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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1907
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- Deutsch
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Ein dem russisch-japanischen Krieg gewidmetes, künstlerisches Album in Folio -Die Mandschurei- ist erschienen. Es enthält 389 Bilder (darunter 34 farbige). Der Preis ist 3V Rubel. Von den Künstlern, deren Bilder hier reproduziert wurden, sind nament lich Rjepin, A. Makowskij, Krawtschenko, Ssamokisch und A. Martynow hervorzuheben. Der letztere ist auch der Herausgeber des Werks. — In St. Petersburg erscheint eine neue illustrierte satirische Zeitschrift »Der Hanswurst«. In der ersten Nummer befinden sich eine von N. Jaroschenko hinterlassene Zeichnung und L. Melschins Gedichte zur Erinnerung an seine Gefangenschaft in Petropawlowsk. — Als Beiträge zur Geschichte der russischen Re volution erschienen: »Der Prozeß von zwanzig Mitgliedern der Volksfreiheit im Jahre 1882- mit Vorwort von Bogutscharskij und »A. I. Sheljabow und S. L. Perowskaja-, Materialien zu ihren Biographien. Mit Vorwort von Vurzew. Von einer Anzahl Studenten der St. Petersburger Universität wird ein umfangreiches und ausführliches Werk über den höheren Unterricht in Rußland vorbereitet. — Ein großes historisch-politisches Werk über die Geschichte und Charakteristik der russischen Polenoerbannungen nach Sibirien, nach un veröffentlichten Dokumenten, soll in Vorbereitung be griffen sein. — Der polnische Belletrist Boleslaw Prus (Alexander Glowazki) beendet einen Roman: -Kinder-, dessen Inhalt sich auf die Ereignisse der letztvergangenen zwei Jahre bezieht. — In Vorbereitung befinden sich: -Die revo lutionäre Journalistik der siebziger Jahre- und -Die Literatur der Volksfreiheitspartei«. Es sind dies Beilagen zum Sbornik -Die Staatsverbrechen in Rußland-, herausgegeben von L. Basi- lewskij (Bogutscharskij). — Nächstens soll eine zweite Auflage von Eugen Ssolowjows -Skizzen zur Geschichte der russischen Lite ratur- mit Einleitung und Vorwort von P. Pilskij, erscheinen. Bildhauer E. Ginzburg hat das Modell eines Denkmals für W. Staffow beendigt. — Der verstorbene Generaladjutant A. Rtzlejew, ein Vertrauter der Kaiser Nikolaus I., Alexanders II. und III., hat über die Ereignisse seit 1849 Memoiren hinterlassen, die von großem historischen Wert sein und nächstens veröffentlicht werden sollen. — In den hinterlaffenen Papieren Pobjcdonoszews soll sich das vollständige Manuskript eines Dramas aus der Re gierungszeit Kaiser Alexanders I. befinden, worin der berühmte Gesetzgeber Speranskij geschildert wird. Zur Herausgabe seiner Werke und der an ihn gerichteten Briefe der Kaiser Alexander II., Alexander III. und anderer hochgestellten Personen hat Pobje- donoszew ein ansehnliches Kapital hinterlassen. — Zur Errich tung eines Denkmals für D. Mendelejew, das ihm vor dem Gebäude der St. Petersburger Universität gesetzt werden soll, wird nicht nur in ganz Rußland, sondern auch in auswärtigen wissen schaftlichen Kreisen eine Subskription eröffnet. Auch wird die Gründung eines Mendelejew-Museums geplant. — In Tiflis wurde der Untersuchungsrichter N. Chisanow ermordet. Er war ein bekannter grusinischer Schriftsteller, Verfasser wertvoller ethno graphischer und juridischer, auf Grusien bezüglicher Werke und Mitarbeiter der grusinischen Zeitung -Jberia-. — G. Jollos, ein bekannter Publizist, Verfasser der -Briefe aus Berlin-, Redakteur der »Russischen Nachrichten- und Mitglied der ersten Reichsduma, wurde in Moskau aus einem Hinterhalt erschossen. — Professor Jlowaiskij von der Odessaer Universität endete durch Selbstmord. Seine Hauptwerke sind: -Die indirekten Steuern in Theorie und Praxis- und -Lehrbuch des Finanzrechts-. — Der in Genf ge storbene Christoph Ledenzow hat sein über 2 Millionen Rubel be tragendes Vermögen der Universität und dem Polytechnikum in Moskau vermacht. Die Zinsen sollen zur Unterstützung und zur Verbreitung des technischen Wissens verwendet werden. — Der ehe malige Redakteur des »Boten der ausländischen Literatur-, Gehilfe des Redakteurs des -Regierungsboten-, S.Trubatschow, istgestorben. Der älteste Professor der Moskauer Universität, W. Zinger, aus gezeichnet durch seine fünfzigjährige Tätigkeit als Mathematiker und Botaniker, ist 71 Jahre alt gestorben. — Der größte russische Kenner des alten Rom, W. Modestow lgeb. 1836), starb in Rom. Im Jahre 1879 bekämpfte er die klassische Richtung des Ministers D. Tolstoj, der die Naturwissenschaften und Realien aus den Gymnasien gänzlich verdrängen wollte. Infolgedessen mußte Modestow seine Professur aufgeben. Erst 1886 wurde er wieder als Privatdozent an der Universität in Moskau angestellt. Seit 1893 lebte er meistens in Rom. Vom russischen Buch- und Musikalienhandel ist folgendes zu berichten: Der Verein russischer Buchhändler und Verleger beschloß eine Kommission zu wählen, um die Frage des Kundenrabatts zu be arbeiten. — Das bekannte große Verlagsgeschäft A. F. Marcks in St. Petersburg wurde in eine Genoffenschaft für Druckerei und Verlag umgewandelt. — Die St. Petersburger Sortiments- und Verlagsfirma Gebrüder Baschmakow eröffnete auch in Moskau eine Filiale; sie besitzt solche bereits in Riga und in Kasan. — Der in ganz Rußland wohlbekannte Sortiments- und Verlags buchhändler N. Karbassnikow bezog ein neues Geschäftslokal im Gostinoj- Dwor am Newskij - Prospekt in St. Peters burg. Er hat auch Filialen in Moskau, Warschau und Wilna. — In St. Petersburg soll eine Allrussische Gesellschaft der Biblio- theks-, Buch- und Musikalienhandlungs-Gehilfen nebst dem im Zeitungsoerlage beschäftigten Personal gebildet werden, die sich auch mit dem Verlegen von Büchern re. befassen wird. Die behörd liche Erlaubnis ist bisher noch nicht erteilt. — Neu entstandene Buchhandlungen sind: In St. Petersburg -Die St. Petersburger Lücherexpedition; in Moskau: A. P. Tscharuschnikow L Co. und -Ogonjki«; in Birsk, Gouvernement Ufa: N. A. Popow (will nur Bücher fortschrittlicher Richtung verkaufen); in Nishnij Now gorod -Der Säemann-; in Kiew: E. N. Jretzkoj; in Odessa: -Die Arbeitsfreiheit-, Verlag; in Moskau: die Verlagsgeschäfte »Der Lebenspuls- und -Der Nutzen«. — Unter der Firma -Lursau xsveral äs la Urssss russs-, 4, plaes du Ibsätrs travyaie, wurde in Paris eine russische Buchhandlung eröffnet. — In Moskau wurde auch ein neuer Musikalienverlag unter der Firma -Vorwärts errichtet. Er bezweckt, alle russischen und ausländischen Lieder aus der Befreiungszeit in künstlerischer Bearbeitung zu veröffentlichen. Die Komponisten Rimskij-Korssakow, Glasunow, Ljadow, Ssach- nowskij und andre sollen daran beteiligt sein. Seit Mitte Februar dieses Jahres sind die Werke des be rühmten Komponisten M. Glinka Allgemeingut geworden. Er starb am 3./15. Februar 1857. Die Musikalienverleger Beljajew und Jürgenson wollen jetzt billige Ausgabe der Werke des Komponisten der Oper »Das Leben für den Zaren- veranstalten. Die illustrierte Wochenzeitschrift »Niwa« gibt in diesem Jahre ihren Abonnenten als Gratisbeigabe: dreißig Bändchen der Werke des Belletristen K. Stanjukowitsch (10 Bändchen wurden bereits im vorigen Jahre geliefert) und zehn Bändchen der Werke des Dichters Grafen Alexis Tolstoj; außerdem erhalten die Abonnenten, wie in früheren Jahren, zwölf Monatshefte einer illustrierten belletristischen und populärwissenschaftlichen Beilage und zwölf Modebeilagen mit Schnittmustern und dergleichen. Der Verlag ersucht die ausländischen Abonnenten, ihre Bestellungen nicht nach St. Petersburg zu senden, sondern in den ihnen zunächst liegenden Postämtern zu machen. Bei direkten Bestellungen in St. Peters burg kann der Verlag die Zeitschrift nur für 12 Rubel jährlich liefern, während der Abonnementspreis bei den auswärtigen Postämtern sich auf etwa 9 Rubel stellt. — Wolffs -Nachrichten über Literatur, Wissenschaften und Bibliographie« erscheinen in diesem Jahre in neuem Gewände und in erweitertem Umfange. Der Preis mit Versendung ins Ausland ist 1 R. 50 K. jährlich; Inserate kosten 30 Kopeken die Nonpareillezeile. Schließlich müssen wir hier noch erwähnen, daß M. W. Popow, ein in St. Petersburg sehr bekannter russischer Buchhändler kürz lich gestorben ist. Er eröffnete sein Geschäft bereits im Jahre 1853 und machte, obwohl seine Bildung sehr viel zu wünschen übrig ließ, dank der vorzüglichen Lage seines Ladens, glänzende Geschäfte. Namentlich war der Einzelverkauf von Zeitungen seine Spezialität. Er gab auch Werke von Dobroljubow, Schelgunow, Reschetnikow, Uspenskij u. a. heraus. — Am 4. März starb in Zürich einer der größten russischen Musikalienhändler und Ver leger W. Bessel. Kleine Mitteilungen. Grosso- und Kommissionshaus Deutscher Auch- und Zeitschriftenhsindler e. G. m. b. H. zu Leipzig. — Dem Deutschen Reichsanzeiger Nr. 135 vom 7. Juni 1907 entnehmen wir folgende Anzeige: (Red.) Bekanntmachung. Am Sonnabend, den 15. Juni, vormittags 11 Uhr, findet die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Mit-
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