Umschlag zu ^5 163. Dienstag, den 16. Juli 1907. Die „Volkszeitung für Westdeutschland" schreibt am ll. Juli 1907: Endlich einmal ein Buch, das man mit Freuden weiter empfehlen kann, nachdem man sich selbst daran erquickt hat. Es kommt noch eben zur rechten Zeit, um als Reiselektüre in erster Linie berücksichtigt zu werden. In seinem Titel klingt cs ja an einen der meistgenannten Sensationsromane unserer Tage an; aber hier weht eine andere Luft als in Frcnssens von schwüler Sinnlichkeit durchzogenem „Lilligenlei". Laus August Volkmann, der Leld der Erzählung, ist auch ein Sucher nach dem „heiligen Land" der Seele; er sucht es wie andere ehr liche Iünglingsseelen im eifrigen Studium, treuer Pflichterfüllung, hingebender Liebe und Freundschaft; und „an jedem Meilenstein seines Lebens hatte er gemeint, die Pforte zu sehen, die ihn geradeswegs hineinbrächte ins gelobte LankL des Friedens, des Glücks — aber kam er mit Begier herangelaufen und wollte die Pforte öffnen, so faßte er in das zackige Dorngestrüpp der Enttäuschungen und zog die Lände blutig und zerrissen zurück". Man folgt den heißen Kämpfen des Jünglings mit immer größerer Spannung, weil so vieles darin einen lebendigen Widerhall in dem Suchen und Ringen der eigenen Seele findet, bis endlich der Löhepunkt erreicht ist, als der Jüngling zu dem einen Lelfer und Retter gewiesen wird: Jesus Christus. Natürlich ist es nicht der »ach modernen Kritikern zurechtgcmachte Jesus, sondern der Leiland der Bibel, aber in ihm findet er wirk lieh „das heilige Land" der Seele. „Da wurde er still, ganz still, und vom Kreuz herab floß der Friede als ein voller tiefer Strom. Das Gitter war geöffnet, scheu, noch mit stockenden Schritten ging er vorwärts ins „heilige Land" der Seele." Die heiße Liebe zu diesem Jesus treibt ihn zur Vorbereitung für den Missions dienst; aber Gottes Gedanken waren andere, er wird todkrank und muß sich nach erneuten Kämpfen in das Unerwartete finden: aller irdischen Arbeit den Abschied zu geben und sich ganz in seines Leilandes Lände zu legen. Die Erzählung endet also ganz anders wie die meisten Bücher, und das ist ein Grund mehr, daß wir der am Schluß enthaltenen Mitteilung glauben dürfen, daß wir es hier nicht mit einer bloßen Dichtung zu tun haben, sondern daß es i» Wirklichkeit „eine Geschichte aus dem Leben" ist. Möchten nur alle, die Frenffens „Lilligenlei" gelesen und sich vielleicht daran geärgert haben, zu Papkes „Lilligenlei-Finder" greifen. Und wer jenen nicht kennen lernen wollte, der greife erst recht zu diesem, denn auch ihm hat der „Lilligenlei-Finder" etwas zu sagen. Ganz besonders möchten wir aber das wertvolle Buch für unsere Heranwachsende Jugend beiderlei Geschlechts aufs wärmste empfehlen; sie wird mit Lans August am besten denken und fühlen können, da sein Ringen und Suchen sich in den mannigfachsten Variationen mehr oder weniger in ihrem Leben wiederholt. Der Hilligenlei - Finder Eine Geschichte aus dem Leben von Llmfang 23 Bogen. Broschiert M. 3.50 ordinär, M. 2.65 netto, M. 2.50 bar. Eleg. geb. M. 4.— ordinär, M. 3.— netto, M. 2.80 bar. Frei-Exemplare 7/6. In Kommission zunächst nur bei gleichzeitiger Barbestellung. Bis 1. August werden Barbestellungen mit 40°/» Rabatt, 20 u. m. Expl. mit KO Vo Rabatt expediert. (Direkte Sendungen mit '/? Portoberechnung.) Vom „.Lilligenlei-Finder" lasten sich Partien absetzen, und der Käufer ist dankbar für die Empfehlung. Ich bitte um weitere tätige Verwendung. Firmen, die besondere Anstrengungen machen wollen, bitte ich um direkte Nachricht. Barmen, 12. Juli 1907. E. Biermann, Verlag. Verantwortlicher Ncdaltcur: Max EverS — Verlag: Der Börsenxercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Druck: Namm L Seemann. Sämtlich IN Leinzig. Deutsches BuchhändlerhauS. Hospltaiitrabe.