Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1912

232, 4. Oktober ISI- Nichtamtlicher Teil. ««E-nKatr k. ». Lnchn. vuchzanret. 11821 ncnverfichernng besitzen Deutschland sallc Lohnarbeiter, Kleinuntcr- »ehnicr und Angestellte bis MOV ,tk Einkommen), Österreich-Ungarn sBergieute, Angestellte in privaten Diensten), Frankreich (Lohn- arbeiter und Angestellte bis 2466 ^tk, Seeleute), Belgien sBergieute), England sArbeiter und Angestellte bis 3284 «K>. Einige andere Staa ten haben freiwillige, andere wieder gar keine, wie Skandinavien, Dänemark, Niederlande. Deutschland und Österreich gewähren hier bei die Höchstleistungen. Warenzeichen-Eintrag. — Der Deutschen Bibliothek Verlagsgesellschaft m. b. H. in Berlin wurde das nebenstehende Verlagssignet auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Waren bezeichnungen vom 12. Mai 1894 unter Nr. 163 811, Klasse 28, Aktenzeichen o. 11386 unterm 23.August d. I. bei dem Kaiserlichen Patentamt eingetragen. »Ein Blick in die Werkstatt eines Buchbinders« betitelte sich ei» Vortrag, den Ernst Collin an einem der letzten Abende in den Räu men der Buchhandlung ReutzL Pollack inBerlin vor einem geladenen Publikum zum besten gab. Die behaglichen Räume waren in eine richtige Buchbinderwerkstatt verwandelt worden, mit Klei- stertöpsen, Preßknecht und Heftmaschine, und ein Buchbinder in wei ßem Arbeitskittel arbeitete ununterbrochen zu den Ausführungen des Redners und ließ vor den Augen der Erschienenen aus einer un- gehefteten Broschüre einen Halbfranzband mit Lederecken und Gold schnitt entstehen. Und so glaubte man dem Erklärenden wohl, daß das Buchbinderhandwerk sich allmählich zu einem Kunstgewerbe ent wickelt hat, dem namhafte Künstler heute ihr Können widmen. Der Vortrag, der die Einleitung zu einem kunstgewerblichen und modern literarischen Zyklus bildete, der diesen Winter einem interessierten Kreise zugänglich gemacht werden soll, war sehr gut besucht und fand die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erschienenen, die auch eine kleine Ausstellung seltener Bücher und Papierarten besichtigen konnten. Der Deutsche Schillerbund wird seine diesjährige Haupt versammlung am 5. und 8. Oktober in Dresden abhalten. Es liegen für diese Tagung unter anderem zwei Anträge vor, die für die Folge mit Hilfe einer nationalen Lotterie, deren Lose durch den Buchhandel vertrieben werben sollen, nationale Festspiele für die Jugend ins Leben rufen bzw. weiter unterhalten wollen. Zur Erhöhung der Bedeutung dieser Festspiele sollen auch bekannte Redner von nationaler Überzeugung gewonnen werden. Die Franksurter Universität. — Im Magistratssitzungssaal des Römer in Frankfurt a. M. ersolgte am 28. September die Unterzeichnung des Universitätsvertrags vor dem Notar. Beteiligt sind die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaft, Georg und Kranciska Speyerschc Jubenstistung, Jllgeististung, Theodor Stern- scheS Medizinisches Institut, Institut für Gemeinwohl, