Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19031207
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190312078
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19031207
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-07
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 283, 7. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10179 eine Aufstellung über die Seuttcrschen Arbeiten gemacht und kommt zu folgenden Ergebnissen. Es sind bis 1760 herausgegeben 5 Karten zur Astronomie und mathematischen Geographie, 196 gewöhnliche Landkarten, 20 Karten mit hydrographischem Titel, 12 Karten, Kriegsschauplätze darstellend, 3 Reisekarten, 20 Karten ur historischen und kirchlichen Geographie, 15 Umgcbungskarten, 7 Stadtpläne, 4 Karten geographisch didaktischen oder scherzhaften Inhalts, 7 größere Wandkarten und Spezialwerke, insgesamt aus 129 Blättern bestehend. In Summa also 501 Blatt. Dazu kommen dann noch IIKarten oder StammbäumezurGenealogie, 7zur Chrono logie, 3 heraldische Blätter, 6 Tafeln zur Geschichte der Philosophie; 11 Ansichten oder Prospekte, 6 verschiedene Blätter, so ein -Städt Zeiger-, eine Kompaß-Karte, eine Flaggenkarte, eine Tafel zur Kriegskunst, eine Tafel mit Festungsbauten und eine Tafel, ein Kriegsschiff darstellend, so daß im ganzen 545 Tafeln und Karten aus der Seuttcrschen Werkstatt hervorgegangen sind, gewiß eine stattliche Zahl. Aus diesen Karten wurden dann die Atlanten zusammen gestellt. Sandler führt acht derselben auf und teilt auch nähere Einzelheiten über die Ausstattung dieser Atlanten mit. Da diese heutzutage fast nur in unvollständigen oder willkürlich zu sammengestellten Exemplaren auf den Markt kommen, so möchte ich seinen Angaben hier folgen, bemerke jedoch, daß ich auch die von ihm gemachte Erfahrung machte, daß die Inhaltsangabe mit dem wirklichen Inhalt des Atlas selten übereinstimmt. Die Seutter- schen Atlanten haben fast vorwiegend ein allegorisches Titelblatt mit einer allgemein gehaltenen Inschrift und ein zweites Titel blatt, das den genauen Titel bringt, dem sich die Inhaltsangabe anschlteßt. Fast sämtlichen Ausgaben der Atlanten ist eine ge druckte Einleitung beigegeben. Sandler führt in seiner Monographie nun folgende At lanten auf: 1. ^.tlas gsograxbious oder accurate Vorstellung der ganzen Welt in den Nothwendigsten, und von dem Hochberühmten Ham- burgischen Rcctore, Tit: Herrn Johann Hübner in seiner geogra phischen Einleitung besonders recommandirten Land-Charten ein gerichtet und in Kupfer gebracht von Matthaeo Seutter, Burger und Kupferstecher zu Augspurg. Augspurg, im Verlag des Authoris 1725. Dieser Atlas soll 46 Karten enthalten. 2. ->^tlas oomxsncliosus oder die ganze Welt in den noth wendigsten Geographischen Charten-, ohne Jahr. 20 Karten. 3. »^.tias eowpsnciiosus soüolastious oder die ganze Welt in den nothwendigsten geographischen Charten«, ohne Jahr 1726. 4. »^.tlas Nävus inckwilm8 instruetus oder Neuer mit Wort registern versehener Atlas, bestehend in 26 Seutterisch - Geogra phischen meistens Haupttabellen, herausgegeben von Matthaeo Roth, kaiserl. Hof-Kriegs Agenten. Wien in Österreich, gedruckt bei Johann Peter von Ghelen 1728.« Dieser Atlas wurde später auf 50 Karten erhöht. Die Wort register, alphabetische Ortsregister, erschienen auch einzeln in Buch form unter dem Titel: »General Index über den in 50 Seutteri- schen Geographischen Mappen und so viel Special-Jndicibus be stehenden neuen Atlanten.« Herausgegeben 1731. 8". 5. Großer Atlas, worinnen enthalten alle diejenige geogra phische Universal-Special und Partikular - Mappen mit über die mehresten gedruckten Alphabetischen Registern, auch unterschied lichen vornehmsten Städten, Prospekt und Grund-Risse, wie nicht weniger einige genealogische Bäume und chronologische Tabellen. In Kupfer gebracht und angesertiget von Matthäo Seutter, Jhro Röm. Kaiserl. u. König!. Cathol. Majestät Geographo in Augspurg. — Zu finden in Augspurg in Ver legung des Autoris, und zu Wien in der Straubischen Buch handlung. Dieser Atlas ist es, der dem Kaiser gewidmet ist und dem Herausgeber den oben angeführten Titel verschafft hat. Er ist in vielfachen Ausgaben erschienen und und umfaßt in den letzten Ausgaben so ziemlich alle Karten, die bei Seutter erschienen sind. 6. Ltlas mivor praseipua orlüs terraram impsria, rsgva st xrovinoias, Osrwanias xotissimum tabsllis 50 sxaots ckslinsatis sistsns asui militias ckuoum ao xsisgrinantium waxims aooomocka- tus opsrs Nattbasi Lsvtteri gusr 4". Der Atlas ist mit einer Einleitung versehen. Später hat er 66 Karten enthalten. Die Karten sind Verkleinerungen aus dem Großen Atlas. 