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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071126
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711269
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19071126
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- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-26
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1907
- Autor
- No.
- [14] - 12764
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12764 »Srsrnillltt f, d. Dlschn. vuchh-lUdel. Nichtamtlicher Teil. M 275, 26. November 1907. dieser Person, sowie die Namen der etwaigen Notadressen und Chrenakzeptanten. Die Präsentation zur Annahme oder Zahlung, die Protest erhebung, die Abforderung des Wechselduplikats, sowie alle sonstigen bei einer bestimmten Person vorzunehmenden Akte müssen in deren Geschäftslokal und in Ermangelung eines solchen in deren Wohnung vorgenommen werden. An einer andern Stelle, z. B. an der Börse, kann dies nur mit beiderseitigem Einver ständnis geschehen. Ist in dem Protest vermerkt, daß sich das Geschäftslokal oder die Wohnung nicht hat ermitteln lassen, so ist der Protest nicht deshalb ungültig, weil die Ermittelung möglich war. Die Proteste sollen nur in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends erhoben werden. Ein eigner Wechsel, dessen Zahlung am Wohnsitz des Aus stellers durch eine andre Person erfolgen soll, ist dieser Person zur Zahlung zu präsentieren und, wenn die Zahlung unterbleibt, gegen sie zu protestieren. In besonderen Fällen braucht die Post die Protesterhebung nicht zu übernehmen; die nähern Bestimmungen erläßt der Reichs kanzler. Nach Inkrafttreten des Gesetzes bleiben für die vorher aus gestellten Wechsel die bisherigen Vorschriften in Kraft, nach denen der wechselmäßige Anspruch gegen den Akzeptanten oder gegen die Aussteller des eignen Wechsels verloren geht, wenn die rechtzeitige Protesterhebung beim Domtziliaten verabsäumt wird. * AUS dem Antiquariat. — Die Bibliotheken der verstor benen Universitäts-Professoren Exzellenz Reichsrat von Bechmann (München) und Geheimrat Rümelin (Freiburg i. B.) sind in den Besitz des Antiquariats von I. Schweitzer Sortiment (Arthur Sellier) Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaften in München übergegangen. Ein Katalog befindet sich in Vor bereitung. * Echiffsbibliothek. — Für den neuen Kreuzer .Berlin hatten die Stadtverordneten von Berlin auf Antrag deS Ma gistrats die Summe von 5000 bewilligt, die der Magistrat außer zu einem Silbergeschenk für die Osfiziersmesse zum Ankauf einer Bibliothek für die Mannschaft verwendet hat. Er empfing darauf zugleich mit einem kunstvollen Bilde des Kreuzers das folgende Dankschreiben des Kommandanten: -Die Stadt Berlin hat ihrem Patenschiff bei der ersten In dienststellung außer der herrlichen Silbergabe eine Bibliothek für Offiziere und Mannschaften gestiftet. Der Wert dieses ideellen Geschenkes tritt mit der fortschreitenden Dauer der Indienststellung immer mehr in die Erscheinung, der Andrang bei der sonntäglichen Bücherausgabe gibt hiervon ein beredtes Zeugnis. Die besondere Dankbarkeit gerade für diese Gabe möchten Offiziere und Mannschaften zum Ausdruck bringen durch die Übersendung eines Bildes S. M. Kreuzer -Berlin- mit der Bitte, demselben im Rathause gütigst einen Platz gewähren zu wollen. -Wir verbinden mit der Gabe den Wunsch, daß damit ein dauerndes Band zwischen Patin und Paten geschaffen sein möge. Im Namen der Offiziere und Besatzung Kraft, Korvettenkapitän, Kommandant S. M. Kreuzer Berlin.- Mit Rücksicht auf die freundliche Aufnahme, die das Paten geschenk auf dem Schiffe gefunden hat, hat der Magistrat von Berlin eine Vervollständigung der Mannschaftsbibliothek in Aus sicht genommen. Schadenersatz wegen ArbeilSauKstaudS. — Anfang vorigen Jahres brach in der Druckerei der-Rheinisch-Westfälischen Zeitung ein Streik der Setzer aus. Ein Teil der Streikenden war darauf hin von dem Verleger vr. Reismann-Grone auf Ersatz des Gesamtschadens, etwa 5^/z Tausend Mark, verklagt und vom Gewerbegericht sowie vom Berufungsgericht zur Zahlung ver urteilt worden; doch machte letzteres die Zahlung von der Leistung des Eides des Klägers abhängig, vr. Reismann-Grone hat nun mehr den Eid geleistet. Danach hat jeder der ausständig Ge wesenen 340 ^ zu