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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080407
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^ 81, 7. April 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 4001 Kettenbücher, Hornbücher u. a. m. Anscheinend hat man schon im zehnten Jahrhundert begonnen, Bücherschnitte zu verzieren. Im vierzehnten Jahrhundert erscheinen heraldische Verzierungen auf Schnitten, die später besonders in England sehr beliebt waren. Eine Verzierung des vergoldeten Vorderschnitts durch Untermalung wurde wiederholt von Samuel Mearne, dem bekannten Hofbuch binder Karls II. von England, im dritten Viertel des siebzehnten Jahrhunderts angewendet. Zum Zwecke der Untermalung wird das Buch auf den Hinterdeckel gelegt, der Vorderdeckel aufgeschlagen und der Buchblock schräg aufgeschoben und durch ein Band in dieser Lage festgehalten. Das dadurch breiter gewordene Feld des Vorderschnittes wird mit Aquarellfarben bemalt. Die Striche mit dem möglichst ausgedrückten Pinsel dürfen nicht mit den Blättern des Buches gleichlaufen, sondern müssen von oben darüber geführt werden. Die Farben müssen vorsichtig und spar sam aufgetragen werden, damit die Blätter nicht kleben und Malerei und Goldschnitt keinen Schaden leiden. Wird ein mit solchem Doppelschnitt versehenes Buch zugeklappt, so verschwindet der untermalte Schnitt vollständig. Für derartige untermalte Schnitte ließ sich 1785 der englische Buchbinder James Edwards von Halifax ein Patent geben. Vermutlich hat ihm sein Bruder, der Künstler war, die Schnitte gemalt. Es kommt gelegentlich vor, daß der Besitzer eines Buches mit solchem untermalten Vorder- schnitt, von dieser verborgenen besonderen Schönheit seines Besitzes nicht eiumal etwas weiß. Die Firma Heberle hat vor längerer Zeit eine Geschichte des Siebenjährigen Krieges mit derartigem Vorderschnitt — Aquarelle in Chodowicckischer Darstellungs weise — besessen. — Zum Schutz vor diebischen Händen befestigte man in früheren Jahrhunderten Bücher in Bibliotheken und Kirchen an Ketten, die an den Vücherpulten oder Gestellen festgemacht waren. In verschiedenen alten Bibliotheken Englands und des Kontinents hängen dergleichen Bücher noch heute an ihren ur sprünglichen Ketten. Man vergleiche darüber Oiarü, tüs os.ro vk books, Cambridge 1901, oder Llaäos, doolrs io oüaivs, London 1892. Die Ketten waren jedenfalls für den Leser lästig und wurden anscheinend auch öfter in Unordnung gebracht, denn in Liox's Oollsgs in Cambridge wurden 1683 die Leser ersucht, die Bücher geziemend an ihren Platz zu stellen -und die Ketten nicht zu verwickeln». — Von englischen Liebhabern sehr gesucht sind die echten Horn bücher (Vorn booüs). Diese Abcbücher für Kinder wurden be sonders in England und Amerika gebraucht, auch in Frankreich, Deutschland, Italien, Holland, jedoch ohne Horndecke. Die Horn bücher bestanden aus einem Blatt Papier, das nur auf einer Seite bedruckt war und das Alphabet, die Zahlen von 0—9 und das Vaterunser enthielt. Das Papier war auf einer viereckigen Holztafel mit Griff befestigt, mit einer durchsichtigen Hornplatte belegt und durch Messingstreisen mit Nägeln festgehalten. In englischen Sammlungen befinden sich verschiedene reich mit Silber verzierte Hornbücher, deren Text gelegentlich auch mit Glimmer bedeckt ist. Bei jedem Kapitel seines Buchs verzeichnet Davenport einige der einschlägigen Werke, die das betreffende Thema ausführlich behandeln. Dieses neueste Buch über -das Buch- kann angehenden Buchhändlern und Antiquaren empfohlen werden. Die aus führlich berücksichtigte technische Seite des Buchs wird manchem Büchersammler Neues bieten, Buchbinder werden in den zahlreichen Abbildungen von Einbanddecken Anregung finden. Wer sich von andern Gesichtspunken aus mit dem »Buch- beschäftigen will, den möchte ich auf die früher erschienenen Werke: »Louvbot, Ls livrs, lüllustrs-tioo, Is. rsliuro (Laris 1886) ; Mühlbrecht, Die Bücherlieb haberei in ihrer Entwicklung bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts. 2. Ausl. (Bielefeld 1898); Kleemeier, Handbuch der Bibliographie (Wien 1903); Slater, Handbuch für Bücher sammler und Bücherltebhaber (Jena 1906) Hinweisen. Fr. I. Kleemeier. Kleine Mitteilungen. Falsches Geld. — Wie die Königliche Münze in Berlin bekannt gibt, werden seit Oktober vorigen Jahres von Hamburg aus falsche Zweimarkstücke verbreitet, die eine außerordentlich geschickte Nachahmung und um so schwerer zu erkennen sind, als sie eine mäßige Silbermischung enthalten. Das Falsifikat trägt die Jahreszahl 1906, das Münzzeichen und das Bildnis Kaiser Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. Wilhelms ll. Die Prägung ist gut und scharf, doch weichen die Buchstaben gegen diejenigen auf den echten Zweimarkstücken ab. Die beiden Buchstaben L und in dem Worte LLI8LK sind etwas größer, die Schleifen bei dem 8 weniger geschwungen. Besonders kenntlich ist die Fälschung daran, daß sich die Hintere Halsspitze des Kaiserbildnisses zwischen L und 8 in dem Worte ^VIL8LL5l neigt, während sie bei den echten Münzen nach der Mitte des Buchstaben L zeigt. Infolge der metallischen Zusammensetzung der Fälschungen sind sie nur außerordentlich schwer zu erkennen, da sie in Farbe und Klang garnicht, im Gewicht und Feingehalt nur gering von den echten Zweimarkstücken abweichen. Auf die Ermittelung der Falschmünzer ist eine Belohnung bis zu 1000 ausgesetzt. (Nationalztg.) Deutsche HandelS-Run-schan, G m. b. H., Berti« — Handelsregister-Eintrag: Im Handelsregister L des Unterzeichneten Gerichts ist am 27. März 1908 folgendes eingetragen worden: Nr. 5179. Deutsche Handels-Rundschau, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Verlag und Vertrieb der Zeitschrift -Deutsche Handels- Rundschau». Das Stammkapital beträgt 20000 ^l. Geschäftsführer: vr. Karl Biller, Verbandsdirektor, Berlin, Fritz Borrmann, Kaufmann, Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 13. März 1908 festgcstellt. Jeder der beiden Geschäftsführer ist zur selbständigen Ver tretung der Gesellschaft berechtigt. Berlin, den 27. März 1908. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 82 vom 4. April 1908.) * Ausstellung der Buchbinber-Jnnnng, Berlin. (Vgl Nr 9, 32 d. Bl.) — Die von der Berliner Buchbinder-Innung vom 2. bis 17. Mai 1908 in den Gesamträumen der Philharmonie zu veran staltende Fachausstellung der Papier- und Lederwaren-Jndustrie, Buchbinderei und verwandten Berufe, verbunden mit einer Ma schinen- und Material-Ausstellung, hat die ansehnliche Beteiligung von bis jetzt 200 ausstellenden Firmen erreicht. Die Ausstellung verspricht daher sehr interessant, vielseitig und lehrreich zu werden. Die letzte Ausstellung der Innung fand vor dreizehn Jahren im Wintergarten in Berlin statt. Die innere Zusammenstellung der diesmaligen Ausstellung ist durch das llbergreifen des Buch bindereibetriebes in die verschiedensten Industrien entsprechend der neuzeitlichen Technik bedingt; sie wird daher nicht nur den Fachmann zum Besuche der Ausstellung anregen und ihm zur Belehrung dienen, sondern auch das lebhafteste Interesse beim großen Publi kum finden. Die weiten Räume der Philharmonie lassen eine sehr günstige Verteilung derBranchen zu. Im erstenRaume, demOberlichtsaal, sind neben den Arbeiten der Fachschulen, 45 Firmen der Buchbinderei, der Alben- und der Geschäftsbüchersabrikation mit ihren Ausstellungen untergebracht. In den angrenzenden Vorhallen und im großen Saale befindet sich die von 45 Firmen beschickte Maschinen-, Werk zeug- und Material-Ausstellung. Die meisten Maschinen sollen im Betriebe vorgeführt werden. Die übrigen 110 Firmen verteilen sich in den unteren und oberen Sälen mit Ausstellungen aus Papierfabrikation, Papierkonfektion, Papier- und Schreibwaren- Kartonnagen- und Pappenfabriken, Lederwaren- (Portefeuille-) Industrie, Buch- und Kunstdruckerei, Zeitungsdruck, Postkarten- Jndustrie, Verlagsbuchhandlungen, Artistischen Anstalten, Photo gravüren, Farben-, Bleistift-, Stahlfeder-, Tinten-Fabriken, Farben zerstäuber, Graoieranstalten und Schriftgießereien, Geschäftsein richtung, Bureaubedarf, Bureaumöbel, Zeichen- und Schul utensilien usw. In einem der obern Räume, im blauen Saale, ist die Biblio thek des Königlichen Kunstgewerbemuseums mit einer reichhaltigen Buntpapier-Ausstellung vertreten. In diesem Saale befindet sich auch der vom Papicr-Jndustriellen-Verlag G. m. b. H., Berlin (Potsdamerstraße), in Verbindung mit der Firma Edmund Böhm 519
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