Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190706068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070606
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-06
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1907
- Autor
- No.
- [13] - 5759
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
129, 6. Juni 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 5759 llibrar^ Leovomx avä Listor^. — Lraotios.1 Hotss. — Kitts auä Lsqussts. — lübrariavs. — VatalvAivA s.vä Oiassiüoation. — LiblioKrapk^. — kkotss Lllä ljuoriss. Post. Berscndttttg vo« EtAbanddecke« unter Kreuzband — Es gehen bei uns fast täglich Bestellungen auf Einbanddecken ein, die Zusendung unter Kreuzband vorschreiben. Wir kamen diesem Verlangen bisher nach, neuerdings verweigert aber die Post die Beförderung solcher Sendungen mit dem Hinweis auf die Ausfiihrungsbestimmungen zu Z 12 Abs. 4 der Postordnung für das Königreich Bayern vom 27. III. 1900, die besagen, daß Einbanddecken nur dann als Bestandteil einer Druck sachensendung angesehen und gegen die ermäßigte Gebühr befördert werden können, wenn sie von dem dazu gehörenden Druckwerke begleitet sind. Auf unsre Anfrage bei dem Reichspostamt Berlin erhielten wir von diesem den Bescheid, daß diese Vorschrift auch für das Reichspost gebiet bestehe, sie sei im Verwaltungs wege als Aussührungsbestimmung zu Z 8, V der Post ordnung erlassen worden. Bei dem allgemeinen Interesse, das diese Angelegenheit für den Buchhandel hat, bringen wir diese Anordnung der Post hier mit öffentlich zur Sprache. Es bleibt also nur übrig die 'Ver sendung als Postpaket, da Versendung als Warenprobe in den meisten Fällen wegen Überschreitens des Formats (20x30 ow) und des Gewichts (350 nicht möglich sein wird. München, 1. Juni 1907. Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. Post. — Nächste Postverbindung nach Swakopmund und Lüderitzbucht für Briefsendungen mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 8. Juni, in Kapstadt am 25. Juni, in Swakopmund am 30. Juni, in Lüderitzbucht spätestens am 5. Juli. Letzte Beförderung am 7. Juni ab Cöln 6^ nach mittags, ab Oberhausen 7?? nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11?? vormittags. — Die nächste Post aus Swakopmund, Abgang am 18. Mai, ist zu erwarten am 13. Juni. (Red.) Personalnachrichten. Or. Karl Trübner ch. — Wie in Nr. 128 d. Bl. kurz mitgeteilt wurde, ist am Sonntag den 2. Juni Herr Kommerzienrat Karl Trübner, Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Uni versität Straßburg, Gründer und Mitinhaber der angesehenen Verlagsbuchhandlung Karl I. Trübner in Straßburg, aus dem Leben geschieden. Die unerwartete Nachricht erfüllt weite Kollegenkreise mit aufrichtiger Trauer. Karl Trübner war in Heidelberg geboren. Sein Vater war der Bruder des unvergeßlichen Buchhändlers Nikolaus Trübner in London. In dessen Londoner Welthause und unter seiner be währten Leitung hat denn auch der Neffe Karl Trübner sich für den Beruf ausgebildet. Im Jahre 1872 kam er nach Deutschland zurück, trotz seiner Jugend welterfahren und im beruflichen Streben von weiten Gesichtspunkten geleitet. Die Gründung der Univer sität Straßburg ließ ihn diese altberühmte Stadt als den ge eigneten heimatlichen Boden für selbständige Betätigung erkennen. Dort eröffnet? er am 22. Mai 1872 sein Geschäft. Seine Be strebungen richteten sich zunächst auf den Betrieb des wissen schaftlichen Antiquariats, den Import überseeischer Literatur und »möglicherweise-, wie er in seinem Eröffnungszirkular sich aus drückte, auf Verlagstätigkeit. Es ist im Buchhandel bekannt, wie bald und in wie gediegener Form er diese Möglichkeit in die Tat umgesetzt hat. Seine Verlagstätigkeit nahm ihn bald so in Anspruch, daß er im Jahre 1890 eine Arbeitsteilung vornahm und sich für das Sortiment und Antiquariat mit E. d'Oleire zu der für diese Zweige geführten Firma -Trübners Buchhandlung und Antiquariat (Trübner L d'Oleire)- verband, während er den Verlag unter der Firma -Karl I. Trübner, Verlag- sich allein vor behielt. Schon 1891 überließ er die erstgenannte Firma zu alleini gem Besitz an seinen bisherigen Gesellschafter E. d'Oleire. Den Verlag führte er in unermüdlicher geschäftlicher und auch eigner literarischer Arbeit selbständig weiter. Erst vor wenig mehr als Jahresfrist, am 1. Januar 1906, trat ihm in seinem beständig wachsenden Verlagsbetriebe Herr vr. Walter de Gruyter (Berlin) als Mitinhaber zur Seite. über seinen Entschluß für Straßburg, die Anfänge und die weitere Entwicklung des von ihm aus eigner, zielbewußter Arbeit geschaffenen Verlags spricht sich Trübner im Vorwort zu seinem Verlagskatalog nach Abschluß der ersten 25 Jahre wie folgt aus: .... -Wie verlockend war für mich die Aussicht, in dem neu gewonnenen Reichsland, in der ehrwürdigen deutschen Schicksalsstadt Straßburg, über der der Geist Gutenbergs und Goethes schwebt, nahe meiner pfälzisch-badischen Heimat, im Anschluß an die neuzugründende deutsche Universität eine selbständige Tätigkeit zu entfalten und in der be scheidenen Sphäre eines deutschen Buchhändlers mitzuwirken an der friedlichen Ausgestaltung der Verhältnisse im vater ländischen Sinnei Ich habe den Entschluß nie bereut und dieses schöne Land und biedere Volk aufrichtig schätzen gelernt, wenn auch anfangs manche bittere Enttäuschung des friedlichen Kolo nisten harrte. Denn es war mit der Annexion ein Abschaum von Abenteurern und Schwindlern in das Reichsland gekommen, die den deutschen Namen schändeten und es dem ehrlichen Ansiedler erschwerten, Fuß zu fassen. Und gar klein und eng war anfangs der Kreis der deutschen Gesellschaft, auf die man angewiesen war, und nicht gerade erfreulich wirkte auf jeden wahren Patrioten das plötzlich noch dem Kriege hervortretende Übergewicht mili tärischer Anschauungen, Einflüsse und Forderungen selbst in bürgerlichen-sozialen Dingen, wodurch nur allzu schnell hier wie anderswo das böse Wort Militarismus wieder in Schwung kam, von dem die radikalen Parteien leben. Aber es war trotz alledem eine Lust, neben der tüchtigen deutschen Beamtenschaft als unabhängiger Kolonist, der ganz auf sich selbst gestellt war, seine Kräfte der gemeinsamen Sache zu widmen. Die Abenteurer sind längst verschwunden. Heute steht der deutsche Kaufmann und Industrielle an Bedeutung und Ansehen ebenbürtig neben dem einheimischen. -Am 22. Mai 1872 habe ich mein Geschäft provisorisch in der damals Fr. Wolff'schen Buchdruckerei am Gutenbergplatz er öffnet, und schon acht Tage nachher konnte ich das erste Verlags werk ausgeben, dank dem Vertrauen, das mir Professor F. Max Müller aus Oxford erwies. Es war die Antrittsrede dieses be rühmten Gelehrten an der Universität Straßburg: -über die Resultate der Sprachwissenschaft-, die in wenigen Monaten drei Auflagen erlebte. Ein günstiges Omen für die Zukunft und zu gleich die Signatur meiner Verlagstätigkeit, die sich, getreu den in dem Londoner Hause gesammelten Erfahrungen, haupt sächlich der Sprachwissenschaft, der orientalischen und neueren Philologie — natürlich nebenbei auch der Pflege lokaler reichsländischer Interessen — zuwandte.. Mein Geschäft um faßte während der ersten achtzehn Jahre neben dem Ver lag ein Sortiment und Antiquariat. Aus dieser Zeit darf ich wohl den erfreulichen Handel nicht unerwähnt lassen, der mir im Jahre 1888 gelang: die Wiedererwerbung der Manessischen Liederhandschrift, die nun, dank der edlen Ge sinnung weiland Kaiser Wilhelms I., wieder in Heidelberg, meiner Vaterstadt, ruht. Als Heidelberger lag mir das Schicksal dieser Handschrift, die zweimal vergebens von Frankreich reklamiert worden war, immer am Herzen; die Erinnerung daran wurde auf gefrischt durch das Prachtwerk von F. X. Kraus, das aus Anlaß des 500jährigen Heidelberger Universitäts-Jubiläums veranstaltet und mir von der badischen Regierung in Kommissionsverlag gegeben worden war. -Ich hätte gewünscht, die Vereinigung der drei Zweige in meiner Hand immer aufrecht erhalten zu können; denn ich erblicke in dieser Vereinigung das Ideal buchhändlerischer Tätigkeit und verdanke ihr allein die besten und wichtigsten Anregungen für meine Verlagspläne. Aber mein Gesundheitszustand reichte für die dauernde Bewältigung der dreifältigen Aufgabe nicht aus, und es ist zudem keine Frage, daß die Verlagstätigkeit allein die ganze Kraft eines Fachmannes erfordert, will man sein Geschäft nicht als eine Ablagerungsstätte für zufällig angeschwemmte Literaturprodukte betrachten, sondern ihm ein festes Ziel, eine deutlich ausgeprägte Richtung geben, die es seinerseits be fähigt, anregend und fördernd in die geistige Produktion ein zugreifen. -Seit 1. Januar 1890 widme ich mich ausschließlich dem Verlagsbuchhandel. Ich enthalte mich eines nähern Ein gehens in diese Tätigkeit; ihre Summe ist in dem vorliegenden Verlagskatalog gezogen: man wird manches vortreffliche Werk, 753'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder