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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1907
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- Deutsch
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182, 3. Juli 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 6723 Verlag in Gemeinschaft eines vorläufig nicht handelsverbindlich zeichnenden Teilhabers unter der Firma D. C. Htnstorff's Ver lag weiterführen wird. Von den zahlreichen Freunden, die sich Herr Otto Heidmüller im deutschen Buchhandel erworben hat, wird diese Nachricht gewiß mit Befriedigung und aufrichtigen Glückwünschen ausgenommen werden. (Red.) Geschäftsjnbiläum. — Die angesehene M. Hueber'sche Buchhandlung in Schrobenhausen blickt am heutigen 3. Juli auf vollendete fünfzig Jahre ihres Bestehens zurück. Sie wurde am 3. Juli 1857 von Max Hueber als Verlags- und Sortiments geschäft eröffnet und im Oktober 1884 von August Hueber über nommen. Dieser starb im 42. Lebensjahre am 14. Dezember 1895. Seitdem ist das Geschäft im Besitz seiner Witwe Frau Maria Hueber. Ihr sprechen wir zum Ehrentage ihrer geachteten Firma unsre aufrichtigen guten Wünsche aus. (Red.) Die deutsche» Schriftsteller und das amerikanische Oop^rizlrr-Gesetz. — Den in New Jork erscheinenden Nach richten des Verbandes deutscher Schriftsteller in Amerika entnimmt die Nationalzeitung folgendes: (Red.) Geheimrat H. Leherin München, der Vorsitzende des dortigen Journalisten- und Schriftsteller-Vereins, ist von den reichsdeutschen Schriftstellern mit der Agitation zur Abschaffung des räuberischen amerikanischen Ooxzu-iAlit beauftragt worden. Er hat zunächst ein Rundschreiben an die hervorragendsten Schriftsteller in Deutschland und Österreich gerichtet und um ungefähre Bemessung des Schadens ersucht, die ihnen durch unentgelt lichen Nachdruck ihrer Arbeiten in Amerika erwachsen sei. Das genaue Ergebnis dieses Rundschreibens liegt in einer längeren Liste vor. Einige besonders bekannte Autoren beziffern ihren Schaden wie folgt: Arthur Achleitner 17 000 ^ (seit 17 Jahren); Adam Beyerlein (»Jena oder Sedan- allein) 15 000 Jda Boy-Ed 40000 ^ (seit 22 Jahren); Theodor Duimchen 40000 Otto Ernst 17 000 Ludwig Ganghofer 80 000 ^ bis 100 000 V6; Hermann Heiberg 10 000 Oscar Höcker 25 000 Wilhelm Jensen 30 000 (seit 40 Jahren); E. Werner 8000 E. v. Wildenbruch 8000 Ernst v. Hesse-Wartegg 10 000 (seit 25 Jahren); Max Nordau (allein für -Konventionelle Lügen- und -Paradoxe-) 120 000 Peter Rosegger 30 000 Interessant sind die Randbemerkungen zu diesen Ziffern. So schreibt Ludwig Fulda: -Der jetzt bestehende Vertrag ist des Deutschen Reiches unwürdig. Die Verpflichtung des Druckes seines reichsdeutschen Werkes) in Amerika ist ungerecht, zwingt zu beträchtlichen Ausgaben, von denen nicht sicher ist, ob sie wieder hereingebracht werden. Selbst Stücke, für die mit beträchtlichen Opfern (nicht unter 500 ^) das Oop^rigüt erworben war, wurden ohne Honorierung aufgeführt. Man übertreibt kaum, wenn man behauptet: vor dem Bestehen des Vertrags wurden die deutschen Schriftsteller in den Vereinigten Staaten gratis geplündert; heute müssen sie noch etwas draufzahlen, daß man sie bestiehlt.» Hierzu bemerkt die -Frankfurter Zeitung- ganz richtig: »Alles in allem bilden die Antworten eine vernichtende Anklageschrift vorzüglich gegen die amerikanische Regierung, die ganz offenkundig beflissen ist, das Raubgesetz so lange wie möglich am Leben zu erhalten.« Bon» Goethehaus i» Frankfurt a/M. — Das Goethe- Museum in Frankfurt a/Main hat durch die Opferwilligkeit mehrerer Gönner und Freunde in den letzten Tagen eine wertvolle Bereicherung erfahren: Das -Gemäldezimmer des Königsleutnants-, des Grafen Thorane (richtig: Thoranc. Red.) ist ihm als Geschenk überwiesen worden. Es handelt sich, wie der -Vossischen Ztg.- aus Frankfurt a/M. berichtet wird, dabei um 86 Bilder, die Frankfurter Künstler von 1759 bis 1762 im Goethehause für dessen militärischen Gast, den Königsleutnant Grafen Thoranc, an- fcrtigten. Die Gemälde waren lange Zeit verschollen. Goethe selbst sprach von den Bildern nur als von -Tapeten-, und daher wurde allgemein angenommen, daß diese Gemälde, die in der Tat hervorragende Leistungen der Frankfurter Künstlerschast um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts sind, nur Dekorations malereien seien. Infolgedessen fanden sie wenig oder keine Be achtung. Seekatz' zwölf Monatsbilder, die die Monate charakte risieren, fesseln ganz besonders. Der junge Goethe hat an ihrem Entwurf mitgearbcitet; deshalb hat der Maler ihn und seine Schwester Cornelie für die Gruppe des April als Modell ge nommen. Dieses Gemälde stellt daher das erste Jugendporträt des Dichters dar. Das Ganze bedeckte vollständig die Wände des Ecksalons im Hause des Königsleutnants an der Esplanade zu Graste. Es ist, wie die -Frankfurter Zeitung- erfährt, beab sichtigt, einen Erweiterungsbau des Museums zu errichten, in dem das Gemäldezimmer des Königsleutnants, ganz in der ur sprünglichen Weise wieder hergestellt, Ausnahme finden soll. Vor läufig sind die Bilder in der Mansarde des Goethehauses unter gebracht, wo sie leider wenig zur Geltung kommen. (D. Reichsanzeiger.) Bersteigernng von Gemälden, Aquarelle«, Handzeich» nnngen. — Durch A. L W. Bauers Kunstauktions - Haus in München, Prinzregentenstraße 2, gelangt am 10. Juli d. I. eine Folge von Bildern neuer und alter Meister aus verschiedenem Privatbesitz zur Versteigerung. Es sind Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, unter denen von modernen deutschen Meistern vor allem die Namen Spitzweg, Leibl, Ed. Schleich sen., R. Schleich, F. Piloty, Gaisser, Gampenrieder, Jentzsch, Kalckreuth, Fr. Keller, B. Kurzbauer, E. Rüdisühli, Roubaud, C. Raupp, C. und I. Mali, Schmutzler, Skramstad, Stademann,Todt,F. und L. Voltz, Willroider, Wunsch interessieren. Engländer und Franzosen sind durch Gainsborough, Constable, Turner, Rosa Bonheur u. a. vertreten, während von alten Meistern einzelne Stücke von Hobbema, Brouwer, du Jardin u. a. der Versteigerung zugewiesen werden konnten. Am 8. und 9. Juli werden die Bilder in den Geschäfts räumen der Firma zur Besichtigung ausgestellt sein. Der Katalog erscheint, wie uns mitgetetlt wird, am 4. Juli. (Red.) lAonumenta (iermaniae liistorlcs. — Die Arbeiten an den -Llonumsnts, Osrmauiao üietoriea« haben nach dem vom Vorsitzen den, Generaldirektor Professor vr. Reinhold Koser, erstatteten Jahresbericht in allen Abteilungen ihren geregelten Fortgang genommen. — Nachdem Privatdozent Or. Heinrich Meyer in Göttingen von der Bearbeitung der ältern deutschen historischen Lieder zurückgetreten ist, ist diese Aufgabe auf Vorschlag des Professors Or. Roethe und unter dessen Aufsicht dem Or. Hermann Michel in Berlin übertragen worden. — In der Abteilung Gesetze gelang es u. a. Professor Tangl, den echten Kern des angezwei- felten Placitums Sigisberts III. mit Beihilfe von Or. Rauch aus der stark verderbten Überlieferung herauszuschälcn und für die Gerichtsurkunde Kaiser Karls des Großen für Fulda über die Mühlbachersche Textgestaltung des ersten Bandes der Karolinger Diplome noch hinauszukommen. — Für die Konstitutionen Kaiser Karls IV. wurde unter anderm eine große Anzahl von Urkunden aus dem Hauptstaatsarchiv zu Dresden benutzt, das infolge einer Anordnung des neuen Direktors, Geheimrats Posse, zum erstenmal die Ausgabe der Nonumsnta dormaniao durch Ausleihung von Archivalien ge fördert hat. — Dem Beschluß der Zentraldirektion entsprechend, hat Professor Zeumer einen Plan für die Herausgabe der Staats schriften des ausgehenden dreizehnten und des vierzehnten Jahr hunderts vorgelegt. — Innerhalb der Abteilung Altertümer ge lang es Geheimrat Professor Holder-Cgger, für die von dem verstorbenen Professor v. Winterfeld unvollendet gelassene Heraus gabe der karolingischen lateinischen Dichter in Professor Strecker, dem Nachfolger Winterfelds auf dem Lehrstuhl für mittelalter liche lateinische Philologie an der Berliner Universität, einen Fortsetzer zu gewinnen. (Beilage z. Allgem. Ztg.) Die Bergrötzernng des Britischen Mttsenms. — In diesen Tagen wird der Grundstein zu dem Erweiterungsbau des Britischen Museums in London gelegt werden. Schon im Jahre 1894 wurden zu der dringend erforderlichen Vergrößerung des jetzt schon so gewaltigen Museums vom Parlament vier Millionen Mark bewilligt und dafür die angrenzenden 69 Häuser mit bVz Acres Bodenfläche angekauft. Im Jahre 1900 vermachte Vincent Stucky-Lean für die Ausdehnung der Bibliothek eine Million Mark, und zu dieser Summe hat die Regierung drei Millionen Mark für die Errichtung des neuen Flügels hinzu gefügt. Von sieben Architekten, die ihre Entwürfe einlieferten, trug John James Burmet aus Glasgow den Sieg davon; sein 877*
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