso bezogen, bekanntlich 40 H. In der Buchhandlung muß man für diese Bücher 10 resp. 15, 15 und 100 H bezahlen, die Preisverringerung durch den anderweitigen Bezug beträgt also 20 Prozent, 30 fl, Prozent und 60 Prozent. Diese unverhältnismäßig hohen Ladenpreise rühren nicht so sehr davon her, daß die Vereine und die Lehrer mit ganz geringem resp. mit gar keinem Nutzen arbeiten; sie lassen sich auch nicht durch übermäßige Profite des Laden buchhändlers erklären — dieser hat im Gegenteil gewöhnlich schwer zu ringen; sondern sie sind die Folgen der ganzen unpraktischen und veralteten Vertriebsweise durch das Sorti ment. Die neue Methode der Distribution ist im letzten Grunde deswegen so viel billiger, weil sie sich direkt an die Massen wendet und daher nicht nur Spesen usw. erspart, sondern — und hier liegt der Angelpunkt der Frage! — von vornherein auf Riesenauflagen rechnet, die für den aristokratischen Buchhandel undenkbar sind. Der Wies badener Volksbildungsverein hat in 3 Jahren 1 Million seiner 40 Hefte abgesetzt, von den Kinderreimen sind in einem Jahre 80 000 Exemplare, von der Richter-Gabe in zwei Monaten über 50 000 Exemplare vertrieben worden. Der hinter seinem Ladentisch auf Kunden wartende, jedes ge wünschte Buch einzeln verschreibende Sortimenter und der auf ihn angewiesene Verleger kommen dagegen nie an die Massen. Der Referent empfiehlt dringend: Bücher, Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft (Teubner, 2. Ausl. 1.60). Dieses Buch geht aus von der die natio nale Kultur schädigenden Aufhebung des Kunden rabatts durch den Buchhändler - Börsenverein (speziell für Bibliotheken sonst 10 bis 15 Prozent) und gelangt schließlich zu dem Urteil, der gesamte Sortimentsbuchhandel sei überflüssig, sei sogar ein »parasitisches Zwischenglied« zwischen Verlag und Lesepublikum. Dabei hat Bücher die literarische Massenversorgung eigentlich noch gar nicht ins Auge gefaßt; dieser Gesichtspunkt würde noch durchschlagendere Motive für ihn ergeben haben. Wolgast erwähnt die Gegenschriften vom Standpunkt des Sortiments und stellt fest, daß zwar nicht der Verlag als solcher, aber doch einzelne der bedeutendsten Verleger Bücher recht gegeben haben. Wie ist es aber möglich, über das Sortiment hinweg zukommen? Durch Organisation des Konsums (kosten lose Auslieferung, gemeinschaftlicher Bezug), wie es das Beispiel des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde zeige. An seinem eignen Buche »Das Elend unserer Jugend literatur« veranschaulicht der Referent die verteuernde Wirkung des Zwischenhandels (von den 2 ^ des Laden preises erhält der Sortimenter 50 H, der Kommissionär 30 H, der direkte Bezug vom Autor würde einzeln 30 H, bei organisiertem Konsum 10 H kosten). Der Zusammenschluß der Konsumenten zu Vereinen ist das Mittel, die leise flackernde Flamme der Bildung in den Massen des Volkes anzufachen, den schlummernden Appetit nach literarischem Genuß rege zu machen. Kleine Mitteilungen. Katalog der Bibliothek der Korporation der Kauf mannschaft von Berlin. Geb. 1 (Kommissionsverlag von Georg Reimer, Berlin.) — Vor uns liegt ein stattlicher Großoktav- Band von 691 und XXI Seiten in schmiegsame Leinendeckel ge bunden. Die geschmackvolle, gediegene Ausstattung in Papier, Satz und Druck wirkt anregend zur Benutzung und zum Studium. Die Einleitung belehrt uns, daß die Bibliothek, die seit einiger Zeit nebst dem prachtvollen Lesesaal weitern Kreisen in liberaler Weise zugänglich gemackt ist, am 1. Januar 1900 entstanden und von ihrem Leiter vr. B. Reiche, dem Bearbeiter des Katalogs, unterstützt durch reiche Mittel, auf etwa 13500 Bände vergrößert worden ist. Wie reich darunter z. B. die Volkswirtschaft, Finanz wissenschaft und Jurisprudenz vertreten sind, geht aus dem Umfang der betreffenden Abschnitte hervor. Es umfassen All gemeine Handbücher, Adreßbücher, Sammelwerke, Gesamtausgaben die Seiten 1—25 des Katalogs; Öffentliches Recht Seite 26—47; Theoretische Nationalökonomie S. 48—78; Gesellschaftswissenschaft, Sozialismus, Armen- und Gesundheitspflege, Sozialdemokratie S. 78—111; Agrar-, Gewerbe- und Handelspolitik S. 113—160; Finanzwissenschaft, Zollwcsen, Steuerwesen S. 161—191; Urheber recht, Verlagsrecht, Marken- und Musterschutz, Patentrecht S. 192 —199; Versicherungswesen S. 200—212; Maß, Münze, Gewicht, Geld-, Bank-, Kreditwesen, Börse S. 213—254; Ausstellungen, Messen, Märkte, Lagerhäuser S. 254—257; Rechtswissenschaft S. 258—329; Statistik, Verkehrswesen S. 377—420; wirtschaft liche Interessenvertretung S. 421—440. Aber auch Technologie, Gewerbewesen, Warenkunde, Erdkunde, Geschichte, Vildungs- und Unterrichtswesen sind gut berücksichtigt. Man hat oft einen guten Katalog den Schlüssel zur Biblio thek genannt, wir möchten diesen Katalog mit einer Tür ver gleichen, die man nur aufzuklinken braucht, um die Schätze über sichtlich ausgcbreitet vor sich liegen zu sehen. Ein Schlagwort-
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