7. Der niederländische Atlas, der indes Sandler auch nie zu Gesicht gekommen ist. 8. Der sächsische Spezialatlas mit 18 bezw. 20 Kartenblättern von Zürner. Soweit Sandler. Im Bücherlexikon von Georgi 1742 findet sich nur angezeigt: Atlas von 50 Charten und so viel Tabellen nebst einem General-Reg., 1731 Wien, zum Preise von 12 Täler, dürfte also mit Nr. 4 der Seuttcrschen Atlanten identisch sein. Die geographische Einleitung zum großen Atlas nennt sich: »Lueoinais, Nanucluotio aä vitae ooruwrmi utile st juouuäuru (iso- graxbiae Stuäium- oder »Kurtze Anleitung zu dem so anmuthig als nützlichen Studio der Geographie« und behandelt die mathema tische Geographie; sie gibt ferner Mitteilungen über die Kugelgestalt der Erde, über ihre Größe, nebst Erklärungen von Längen, Breiten, Zonen usw. Das Land wird in der Einleitung eingeteilt in »vier große Inseln«, nämlich die alte Welt, die neue Welt, die unbekannten mitternächtigen und die unbekannten mittägigen Länder. Den Schluß der Einleitung bilden Erklärungen verschiedener Begriffe aus der physikalischen Geographie, wie Kontinent, Insel, Halbinsel, Ozean, Meerenge usw. Die Einleitung zu dem ^tlas minor behandelt hauptsächlich politische Geographie. Die einzelnen Länder werden mit ihren bedeutendsten Flüssen, Provinzen und Städten aufgezählt und kurze Bemerkungen über Verfassung, Religion, Klima und Boden beschaffenheit beigefügt. Was nun die Karten selbst anbelangt, so sind von der großen An zahl der Seuttcrschen Karten fast neun Zehntel Kopien, und zwar nahm Seutter die Originale, wo er sie kriegen konnte, und nahm sich kaum die Mühe, sie zu verändern. So finden wir Kopien hollän discher und französischer Karten, aber auch Homannsche Originale. Seutter war und blieb in dieser Beziehung gewissenloser als Homann; er wußte sich die teuren Originalkarten aus dem Homannschen Verlag möglichst rasch nach Erscheinen zu ver schaffen, stach sie nach, so daß sie den Homannschen Karten täuschend ähnlich waren, und brachte sie dann für billigen Preis auf den Markt, wo sie ihr Publikum fanden. Ich will mich nicht dabei aufhalten, eine Kritik der Seuttcrschen Publikationen zu geben, und nur kurz noch die wenigen Originalkarten Seutters erwähnen. Von diesen, die keineswegs sämtlich von Seutter ent worfen sind, hält Sandler nur 16 für erwähnenswert, und zwar 5 Stück Schweizerkarten von Gabriel Moser, 2 Karten von Leutnant Johannes Friedrich Oettinger, 1 Karte von Brandenburg - Kulm bach von Jng.-Kapitän Riediger, 4 Karten von Ing.-Kapitän Jacques Michals. Diese Karten, von denen einige seinerzeit sehr geschätzt wurden, hielten, wie sämtliche Erzeugnisse jener Zeit, einer sachgemäßen Kritik, selbst wenn man einen ganz bescheidenen Maßstab anlegen wollte, nicht stand. Wissenschaftliche Bedeutung haben mehr oder minder sämtliche Karten des achtzehnten Jahr hunderts nicht. Wissenschaftliche Mitarbeiter, wie Homann oder richtiger Ha manns Erben, hat Seutter nicht gehabt. Wenn Karten von Zürner unter den Erzeugnissen seines Verlages sich finden, so ist nicht nachweisbar, ob er die Karten von Zürner erworben oder nur nachgestochen hat. Von diesen Karten und dem Atlas wird weiter unten noch die Rede sein. Von den Stechern der Karten sind neben dem alten Seutter sein Sohn und sein Schwiegersohn zu erwähnen. Die Landkarten titel und allegorischen Darstellungen auf den Karten verdanken verschiedenen Zeichnern und Stechern ihren Ursprung. Matthaeus Seutter war dreimal verheiratet; ihn überlebten drei Kinder, ein Sohn Albrecht Carl und zwei Töchter Euphrosine und Anna Sabina. Von diesen Töchtern war die erster« seit 1740 mit dem Landkartenhändler Tobias Conrad Lotter (1717—1771), die zweite seit 1754 mit dem Kupferstecher und Kunstverleger Georg Balthasar Probst, Sohn des bekannten Kupferstechers und Kunsthändlers Johann Balthasar Probst (1673—1748), verheiratet. Die drei Kinder beerbten den Vater 1756; wenige Jahre später starb jedoch bereits der Sohn Albrecht Carl Seutter, ohne Nach kommen zu hinterlaffen, und nach gütlicher Auseinandersetzung mit seinem Schwager Probst scheint Lotter, wenn auch nicht der alleinige Inhaber, so doch der alleinige Leiter des Seuttcrschen Geschäftes geworden zu sein, Probst hat, ebenso wie später sein Sohn Johann Michael Probst, sich ausschließlich dem Kunstverlag gewidmet. Tobias Conrad Lotter starb 1777, das Geschäft führten seine Söhne fort, unter denen Matthaeus Albrecht (geb. 1741) der bedeutendste war. Es ging aber auch dieser Firma so wie der Homannschen, die neue Zeit verlangte andre Karten, und zeitweise traten die deutschen Kartenerzeugnisse wieder vollständig in den Hintergrund. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Z 130 St.-G.-B. Kapitalisten und Arbeiter als Bevölkerungsklassen. (Nachdruck ver boten.) — Das Landgericht Beuthen (O.-Schl.) hat am 12. Juni d. I. den Redakteur der 6assta rodotniora, Theodor Lukasczyk, wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung nach § 130 des Strafgesetzbuchs zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Königin Luise-Grube bei Zabrze hatte ein Einsturz zur Folge gehabt, daß zwanzig Arbeiter ihr Leben verloren und sieben er hebliche Verletzungen erlitten. Das genannte Blatt hatte hierüber einen Bericht gebracht, an den sich ein Ausruf anschloß. In 1347*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder