»V 259, 6. November 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 11711 Ein Buch, das man jedem Kunden, der den Laden betritt, in die Hand gibt Von den eingegangenen Zuschriften teile ich, um mir jede Anpreisung des Inhaltes zu sparen, solgende mit: vr. Wilhelm Bode-Weimar Ein erstaunlicher Katalog. Wer kennt Eugen Diederichs nicht als eifrigsten Schatzgräber und glücklichsten Finder! Aber trotzdem erwartet man nicht, allerlei wertvolle un- gedruckte Briefe und Bilder aus alter Zeit in einem „Almanach" zu finden, dessen Abstammung vom gewöhnlichen Verleger-Neklame-Katalog doch nicht geleugnet wird, wie sehr auch dieser hochadlige Almanach sich von seinen armseligen Vorfahren unterscheidet. Einige Bilder darin, die aus Alt-Weimar und Alt-Jena, sehe ich nur mit Neid an: Ich hätte sie selber gern ans Licht gebracht. Bewundernswert ist aber auch das an dauernde und opferwillige Streben, mit dem Diederichs zahlreiche kostbare und kost spielige Bücher um sich versammelt, damit sie Bausteine einer neuen Kirche werden, der ersehnten Kirche, in der Wahrhaftigkeit das erste Gebot ist. Ein Verleger-Almanach mit solcher Tendenz und worin Geschmack, Kunst, Weisheit, Empfindung uns nicht nur versprochen, sondern in reichen Proben dargeboten wird — er gehört gewiß zu den Ehren-Dokumenten für unser Zeitalter. Professor vr. Georg Witkowski-Leipzig Es ist nur recht und billig, daß der Verleger, der zur Selbstkultur erziehen will, zunächst bei sich und seinem Geschäftsgebaren damit den Anfang macht. Auf dem Felde der Reklame, wo bis jetzt — Lunge gegen Lunge anschreiend kämpfte, läßt nun Ihr Almanach „Jena und Weimar" angenehmere und freudenvollere Klänge vernehmen. Sie stellen sich nicht vor die Verlagsbude und schlagen die Trommel; Sie lassen bald hier, bald dort durch den Vorhang blicken. Gut so! Der stumpfsinnige Pöbel wird Ihnen davonlaufen, weil von Mädchen in Trikot und Degenschluckern da nichts zu entdecken ist, aber die besseren Leute werden eintreten und zu jeder Vorstellung wiederkommen. Professor vr. Friedrich Paulsen-Berlin . . . . Jena und Weimar sind in jedem deutschen Lerzen so gut eingeführt, daß sich dieser Gabe tausend Läufer freudig öffnen werden. Die Auswahl der einzelnen Stü die in jene reiche geistige Welt einführen, scheint mir ebenso wohl gelungen als die beigegebenen reizenden Bildchen und Zeichnungen. Darf ich bitten, mir 10 ExempU zu senden. Eugen Diederichs Verlag in Jene 1526»