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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1923
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
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- Tag1923-10-27
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252, 27. Oktober l923. Redaktioneller Teil. vörlenblaU f. b. DNchn. vuchhanbel. 74gz schrSnkung der Kredite. Barverkehr oder ganz kurzfristige RechnungLzahlung ist zwischen Verlag und Sortiment, zwischen Sortiment und Publikum zur eisernen Notwendigkeit geworden, die aber, zumal in ersterem Falle, nicht zu übertriebenen Maßnahmen führen soll. Damit das Sortiment die Belastungsprobe ertragen und die finanziellen Ansprüche erfüllen kann, muß es seinerseits den Druck an die Kundschaft lveitergeben: möglichst Kassau Barverkauf, sonst höchstens 3 Tage Kredit, oder noch besser: Belieferung der Kundschaft nur zu Grund« und Schlüsselzahl. Die Lauen st einer Bewegung hat auch im Kreise Norden ihre eifrigen Freunde und die von ihr ausgehende Kulturelle Notgerneinschaft und di« Sommer- Akademie des Jungbuchhandels haben, zumal in Ham burg und Lübeck, gute Ausnahme gefunden. Die Kantate-Verhandlungen 1923 in Leipzig, an denen etwa 35 Norden-Mitglieder teilnahmcn, wie auch schon die vorhergehenden Monat«, lagen im Bann der Wahlen zum Börsenvereins Vorst and. In den Ve r e in s a u s sch u tz wurde Herr H. Boysen-Hamburg gewählt. Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen, daß bei der Stimmenübertragung Kantate etwa 100 Stimmen unseres Gebietes in Leipzig unvertreten ge blieben sind. Wir möchten unsere Mitglieder dringend bitten, der Aufforderung des Vorstandes zur Stimme »Übertragung uachzukomme». Für den Ausgang mancher Verhandlungen ist zu weilen eine einzige Stimme von ausschlaggebender Bedeutung. Wirtschaftsordnung und Teuerungszuschlag. Diese Lebensfragen des Sortiments sind durch die Bekanntmachung der 3 Vorstände >im Börsenblatt vom 2. Juli d. I. in eine neue Form: den S p e s en a u f s ch l a g von 10?S und den Zuschlag von 5?S, gebracht worden, der ihr Vorstand zusammen mit dem H.-A. B.-V. zugestimmt hat. Mit Rundschreiben vom 11. Juli sind die Mitglieder über den neuen Mindestaufschlag von 15"/» unterrichtet worden. Den örtlichen Vereinigungen in unserm Bezirk bleibt es Vorbehalten, falls besondere wirtschaftliche Gründe dazu zwingen, auf eigen« Verantwortung über den öprozentigen Zuschlag hinaus- zugehen. Der tatsächliche Schutz der 10/S durch den Börsenverein und den Verlag und die dem Verlag dringend empfohlene Anwen dung des Zuschlags von 5?» sind als «in großer Schritt zur Ge sunderhaltung und Sicherung des Sortiments zu begrüßen. In derselben Nummer des Bbl. (Nr. 151) hat uns der Verkehrsord nungsausschuß einig« Richtlinien aus der neuen buch händlerischen Verkehrsordnung bekanntgegeben, die damals im allgemeinen unsere Billigung gefunden haben, heute aber teilweise nicht mehr durchführbar sind. Es mehren sich die Klagen über Umgehung des Sortiments durch direkte Lieferung und Bearbeitung der Sortimenterkunden durch den Verlag. Wik erachten es als eine Zumutung an das Sortiment, sich für Büchet zu verwenden, die ständig vom Verlag in seinen eigenen durch das Sortiment vertriebenen Verlagserzeugnissen zum Bezug direkt vom Verlag angeboten werden. Die durch die Geldinflation dem Handel auferlegte hohe Be- lastung wurde noch vermehrt durch di« Steuern, die in der schärfsten Weise in die Substanz auch der Buchhandlungen «ingriff. Von allen Steuern der letzten Zeit ist die unverständlichste die Lohn summensteuer, vor allen Dingen deshalb, weil sie nicht zu den Ge schäftsunkosten hinzugezählt werden darf, sondern weil sie in ihrer ganzen Höhe zum Einkommen des Geschäftsinhabers hinzugezählt und daher nochmals zur Einkommensteuer herangezogen wird. Der Exportdeutscher Bücher und Zeitschriften, an dem viele unserer Mitglieder von jeher stark beteiligt sind, hat im Berichtsjahr eine erfreuliche Entwicklung genommen, wenngleich die ständig auf- und 'abschwankenden Auslandpreise zu mancherlei Miß- Helligkeiten mit der Kundschaft führten und besonders die Bücher käufer in Übersee vielfach behaupteten, die gesandten Bücher an Ort und Stelle billiger als in Deutschland erhalten zu können. Ob mit Recht oder Unrecht, mag dahingestellt bleiben. Sicher ist jedenfalls, daß zur Erlangung gleichmäßiger und stabiler Auslandpreise der Verlag scharf daran sesthalten muß, Lieferungen an das Ausland sortiment nur gegen effektive Zahlung in Auslandwährung vorzu nehmen, wie auch das Exportsortiment gehalten ist, die festgesetzten Auslandpreise in der Landeswährung des Empfängers zu berechnen. Wenn auch nach der Aushebung der Außenhandelskontrolle ein« amtliche Preisprüsung nicht mehr