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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070607
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Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 5807 ^ 130, 7. Juni 1907. sind hier ausgebildet, haben hier einen Teil ihrer Lehr- und Wanderjahre verbracht, und die hier gelegten Samenkörner haben ihnen und dem deutschen Buchhandel reichen Segen gebracht. Mit berechtigtem Stolze blickt am heutigen Tage der Börsen verein auf die Wiener Korporation als ein Glied des gesamten deutschen Buchhandels, wärmste Anerkennung zollt er ihren Be strebungen, dankbar ist er den Männern, die weitschauenden Blickes sie bis hierher geführt haben, und aufrichtig wünscht er eine weitere glückliche Entwickelung. Der Vorstand des Börsen vereins hat in dieser Adresse schriftlich zum Ausdruck zu bringen versucht, was ihn heute bewegt. So übergebe ich diese Adresse mit besonderer Freude, daß es mir, der ich vor nunmehr 25 Jahren in Ihren Reihen stand, vergönnt war, der Dolmetscher der Gefühle des Börsenvereins sein zu dürfen. Die Wiener Korporation möge wachsen, blühen und ge deihen jetzt und immerdar. Er überreichte darauf dem Vorsteher eine prachtvoll aus gestattete Adresse, die folgenden Wortlaut hat: An die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Wien. Hochgeehrte HerrenI Dem Unterzeichneten Vorstande des Börscnvcreines der deutschen Buchhändler zu Leipzig gereicht cs zur besonderen Freude, Ihnen die aufrichtigsten Glückwünsche des deutschen Buchhandels zu dem Fest- und Ehrentage darzubringen, an dem die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler auf ein volles Jahrhundert segensreicher Wirksamkeit zurückblickt. In diesem langen Zeiträume stets mit weitem Blick und zielbewußter Tatkraft bestrebt, die Interessen des Wiener und des österreichischen Buchhandels nach innen und außen zu fördern, die Standesehre zu wahren und einen gesunden Ge meinsinn bei ihren Mitgliedern zu pflegen darf Ihre Korpora tion mit voller Genugtuung auf dieses Jahrhundert frucht barer Wirksamkeit zurückblicken als älteste aller gleichartigen Vereinigungen im Gebiete der deutschen Sprache. Mit unseren wärmsten Glückwünschen zu dem Jubelfeste Ihrer Korporation verbinden wir den Dank für deren verständnisvolle Wirksamkeit im Interesse des gesamten deutschen Buchhandels und ihr Zu sammenwirken in diesem Sinne mit dem Börsenvereine; wir verbinden mit ihnen die herzlichsten Wünsche für ein kräftiges Blühen und Gedeihen Ihrer Vereinigung bis zu fernen Zeiten, zum Segen insbesondere des Wiener und österreichischen, aber auch des gesamten deutschen Buchhandels! Leipzig, den 1. Juni 1907. In aufrichtiger Verehrung Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig: (gez. gez.) Or. Ernst Bollert. Karl Siegismund. Alfred Voerster. vr. Erich Ehlermann. Arthur Sellier. Bernhard Hartmann. Herr Kammerrat Wilhelm Müller überbrachte Glück wünsche des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler, der sich mit Stolz dessen erinnere, daß er aus dem Gremium der Wiener Buchhändler hervorgegangen sei. Er pries das Einvernehmen zwischen Verein und Kor poration und überreichte dem Vorsteher eine Adresse, die folgenden Wortlaut hat: Der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler begrüßt die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler anläßlich ihres hundertjährigen Jubiläums auf das herzlichste. Er gedenkt mit Freude, daß er dieser ältesten Vereinigung im deutschen Buchhandel und den Bemühungen ihres verdienstvollen damaligen Vorsitzenden Rudolf Lechner in erster Linie seine Gründung verdankt, und erinnert sich mit Befriedigung des eifrigen Zusammenwirkens in allen großen Fragen des Buch handels. Der Verein hofft, daß die freundschaftlichen Be ziehungen zwischen beiden Vereinigungen auch in aller Zu kunft zum Wohls des österreichischen Buchhandels fortdauern werden. Wien, 2. Juni 1907. Der Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler: Der Vorsitzende: Der Schriftführer: Der Kassier: (g^S- gez ) Wilhelm Müller. Albert Köhler. Ludwig Mayer. Hierauf sprach der Präsident des Vereins ungarischer Buchhändler Herr Julius Benkö. Er sagte unter anderm: In meiner Eigenschaft als Vorsteher des ungarischen Buch händlervereins ward mir die Ehre der Einladung zum hundert jährigen Stiftungsfeste der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Es war daher meine Pflicht, heute in Ihrem Kreise zu er scheinen, doch muß ich Ihnen gestehen, daß nicht Pflicht mich hierhergeführt, sondern ein Herzensbedürfnis, denn es ist mir eine echte Freude, daß es mir vergönnt ist, Ihnen Gruß und Glück wunsch des Bruderoereins von drüben entbieten zu können. Jenes Brudervereins, dessen Mitglieder sich als Schüler, als Zöglinge des deutschen und besonders des Wiener Buchhandels fühlen, deren viele von hier auszogen, um drüben Pflanzstätten unseres Berufs zu errichten und in diesen Pflanzstätten der Kultur zu dienen. Denn wir Buchhändler alle, hier und dort und überall, sind Handlanger der Kultur, die ein schönes Band verbindet, das der Solidarität, das wohl stärker ist als in jedem andern Beruf. Diese Solidarität aber ist etwas Berechtigtes, denn die Kultur kennt keine Zollschranken. Daher unser Wohl gefallen, wenn ein Gebilde der Kultur standhält und erstarkt. Ein solches Kulturgebilde ist die Schöpfung der Wiener Buch händler: die Korporation. Sie war in den wechselvollen 100 Jahren ein tüchtiges Stück Kulturarbeit, ein redliches Be mühen. Bet dieser Arbeit bringe ich Ihnen den Kollegengruß von drüben; zu dieser ferneren Arbeit beglückwünschen wir Sie und wünschen aus vollem Herzen, daß Sie der Himmel mit Erfolgen segne; ich aber rufe Ihnen zu: Die Wiener Korpora tion und ihren Männern ein begeistertes Hoch! In schwungvollen Worten beglückwünschte sodann Herr Arthur Sellier aus München die Korporation namens des Bayerischen Buchhändlervereins und des Vereines der Münchener Buchhändler. Er gedachte der nahen Be ziehungen zwischen den bayerischen Buchhändlern und der österreichischen, die um so inniger sind, als Bayern und Öster reicher Stammesgenosfen sind. Hierauf sprach der Vertreter der Korporation der Berliner Buchhändler Herr Albert Seydel. Er über reichte die Adresse der Berliner Korporation, die ebenfalls sehr schön ausgestattet und auf Pergament gedruckt ist. Hochgeehrte Festversammlung I Es liegt mir die ehrenvolle Pflicht ob, namens des Vor standes der Korporation der Berliner Buchhändler dem oerehr lichen Vorstand der Wiener Korporation den verbindlichsten Dank für die freundliche Einladung zu diesem schönen Fest auszusprechen, der Jubilarin aber selbst die herzlichsten Glück wünsche zu übermitteln. Mir persönlich ist es aber eine besondre Freude, diese Glück wünsche überbringen zu können, weil ich in der Zeit meiner Wanderjahre auch in Wien in unserm Beruf gearbeitet habe und jetzt neue Eindrücke mit alten schönen Erinnerungen an meinen hiesigen Aufenthalt, der allerdings schon 37 Jahre zurückliegt, vermischen kann. Meine Herren! Kein andrer Geschäftszweig, kein andrer Be ruf des Handels bildet in seinen gegenseitigen geschäftlichen Be ziehungen einen so fest gefügten Organismus wie der deutsche Buchhandel. Wie wir den Börsenverein als unser Oberhaupt, als Gesetzgeber, als Hüter über Ordnung und Recht im deutschen Buchhandel anerkennen, so vertreten hier und in Berlin unsre Korporationen den Buchhandel den staatlichen und städtischen Behörden gegenüber. Beide Korporationen haben aber auch Anteil an der Lösung großer Aufgaben, zum Teil dem Wohle des Gesamtbuchhandels, zum Teil dem ihrer Mitglieder dienend. Gemeinsame Interessen bilden die Brücken zu den bestehenden guten Beziehungen zwischen den buchhändlerischen Vereinen, für die eine Landesgrenze niemals eine Trennung bedeutete. Hand in Hand arbeitet der deutsche Buchhandel mit dem österreichischen, und wie wir uns ohne den Berliner Buchhandel keinen deutschen Buchhandel denken können, ebensowenig einen österreichischen ohne den Wiener. Seit jeher bestehen zwischen beiden Stgdten gute, freundschaftliche Beziehungen, und diese aufs neue zum Ausdruck zu bringen, dazu gibt uns das heutige Fest willkommenen Anlaß. 760'
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