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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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12364 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 269, 18. November 1S07. Bibliothek 2000 eingesetzt, da der durch den voi jährigen Etat bewilligte Betrag von 2100 für diesen Zweck nicht ausreicht. Aus der notwendig gewordenen Vermehrung der Räume und aus der Erhöhung der Mittel für Anschaffung von Büchern ersieht man, daß die Bücherhalle sich eines steigenden Zuspruchs erfreut. T. Kellen. Gesellschaft »er Bibliophilen. — Die Gesellschaft der Bibliophilen wird am 1. Dezember in Berlin ihre diesjährige Generalversammlung halten. An die Sitzung, die auf die Vor mittagsstunden anberaumt ist, schließt sich eine Besichtigung der Königlichen Hausbibliothck, bei der der Bibliothekar vr. Krieger die Führung übernommen hat. Am Abend wird ein Festmahl im Kaiserhof die Teilnehmer der Generalversammlung mit ihren Damen vereinigen. Es wird ein lebhafter Besuch des Tages von außerhalb erwartet; namentlich die Buchstadt Leipzig wird, wie es heißt, eine Reihe hervorragender Kenner und Ge lehrten nach Berlin entsenden. (Nationalzeitung.) * VII. internationale Kunstausstellun« in Venedig. — Die VII. internationale Kunstausstellung in Venedig wurde am Montag, II. November, geschlossen. Die Ausstellung war im ganzen von 423 245 Personen besucht. Die Verkäufe ergaben die runde Summe von 500 000 Lire. Auf den bisherigen sieben Aus stellungen wurden für insgesamt 3 Millionen Lire Kunstwerke verkauft. * Versteigerung chinesischer und japanischer Kunstwerk«. — Am 28. und 29. November findet in der Galerie Helbing in München die Versteigerung einer bedeutenden Sammlung japanischer und chinesischer Knnstgegenstände auS Privatbesitz statt. Unter den alten Bronzen finden sich interessante Tempelgefäße, unter den Cloisonno-Arbeiten eine Anzahl bemerkenswerter Stücke, besonders 2 schöne Palastschirme. Das chinesische Porzellan ist in einer Anzahl schöner großer Vasen vertreten; auch die japanische Keramik verdient mit ihren seltenen Tee-Trinkschalen, fantastisch geformten Räuchergefäßen, den Dosen für Tecpulver iso genannten Oimirss) besondere Erwähnung. Für den Sammler und Kenner ganz besonders willkommen dürfte die reiche Auswahl von kostbaren japanischen Lackarbeiten sein: Schreib dosen in verschiedenen Formen und seltenen Lackarten, längliche Kästchen (zur Uberbringung von Einladungen), größere Kästen (zur Aufbewahrung von Papierrollen), dann eine große Reihe der verschiedenartigsten Behälter für Räucherpulver, die sogenannten Jnros. Auch die meisterhaften kleinen Schnitzereien der Japaner, die Netzukes, ebenso die in Eisen geschnittenen einzigartigen Schwertstichblätter finden sich in vortrefflichen Exemplaren. Von chinesischen Kunstarbeiten ist auch eine Reihe sehr schön geschnittener Gesäße aus Halbedelsteinen (Jade, Bergkristall, Topas) zu sehen, die bei den Kunstkennern in hoher Wertschätzung stehen. Unter der Malerei der Japaner wie der Chinesen nimmt das meisterhaft auf Seide gemalte Hängebtld, Kakemono genannt, den Hauptplotz ein; und weiter finden sich von dieser viele sehr schöne Stücke, darunter auch einige aus der buddhistischen Schule. Auch eine reiche Sammlung von Farbholzschnitten und Holz schnittbüchern, die sich gerade in jüngster Zeit bei uns einen großen Liebhaberkreis erworben haben, enthält die Sammlung. Unter den Drucken sind sehr gute Erstdrucke, eine Anzahl schöner Arbeiten des Harunobu und Utamaro, unter den Holzschnitt büchern drei der schönsten und seltensten Bücher Utamaros in ersten gut erhaltenen Ausgaben, ferner einige sehr interessante Werke des genialen Maffayoshi, sowie ein sehr seltenes Buch von Korin mit großzügigen Entwürfen des Meisters. Von der Firma Hugo Helbing in München wurde für diese Versteigerung ein mit neun vorzüglichen Lichtdrucken aus gestatteter Katalog ausgegeben (vgl. Nr. 266 d. Bl. Seite 12162). Der Neubau »er Königliche« Bibliothek in Berlin. — Der größte Bau, der gegenwärtig in der Reichshauptstadt aus dem Boden emporwächst, ist der Palast der Königlichen Bibliothek. Dieser nimmt ein ganzes Straßenviertel mit einer Grundfläche von 18400 gm im vornehmsten Teile Berlins ein, dessen Boden wert amtlich auf 11'/« Millionen Mark geschätzt wurde. Die vier Fronten gehen nach der Straße Unter den