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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1906
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- Deutsch
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12608 Nichtamtlicher Teil. 282, 5 Dezember 1906. Absatzgebiet, was zum voraus einen größern Verschleiß garantiert; und dann arbeiten sie mit Kapitalien, die in die Millionen gehen. Selbst wenn man ebenbürtige Geschäftspraxis voraussetzte, müßte der schweizerische Verleger sich doch diesen gewaltigen Faktoren gegenüber im Nachteil befinden. Cs ist denn also begreiflich, daß unsre Schriftsteller für ihre Werke sich eifrig nach einem Unter schlupf im Ausland umsehen. Dadurch wurde unser Publikum freilich in der Annahme, als sei unser Büchergewerbe überhaupt unzulänglich, noch bestärkt. Daß dies ein Vorurteil ist, beweist die Ausstellung im Helmhaus zur Genüge. Es ist ja wahr, noch läuft auf unfern Verlegertischen viel Altmodiges mit, von rückständigem Geschmack Zeugendes, sowohl in Hinsicht auf die typographische Ausstattung als den Einband. Die Ausstellung beweist, daß die Zeit noch nicht völlig hinter uns liegt, da man den innern Buchtitel aus ganz verschiedenen Typen charakteren zusammensetzte, auf den Deckel Gold im Überfluß fleckte oder ihn gar mit einem botanischen Garten, einer kompletten Landschaft mit Abendbeleuchtung usw. dekorierte. War in einem Buche auch nur entfernt von vaterländischen Verhältnissen die Rede, so durfte als Marke auf dem Deckel der Tell nicht fehlen oder ein Gemsjäger, ein Strauß Alpenrosen oder Edelweiß, die abgequälte Jungfrau oder das unglückliche Matterhorn. Mit was für andern Augen sehen wir das heute an als vor zehn, ja nur vor fünf Jahren! Die alle Kreise Deutschlands be rührende Bewegung zur Erziehung zum guten Geschmack hat mächtig gewirkt, auch auf das Buchgewerbe. Und etliche von unfern schweizerischen Verlegern sind der Wendung mit Verständnis gefolgt. Man sieht endlich ein, wie wichtig es ist, ein Buch mit Geschmack auszustatten. Die Jnnentitel sind weniger mehr eine kleine Ausstellung sämtlicher Schrifttypen der Offizin, die ihn druckt. Einheit von Anfang bis zu Ende, das gibt Ruhe, Stetig keit, Charakter. Letzteren besonders, wenn der Verleger sich auch bemüht, schöne -moderne« Typen zu verwenden. Dann die Decke. Man scheint endlich zur Erkenntnis ge kommen zu sein, daß hier Einfachheit am schönsten wirkt. Man vergleiche in unsrer Ausstellung einmal aus dem Tisch von Huber L Cie., Frauenfeld, die Einbände zu I. V. Widmanns Reisebüchern »Calabrien und Apulien« (1904) mit dem andern zu den »Spaziergängen in den Alpen« (neunziger Jahre). Dazwischen liegt »Sizilien- — da haben wir schon gleich eine kleine Demon stration aä oeulos von der Geschichte der jüngsten Bewegung in der Ausstattung der Bücher. Glücklicherweise ist der Verlag Huber schon nicht mehr der einzige in der Schweiz, der auf Einheit und Einfachheit zielt. Es sind dafür prächtige Beweise in der Aus stellung. A. Francke in Bern, Sauerländer in Aarau, Schultheß u. Cie. in Zürich (»Klein Kindleintag« von Nany v. Escher und neuestens die vornehm-einfach gehaltene Anthologie schweizerischer Lyrik), aber auch Payot in Lausanne (»8ur I'^lps«) u. a. folgen nach. Dieser Zug zum Einfachen, Kräftigen schließt Mannigfaltig keit im Arrangement, namentlich des Titels, durchaus nicht aus. Es ist jetzt die Umwandlung mit einem schlichten Ornament edel geschwungener Linien, in Gold oder Farbe, namentlich Weiß, sehr beliebt, und gern läßt man diese