zahlen. (Frankfurter Ztg.) * Post. — Die Versendung mehrerer Pakete mittels einer Postpaketadresse ist für die Zeit vom 10. bis 25. Dezember im inneren deutschen Verkehr (Retchs-Postgebiet, Bayern und Württem berg) nicht gestattet. Auch für den Auslandsverkehr empfiehlt es sich im Interesse des Publikums, während dieser Zeit zu jedem Pakete besondere Begleitpapiere auszufertigen. Personalnachrichten. * Gestorben r am 24. November, 49 Jahre alt, nach kurzem, schweren Leiden der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Herr Max Hesse in Leipzig, Inhaber der Firma Max Hesses Verlag und Mitinhaber der Druckereifirma Hesse L Becker, Erster Vorsitzender des »Deutschen Buchdrucker vereins«. Er erlag einer Lungenentzündung. Mit Max Hesse ist ein hochbegabter, unermüdlich tätiger, unternehmender Geschäftsmann, gleich tüchtig als Verleger wie als Drucker, aus der Welt geschieden, und zugleich ist uns in ihm ein liebenswürdiger, vielen persönlich bekannter, befreundeter Kollege entrissen worden. Die Trauer um seinen unerwarteten Hingang ist allgemein. Er begründete seine Verlagsbuchhandlung am 7. Dezember 1880 und richtete seine Aufmerksamkeit zunächst auf Heraus gabe musikalischer Literatur, nachdem er die Urbachschen Klavier schulen, die Schultzsche Violin- und Violaschule und Palmes Liederbuch für deutsche Männerchöre als Grundlage seines Verlags erworben hatte. Auf diesem guten Fundament hat er weiter ge baut und sein Haus in wenig mehr als einem Vierteljahrhundert zu einem der bedeutendsten und angesehensten im deutschen Buch handel erhoben. Weiteren Chorgcsangwerken, die guten Erfolg hatten, Lehrbüchern für Orgelspiel u. a. m., folgten Werke aus dem Gebiete der Musikwissenschaft, dann auch der Pädagogik, einige Schulbücher und freimaurertschc Schriften. 1886 erschien der erste Jahrgang seines -Musiker-Kalenders». 1888 begann er die Sammlung »Hesses illustrierte Katechismen». Vorübergehend pflegte er auch den Verlag von Opern, Operetten und Spielopern. 1898 erschienen dann nach langer und umsichtigster Vorarbeit die ersten Bände von »Max Hesses Neuen Leipziger Klassiker-Ausgaben-, einer Sammlung, die er im Laufe weniger Jahre zu außerordentlicher Reichhaltigkeit gefördert hat, reich an Zahl der Bände, reich auch in der Ausstattung, insbesondre auch reich und gediegen durch kritische Sorgfalt, die er auf in haltliche Gestaltung gewendet hat. Ebenso bekannt und erfolgreich ist »Max Hesses Volksbücherei», deren erste 30 Nummern Anfang 1903 erschienen sind, und die gleichfalls inzwischen durch zahlreiche Nach folger zu bedeutendem Umfange erwachsen ist. Im Mai desselben Jahres (1903) begann eine weitere sehr erfolgreiche Sammlung: -Meisterwerke der deutschen Bühne». Manches bedeutende Einzel werk erschien neben diesen Sammlungen in seinem Verlage. Neben der gewaltigen Arbeitslast, die dieser Teil seines be ständig und mit Lebhaftigkeit wachsenden Geschäfts ihm auferlegte, trug er, unterstützt von seinem Gesellschafter Alwin Becker, zu gleich auch die Last der ihm zufallenden nicht geringen persön lichen Arbeit in Leitung der aus bescheidenen Anfängen unter seiner geschickten Hand zu großem Umfange erwachsenen Buch druckerei, die nicht nur dem eigenen Verlage zu dienen hat, sondern dank seinen unablässigen Bemühungen und seiner persön lichen Sorgfalt um hervorragend guten Druck auch für andre große und größte Verlage mit gewichtigen Aufträgen betraut ist. So ist seine starke Persönlichkeit besonders entschieden auch in der Öffentlichkeit des Buchdruckerberufs hervorgctreten. Seit 1905 bekleidete er das arbeitsreiche und verantwortungs volle Ehrenamt des Ersten Vorsitzenden des Deutschen Buch druckervereins. Auch im Buchhandel ist es bekannt, welche namhaften Erfolge dieser große Verein seiner umsichtigen und willenskrästigen Leitung verdankt, insbesondre durch Anbahnung und glückliche Durchführung der Lohntarif-Ver handlungen mit der Arbeiterschaft, deren Ergebnis für Jahre hinaus friedliche und gedeihliche Berufsarbeit sichert und dem Verlagsbuchhandel eine feste Grundlage für seine Berechnungen gibt. Das Andenken dieses tüchtigen und verehrten Mannes, der jäh und allzufrüh seinem reichen Wirken entrissen worden ist, wird im Buchhandel wie im Buchdruck in Ehren gepflegt werden.
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