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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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259, 6. November 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, d DIschn. Buchhandel. 11699 2. Schriftführer Herr Theodor Weitbrecht - Hamburg, Schatzmeister „ Heinrich Boysen - Hamburg, Beisitzer die Herren: Oscar Hollesen-Flensburg, Gerhard Meier - Segeberg, Paul Toeche Sohn - Kiel, Gustav Winter - Bremen. Zu Rechnungsprüfern werden auf Vorschlag des Vorsitzenden die Herren H. Laeisz und Messtorff wieder gewählt. Der Vorsitzende dankt für das ihm abermals be wiesene Vertrauen, das er zu rechtfertigen bestrebt sein werde. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder — soweit anwesend — nehmen die Wahl dankend an. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird die Ernennung der Abgeordneten für Kantate 1908 dem Vorstande überlassen. Zum Wahlmann für etwaige Wahlen zum Vereins- ausschuß wird Herr Halle - Altona, zum Ersatzmann Herr Boysen - Hamburg gewählt. Punkt 6. Besprechung der den Buchhandel bewegenden besonders wichtigen Fragen. u) Amtliches Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel. Herr Boysen bedauert den großen Umfang des heutigen Buchhändler-Adreßbuchs; bei strenger Sichtung und wenn nur wirkliche Buchhändler Aufnahme fänden, würde der Umfang desselben ganz bedeutend zusammenschrumpfen. Um sich einmal darüber klar zu werden, wer alles im amt lichen Adreßbuch stände, habe er mit zwei Kollegen, auf Veranlassung des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, das Buchhändler-Adreßbuch mit dem Hamburger Adreßbuch verglichen und dabei recht eigenartige Entdeckungen gemacht So z. B. würden im Buchhändler-Adreßbuch eine Reihe von Firmen aufgeführt, die laut Hamburger Adreßbuch nicht als buchhändlerische Betriebe angesehen werden könnten. Zum Beweise des Angeführten wolle er eine kleine Blütenlese vortragen: 1 Schulvorsteher einer Mädchenschule, dieser habe aller dings einen Verlagsartikel zum Preise von 30 H, 1 Konsum verein, 1 Mustklehrer, 1 Spielwarenhändler, 1 St. Vincent buchhandlung (auch den katholischen Kollegen unsers Vereins unbekannt), die Filiale eines Jmporthauses in Dokohama (im Hamburger Adreßbuch nicht zu finden), 1 Institut für Vervielfältigung (Filiale eines Geschäfts in Hannover), Sanitätsverlag, die alle im Hamburger Adreßbuch nicht auf findbar sind, 1 Exportgeschäft, 1 Chromoverlag, 1 Möbel geschäft und eine Firma, die im Besitz resp. Nichtbesitz eines seit 20 Jahren vergriffenen Verlagsartikels ist. Auf Grund dieser Mitteilungen glaubt Herr Boysen, daß er wohl zu der Annahme berechtigt sei, in andern Städten ließen sich ähnliche, vielleicht noch schlimmere Ver hältnisse feststellen. Alle Barsortimenter versendeten ihre Kataloge an sämt liche Firmen des Adreßbuchs und ebenso würden die Rund schreiben derjenigen Verlagshandlungen, die die Vermittlung des Leipziger Vereins zur Verteilung derselben benutzen, unter Umständen allen diesen Firmen gesandt. Welch außer ordentlicher Schaden dem Sortimentsbuchhandel durch ein solches Verfahren erwüchse, wäre wohl leicht einzusehen. Wohin aber die Sendungen für die überhaupt nicht auf findbaren Firmen wandern — darüber könnten wohl nur allein die betreffenden Kommissionäre die entsprechende Aus kunft erteilen. Seiner Auffassung nach hätten Verleger und Sortimenter ein gleiches Interesse daran, im Adreßbuch nur wirkliche Buchhändler verzeichnet zu sehen, die beruflich sich mit dem Vertrieb aller Neuerscheinungen befaßten, daher auch allein berechtigt seien, den üblichen Rabatt in Anspruch zu nehmen. Das bisherige Erscheinen eines einmaligen Nachtrags zum Buchhändler-Adreßbuch entspräche durchaus nicht den Interessen des gesamten Buchhandels; nach des Redners Erachten müsse die Redaktion des Adreßbuchs alle Neuauf nahmen und Veränderungen durch monatliche Veröffent lichungen bekannt machen; eine dahingehende Entschließung bitte er anzunehmen. Herr Maasch bemerkt, nach seinen Erfahrungen im Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein sei der Vorstand des Börsenvereins wohl bereit, eine Säuberung des Adreßbuchs vorzunehmen. Bis auf einige Firmen, die jetzt noch in Leipzig durch einen Kommissionär vertreten seien, würden die vom Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein bezüglich der Ab teilung Hamburg-Altona-Wandsbek beantragten Streichungen, laut erfolgter Nachricht, vorgenommen. Er bitte alle an wesenden Mitglieder, in ihren Städten eine Durchsicht der Adressen vorzunehmen und so Mitarbeiter bei der großen Reinigungsarbeit zu werden. Herrn Pape geht die Entschließung nicht weit genug; er ist der Meinung, daß vor Aufnahme neuer Firmen ins Adreßbuch die betreffenden Vereine gutachtlich befragt werden müßten. Herr Mühlau bringt in Vorschlag, nur solche Firmen aufzunehmen, die durch Nachfrage bei der Steuerbehörde be wiesen hätten, daß sie für den buchhändlerischen Betrieb auch die Gewerbesteuer bezahlt hätten. Herr Otto Meißner weist darauf hin, daß den Kasseler Verhandlungen, trotz des scheinbaren Mißerfolgs, manche gute Anregungen zu verdanken seien. Diese beträfen in erster Linie die Fabrikation von immer neuen sogenannten Auch buchhändlern und die Reinigung des amtlichen Adreßbuchs. Herausgeber von Zeitungen, Verfasser oder Drucker einzelner Schriften gehörten nicht ins Adreßbuch und sollten ihre Veröffentlichungen in Kommissionsverlag geben. Ebenso wenig seien Buchbinder und Kunden der Grossogeschäfte und Barsortimenter als Buchhändler anzuerkennen und im Adreß buch aufzunehmen. Das amtliche Adreßbuch könne nur an Ansehen gewinnen, wenn die Aufnahmen nicht so ohne Be denken erfolgten. »Der Verbands-Vorstand hatte für die angeregte Ein führung allgemein gültiger Stammrollen keine Neigung gehabt, und diese Frage dürfte wohl in Kassel endgültig abgetan sein. Dagegen erheischen die Klagen über die immer mehr zunehmende Einführung von Vereinen, Geschäfts leuten, Druckern, Schriftstellern, Lehrern und sonstigen Un berechtigten in den Kreis des regulären Buchhandels allseitige Beachtung und energische Abwehr, namentlich gegen diejenigen, die die Einführung vermitteln ohne Rücksicht auf das Wohl des Buchhandels. Der Verbandsvorstand hatte zunächst sämtliche Kreis- und Ortsvereine des Verbandes um Prüfung der im amtlichen Adreßbuch aufgenommenen Firmen ersucht, sowie um Aufgabe der beanstandeten Firmen und deren Leipziger Vertreter. »Das Ergebnis dieser Umfrage war leider nur spärlich. Wirklich tadellos berichtet hatten nur 8 Vereine, darunter Kreis Norden und der Hamburg-Altonaer Buchhändler- Verein; das übrige Material war unverwendbar, und viele Vereine hatten sogar ganz versagt. »Immerhin geben die eingelieferten Listen genügenden Anhalt für die geplanten Verhandlungen in Leipzig und zeigen, wem wir in erster Linie die Schaffung der Auch buchhändler zu verdanken haben. Der Verbandsvorstand wird in dieser Sache nicht Nachlassen und unentwegt sein Ziel im Auge behalten, nämlich Ausmerzung und Fernhaltung aller unbefugten Eindringlinge im Buchhandel. Sache der Ver- 1523»
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