Umrahmung sich nach unten verjüngend verlaufen. Dafür find etliche reizende Beispiele da, z. B. Sauerländer mit »Juzlienis Schwäbelpfyfli-, Hofer »Die industriellen Unternehmungen der Stadt Zürich«, Orell Füßli L Cie. Wanderungen aus dem heiligen Land«, Helbing L Lichtenhahn (die überhaupt in Ausstattung Ausgezeichnetes leisten) mit »Unsere Gäste« rc. Daß man in der Schweiz auch illustrativ ganz Hervorragendes im Buchgewerbe zustande zu bringen vermag, wenn nur der rechte, d. h. der gut zahlende Auftraggeber da ist, beweisen u. a. Sauer- länders Publikationen über den Burgenbau im Aargau, das »Bauernhaus in der Schweiz« (Hofer) und der reiche und prächtige Band, mit dem sich Zürich seinerzeit der Bundes versammlung für den Sitz des Landesmuseums empfahl, aber auch die famosen »Typen aus dem Appenzeller land-, Franckes »Altschweizerische Baukunst«, Benno Schwabes -Baukunst als Steinbau« usw. Recht vorteilhaft prä sentiert sich Or. G. Grunaus -Berner Rundschau«, und auch des jüngsten, um die Ausstellung besonders verdienten Verlegers A. Bopp Publikationen zeugen von einem gesunden Sinn für das Einfache. Alles in allem: die erste Ausstellung der schweizerischen Ver- an Buchausstattung auch auf unserm Büchermarkt erleben. Mögen die Herren Verleger sich hierbei nur noch mehr als bisher vom Feinsinn tüchtiger Künstler beraten lassen; in dem, was man heut- handel. Kassel, den 22. Oktober 1906. 4". 42 S. (Ver- (Mit Rundschreiben Nr. 18 sabgedruckt in Nr. 281 d. Bl.j ferner mit Rundschreiben Nr. 19 (vertraulich)). OsÜ2w!1tz8 ^äre88l)ueb Ü63 Dsutsobsn Luebbaväo^. (ösArüocket vov 0. 8ebul?.) 69. labrx. 1907 Iw äs8 Vor- voll Lwil 8trau3s. I^öx.-8o. XXXII, 564, 337, 507 49 u. 12 8. Va83s1b6. Xisills (kersoual-) ^.usAabe. 1.6X.-8". XXXII, 561 8. Personalnachrichten. Peters in Leipzig, Herrn Henri Hinrichsen^ das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden verliehen. (Lpzgr. Tgbl.) Jubiläum. — Am 1. d. M. hatte die Buchhandlung K. F. Koehler in Leipzig wieder die Freude, die Feier der fünfundzwanzigjährigen Tätigkeit eines ihrer Mitarbeiter begehen zu können. Herr Richard Frenzel, der der Firma in treuer, pflichteifriger Wirksamkeit als Vorsteher der Abteilung für »em pfohlene Bestellungen, seine bewährte Arbeitskraft widmet, durfte von Ehrengaben durch die Prinzipale und Kollegen, sowie durch warme Dankesworte für treue Pflichterfüllung gedacht. (Red.) (Sprechsaal.) Direkter Verlagsvertrieb. Noch ehe der Prospekt in die Hand des Buchhändlers ge langte, versandte die Firma C. Regenhardt G. m. b. H. in Berlin direkt an Banken und Fabriken ihren Geschäftskalender unter ganz entschieden Verwahrung einlegen, nachdem durch meine An sichtssendungen der Kalender bei verschiedenen Firmen eingeführt wurde. Ist dies vielleicht der Dank dafür, daß ich jahrelang die an mich gesandten Korrekturen gratis erledigte? Calw. Emil Georgii. Antwort. Wir sandten nach Calw im ganzen 6 Exemplare unsers Ge schäftskalenders an Private, und zwar 4 Exemplare an Firmen, die ihn seit Jahren direkt von uns erhalten und diese Zu sendungsart auch wünschen, und 2 Exemplare an neue Besteller, die gleichfalls direkte Übersendung wünschen. Wir haben nach unsern Erfahrungen keine Veranlassung mehr, solche Bestellungen dem Sortimentsbuchhandel zu überweisen. Daß das Buchhändler-Zirkular zu spät versandt wurde, be dauern wir selbst; diese Verzögerung hat aber mit dem Inhalt der vorstehenden Anschuldigung nichts zu tun. Berlin. C. Regenhardt G. m. b. H.
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