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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071119
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711199
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
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12432 Börsenblatt s. d. Dtjchn. Buchhandel. Fertige Bücher. MgenkeiisgMkie ^ 270, 19. November 1S07. ^ aus dem von Ldeoäor Montane. M clem IMla«: ^ Mit dem porikSt LdeoSor Montane; ---------- in Heliotint nach der im letzten Lebensjahre des Herausgegeben von vr Io;. kMiNger. InftSlt: Mathilde Möhring, Roman; Gedichtnachlese; Literarische Studien und Eindrücke. Dichters erfolgten Aufnahme aus dem E. Bieber'schen Atelier, ?rei;r brosch. 5.—, Leinenband ^ 6.—. 50 numerierte Explre. auf echtem Bütten brosch. ^ 10.—. 8rrug;vea>ngungenr L cond. (nur brolch.) --- 25»/,, bar 40<>/o und 9/8. Einband, auch des Freiexemplars 200/g. Wertag: A. Aontane L sowie mit einem Lichtdruck nach dem Molk INelirrl' schen Originalwidmungsblatt rum 70. keVUMtagr cft. Montane;: „ver Kuß unterm Mispelriveig. Ko., Mertin-Krunewatd ^— —- Zum 24. Dezember. (1890.) Noch einmal ein Weihnachtsfest, Immer kleiner wird der Rest, Aber nehm' ich so die Summe, Alles Grade, alles Krumme, Alles Falsche, alles Rechte, Alles Gute, alles Schlechte — Rechnet sich aus oll dem BrauS Doch ein richtig Leben h'raus. Und dies können ist das Beste Wohl bei diesem Wcihnachtsseste, Epistel aus Oxford. (An George zum 14. August 1856.) Hier im Gasthof zum Robin Roy Schreib ich dir dies, mein lieber Boy, Und wünsche, daß es am rechten Tag Dich froh und munter treffen mag. Es sind nun fünf Jahre, daß deine Mama Mich wissen ließ: du seiest da, Ich erinn're mich besten, als sei es heut', Und habe mich sehr über dich gefreut. Du warst nicht schön, weder fleischig noch rund, Und hattest nur einen tüchtigen Mund, Einen Mund, der — ohne ollen Spaß — Dir genau zwischen beiden Ohren saß. Doch sei dem allem, wie ihm woll', Wir waren ganz deines Ruhmes voll. Nur in einem schuf uns zu jener Zeit Dein Mündchen doch Bedenklichkeit. Das machte, wir hatten selbst nicht satt Und dachten: ach, wenn er Hunger hat, Einen Hunger, der diesem Mund entspricht, So können wir ihn sättigen nicht, Denn Mutters Vorrat ist sehr gering, Hilf, Himmel, es ist ein schlimmes Ding. Und der Himmel tat, was er immer tut, Er half, und alles wurde gut, Und wurde besser, als in der Nacht, Da Gott dich schickte, wir je gedacht. Es fanden sich Milch und Meyersche Flaschen, Zuckerbiskuits, davon zu naschen, Es fand sich manches und allerlei, Und so ging das erste Jahr vorbei. Das zweite auch. Im dritten Jahr, Als eben Mamas Geburtstag war, Da hatten deine Eltern beid' Um dich kleinen Kerl großes Leid. Du wurdest uns bis zum Tode krank, Doch der Himmel half wieder, Gott sei Dank, Und an Weihnachten, als du eben genesen, Sind wir voll Dank und Freude gewesen, Aber die Freude war kaum getan, Da fingst du zu hinken und humpeln an. Und die Leute sagten: Das arme Kindl Und wie traurig seine Ellern sind! Wir rieben mit allerhand Salben dich ein, Doch die Hilfe sollte wo anders sein, Gott nimmt es damit nicht eben genau, Und er wählte für dich eine alte Frau. Die riet uns Ulmenbäder an, Und in vier Wochen war es getan. Seitdem, mein Boy, gleich einem Alten Hast du dich brav und wacker gehalten. Du hast durchzogen wie ein Held Zu Master und Lande die halbe Welt. Du hast gespielt auf grüner Halde Am Ufer der Ruthe, in Luckenwalde, Du hast an der Katzbach dich'rumgeschlagen, Wie Vater Blücher in alten Tagen, Und bist ohne langes Federlesen Ein Gast im großen London gewesen. Deine Mutter schreibt mir von zu Haus: Du zögst dich jetzt selber an und aus, Ausziehen ginge eins, zwei, drei, Aber anziehn immer noch schwierig sei. Und du dächtest: wenn ich das erst kann, So reis' ich nach London und bin ein Mann. Beim Lesen mir dies gleich gefiel, Steck dir beizeiten ein großes Ziel, Wem's Anziehnlernen rasch gelingt, Der auch wohl andres rasch bezwingt. Das kannst du heut' noch nicht verstehn, Doch fünfzehn Jahre schnell vergehn. Und wenn dich Gott am Leben läßt Und du feierst dann wieder Geburtstagsfcst, Dann wollen wir über die Sache sprechen Und uns den Kopf ein wenig zerbrechen. Heut' fühl' ich von allem Laufen und Sehn Sich ein Mühlrad in meinem Kopfe drehn, Und will dir nur noch sagen zum Schluß: Sei brav und gut! Und nimm einen Kuß deinem Papa. An Theodor Storm. (Zum 14. September 1853.) Der Herbst ist da, und Storm ist da, Schenkt ein den Wein, den holden, Wir wollen diesen goldnen Tag Verschwenderisch noch vergolden. Und geht es draußen noch so toll Und hängt die Welt voll Knuten, Kein Mucker und kein Hassenpflug Soll unfern Mut entmuten. Und wimmert auch einmal das Herz Und will nicht fort nach Pommern, Wir wissen doch, cs schmilzt der Schnee, Es geht zu neuen Sommern. Was sind denn sechsunddreißig Jahr? Sie sind ein bloßes Weilchen. Doch vierzig, fünfzig, sechzig hin, Da blühen erst die Veilchen. Mit siebzig und mit achtzig erst Erschließen sich die Rosen, Mit neunzig Jahren schrieb Hafis Von Freundschaft, Wein und Kosen. Bis dahin aber jeden Tag Sollst du wie heut genießen Und statt des Tods ein Lorbeerblatt Dir deine Augen schließen. Schiller. (Zum Schillerfest des „Tunnels". 1859.) Es sprach Apoll: Ich bin der Lieder müde. Zu Ehren all der Dämons und Damöte, Ich mag nicht mehr, was unwahr und waS prüde. Und siehe da, anbrach die Morgenröte Der deutschen Kunst, von Bergen stieg zu Tale Die hehre Doppelsonne Klopstock-Goethe. Geboren ward die Welt der Ideale; Hell schien das Licht; nur für die nächtigen Zeiten Gebrach uns noch das Feuer der Fanale; Gebrach uns noch das Feuer, das von Weiten Zu Waffen ruft vom hohen Bergcskamme, Wenn's gilt, für Sitte, Land und Thron zu streiten; Gebrach uns noch die hohe, heilige Flamme, Die unfern Sinn von Kleinheit, Selbstsucht reinigt Und uns zusammenschweißt zu einem Stamme; Und Schiller kam, und Deutschland war geeinigt. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.)
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