Linden, der Dorotheen-, Charlotten- und Universitätsstraße. Am weitesten ist der nörd liche Teil an der Dorotheenstraße vorgeschritten, der noch vor dem Winter unter Dach kommen soll. Die Fassade besteht aus einem Erdgeschoß, zwei Hauptstockwerken und einer das Ganze krönenden Attika. Der Bau wird mit seiner gewaltigen Höhe von 24 Metern die ganze Nachbarschaft beherrschen und selbst das Rauchsche Denkmal Friedrichs des Großen überragen. Der Stil ist in maß vollem Barock gehalten. Noch steht die alte Fassade der Akademie Unter den Linden, und schon wird in fertigen Teilen des Neubaues die Aufstellung der Büchergestelle vorgenommen. Die Unterbringung der ge waltigen Bllcherschätze — gegenwärtig 1 250 000 Bände — erfolgt endgültig und soll bereits im Winter nächsten Jahres beendet sein. Die riesige Universitäts-Lesehalle wird vorläufig zunächst für die Königliche Bibliothek benutzt werden. Das Grundstück umfaßt neun Höfe, deren Mittelpunkt die große durch alle Stockwerke gehende Lesehalle der Königlichen Bibliothek von 1500 Quadrat meter Umfang mit 400 Sitzplätzen bildet. Außerdem sind kleinere Lesesäle vorgesehen. Besondre Räume werden für die vier Kata loge eingerichtet: den alphabetischen Katalog, den nach Wissen schaften geordneten großen Realkatalog, den Zettelkatalog und den in Arbeit befindlichen Gesamtkatalog der preußischen Biblio theken. Die Generaloerwaltung der Königlichen Bibliothek wird ihr Unterkommen in der Lindensront erhalten. Hier ist auch der Akademie der Wissenschaften ein größeres Heim bereitet, das sich bis in die Universilätsstraße und durch alle Stockwerke erstreckt. Das alte Bibliotheksgebäude, die alte »Bücherkommode», wird später für Zwecke der Universität, die an Raummangel leidet, ver wendet werden. Paul Hennig. * -Palm-, Berrin jüngerer Buchhändler in München. — Am 9. November beging der Verein sein diesjähriges 30. Gans essen im Regensburger Hof. Die Mitglieder und Gäste waren zu dieser sehr beliebten Veranstaltung zahlreich erschienen. Der 1. Vorsitzende Kollege Fink hieß alle herzlich willkommen, be sonders den zweiundachtzigjährigen Schriftsteller Herrn Henckel, worauf dieser mit warmen Dankeswortcn erwiderte. Kollege Hecker als 2. Vorsitzender begrüßte die erschienenen Herren Chefs und betonte das gute Einvernehmen mit den Gehilfen, wofür das heutige Erscheinen der Herren Chefs neuen Beweis erbringe. Kollege Korff gedachte derer, die in die Ewigkeit heimgegangen, und gab seiner Freude über die alte Gemütlichkeit Ausdruck, die allezeit im-Palm« herrsche. Herr Hecking frischte alte Erinnerungen aus den Entstehungsjahren des Vereins auf. Ein Gedicht des Herrn Schriftstellers Roth, in dem er die Vorzüge der Gans besang, fand stürmischen Beifall. Nach dem Essen übergab der 1. Vorsitzende Herrn Hecking, als dem »Großkomtur des Ordens der Ritter von der goldenen Gans-, das Präsidium der Fidelitas, indem er ihn mit den zugehörigen Insignien schmückte. Herr Hecking führte das Präsidium wie alljährlich mit einem der Fidelitas ent sprechenden Humor. Im weiteren Verlauf des Abends folgten Klaviervorträge des Herrn Papperitz, Busch-Rezitationen des Herrn Vanselow, Couplets der Herren Born und Stoll, ein Vortrag des Herrn Hecking und die mit köstlichem Humor in ober- baierischem Dialekt vorgetragenen Anekdoten der Herren Götz und Kunstmaler Tersch. In Anbetracht dieses reichen Programms war es ziemlich spät, als sich die Teilnehmer trennten, wohl alle mit dem Bewußtsein, ein schönes Fest verlebt zu haben. * Bußtag. — Auf Mittwoch den 20. November fällt in diesem Jahre der für Preußen und ganz Nord- und Mitteldeutsch land einschließlich Sachsen (Leipzigl) gemeinsame Bußtag, der im Buchhandel völlige Enthaltung von geschäftlicher Arbeit fordert. Personalnachrichtcrt. * Auszeichnung Robert Kochs. — Der von seiner Studien reise zur Erforschung der Schlafkrankheit aus Ostafrika zurück gekehrte Geheime Medizinalrat Professor vr. Robert Koch ist von Seiner Majestät dem Kaiser durch Ernennung zum Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz aus gezeichnet worden. Im Allerhöchsten Aufträge wurde ihm am 14. d. M. vom Staatssekretär des Innern, Staatsmintster Or. von Bethmann-Hollweg, mit dem Ausdruck der wärmsten Anerkennung seiner großen wissenschaftlichen Verdienste das be zügliche Kaiserliche Patent überreicht.
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