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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070614
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H 136, 14. Juni 1907. Nichtamtlicher Leit. Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. 6071 Wie Ihnen aus dem Börsenblatt bekannt geworden ist, hat sich vor kurzem auch Leipzig dem neuen Bibliotheken rabatt angeschlossen, was wir mit großer Freude begrüßt haben, da nunmehr im ganzen Deutschen Reich eine Überein stimmung bezüglich des Rabatts in dieser Richtung erzielt ist Der Börsenverein hat sich jetzt eine Zusammenstellung der sämtlichen Verkaufsbestimmungen, wie sie in den verschiedenen Orts- und Kreisvereinen gelten, drucken lassen, die wir unfern Mitgliedern zur genauen Beachtung bei Verkäufen nach Orten außerhalb Berlins empfehlen, damit nicht ungewollte Ver stöße Vorkommen. Hoffentlich läßt sich im Laufe der Zeit eine Übereinstimmung dieser sehr verschiedenen Bestimmungen er reichen; nachdem aber in den letzten Jahren durch die Ände rung der Verkaufsbestimmungen viel Aufregung im deutschen Buchhandel geherrscht hat, ist es nötig, daß jetzt eine ruhigere Zeit kommt, in der die neue Ordnung der Dinge gefestigt wird. Wir wollen hoffen, daß die sozialen Kämpfe, die sich in den fortwährenden Streiken und den hierbei eintretenden Preiserhöhungen aller Art uns allen fühlbar machen, die erwünschte ruhigere Arbeit nicht stören, obwohl man sich schwerer Sorgen um die Zukunft nicht erwehren kann. Von der Hochkonjunktur in der deutschen Industrie, über die so viel geschrieben wurde, merkte der Buchhandel wenig oder nichts, und wir Berliner Sortimenter sehen nur, wie unsere Spesen von Jahr zu Jahr steigen und den Betrieb immer schwieriger und unrentabler machen. So hat auch gerade uns die Aufhebung des billigen Ortsportos sehr empfindlich betroffen, denn bei den weiten, zeitraubenden Entfernungen hier war die Möglichkeit, Bestellungen schnell und doch billig durch die Post auszuführen, eine große Er leichterung; wir müssen deshalb die Rückkehr zu den alten Sätzen als einen geradezu verkehrsfeindlichen Schritt der jetzigen Postverwaltung beklagen. — Die Eröffnung eines neuen großenWarenhauses mitten im bücherkaufenden Westen Groß-Berlins und die damit verbundene Errichtung eines aus gedehnten Bücherlagers nebst Leihbibliothek und großem Lese zirkel brachte und bringt für alle hiesigen Sortimente wiederum eine mehr oder minder große Einbuße beim Umsatz mit sich, denn den Verkauf populärer und gangbarer Literatur reißen diese Warenhäuser schließlich ganz an sich. Dazu kommt, daß die für das Ausleihen bestimmten Bücher jetzt in Originaleinbänden angeschafft werden, der Verkauf von kaum verliehen gewesenen Büchern zu Ramschpreisen also durch die geschmackvollen Einbände noch mehr gefördert wird. Der Schaden, den die Warenhäuser dem Sortimentsbuch handel zufügen, ist ein ganz gewaltiger; aber ein Mittel da gegen ist ebenso schwer zu finden wie bei den sonstigen Bedrängnissen des Sortiments, über die wir in den Fach blättern jetzt so viel lesen. Eine außerordentliche Versamm lung von Delegierten der Kreis- und Ortsvereine im Oktober 1906 hat in ihrem Verlauf gezeigt, daß für den Verlag das Eintreten in die Bekämpfung der Schleuderei die Grenze seines Entgegenkommens bildet, im übrigen aber ist dem Sortiment der Rat gegeben worden, sich selber zu helfen! Die Verleger klagen ihrerseits wiederum, daß die Sortimenter zu wenig für ihren Verlag tun, und begründen damit den direkten Vertrieb an das Publikum, der fort laufend zunimmt. Viele Verlagsfirmen betreiben auch ein ausgedehntes Sortiment, und zwar nicht nur mit dem eignen, sondern auch mit fremdem Verlag, so daß dem eigentlichen Sortiment auch von dieser Seite eine immer größere Kon kurrenz entsteht. Dazu kommt, daß der bekannte Paragraph, der dem Verleger das Recht gibt, in Ausnahmefällen und auf Verlangen an Behörden usw. höheren Rabatt zu geben, dahin umgekehrt wird, daß es nicht mehr eine Ausnahme, sondern die Regel ist, höheren Rabatt zu geben, und zwar nicht erst auf Verlangen und in Äusnahmefällen, sondern unverlangt und in allen Fällen, und sehr oft wird er schon vor Erscheinen der betreffenden Publi kation angeboten. In allen möglichen Variationen wird versucht, das Sortiment fernzuhalten, gerade wie es zu Weihnachten seitens vieler Zeitungen durch die soge nannten »Prämien« geschieht, die dem Publikum oft als eine Art Geschenk vorgespiegelt werden, während die betreffende Zeitung doch nur Geschäfte damit machen will, — sicher eine unlautere Konkurrenz! Welche Gefahren in neuerer Zeit die in immer größerer Zahl in den Buchhandel eindringenden Vereine mit ihren Buchhandelsbetrieben bilden, geht aus dem Antrag unsers Mitgliedes Herrn Cludius in der letzten Ostermesse und aus seinen dazu gegebenen Erläuterungen hervor. Die ganze geschäftliche Entwicklung scheint dahin zu gehen, daß die kleinen und Mittlern Sortimentsgeschäfte nach und nach zerdrückt werden; jedenfalls sind die Aus sichten für diese Firmen sehr zweifelhafte, und so kann auch in diesem Bericht von einer Besserung der Verhältnisse im Sortiment nicht gesprochen werden. Eine slowenische Bibliographie. Das älteste Denkmal des slowenischen Schrifttums sind die sogenannten »Freisinger Fragmente« (religiösen In halts; Handschriften aus dem zehnten Jahrhundert). Dann sind auch einige slowenische Schriftstücke aus dem fünfzehnten Jahrhundert bekannt. Eine Literatur begann aber erst im sechzehnten Jahrhundert unter dem Einfluß der Reformation. Das erste gedruckte slowenische Buch war das »Abecedarium und der kleine Katechismus« von Primus Trüber (Tübingen 1550), denen sich weitere Bücherdrucke (Bücher der Heiligen Schrift, Postillen, Gesangbücher u a.) in Württemberg und schließlich auch in Laibach selbst anschlossen. Die ganze Bibel, herausgegeben von Dalmatin, erschien in Wittenberg 1584. Diese Tätigkeit der Protestanten, die übrigens bald von der Gegenreformation unterdrückt wurde, nötigte auch die Katholiken, sich zur Belehrung des Volks der Volks sprache zu bedienen; der erste katholische Katechismus in slowenischer Sprache erschien 1574 in Graz. So vegetierte die Literatur zwei Jahrhunderte hindurch, bis sie endlich unter dem Einfluß der Aufklärungs periode und der Romantik zu Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts einen nationalen Aufschwung nahm und sich der in dieselbe Zeit fallenden Wiederbelebung der slawischen Sprachen und Literaturen anschloß. Der erste nationale Dichter war Vodnik (1758— 1819), dem PreLern, Levstik, Jenko, Stritar, GregorLiö u. a. folgten. Es erscheinen Gedichte, Erzählungen, Novellen, Romane, belehrende und wissenschaftliche Arbeiten, namentlich auch Sammlungen von Volksliedern usw. Die literarische Tätigkeit konzentriert sich hauptsächlich in Volksbildungs vereinen, wie der Gesellschaft des heiligen Mohor (d. i. Hermagoras; über 80 000 Mitglieder) in Klagenfurt, der Slowenischen Matica in Laibach u. a. Auch zwei so her vorragende Gelehrte wie Kopitar und Miklosich gingen aus den Slowenen hervor. Diese Literatur in ihrem ganzen Umfange hat jetzt einen bibliographischen Bearbeiter gefunden in dem Kustos der k. k. Universitätsbibliothek in Wien Or. Franz Simoniö.*) *) LlovsvsLo. biblioAraüsu. I. clsl: Lop^o. (1550—1900). Ksstuvil är. §iavo Limoviö, Lostos o. Lr. vssuöiiiSLs LvsiLviesvuOuuo.su. I^ckala iv üstoLilu »ZlovsvsLu Nutiou--. V Ouklsuvi. Uatisvillr 1. OlusviLovs. tisLurvu. 1903—1905. (Slowenische Bibliographie. 1. Teil: Bücher s1550—1900j. Zusammengestellt von . Heraus gegeben und verlegt von der Slowenischen Matica. Laibach, I. Blosnik's Buchdruckerei.) 3 Hftc. 8°. 3 Bl. 672 S. ll. 4.60. 793*
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