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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1906
- Sprache
- Deutsch
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10702 Nichtamtlicher Teil. ^ 251, 27. Oktober 1906. für das deutsche Buchdruckgewerbe rechtsverbindlichen tariflichen Ver einbarungen zugestimmt, während 23 eine ablehnende Haltung ein genommen haben. Unter den zustimmenden Orten usw. finden sich die Städte Leipzig, München, Frankfurt a. M., Frankfurt a. d. O., Barmen, Stettin, Bremen, Breslau, Hamburg, Hannover, Dresden, Kassel, Danzig, Kiel, Nürnberg, Würzburg, Augsburg, Magdeburg, Altenburg, Meerane, Potsdam, Bamberg, Wiesbaden, Mainz, Lübeck, Halle, Chemnitz, Burgstädt, Frankenberg, Hohenstein, Hainichen, Limbach, Lugau, Lichtenstein, Mittweida, Penig, Waldheim, Thum, Zschopau, Schneeberg, Bautzen, Zittau, Freiberg, Görlitz u. a. Abgelehnt haben u. a. Berlin, Straßburg, Karlsruhe, Mannheim, Essen, Pforzheim, Duisburg, Bochum, Düsseldorf, Heidelberg, Königsberg i. Pr., Metz, Elberfeld. Die -Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker, Steindrucker und verwandte Gewerbe-, herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker- Verein (Arbeitgeber), bemerkt zu dieser Aufnahme des Tarifs in Gehilfenkreisen: »Auf dieser sannehmendenj Seite ist durchaus nicht etwa überall einhellige Zufriedenheit mit dem neuen Tarif vorhanden; aber man hat sich hier doch schon etwas mehr als früher an große Gesichtspunkte gewöhnt, und im Hinblick auf das gebieterische Interesse des gewerblichen Ganzen befleißigt man sich verständiger Zurückhaltung in der Äußerung persönlicher Gefühle und Wünsche. Hoffentlich nehmen sich hieran nach dem Abschlagen des sozial demokratischen Sturms auch die annoch dissentierenden Teile der Gehilfenschaft ein Beispiel und stimmen ihre Leidenschaften und Wünsche auf das nunmehr von der großen Mehrheit der Gehilfenschaft sanktionierte Maß herab. Und das können sie auch. Von der Berliner Gehilfenschaft wollen wir nicht reden; denn diese hat von jeher Neigung gehabt, ein Tänzchen außer der Reihe zu wagen, und betrachtet heute, wie es scheint, das Außer-der-Reihe- tanzen als berechtigte historische Eigentümlichkeit, wobei sie aber außer Betracht läßt, daß die örtliche Prinzipalsorganisation heute doch etwas ganz andres ist als in früheren Zeiten. Warum nun aber gerade die Gehilfen im äußersten Osten und die im äußersten Westen des Reiches so ganz besondere Ursache haben, die durch den neuen Tarif gewährleistete zehnprozentige Lohnaufbesserung unannehmbar zu finden, das wird ein objektiv Urteilender kaum einzusehen vermögen. Die Gehilfen in Straßburg und Metz mögen ja vielleicht berechtigterweise den Glauben hegen, daß sie unter dem allgemeinen deutschen Tarif weniger günstig gestellt sind als vorher als Tarifpartikularisten; aber der Segen der nationalen Einheit wird sich für sie auf dem wirtschaftspolitischen und tarif lichen Gebiet ebenso einstellen, wie dies auf dem rein politischen Gebiet der Fall gewesen ist. -Im großen Ganzen kommen wir also zu der Anschauung, daß die Aufnahme, die der neue Tarif und der Organisations vertrag bei der großen Mehrheit der Gehilfenschaft gefunden haben, bestimmte Aussichten eröffnet auf eine ruhige Weiterentwicklung der Tarifsache, auf ein ersprießliches Zusammenarbeiten der beiden Organisationen und auf Hebung und Festigung der gewerblichen Verhältnisse.- Preisschrift. — Die Universität in Greifswald hatte vor fünf Jahren zur Vergebung der Preise der Rubenow-Stiftung drei Preisaufgaben gestellt. Von ihnen hat nur die zweite: -Eine kritische Ausgabe der deutschen Pomerania- eine Bearbeitung gefunden. Dieser unter dem Motto: -Forsche in den Pergamenen usw.- rechtzeitig eingelaufenen Arbeit ist von der Rubenow-Stifrungs-Deputation der ausgesetzte Preis von 1800 zuerkannt worden. Dem Verfasser wurde außerdem als Beihilfe für Drucklegung des Werks eine Summe von 1200 bewilligt. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Lohnbewegung der Leipziger Lithographen und Steindrucker. — Die Leipziger Zeitung teilt mit, daß am Dienstag den 23. d. M. über 600 Lithographen und Steindrucker in einer Versammlung zu den neuerlichen Verhandlungen der Prinzipals- und Gehilfenvertreter über die Neuregelung der Lohnsätze Stellung genommen haben. Die Prinzipale haben die Löhne über 30 von den Verhandlungen ausgeschlossen und für Gehilfen im ersten Jahre nach der Lehre einen Anfangslohn von 18 ^ bewilligt, während die Gehilfen 21 fordern. Obwohl die Prinzipale den Satz auf 19 erhöhten, konnte keine Einigung erzielt werden. Im allgemeinen bewilligten die Prinzipale eine zehnprozentige Lohnerhöhung. Die Versammlung war mit diesem Ergebnis der Verhandlung nicht zufrieden, sondern sprach in einer längern Resolution die Erwartung aus, daß ein höherer Anfangslohn und eine größere allgemeine Aufbesserung der Löhne bewilligt werde. Rosegger-Abend in Leipzig. — Die -Literarische Montags- Gesellschaft- in Leipzig veranstaltet am Mittwoch den 7.November, abends 8 Uhr, im Saal des -Vereins für Volkswohl-, Löhr- straße 7, einen Rosegger-Abend. Der Wiener Rezitator Herr vr. Richard Plattensteiner wird eine Reihe von ernsten und heitern, hochdeutschen und mundartlichen Gedichten, auch kleinen Erzählungen Roseggers vortragen und Fräulein Marianne Geyer aus Berlin Roseggersche Lieder singen, wobei sie sich auf der Laute begleitet. — Eintrittskarten 2 1 50 1 und 60 im Vorverkauf (Linckesche Leihbibliothek, Ritterstraße 4): 1 ^ 70 <§; 1 25 ->); 85 H und 50 Red. * Katalog der Uibliotllsoa, ^.mbrosiaua. — Soeben haben Emilio Martini, Präfekt der Nationalbibliothek in Neapel, und Domenico Bassi, Bibliothekar der Brera in Mai land, nach zwölfjähriger Arbeit den Katalog der griechischen Hand schriften der Libliotllsoa Ambrosiana, vollendet. Bisher war es nur in Mailand selbst möglich, an der Hand dar band schriftlichen Verzeichnisse des 17., 18. und 19. Jahrhunderts und unterstützt von der Liebenswürdigkeit der Bibliothekare sich einen genauen Einblick in die Schatzkammer dieser nahe zu elfhundert griechischen Handschriften zu verschaffen, eine Möglichkeit, die die beschränkte Zeit eines reisenden Gelehrten nur in seltenen Fällen vollständig auszunutzen erlaubte. Und wenn auch für die Bekanntmachung nicht nur der kostbarsten Stücke, wie z. B. der illustrierten Ilias-Handschrift aus dem 4. bis 5. Jahr hundert, längst gesorgt war — es sind bald hundert Jahre, daß Goethe die erste Ausgabe der Bilder dieser Handschrift in -Kunst und Altertum- begeistert besprach —, wenn auch mit besonderen Zielen eine große Anzahl von Gelehrten die Handschriften durch forscht hatte, von Deutschen vor allem W. Studemund für die metrischen und grammatischen, A. Erhard für die hagiographischen Texte, wenn auch eine Fülle von Arbeiten über einzelne Hand schriften seit langem vorlag und sich jährlich mehrte, so war doch ein modernen wissenschaftlichen Ansprüchen genügender gedruckter Katalog sämtlicher griechischen Handschriften der Ambrosiana ein immer wieder geäußertes dringendes Bedürfnis. Was der Grün der der Ambrosiana, Kardinal Federico Borromeo, vor dreihundert Jahren (1609) begonnen, was er durch Hinaussenden von ge lehrten Agenten in alle Gegenden der alten Welt, vor allem nach Griechenland selbst, was er durch Ankauf ganzer, schon bestehen der Bibliotheken an griechischen Manuskripten für die Nachwelt gerettet hat, das findet erst durch diesen Katalog seine würdige Krönung und geht nun erst als Gemeingut der Wissenschaft wieder in alle Welt hinaus. (Beilage zur Allgemeinen Zeitung.) Amerikanischer Professor in Berlin. — Der Professor für Staatswissenschaften und Verfassungsrecht an der Columbia- Universität in New Jork John W. Burgetz, der als erster Inhaber der Roosevell-Professur an der Universität Berlin in diesem Winterhalbjahr über Verfassungsgeschichte der Vereinigten Staaten lesen wird, hält seine Antrittsvorlesung am 27. d. M., 12 Uhr. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Personalnachrichten. Hohes Alter. — Frau Julie von Kuegelgen in Dessau die Witwe des herzoglich anhalt-bernburgischen Kammerherrn und Hofmalers Wilhelm von Kuegelgen, des Verfassers der bekannten -Jugenderinnerungen eines alten Mannes« feierte am 24. d. M. ihren 102. Geburtstag. Die Greisin, die im Hause ihres Sohnes lebt, ist körperlich und geistig noch so frisch, daß sie alle Gratulanten persönlich empfangen und sich mit ihnen unter halten konnte, ohne daß sie sich irgendwie angegriffen zeigte. (Nationalzeitung.)
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