Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19071112
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-12
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
12032 Vörs-Nbl-Itt f. d. Dtschn. Su-Mnbrl. Nichtamtlicher Teil. 264, 12. November 1907. Gebäude zum Zwecke der Unterbringung der Volksbibliotheken sind errichtet worden in Jena, Stuttgart, Fürth (Stiftung des Kommerzienrats Berolzheimer), Görlitz (Stiftung des Geheimen Kommerzienrats Otto Müller); in Dortmund wird die zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares gestiftete Wilhelm- und Auguste - Viktoria - Bücherei entstehen, die als hervorragender Bibliothekbau zugleich eine Zierde der Stadt zu werden ver spricht. Was die finanziellen Leistungen der wichtigsten deutschen Städte, soweit sie solche Büchereien haben, für diese an betrifft, so haben in den Jahren 1905 bzw. 1996 zu diesem Zwecke ausgegeben: Berlin 198 200 Breslau 82 330 Charlottenburg 46 600 ^6, Elberfeld 29 317 Frankfurt a. M. für Fceibibliotheken 28 533 für Volksbibliotheken 31168 Hamburg (Bewilligung für 1907) 70 000 Jena 19 733 Selbstverständlich sind mit dieser Liste die wirklichen Auf wendungen, die die deutschen Städte in der Gegenwart für Volksbibliotheken und ähnliche Zwecke machen, nicht erschöpft. Von den industriellen Großbetrieben, die im Laufe der letzten Jahre Büchereien für ihre Beamten und Arbeiter begründet haben, nennen wir nur die Bayerschen Farb werke (Eröffnung 1902 mit 6000 Bänden, Vermehrungsetat 3000 H>; die chemische Fabrik von Meister, Lucius und Brüning (1904 mit 8500 Bänden eröffnet); die Gruson-Werke in Magdeburg-Buckau, deren Bücherei 1905 auf Grund einer von Frau Geheimrat Krupp gemachten Stiftung von 50 000 be gründet wurde; die Zanders'sche Fabrik in München-Gladbach, deren Besitzerin Frau Anna Zanders 1906 den Betrag von 100 000 ^ für eine Fabrikbibliothek stiftete, die nach etwaiger Auflösung der Fabrik in den Besitz der Stadt übergehen soll; ferner die Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschast, die 1905 eine Bibliothek für ihre Beamten und Arbeiter gründete. Für allge meinere Benutzerkreise haben für Volksbibliotheken gespendet u. a. Kommerzienrat Lingner in Dresden 70 000 ^ für eine Lesehalle, der Präsident der Handelskammer in Brandenburg Blell 5000 eine unbekannte Seite in Landau i. Pf. 20 000 Frau Auguste Roethe in Graudenz — neben andern Spenden für gemeinnützige Zwecke — 60 000 F. D. Busch in Rheydt 5000 ^ für die dortige Volksbrbliothek; Rentner A. S. Cohn in Berlin für die dortigen Volksbibltotheken 613 700 Fabrikant Schultz in Krefeld 42000 für die dortige Volkslesehalle; die Herren Max Jüdel und Kommerzienrat Jüdel in Braunschwcig 14000 ^ zur Be gründung einer Volksbibliothek dort; Frau Kusel in Ham burg 124000 für die dortige Volksbibliothek; Herr Schelleckes in Krefeld 21250 ^ für die dortige Volksbibliothek; Freiherr von Bodmann in Konstanz zur Begründung einer Bücherhalle 1000 Geheimer Kommerzienrat Bestehorn in Aschersleben in Gemeinschaft mit seinen Söhnen 120000 ^ zur Gründung eines Volkshauses, das außer sonstigen Räumlichkeiten auch eine Bücher und Lesehalle umfassen wird. Ebenso wie die Städte und hervorragende Private haben auch die Vereine, die sich die Pflege und Vertiefung der Volksbildung zur Aufgabe gesetzt haben, dem Volksbibliothekwesen ein lebhaftes Augenmerk zugewandt. So hat z. B. die Gesellschaft zur Ver breitung von Volksbildung im Jahre 1905 4191 Bibliotheken teils begründet teils — mit 89 620 Bänden — unterstützt; der deutsche Ostmarkenverein hat in den Jahren 1898 bis 1903 rund 500 Biblio theken gegründet und mit insgesamt 110000 Bänden unterstützt. Aber auch die staatlichen Behörden, die lange Zeit der Volks bibliotheksbewegung gegenüber eine gewisse Zurückhaltung beob achteten, sangen neuerdings an, den Wert dieser Einrichtung für die allgemeine Wohlfahrt zu erkennen und ihre Unter stützung zu leihen. Zwar beläuft sich die Summe, die zur Unter stützung des Volksbrbliothekswesens in den letzten preußischen Staatshaushalt eingestellt ist, nur auf 70000 ^i!, und von den 488 preußischen Kreisen haben nur 81 Mittel für diesen Zweck ausgewandt, aber es liegt doch immerhin ein Anfang und eine grundsätzliche Anerkennung der Pflicht des Staates, das Volks bibliothekswesen zu unterstützen, vor, die für die Zukunft gute Früchte tragen müssen. Daß auch an verschiedenen Orten unserer Kolonien, so in Tanga und Swakopmund, deutsche Büchereien ins Leben gerufen worden sind, darf gewiß ebenfalls mit Freuden be grüßt werden und legt den Gedanken nahe, wie sehr die Unter stützung solcher Einrichtungen auch an andern Stätten des Aus landes dem Deutschtum zu gute kommen muß. Immerhin steht aber mit allen diesen Fortschritten das deutsche Volksbibliothekswesen erst in den Anfängen, und es wird noch vieler Arbeit im großen und kleinen bedürfen, um für dieses wichtige Volksbildungsmittel die ihm angemessene Form zu finden und ihm die gebührende Stellung im öffentlichen Leben zu erwirken. Karl Schneider. Kleine Mitteilungen. * Neuer Deutsch-italieuischer Literarvertrag. — Eine neue Übereinkunft zwischen dem Deutschen Reich nnd Italien zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, die an die Stelle der bezüglichen Übereinkunft vom 20. Juni 1884 treten wird, ist, wie dem Leipziger Tageblatt gemeldet wird, am 10. November 1907 in Rom durch den deutschen Botschafter und den italienischen Bevollmächtigten unterzeichnet worden. » Bom Geldmarkt (vgl. Nr. 20, 94, 255, 257, 260, 263 d. Bl.). — Den -Leipziger Neuesten Nachrichten- entnehmen wir die nach folgende Übersicht über die Diskontsätze der Reichsbank seit Anfang 1906: Vom 1. Januar bis 17. Januar 1906 6 Proz. „ 18. Januar „ 22. Mai „ 5 „ „ 23. Mai „ 17. September 4-/, „ „ 18. September „ 9. Oktober 5 „ „ 10. Oktober „ 17. Dezember 6 „ „ 18. Dezember „ 21. Januar 1907 7 „ „ 22. Januar „ 22. April .. 6 „ „ 23. April „ 28. Oktober .. 5'/, „ „ 29. Oktober „ 8. November „ seit 8. November » * Berel« -Berliner Presse-. — Der Verein -Berliner Presse begeht sein diesjähriges Fest zugunsten seiner Unterstützungs kassen am Sonntag den 17. November, abends 8 Uhr, im Reichs tagsgebäude. Der Präsident des Deutschen Reichstags, Graf Udo zu Stolberg - Wernigerode, hat in entgegenkommender Weise genehmigt, daß während des Festes sämtliche Räume des Reichs tagsgebäudes, einschließlich des großen Sitzungssaals, bei voller Beleuchtung den Festteilnehmern zugänglich sein sollen. Das Fest vereinigt alljährlich vornehme Persönlichkeiten der Ber liner Gesellschaft mit den Männern der Feder und ihren An gehörigen. Es beginnt mit einem Konzert, bei dem hervor ragende Künstler und Künstlerinnen Mitwirken werden. Ein trittskarten (5 -E) bei Bote L Bock, IV. 8, Leipzigerstraße 37, in der Buchhandlung des Westens, Charlottenburg, Tauenzien- straße 12a, und im Sekretariat des Vereins -Berliner Presse-, Flottwellstraße 5 (10—4 Uhr). * Halbe Lätze alS Büchertilel. — Die zunehmende Ge wohnheit unter Len Schriftstellern, halbe, oft wenig sagende, meist aber im Unklaren lassende halbe Sätze als Buch- oder Dramatitel zu verwenden, in Nachahmung der (aus der Form des Jnhals zu rechtfertigenden) -Briefe, die ihn nicht erreichten-, bespricht in abfälligem Sinne ein Mitarbeiter der »Allgemeinen Zeitung« (München) unter Anführung einer ganzen Reihe solcher Titel, die übrigens keineswegs vollständig ist. Er schließt mit der Frage: Sagt sich denn keiner dieser Verfasser, sagt den Ver fassern ihr Verleger nicht, daß solche Titel ebenso geschmacklos sind wie etwa ein Weinetikett -Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben-? * Deutsche Maß- und GrwichtSorduung. — Der Entwurf einer neuen Maß- und Gewichtsordnung für das Deutsche Reich ist, wie die Nationalzeitung erfährt, dem Bundesrat zugegangen. Deutsche Klassiker und Romantiker tu England. — Es ist eine in Deutschland viel verbreitete Ansicht, daß Carlyle, der bekanntlich im Jahre 1824 -Wilhelm Meisters Lehrjahre- ins Eng lische übertragen und drei Jahre später unter dem Titel: .(isrwau kowanos- eine Auswahl deutscher Erzählungsliteratur seinen Landsleuten dargeboten hat, auch der erste oder gar der einzige Engländer gewesen sei, der die Bewohner des Jnselreichs mit den literarischen Schätzen der deutschen Klassiker- und Roman-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder