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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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126, 2. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Lisch». Buchhandel. 6135 mälden von Scholckmann und Blanke werden im dritten Zimmer einige gerahmte meisterliche Reproduktionen nach van Eyck, Hol bein, Antoncllo da Messina und MatsyS von den Besuchern meist sür Originals gehalten. Albert Frisch hat mit diesen Imitationen unter Anwendung von Farbenlichtdruck in der Tat Vorzügliches geleistet. Eine Anzahl von Skulpturen des hochbegabten Ernst Müller-Braunschweig ergänzen das anmutende intime Gesamtbild der Ausstellung in schöner Weise. Hennig. -kort» rnsra-, Verein jüngerer Buchhändler in Trier. — Nachdem seit Anfang dieses Jahres eine Anzahl vereins lustiger Buchhändler ihren Einzug in die altehrwürdige Mosel stadt gehalten hat, wurde obiger Verein in einer durch Herrn Stapf einberufenen Versammlung am 23. d. M. wieder zu neuem Leben erweckt. Erschienen waren 8 Kollegen, doch steht zu er warten, daß der Verein alle hier tätigen jungen Buchhändler für sich gewinnen wird. Der Verein umfaßt die Ortsgruppe der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen und die Vereinigung jüngerer Buchhändler Triers. In den Vorstand des Vereins wurden gewählt: Herr P. Meier im Hause Paulinus druckerei G. m. b. H. als Vorsitzender und Bibliothekar und Herr Stapf im Hause Grachs Buchhandlung als Schriftführer und Kassierer. Meier. Verlag -er Neue« Revue in Berlin. — Der Deutsche Reichsanzetger (Nr. 125 vom 27. Mai 1908) enthält folgende Be kanntmachung: Die Neue Revue Inhaber Heinrich Caspari Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist durch Beschluß der Gesellschafter auf gelöst; ich fordere hiermit die Gläubiger der Gesellschaft auf, gemäß ß 6b Abs. 2 sich bei mir zu melden. Neue Revue Inhaber Heinrich Caspari Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation. Or. jur. Fritz Caspari, Liquidator. Lehrmittel-AnSstellung re. tu Glücksta-t. — Anläßlich der Ende Juli in Glückstadt stattfindenden Provinzial-Lehrerversamm- lung findet eine Ausstellung von Lehrmitteln für Natur wissenschaften und der neuesten Erscheinungen aus anderen Ge bieten der Pädagogik statt. Damit soll auch eine Sonderaus stellung künstlerischen Wandschmuckes verbunden sein. Die Herren Verleger werden auf dis beiden Anzeigen der Firma: Ed. Fabricius (Max Hansen) in Glückstadt in der Nummer 124 des Börsenblattes (S. 6071) aufmerksam gemacht. Eine Goya-AuSstellung im Kunst Lato« Paul Easfirer zu Berli«. — Erst unlängst hatten wir Gelegenheit, eine größere Anzahl von Radierungen des spanischen Meisters Goya zu sehen. Das war in dem neuen Ausstellungsraum des Königlichen Kupfersttch-Kabineits zu Berlin. Gegenwärtig sind wieder nicht weniger als 38 Zeichnungen und Skizzen dieses erst neuerdings voll anerkannten Künstlers zugleich mit 21 Gemälden in der Victoria-Straße 3b ausgestellt. Eine derartig bedeutende Zahl zusammenzubringen wird nicht geringe Mühe verursacht haben. In seinen Radierungen tritt uns Don Francisco de Goya y Lucientes (geb. 1746 zu Fuente de Todes in Aragonien, gest. 1828 in Bordeaux) als ein kühner, überaus scharfer Satiriker der kirch lichen, politischen und gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit entgegen. Er darf als der Vorläufer des modernen Realismus betrachtet werden, der seiner Periode weit vorausgeeilt ist. Ihm war in hohem Grade die Gabe verliehen, mit bewundernswerter Geschicklichkeit in wenigen Strichen Personen treffend zu charakterisieren, figür liche Gruppen mit spielender Leichtigkeit so hinzuwerfen, daß man sich die fertigen Bilder in künstlerischer Gruppierung lebendig vorstellen kann. Diese Gabe offenbart Goya noch mehr in seinen Zeichnungen und Skizzen als in seinen Radierungen. Elftere sind vielfach so flüchtig hingeworfen, daß Unkorrektheiten Vor kommen. Alles, was er schuf, trägt ein auf den ersten Blick er kennbares nationales Gepräge. Viele der Motive sind phantastisch, furchtbar, ja grausig: gehängte, durchsägte Menschen, Hinrichtungen. Andere enthalten komische und tragikomische Figuren, Gruppen, Grcuelszenen. Ganz ausgelassen ist die Darstellung eines schlafenden Giganten, auf dessen Kopfe viele Hunderte von Menschen wie j Ameisen herumkrabbeln. Seine ausgestellten realistischen Szenen aus dem Volksleben, die der Künstler wahrscheinlich für die königliche Gobelinweberei entwarf, für die er viele seiner besten Sachen schuf, sind von erstaunlichem Leben und von einer Un mittelbarkeit, die nur dem Genie möglich ist. Betrachtet man dazu die daneben dargebotenen Schätze an Gemälden des Meisters, so gewinnt man den Eindruck einer großen künstlerischen Eigenart, eines Meisters, der im Sehen, Erfaßen, Entwerfen und Malen wie Zeichnen unserer modernen Kunst auffallend nahe steht und sich trotzdem noch mit der Kunst eines Velasqucz und eines Rembrandt in engem Zusammenhangs befindet. Wohl zum Ver- gleich, jedenfalls dafür recht geeignet, sind einige Gemälde und Studien moderner Künstler: Daumicr und Manet in einem der Räume gleichzeitig zu sehen. Die Ausstellung bleibt noch bis in den Juni geöffnet. Hennig. Kupfersttch-Verstetgernng. — In Stuttgart wurde in letzter Woche unter zahlreicher Beteiligung von Museumsvorständen, Sammlern und Kunsthändlern aus Deutschland, Österreich, Frank reich, Holland, Belgien, England und Amerika die große Kupfer- stichsammlung Perry und Rumpf unter Leitung der Kunsthand- lung Gutckunst versteigert. — Folgende Preise wurden u. a. erzielt: Rembrandt: -Die drei Kreuze!« (Erster Zustand) 19500 -Die Landschaft mit dem Turm« 10 000 ^l, -Christus dem Volke dargestellt- 8800 »Die Landschaft mit drei Bäumen» 8000 -Der hl. Franziskus» 7200 »Die Landschaft mit drei Hütten 5600 -Clement de Jongher» S410 -Ephraim Bonus- 5000 Meister des Amsterdamer Kabinetts: -Zwei ringende Bauern« 11 750 ^6; Meister E. S. von I486: »Gotische Monstranz- 10 900 Anonymer italienischer Meister, 15. Jahrhundert: -Der Gefangene» 6200 Schongauer: -Die Geburt Christi- 5150 Dürer: »Ritter, Tod und Teufel» 4700 -Der Degenknopf- 3480 -Der hl. Hubertus- 3400 -Der Trtumphbogen- 2350 >6, »Liebespaar im Walde» 2170 -Das Urteil des Paris- 2040 Israel van Weckenem: -Orgelspieler- 4500 -Tanz der Tochter des Herodias- 3450 Masson: Le Cadet ä la Perle» 1220 (Leipz. Tagebl.) Internationale Photographische Ausstellung in Dresden 1808. — Die Geschäftsordnung und die Anmeldeformulare sind in einer Auflage von über 15 000 Exemplaren an Vereine und Einzelpersonen aus allen Jnteressenkreisen der ausübenden Photographie versandt worden. Der photographischen Industrie waren diese Schriftstücke bereits im Januar zugegangen. Die Anmeldungen aus Jndustriekreisen haben schon jetzt einen der artigen Umfang angenommen, daß die projektierte große Industrie- Halle nahezu besetzt ist. Die Beteiligung in den übrigen Gruppen dürfte ebenfalls einen außergewöhnlichen Umfang annehmen, um so mehr, als bereits aus den Kreisen der Wissenschaft, der Re produktionstechnik, der Berufs- und Amateurphotographie zahl reiche Anmeldungen eingegangen sind. Dickens als Journalist. — Charles Dickens, der große Schilderer englischen Lebens, hat seit den Tagen, da er als Reporter im Gerichtssaal mit siebzehn Jahren seine schriftstelle rische Laufbahn begann, durch sein ganzes Leben hindurch die Freude am journalistischen Kampfe bewahrt und auch später, als er als Romandichter den Gipfel der Berühmtheit erklommen hatte, drängte es ihn immer wieder von neuem, zu den großen Fragen des Tages Stellung zu nehmen und in kleineren Aufsätzen leiden schaftlich gegen allerlei Vorurteile und Mißstände zu kämpfen. Er hatte ein lebhaftes Bedürfnis, mit seinen Lesern in enger und regelmäßiger Fühlung zu bleiben, und so hegte er schon! im Jahre 1845 den Lieblingsgedanken, eine eigene Wochenschrift zu gründen, die den Titel -lös Lrioöst- (Das Heimchen) führen sollte. Der Plan kam nicht zur Ausführung, aber der Name seines Blattes klang dann fort in der berühmten Weihnachtserzählung -lös Lrieöst cm tös Leartö«, die am Ende des gleichen Jahres erschien. Auch im Jahre 1846 hatte Dickens seine journalistischen Träume nicht aufgegeben; er beabsichtigte damals als Redakteur in die -Oail^ klsvs» einzutreten, allein die Schattenseiten der Heraus geberschaft einer Tageszeitung, die seine ganze Arbeitskraft ab sorbiert haben würde, wurden ihm beizeiten klar. Es kam dann j zur Veröffentlichung der wöchentlich erscheinenden -lloussöolä 798»
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