stattfindet, erwarten wir doch von allen unfern Mitgliedern, daß sie sich bei ihren Verkäufen nach dem Ausland an die im Bbl. Nr. 213 vom 12. September vom Vorstand des Börsenvereins veröffentlichten -Berechnungsgrundlagen- ge bunden halten, damit das Exportgeschäft sich auch weiterhin zum allseitigen Nutzen in geordneten Bahnen bewegen kann. Th. W. Buchhändlerische Geisteskinder. Gelegentlich werden im Börsenblatt Neuerscheinungen ans dem wetten deutschen Schrifttum besprochen, deren Urheber Buchhändler sind oder doch dem Buchhandel »ahestehen, ohne daß der Inhalt der betreffenden Bücher unser» Berns berlihrt. In folgenden Zeilen sind nun drei buchhändlerische Gcisteskinder erwähnt, die Themen behandeln, die unmittelbar nichts mit dem Buchhandel zu tun haben. Die geisti gen Väter der weiter unten genannten Bücher sind Berussgenossen, die sich durch ihre literarische» Erzeugnisse schon längst Namen und Ansehen schufen. In schmuckem Gewand bietet sich der im Verlag non ErnstKeils Nachfolger (August Scherl) G. m. b. H. in Leipzig erschienene technische Zukunftsroman »Der Kanal« (ISS Seiten, 8") von dem VerlagSbuchhäudler und Mitglied des Börsenvereins HansRichter, in Firma Hans Hermann Richter Verlag in Berlin-Charlottenburg, den Freunden spannender »nterhaltungslitcratur dar. Der auf schrift stellerischem Gebiete ungemein schöpferisch tätige Bernfsgenosse ist dem Buchhandel ja längst ein aller Bekannter, nicht nur als rühriger Verleger, sondern auch als Verfasser der verschiedensten Film- und Kilmdetektivgeschichtcn und anderer ans den Kino, Kinobetrieb und Filmkunst» bezüglicher Schriften und Aufsätze. Der nun vorliegende phantastische Roman »Der Kanal« behandelt die große Zukunsts- aufgabe, den Ban eines Großschissahrtswcges, der i» kühnem Zuge über den Apennin und die Alpen geführt wird und die Nordsee mit der Adria verbindet. Die Erbauer, ein deutscher Industriekapitän und feine genialen Mitarbeiter, schaffen aus staunenswerte Weise diesen Riesenkanal, der de» Völkern Mitteleuropas gewaltige wirtschaftlich« Aussichten verheißt. Arbeitslosenheere ganz Europas werden an dem großzügig durchdachten Genua--Bobensee-Ka»al, in der Po-Ebene, im Splügen ustv. beschäftigt. Eine neue Wirtschaftsordnung baut sich auf die traurigen Reste der Nachkriegswirtschaft auf und rückt ein neues Europa in den Vordergrund, dessen Zukunft unter Deutschlands Führung hell und glückverheißend wird. In knappgehaltencm Stil wirkt die gepflegte Ausdrucksweisc der Sprache in zum Teil scharf- geschliffenen Wendungen auf den Leser und erhöht dadurch noch mehr die gigantisch« Wirkung des Inhalts. Meisterhaft sind die handelnden Personen gegeben, wie z. B. der marmorglatte und marmorkalte welt gewandte Cheflngenicur Eggen und die kleine Evamarla »eben Ulrich Welt!», sowie der stahlharte und unbeugsame Tatennicnsch Karl Witt, mit ihren Schicksalen, die ans Herz greifen. Dieser Noma», der un willkürlich an Kellermanns »Tunnel« erinnert, erschien erstmalig als stark beachteter Vorabdruck im »Tag«. Der Verlag hat keine Mühe gescheut und ln bezug aus Ausstattung dem Anhalt entsprechend Vor zügliches geboten. Der schmucke Halbleinenband — grüner Rücken, gelbe Buchdeckel, tiefblaue Altschrist, die durch blau-rote Linie» ver stärkt werden — bietet «inen freundlichen Anblick. Der farbenfrohe Schutziimfchlag zeigt den Kanal im Bild, wie er «on der siegreich alles bezwingende» Technik über Städte und Ströme, durch Berge und über Schluchten als gewaltiges Bauwerk geführt ist. !J.n hübsch attsgcstattelen Neuauflagen liegen zwei Erzeugnisse aus der Feder unseres Berussgenossen Walter Möller, Teilhabers der Firma Wilhelm Möller ln Oranienburg, vor. Be sonders auffallend ist die ungeheure Belesenheit, die ans den Möller- scheu Schriften, Aussätze» und Borträgen hcrvorlcuchtet. Der.Ver fasser Möller ist dem Buchhandel ja genügend bekannt, um seine auf schriftstellerischem Gebiete ln bunter Mannlg- saltlgkcit geleistete Arbeit besonders rühmen zu müsse». Nicht nur gediegene Fachanfsätze im Börsenblatt, sondern auch wert volle Abhandlungen ans allerhand Gebieten öcS menschliche» Lebens verdanken wir seiner flotten Feder. Es sel nur an sein« Bücher, die das Thema Menschenkenntnis, das Mysterium des Traumlebens, die Macht der freien Rede ustv. behandeln, erinnert. Von der Viel- seltigkelt dieses rührigen Berussgenossen zeugen außerdem seine beiden nachstehend erwähnten Werke, von denen das eine sich mit Musikwissen schaft befaßt, während baS andere unter das Motto »Rastlos vorwärts mußt du streben . . .« gestellt ist. M II s l k v c rst ä n d » t s für Jedermann nennt sich das erster!, nun i» 2. erweiterter Auflage (11.—29. Tausend, kl. 8", 138 Seiten) SSö
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