Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071104
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711046
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19071104
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-04
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
257, 4. November 1907. Nichtamtlicher Teil. virstnriatt f. b. Drschn. vuchhandel. 11593 dehnt sich durch alle Stadtteile bis in die Vororte hinein aus. Die verschiedenen Berufe sind wie folgt vertreten: gewerbliche Arbeiter 52A, Handlungsgehilfen und weibliche Handelsangestellte 23L, selbständige Kaufleute und Handwerker 2A, Ärzte und Juristen 2A, Staats- und Privatbeamte 4L, Lehrer und Lehre rinnen 5A, Studenten 2A, Seminaristen und Schüler 4A und Personen ohne Beruf 6A. Die Lesesäle wurden im 8. Betriebsjahr von 73293 Per sonen, und zwar 70 361 Männern und 2932 Frauen, in den acht Jahren zusammen von 495196 Personen besucht. Die Zahl der hier ausliegenden periodischen Schriften hat wiederum eine Vermehrung erfahren und beträgt jetzt 537 Zeitungen und Zeit schriften jeder Art und Richtung. Die im Arbeitszimmer der Lesehalle aufgestellte, 1535 Bände zählende Nachschlage- Bibliothek wurde von den Besuchern in umfassender Weise zu Rate gezogen. Die Gesamtzahl der Besucher, die im 8. Betriebsjahr Bibliothek und Lesehalle benutzten, belief sich auf 140 731 Personen, gegen 137 333 im Vorjahre. Seit der Eröffnung vor acht Jahren haben insgesamt 968 219 Personen das Institut ausgesucht. Das Institut ist werktäglich von 5*/,—10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9—1 und 3—6 Uhr geöffnet. Di« Privalbibliotheken RornK.— Im Rom der Renaissance zeit und der auf diese folgenden Jahrhunderte gehörte bekanntlich der Besitz einer Bibliothek ebenso zur notwendigen Ausstattung der Palazzi der vornehmen Familien wie eine wertvolle Samm lung von Gemälden, Skulpturen und sonstigen Erzeugnissen der Kunst. In diesen Bibliotheken war und ist zum Teil noch so viel wertvolles Gut an Handschriften und Büchern enthalten, daß noch kaum eine Geschichte von Rom geschrieben worden ist, die nicht in ausgiebiger Weise von diesem Material Gebrauch gemacht hätte. In der berühmten Geschichte des Konzils von Trient von Palla- vicino werden fast auf jeder Seite Handschriften, die sich im Be sitze einer Privatbibliothek befinden, als Quellenbelege angeführt, und das Material zu Rankes »Geschichte der Päpste- wurde säst ausschließlich von diesen Bibliotheken geliefert, da damals das Vatikanische Archiv der Gelehrtenwelt noch nicht erschlossen war. Die erste Person in Rom, von der der Besitz einer größeren Privatbibliothek bekannt ist, war — so berichtet ein gelegentlicher Mitarbeiter der New Dorker »Sun- — der Kardinal Vitellozzi unter dem Pontifikat Pauls IV.; zweifellos reicht indessen die Sitte, Privatbibliotheken anzulegen, weit früher zurück. In der Folge entstand in Rom eine ganze Reihe kostbarer Bücher- und Handschriftensammlungen im Besitz der vornehmen Familien, von denen freilich heute nur noch zwei völlig unversehrt erhalten sind. Der weitaus größte Teil dieser Sammlungen, so die Bibliotheken Aquaviva, Albizzi, Bichi, Bona, Celsi, Cesi, Fontanini, Massimi, Spanda sind völlig verschwunden. Die berühmte Bibliothek Altieri, die wichtige Urkunden über das Pontifikat Sixtus' V. und alle Handschriften zur Geschichte Clemens' X. aus dem Besitz seines Neffen, des Kardinals Paoluzzi Altieri, enthielt, besteht heute nur noch aus sechs oder sieben Handschriften. Die nicht weniger berühmte Bibliothek Albani wurde im Jahre 1857 verkauft. Einige der Handschriften gingen in den Besitz des Fürsten Boncampagni, einige in den Besitz der Vatika nischen Bibliothek über, der größte Teil davon aber ging leider verloren, da die Handschriften zwar von der preußischen Regierung gekauft wurden, das Schiff aber, das sie nach Deutschland bringen sollte, Schiffbruch erlitt. Auch die Bibliotheken der Häuser Borghese und Boncampagni sind heute zum größten Teil zerstreut. Die letztgenannte wurde zum größten Teil ins Ausland verkauft, während die andre vom Vatikan erworben wurde. Von der wertvollen Sammlung, die dem Kardinal Baldassare Boncampagni gehörte, ist nur noch ein vollständiger Katalog vorhanden, ein betrübendes Zeugnis von der Größe des Verlustes. Einige dieser Bibliotheken gingen in öffentlichen Besitz über und wurden so vor der Verschleuderung bewahrt. So sind alle Handschriften des Kardinals Baronius der Bibliothcca Vercelliana, einer der größten Bibliotheken Roms im alten Kloster der Oratorianer, einverleibt worden. Die Handschriften der Kardinäle Bona, Noris und Pafsionet sind heute Eigentum der im Jahre 1601 von Angelo Rocca gegründeten Bibliotheca Angelica, die Börsenblatt für den Deutfchen Buchhandel. 71. Jahrgang. über 150 000 Bände und 2945 Handschriften enthält und 1870 zum Staatseigentum erklärt worden ist. Die Handschriften des Kar dinals Casanata sind heute noch im Besitz der nach ihm genannten Bibliotheca CasanatensiS, die als die größte religiöse Bücher- ammlung in Rom nach der Vatikanischen Bibliothek gilt und 120 000 gedruckte Bände und 4500 Handschriften umfaßt. Manche der Sammlungen sind auch mit ihren Besitzern oder im Wege des Erbganges nach andern Städten Italiens gewandert. So befindet sich z. B. die berühmte Farnesianische Handschriften sammlung, die Paul III. und seinem Neffen, dem Kardinal Alexander Farnese gehörte, heute in Neapel und Parma, die Handschriften des Kardinals Cerviniani in Florenz und die des Kardinals Garampi in Rimini. Die Vatikanische Bibliothek sichert sich gewöhnlich, wenn eine dieser Sammlungen zum Verkauf gelangt, den Teil der Hand schriften, der sich unmittelbar auf die Tätigkeit der Kardinäle und vatikanische Angelegenheiten bezieht; oftmals werden oder wurden solche Sammlungen dem Vatikan auch zum Geschenk ge macht, wie es z. B. beim Verkauf der Bibliotheken Albani, Ga rampi und Borghese der Fall war. Ein besonderes Augenmerk hatte Papst Leo XIII. der Vermehrung der Vatikanischen Biblio thek durch solche Erwerbungen zugewandt; unter seinem Pontifikat ging beispielsweise die berühmte Bibliothek Borghese in den Besitz des Vatikans über. Die größte Erwerbung der neueren Zeit ist aber die der berühmten Bibliothek der Barberini, vielleicht der wertvollsten Privatbibliothek der Welt, die trotz großer Verluste im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert heute außer den ge bundenen Bänden noch etwa 600 griechische und 1200 lateinische Handschriften, kostbare Autographen, Zeichnungen, Miniaturen, orientalische Codices u. a. m. von zum Teil unersetzlichem Werte enthält. Seit dem Verkauf der Barberinischen Bibliothek sind nur noch zwei der berühmten römischen Prioatbibliotheken unversehrt er halten, nämlich die Bibliotheca Chigiana, die sich heute noch im Besitz der Familie Chigi befindet, und die Bibliotheca Corsiniana, die aber aus dem Eigentum der Corsini in die Hände des italienischen Staats übergegangen ist. Die Nachkommen der alten Familien haben ihre Paläste vermietet und ihre Bücher verkauft, und statt kostbarer Schätze enthalten ihre Bibliotheken, wenn man überhaupt davon sprechen kann, französische Romane und ähnliche Erzeugnisse, die schlecht und einförmig gebunden und meistens nicht einmal als Schmuck der Wände von Wert sind. (Nach: »lädrar/ äournal-.) * Amtliche Jubiläums Postkarte» i» Österreich. — Der -Österreichisch-ungarischen Buchdruckerzeitung- entnimmt die »Papierzeitung- folgende Mitteilung: Die österreichische Postverwaltung plant für 1908 anläßlich des Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers die Herausgabe einer Anzahl von Ansichtspostkarten. Diese werden die ersten amtlichen Ansichtspostkarten sein, die die Postver waltung herausgibt. Die Karten werden auf der einen Seite ein Bildnis des Kaisers nach einer neuesten Aufnahme, ferner bildliche Darstellungen bemerkenswerter Ereignisse aus seiner Regierungs zeit zeigen. Die Entwürfe für diese Bilder werden von ersten Künstlern hergestellt. Überdies werden die Karten noch eine auf das Regierungkjubiläum hinweisende Inschrift tragen. Auf die Adreßseite wird, abweichend von der gewöhnlichen Korrespondenz karte, die Freimarke in der Mitte oben aufgedruckt, auch wird diese Seite der Karte mit einer künstlerisch ausgeführten Um rahmung geschmückt sein. Die Freimarke wird in Form und Farbe der im nächsten Jahre gleichfalls zur Ausgabe gelangenden Jubelpostmarken gehalten sein. Diese amtlichen Postkarten sollen Anfang 1908 zur Ausgabe gelangen. Guy de Maupassants Houorare. — In dem Werke über Maupassant von Edouard Maynial, das in deutscher Übersetzung von Lothar Schmidt als 29. und 30. Band der Sammlung: Die Literatur (Marquardt L Co., Berlin) erscheint, werden auch interessante Einzelheiten über Maupassants Beziehungen zu Zei tungen und Verlegern mitgeteilt. Danach wußte Maupassant seine Arbeiten geschäftlich sehr gut auszunutzen, und er duldete nicht die geringste Verletzung seiner Rechte. Er war sehr darauf bedacht, hohe Einnahmen aus seinen Werken zu erzielen. Fast alle Novellen und Romane Maupassants erschienen zuerst 1510
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder