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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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6082 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 125, 1. Juni 1S08. Nichtamtlicher Teil. bildliche Berichterstattung der Zeitungen große Fortschritte ge macht hat und daß man das Bild irgend eines Vorfalls schon einige Stunden, nachdem er sich ereignete, in den Zeitungen finden kann. Es ist möglich, in zwanzig Minuten eine Autotypie und gar nichts Ungewöhnliches, in einer halben Stunde Platten druckfertig herzustellen. Demnächst können wir es erleben, daß die Tageszeitungen farbige Illustrationen von Tagesereignissen bringen werden. Professor Korn hat kürzlich eine Photographie in zwölf Minuten auf große Entfernung nach einer anderen Station telegraphiert. Schon geht man damit um, die Schreib-, Setz- und Gießmaschine an den Telegraphendraht zu hängen und drei oder vier Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Der Däne Hans Knudsen hat Anfang Mai in London sogar schon eine drahtlose Schreib- und Setzmaschine vorgeführt. Der Absender schreibt sein Telegramm auf einer Schreibmaschine, deren Hebel mit den Hebeln einer Setzmaschine am Empfangsorte drahtlos telegraphisch abgestimmt sind. Die Setzmaschine liefert das Tele gramm in gegossenen Druckschriftzeilen vollkommen fertig ab. (Vergl. Börsenbl. Nr. 122). Damit eröffnen sich ungeahnte Aussichten. Der gewandte Berichterstatter einer Berliner Zeitung in London erspart z. B. Konzept und Reinschrift, tippt einfach seinen Bericht auf der Schreibmaschine ab, die elektrischen Wellen oder Funken veranlassen das Setzen und Gießen des Berichts in Berlin und die Kolumnen fallen fix und fertig in die Maschine; mit Bildern wird es ebenso gemacht. Man denke sich die Ersparnis an Zeit und Satzkosten! Knudsens Vorführung soll übrigens sehr gut geglückt sein. Sein Apparat arbeitet sehr genau und sicher. Verschiedene Londoner Zeitungsverleger haben sich für die Er findung lebhaft interessiert. Wie die Kopenhagener »Politiken» meldet, hat sich bereits ein kapitalkräftiges englisch-amerikanisches Syndikat zur Ausführung der Erfindung gebildet. Die erforder lichen Maschinen sollen nur etwa zweitausend Mark kosten. Das Penrosesche Jahrbuch ermöglicht eine sehr bequeme und rasche Umschau auf dem Gebiete der neuesten Reproduktions techniken und ist zugleich ein sehr reichhaltiges Musterbuch der selben. Verleger, Reproduktionsanstalten, Druckereien werden viele nützliche Anregungen und Winke darin finden. Fr. I. Kleemeier. DtskoutermLtztgnng der Bank von England. — Die Bank von England hat den Diskont abermals um ^ Prozent auf 2'/, Prozent ermäßigt. Das ist nun schon die sechste Distont- ermäßigung, die die Bank von England seit Jahresbeginn hat eintreten lassen. Die Bewegung des englischen Bankdiskonts er gibt sich aus nachfolgender Zusammenstellung: 1907 Prozent 1908 Prozent 17. Januar . . 5 2. Januar . . . 6 11. April . . - - 4>/. 16. Januar . . . 5 25. April . . . . 4 23. Januar . . . 4 15. August . . - - 4'/- 5. März . . - 3>/. 31. Oktober - - bi/. 19. März . . . 3 4. November . . 6 28. Mai . . - 2'/, 7. November . . 7 * Verbote in Österreich. — Die -Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz- meldet das Verbot der achten Lieferung von: Europas Fürsten im Sittenspiegel der Karikatur. Herausgcgeben von Gustave Kahn. Verlag Hermann Schmidt in Stuttgart und Berlin — und des Buches von Grand-Carteret, John. Lopolck II. koi äs8 Lsl^ss st äss Lsllss cksvavt l'obseotlk oarioatursl. Paris, Louis Michaud. Offertenbriefe ans Zeitungsanzeigen als Urkunde«. Entscheidung des Reichsgerichts. Nachdruck verboten. — Vom Landgericht Köln sind am 11. März der Geschäftsführer B. wegen Urkundensälschung und ein gewisser H. wegen Beihilfe dazu verurteilt worden. Der Direktor einer Fabrik vermutete, daß ein Stellengesuch in verschiedenen Blättern von seinem An gestellten G. herrühre. Um dies festzustellen, ersuchte er B., von anderer Seite eine Anfrage an den Inserenten senden zu lassen. B. diktierte nun dem H. einen Brief, des Inhalts, daß der an gebliche Absender — der Name war fingiert — in einem Hotel in Köln mit ihm Rücksprache wegen einer Stellung nehmen möchte. G. kam daraufhin in das Hotel und merkte bald, daß er irre geführt worden war. Er hatte dadurch Zeit- und Geldverlust gehabt. In dem Offertenbrief hat das Gericht eine Urkunde erblickt, da er für Rechte und Rechtsverhältnisse erheblich war. — Die Revision der beiden Angeklagten wurde am 26. Mai vom Reichsgericht verworfen. Lentze. Konkurs Stoetzner in Gera. — Im Konkurse über das Vermögen des Buchhändlers Paul Stoetzner in Gera, Zweig niederlassung in Plauen (im Konkurs seit 27. Februar 1907), sind zur Schlußverteilung 22 833 39 H verfügbar. Zu berück sichtigen sind noch 374 ^ 50 -Z bevorrechtigte und 166732 ^ 65 H nicht bevorrechtigte Forderungen, so daß auf letztere 13,47 Prozent entfallen. Fritz von UHVe. (Vgl. Börsenbl. Nr. 116.) — Zur Ergänzung der Bio- und Ikonographie Fritz von Uhdes trage ich auf den nachträglich geäußerten Wunsch des Herrn Georg Muschner in Planegg bei München noch nach, daß er der Verfasser des ohne Namensnennung in Velhagen L Klasings Monatsheften ver öffentlichten Artikels »Ein Maler des Lichts- ist. Durch ein unliebsames Versehen ist im Verzeichnis der Mono graphien das folgende Buch nicht mit aufgeführt worden: 8ritr von Ostivi, Höäs. Nit Lorträt uaä 110 ^öbiläunAsn uaoö 6emL!äsn ullck AsioknullASll. 116 Lsitsu in 8". (Land 61 der Xüllstlsr-Nollozrspüisll, üsrauZ^SAsbsn von 8. LllacHuss.) Vsldagsv L Klasiax, Lislsksld auck IisipriA 1902. 4 Huwsrisrts ^.usgaös, 50 Lxswplars in Kavrlsderballd 20 Adalbert Roeper. * Diebstahl in Leipzig. — Nach einer Anzeige der König lichen Güterverwaltung in Leipzig I, Bayrischer Bahnhof, wurde von dem Empfangsgüterboden eine Kiste, gez. V7. L kl. 5999, enthaltend 1940 Broschüren, betitelt »Ein Kunstblatt-, Wert 240 gestohlen. Sachdienliche Wahrnehmungen über den Verbleib der Broschüren sind dem Polizeiamt Leipzig (Kriminal- Abteilung) erwünscht. Scheckverkehr. — Der Scheckempfänger kann handelsüblich nur bei der im Scheck angewiesenen Stelle sofortige Bezahlung des präsentierten Schecks verlangen. Wird ein Scheck bei einer andern als der im Scheck angewiesenen Stelle zur Einlösung vorgelegt, so erkundigt sich handelsüblich der Präsentant nach einigen Tagen, in denen die Ordnungsmäßigkeit festgestellt wird, darüber, ob der Scheck bezahlt wird. Eine diesbezügliche Benach richtigung an den Präsentanten ist nicht handelsüblich. (Gutachten der Berliner Handelskammer.) Pariser Kongreß gegen dte Pornographie. — Der erste internationale Kongreß gegen die pornographische Literatur wurde am 21. Mai in Paris eröffnet. Der Vorstand der französischen Schriftstellergenossenschaft, Or. Georges Lecomte, hat die folgende bemerkenswerte Rede gehalten: -Im Namen der Schriftsteller genossenschaft, d. h. der ungeheuren Mehrzahl der französischen Schriftsteller, habe ich die Ehre, Ihnen einen entschiedenen Protest gegen die pornographische Industrie vorzulegen, die unsere Lite ratur in der Welt herabwürdigt, ihren Glanz beeinträchtigt und den gebührenden Einfluß unseres Landes schädigt. Stark durch die Schön heit, die Geistesklarheit, die Vornehmheit, die starke menschliche Leiden schaft und die großen Gedanken, die heute wie gestern unsere Lite ratur auszeichnen, haben wir gegenüber dem dummen und ekelhaften Schmutz, der sich mit unserer Flagge deckt, nur allzu lange eine nachsichtige Verachtung an den Tag gelegt. Aber es wird allzu deutlich, daß man trotz allem Glanze der französischen Literatur und trotz aller edlen menschlichen Lehren, die man aus ihr ent nehmen kann, mehr und mehr eine Anzahl schändlicher Bücher — die zum größten Teil bei uns selbst unbekannt sind — zum Vorwand nimmt, um unsere Sitten und unsere Denkweise zu verleumden, die Meinung der Welt gegen uns zu empören und so den französischen Einfluß selbst zu bekämpfen. Daher haben wir geglaubt, daß die schweigende Verachtung einen Verrat gegen das Erbe an litera rischen Ruhm, das wir von unseren großen Vorfahren überkommen haben, gegen alle Künstler, die heute dieses Werk der Schönheit und Vernunft fortsetzen, und endlich auch gegen alle künftigen Schriftsteller bedeuten würde, denen der hohe Rang der franzö-
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