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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071130
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.V 279, 30. November 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 13013 so daß sich das Personal um 7,39 vermehrt hat. Von diesen sind 104 286 Beamte, 111 924 Unterbeamte usw. Die Reichspost legte 320 Millionen Kilometer zurück, davon 237 auf Eisenbahnen, den Rest aus Landstraßen. Die Gesamtzahl der Postwagen und Schlitten beträgt 16 363. Von diesen sind 6173 Postwagen auf Landstraßen, 3500 für Landbriefträger, 2390 Schlitten und 1893 Bahnpostwagen. Außerdem waren 1770 Eisenbahnwagen-Abteile gemietet. Den Posthaltern gehörten außerdem 1030 Wagen und 407 Schlitten. (Leipziger Tageblatt.) * Bewegung unter Leipziger BuchhanvlnugKgehilfe«. — Unter einem Teil der Leipziger Buchhandlungsgehilfen ist zurzeit eine Bewegung im Gange, die in den letzten Wochen in Flug blättern und in Versammlungen zum Ausdruck gekommen ist. In einer Versammlung am 28. November im »Schloßkeller- (Leipzig- Reudnitz) sprach Herr Düllo-Berlin. Den Streik halte er als mögliches Kampfmittel nicht für anwendbar. Eher würde eine »passive Resistenz» (I) ein geeignetes Kampfmittel sein können; vor allem sei der Zuzug von Gehilfen nach Leipzig fernzuhalten. — Nach dem Bericht habe es in der Versammlung scharfe Aus einandersetzungen zwischen bürgerlichen und sozialdemokratischen Gehilfen gegeben. Schließlich wurden in einer Resolution fol gende Forderungen gestellt: 1. Mindestgehalt von 110 für alle kaufmännischen Angestellten, die Gehtlfenarbeit verrichten, im Alter von 18 bis zu 20 Jahren. 2. Teuerungszulagen von 10 Prozent für alle besser bezahlten Angestellten. 3. Allgemeine neunstündige Arbeitszeit mit zwei stündiger Mittagspause. 4. Bezahlung der Überstunden von 6 Uhr früh und bis 10 Uhr abends mit 75 H für die Stunde. Von 10 Uhr abends ab und Sonntags mit 1 50 H für die Stunde, ohne daß das bisherige Einkommen dadurch geschmälert werden darf. 5. Ein jährlicher Urlaub von 14 Tagen. 6. Sonn abend-Frühschluß vom Sonnabend Rogate bis 30. September um 5 Uhr, vom 1. Oktober bis Sonnabend vor Rogate um 6 Uhr nachmittags unter Einhaltung einer Mittagspause von mindestens 2 Stunden. * Bervaud Deutscher Steiupruekereibesttzer. — Am 16 No vember erfolgte in gemeinsamer Hauptversammlung des »Vereins Deutscher Steindruckereibesitzer- und des »Schutzverbands Deutscher Steindruckereibesitzer- die Verschmelzung dieser beiden Vereinigungen zum -Verband Deutscher Steindruckerei besitzer-. Aktiengesellschaft Aristophot tu Taucha (Bezirk Leipzig). — Die Generalversammlung genehmigte einstimmig den Rechen schaftsbericht, sowie die Gewinn- und Verlustrechnung und erteilte dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung. Herr Direktor Fritz Gutleben (Hannover) ist aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden, dafür sind eingetreten die Herren Konsul Marx (Berlin) und vr. Rietz (Berlin). (Leipziger Neueste Nachrichten.) Bom finnische« Buchhandel. — In seiner außerordentlichen Sitzung am 2. November beschloß der Finnische Verlegerverein (»k'insira l'örlaxskörsoivgsn-) sein fünfzigjähriges Jubiläum am 27. Februar 1908 zu feiern, da an diesem Tage fünfzig Jahre verflossen sein werden, seit die Satzungen des Vereins bestätigt wurden (während sie vom Verein schon am 15. September 1857 angenommen worden waren). Anläßlich des Festes soll eine Geschichte der Tätigkeit des Vereins ausgcarbeitet werden. — Da die be hördliche Bestätigung der neuen Vereinssatzungen immer noch auf sich warten läßt, so wurde dem Sekretär aufgetragen, sich zu erkundigen, ob man nicht anfangen könne, sie einstweilen zu be folgen. Wenigstens sollten die Regeln für den Verkehr zwischen Verlag und Sortiment baldmöglichst in Anwendung kommen. — Wegen Saumseligkeit in der Arbeit beschloß man einigen Sorti mentern (.Kommissionären«) einen Tadel zu erteilen; Vorschläge zur Übertragung der Kommission an neue Inhaber an den betreffenden Plätzen sollen bei der nächsten Jahresversammlung gemacht werden, sofern nicht eine merkliche Besserung bis dahin eingetreten ist. (Nach: Lolrlmväelstiänivg kür k'ivlavä.) Die Verlagsfirma Werner Söderstrüm O.-D. in Borgo (Porvoo) hat für Mitglieder des finnischen Buchhandlungsgehilfenvercins »Libro-, auch für Gehilfen, die als solche ausgenommen werden Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. können, Stipendien zu ausländischen Studienreisen ausgesetzt im Betrage zu 750 finnischen Mark. Bewerber darum haben bis zum 15. Dezember d. I. ihr Gesuch bei dem Vereinsvorstand (Adr. Minerva Bokhandel, Helsingfors) einzureichen zugleich mit einem Plan über die beabsichtigte Reise, ungefährem Kostenanschlag, Abschriften von Zeugnissen nebst Angaben über Alter und Dienst zeit im Fache. Verlangt wird, daß der Bewerber das 21. Lebens ahr erreicht hat, mindestens drei Jahre im Buchhandel gearbeitet hat und sich verpflichtet, dem Verein wenigstens zwei Jahre an zugehören. (Nach einer Anzeige in »LolrbonäsistiävivA kör kinlonä-.) Buchhändler Victor Hovtng in Wiborg (Finnland) ist an Wiborg Hofrätt wegen Majestätsbeleidigung zu sieben Monaten und wegen Beleidigungen der Kaiserlichen Familie zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, was in neun Monate Gefängnis zusammengelegt worden ist. Sein Vergehen besteht, dem finnischen Buchhändlerfachblatt zufolge, ausschließlich darin, daß er in seinem Laden Bücher ausgestellt und verkauft hat, deren Inhalt als verletzend für den Zaren und die Zarenfamilie angesehen worden ist. * Kepleebund. — Am 25. November 1907 hat in Frankfurt (Main) die erste (konstituierende) Versammlung des »Kepler bundes-, einer Gesellschaft zur Förderung der Naturerkenntnis, tattgefunden. Den Vorsitz führte Senatspräsident von Einem- Die Aufgabe des Bundes soll in der Bekämpfung des Atheis mus und Materialismus durch vorurteilsfreie wissenschaftliche Aufklärung bestehen. Herr vr. Sexauer führte zur Umgrenzung der Arbeit des Bundes etwa Folgendes aus: Die Entstehung und Entwicklung des Keplerbundes steht in dem Rahmen einer bestimmten Weltanschauung, des Theismus. Er ist der Überzeugung, daß wahres Wissen nicht vom Theismus weg, sondern erst recht zu ihm hinführt. Dadurch erwächst dem Bunde die Pflicht sorgfältigster, naturwissenschaftlicher Arbeit. Er befindet sich dabei jedoch in keinem Gegensatz zu der Natur wissenschaft. Die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung bleibt ebenso gewahrt, wie die Berechtigung der Hypothese innerhalb der Wissenschaft voll und ganz anerkannt wird. Ohne die Be rechtigung auch andrer Wege zu verkennen, sucht der Keplerbund die Verbreitung des Theismus durch För derung der Naturerkenntnis in unserm Volke zu erreichen. Es ist eine Irreführung unsers Volkes, Hypothesen, die innerhalb der Wissenschaft ihre Berechtigung haben, aber auch dementsprechend bewertet werden, als positive Wissen schaft zu popularisieren, auf ihnen eine Weltanschauung auf zubauen und von diesem Standpunkt aus den Gottesglauben als mit den Ergebnissen der modernen Wissenschaft nicht mehr im Einklang stehend und daher nicht mehr als existenzberechtigt hinzustellcn. Die Abwehr derartiger Grenzüberschreitungen über das Gebiet der reinen Naturwissenschaft hinaus schreibt dem Keplerbund seine wettere Arbeit in der Öffentlichkeit vor. Es wurde die Gründung einer naturwissenschaftlichen Korre spondenz und einer eignen Zeitschrift befürwortet, auch die Heraus gabe von periodisch erscheinenden Heften »Naturwissenschaftliche Zeitfragen-, mit der im Januar 1908 begonnen werden soll, ferner einer wohlfeilen »Naturwissenschaftlichen Volksbibliothek«. Desgleichen wurde auf die Notwendigkeit von Vortragskursen für Seminaristen, Gymnasiasten, Studenten und Arbeiter hin gewiesen. Der vorgelegte Satzungsentwurf wurde mit kleinen Ände rungen einstimmig angenommen. In das Kuratorium wurden folgende Herren gewählt: vr. Berbertch, Professor der Astronomie, Berlin, — vr. Berendt, Geh. Bergrat, Professor der Geologie, Berlin, — vr. A. Braß, Zoolog, Godesberg — vr. Dennert, Oberlehrer am Pädagogium, Godesberg — vr. Grüner, Professor der Physik, Bern — vr. Hart wig, Professor, Direktor der Sternwarte, Bamberg — vr. Kny, Geh. Rat, Professor der Botanik, Berlin — vr. Reinke, Geh. Rat, Professor der Botanik, Kiel — vr. Zacharias, Professor, Direktor der biologischen Station, Ploen — vr. Rein, Geh. Rat, Professor, Bonn — vr. Steinecke, Realgymnasialdirektor, Essen — vr. Kocher, Professor der Chirurgie, Bern — vr. Müller, Professor, Stuttgart — v. vr. Schmidt-Metzler, Professor, Wirkt. Geh. Rat, Exzellenz, 1694
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