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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071130
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711302
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13010 Börsenblatt s, d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 279, 30. November 1907. Nichtamtlicher Teil Zur Kunstbibliographie. Von Georg Kluge in Leipzig. Seit Januar dieses Jahres begegnen wir allmonatlich im Börsenblatt einer weiteren Beilage: Nvuiglreitsn <lss äontsellsu Liunstllanäsls nebst cksn wiolltigsten Hrscbeinnngsn cles ^.uslanäss Nonatliollss Vsi riviebnis, bsktrbsitet vom Oentsebsn LueliAvverbevorsin. Verlag cles Börsvnvereins äsr Osntsebvn Lnebbäncllsr 2N lueipiiig. Leilktge rum Börsenblatt. — Lesonäsrs bezogen 12 Nummern 2 Schon beim Durchblättern dieser neuen Verzeichnisse fällt die äußerst sorgsame Bearbeitung auf, und wir em pfinden, daß hier eine Bereicherung der bibliographischen Hilfsmittel vorliegt, wie sie seit langem notwendig war. Niemand konnte auch zur Herausgabe berufener sein als die beiden Vereine, in denen sich unsre Fachinteressen zentrali sieren. Befremdlich bleibt eben nur, daß wir auf diese syste matische Übersicht der Erscheinungen des Kunsthandels so viele Jahre warten mußten. Die früheren Vogelschen Zu sammenstellungen, die dann und wann im Börsenblatt er folgten, waren gewiß sehr verdienstlich, standen aber doch nicht im richtigen Verhältnis zu der bedeutenden Produktion, die auf dem Gebiete des Kunstverlags herrscht und schon immer geherrscht hat. So sonderbar es klingt: aus den Kreisen des Kunst handels ist der Wunsch nach einem Orientiernngsmittel nach Art der Hinrichsschen Bibliographie ziemlich spät aufge stiegen. Das mag zum einen an den Sonderkatalogen liegen, die von den Kunstverlagsanstalten ständig herausgegeben werden, zum andern vielleicht ein wenig an der »besonderen Organisation«, deren sich jeder Zweig unsers lieben Gesamt buchhandels immer so gern rühmt. Mit der Vermehrung der Reproduktionsarten ist aber die Flut der Neuerscheinungen derart angeschwollen, daß auch diejenigen, die sich auf diesem Gebiet auszukennen meinen, einen Führer von der Qualität des vorliegenden dankbar begrüßen werden. Durch die fortgesetzte Belehrung des Publikums seitens einiger Schriftsteller, die es mit der Emporbildung des Volks in künstlerischen Dingen ernst zu nehmen scheinen, hat sich die Kauflust der weiteren Kreise wesentlich gesteigert; aber viel seltener als je läßt sich der Käufer an dem genügen, was ihm der Kunsthändler vorschlägt oder vorlegt, sondern häufig betritt er mit ganz bestimmten Wünschen den Laden. Die erwähnte Belehrung und die Verlegerprospekte sind nicht ohne Einfluß auf seinen Geschmack geblieben. Der Fall wird wohl nicht eintreten, daß sich der Kunde unterrichteter zeigt als der ihn bedienende Verkäufer; aber Vorsicht ist geboten, und langes Herumsuchen in verstreuten Katalogen ermüdet beide Teile. Wie brauchbar müssen sich da die neuen Ver zeichnisse erweisen! Dem Kunsthandel mit nützlichen Nachweisen zu dienen, ist also die Absicht des Unternehmens. Der Bibliograph des Kunsthandels ist aber dem des Buchhandels gegenüber im Nachteil. Bilder lassen sich nicht durch dürre Worte veran schaulichen. Ein Buch kann man durch den Titel oder eine Inhaltsangabe schon ziemlich deutlich charakterisieren. Sehen wir nun zu, wie der Bearbeiter der »Neuigkeiten des Kunst- Handels« seine Aufgabe ungefaßt und bisher zu lösen ver sucht hat. Unterschiedlich vom Himichsschen Verzeichnis nimmt er auch die ihm bekannt gewordenen Neuerscheinungen des Aus lands hinzu. Mit dem Hinrichsschen Verzeichnis ziemlich überein stimmt dagegen das Format und die Textanordnung. Werden aber die »Neuigkeiten des Kunsthandels« je die Vollständigkeit erreichen, die wir bei der Bibliographie des Buchhandels gewöhnt find? Bisher vermissen wir immer noch einige Namen von größeren — ja großen Kunst verlagsanstalten, die — nach der neuen Bibliographie zu schließen — das ganze Jahr über untätig gewesen sein müssen. Das ist ein recht bedauerlicher Mangel, dem aber der Bearbeiter aus eigner Macht kaum wird abhelfen können. Wir haben das Gefühl, als ob es nicht leicht wäre, wirklich stichhaltige Gründe für das Fernbleiben dieser Ver lagsfirmen vorzubringen, ganz abgesehen davon, daß einem so gemeinnützigen Unternehmen gegenüber alle Beteiligten verpflichtet sind. Die Novitäten des Kunsthandels gehen zur Eintragung an den Deutschen Buchgewerbeverein und ge langen unbeschädigt und kostenlos für den Einsender an ihn zurück. Die Beobachtung einer bisher vielleicht gebotenen geschäftlichen Diskretion in bezug auf die Neuerscheinungen wird in dem Augenblicke überflüssig, wo die ganze Verlags konkurrenz das Visier lüftet. Hier wird also noch eine größere Beteiligung erwartet werden dürfen, damit dieser Übersicht nicht das Wesentlichste, nämlich die Vollständigkeit mangle. Die neuen Verzeichnisse erscheinen also monatlich und weisen die folgende Anordnung auf: Einzelblätter. I. Originale Kunst (ein- und mehrfarbig). a) Originalradierungen (Strich- und Kupferätzung, ^.gna- tiuta, Vornis won, Kalte Nadel u. s. w.). b) Originalholzschnitte. e) Original-Lithographien (Künstlersteinzeichnungen). II. Reproduzierende Kunst (ein- und mehrfarbig). a) Tiefdrücke (Kupferstiche, Radierungen, Photogravuren). b) Hochdrucke (Holzschnitte, Autotypien, Zinkographien). e) Lithographien. ck) Photographien, Kohledrucke, Lichtdrucke rc. L. Tafelwerke. I. Vollständige Werke. II. Lieferungswerke und Zeitschriften. III. Kunst-Kataloge. So ist der Inhalt auf der Vorderseite jeder Nummer angegeben; aber die Überschriften innerhalb der Verzeichnisse stimmen damit nicht immer überein, was wir wünschen möchten. Man sieht ohne weiteres, daß ein feines Ver ständnis für die einzelnen Reproduktionsarten bei der Be arbeitung vonnöten ist. Wie wenig hier oft der Käufer Bescheid weiß, davon kann man sich häufig am Ladentisch oder im Kunstsalon überzeugen. Man möchte sagen, daß die technischen Unterschiede das Publikum nicht zu stark interessieren; vielfach ist ja auch die Herstellung von Kunst blättern geradezu Fabrikationsgeheimnis, und bei manchen findet eine Mischung von Herstellungsarten statt. Deutlich natürlich ist zu unterscheiden zwischen Original und Repro duktion, und die Fähigkeit dazu besitzt ja heute auch der, der nur ein schwaches Interesse für die Kunst übrig hat. In unsrer Kunstbibliographie ist von jeder Bilderbeschreibung, wie sie zuweilen in den Verzeichnissen von Hermann Vogel zur Anwendung kam, abgesehen worden. Die Blätter sind nur mit dem kurzen Titel bezeichnet, der ihnen vom Künstler oder vom Verleger mit auf die Reise gegeben wurde. Wie wir schon sagten, bedeutet bei Kunstblättern der Titel nichts und die Veranschaulichung alles. Der Bearbeiter muß das deutlich gefühlt haben; denn überall, wo es der Fall gebot,
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