Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071209
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190712098
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19071209
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-09
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. 286, 9. Dezember 1907. 13414 Börsenblatt s. b. Dtschn. Bnq^anbel. ob uns gegen Barzahlung oder in Rechnung geliefert! worden ist. Das Debitoren-Konto steht ganz im Gegensatz zu dem letztbesprochenen Konto. Es führt Rechnung über die Bezüge und Zahlungen unsrer Kunden, weist also in einer Summe aus, mit welchem Betrag unsre Kundschaft bei uns in der Kreide sitzt. Die Höhe der Schuld jedes einzelnen Kunden ergibt sich aus dem Kundenbuch, wo jeder ständige Abnehmer sein Konto hat. Zwischen dem Debitoren-Konto und dem Kundenbuchs besteht also insofern ein Zusammen hang, als der Saldo des erstern gleich sein muß der Summe der Saldi von allen Konten des letztem zusammengenommen. Stimmt dies nicht, so liegt ein Buchungsfehler vor, der aus gesucht werden muß. Belastet werden dem Debitoren-Konto jeden Monat in einer Summe alle Lieferungen an unsre Kundschaft, gutgeschrieben alle Zahlungen, die von ihr ge leistet werden. Wird ein Werk von einem unsrer Kunden zurückgegebcn, so müssen wir auch dies natürlich gutschreiben. Das geht aber nicht so ohne weiteres. Es ist ja unverbrüch licher Grundsatz, daß in der doppelten Buchhaltung nur mit solchen Posten gearbeitet werden darf, die durch das Journal gegangen sind. Ehe wir eine solche Rückgabe eines Werkes dem Debitoren-Konto gutschreiben können, müssen wir einen Journal-Posten bilden. Dabei lassen wir uns von folgender Erwägung leiten: Das Debitoren-Konto gibt den Betrag für dies Buch her, also ist er ihm gutzuschreiben. Das Buch selbst fließt nun wieder zum Lager zurück; das Lager-Konto erhält also den Betrag dafür, und folglich ist dieser ihm zu belasten. Unser Journal-Posten wird also zu lauten haben: Lager-Konto an Debitoren-Konto. Beim Abschluß der Rech nung ist der Saldo des Debitoren-Kontos dem Verlust- und Gewinn-Konto gutzubringen. Das Kommissionär-Konto, das wir nun noch zu besprechen haben, ist ein wichtiges und viel gebrauchtes Konto. Dieses stets auf dem Laufenden und in Ordnung zu halten, muß ein Ehrenpunkt für den Sortimenter sein. Alles, was es von uns erhält, ist ihm zu belasten, und was es uns gibt, ist ihm gutzuschreiben: — ganz, wie es der allgemeine Grundsatz der doppelten Buchführung verlangt. Belastet werden also alle unsre Zahlungen, seien sie in bar oder in Wechseln, und die Barremittenden; gutschreibcn müssen wir dagegen die Summe der vom Kommissionär erhaltenen Bar-Avise, weiter die Summe der für unsre Rechnung geleisteten Börsenzahlungen und den Betrag der Spesen-Rechnung. Beim Abschluß wird der Saldo des Kommissionär-Kontos auf Bilanz-Konto übertragen: haben wir Schulden beim Kommissionär, belastet; im andern Fall aber gutgeschrieben. Doch nun genug. Zwar gibt es noch eine Anzahl von Konten, die man in der doppelten Buchführung der einzelnen Geschäfte antrifft — und je größer und vielseitiger ein Sortiment ist, um so höher wird die Zahl der Konten werden müssen —; aber es erübrigt sich, sie hier alle einzeln zu besprechen. Wir wollten ja keinen Lehrgang der doppelten Buchführung schreiben, — das ist auf dem knappen Raum, der uns hier zur Verfügung stand, nicht möglich. Wir beabsichtigten vielmehr, nur einige Fingerzeige zu geben, und es würde uns freuen, wenn es uns gelungen wäre, einige Leser zu überzeugen, daß die doppelte Buchführung doch eigentlich eine recht einfache Sache ist. Der 1. Januar steht vor der Tür. Da heißt es schnell sich entschließen. Und das will ich schriftlich geben: niemand, der zur doppelten Buchführung übergeht, wird es zu bereuen haben! Ein Kaiserwort. Unter dieser Überschrift bringt die Nr. 3362 der -Jllustrirten Zeitung- (Leipzig) vom S. Dezember 1907 die folgende Betrachtung, die wir mit Erlaubnis der Redaktion gern hier wiedergeben: (Red.) Bei Gelegenheit seines Aufenthalts in London am 16. No vember empfing Kaiser Wilhelm auch eine Abordnung englischer Verleger, die ihm als Zeichen der Huldigung eine Adresse überreichten. In der Unterredung, die sich hierbei entspann, kam man auch auf die englischen Monatszeitschriften zu prechen, die er sehr rühmte, wobei er nach dem uns vor liegenden Berichte den Wunsch aussprach, daß er in Deutschland ebenso viele und so gute haben möchte. Die Illustrationen in den englischen Zeitschriften habe der Kaiser hierbei als besonders gut bezeichnet und gemeint, daß cs in Deutschland auch große Künstler gebe, daß diese aber aus irgendwelchen Gründen keine Neigung zeigten, ihr Talent in den Dienst bildlicher Veröffent lichungen zu stellen, und dies anscheinend als unter ihrer Würde hielten. Der Kaiser hat hier einer Beobachtung Ausdruck geliehen, die nicht nur ein höfliches Kompliment den englischen Herren gegen über bedeutet, sondern auch den Tatsachen entspricht, indem sie ein vollständig richtiges, objektives Urteil über die Zurückhaltung enthält, die die deutsche Künstlerschaft im allgemeinen unfern illustrierten Zeitungen und Monatsschriften gegenüber beobachtet. Das Kaiserwort ist über den politischen Fragen, die sich an die Reise nach England und den Aufenthalt des Monarchen geknüpft haben, möglicherweise verhallt, ohne daß man ihm eine weitere Bedeutung bcigelegt hat. An uns sind aber jene Bemerkungen nicht spurlos oorübergegangen, nicht weil wir uns besonders ge troffen fühlten, sondern weil wir glauben, daß eine Erläuterung von allgemeinem Interesse sein dürfte. Jeder, der illustrierte Zeitschriften — auch Bücher, mit einem Wort alles, was aus der Druckpresse, mit Bildern geziert, hervor geht — zur Hand nimmt, weiß, welch tiefgreifender Umschwung auf dem Gebiete der Illustrierung sich vor fünfundzwanzig bis dreißig Jahren vollzogen hat. An Stelle der alten ehrlichen Holzschnitte sind die mechanisch hergestellten Atzungen in Strichmanier und Tonwirkung getreten. Damit ist ein Heer von Künstlern brotlos geworden oder im Kampf um die Existenz in Bahnen gedrängt worden, in denen lediglich die hand werksmäßige Leistung anerkannt wird. Selten hat eine moderne Erfindung so brutal in die Existenz schaffensfreudiger Menschen eingegriffen wie die der photomechanischen Aervielfältigungs- verfahren. Aus einer praktisch-künstlerischen Frage ist ein sozialer Mißstand geworden. Niemand hat ihm zu steuern vermocht. Wir haben auf diese Weise zahllose Künstler verloren, die früher im Dienste ihrer Kunst alt und grau geworden sind. Was wir ge wonnen haben, sind tüchtige Techniker, die im Dienste der Mechanik stehen. Es ist kein Zweifel, daß die Kunst der Illustrierung durch die moderne Reproduktionstechnik sachlich nur gewonnen hat. Die Kunst der Illustration weist in Deutschland große Ver treter auf. In dem Namen Albrecht Dürer verkörpert sich allein schon eine Welt von unvergänglicher Schönheit und unbegrenzter Größe. Auch das neunzehnte Jahrhundert kennt Namen, deren Träger Größen ersten Ranges sind: cs sei an Adolf Menzel als den bedeutendsten, an Ludwig Richter, an Moritz v. Schwind erinnert. Auch in der Kunst der Gegenwart haben wir ver schiedene große Meister, die entweder als Illustratoren ihre Lauf bahn begonnen (Franz Stuck) oder als Graphiker köstliche Werke geschaffen haben (Max Klinger in seiner Ausgabe von »Amor und Psyche-). Und endlich die Illustration in deutschen Zeit schriften! Wer wollte verkennen, daß für unsre humoristisch satirischen Wochenblätter Künstler tätig sind, deren Zeichnungen vollwertige Leistungen einer ausgezeichneten Illustration bedeuten, mögen sie auch gegenständlich zahlreiche Gegner sich schaffen und hin und wieder die Grenzen politischer Delikatesse überschreiten! Aber diese Art der Illustration kommt für die Zeitschriften, die wir im Auge haben, und für die Art künstlerischer Aus schmückung, die das Tagesereignis zu feiern sich zur Aufgabe macht, gar nicht in Frage. Dort ruht der Schwerpunkt auf der künstlerischen Leistung im engern Sinne, in unserm Falle überwiegt das gegenständliche Interesse: der Künstler sieht die ihn umgebende
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder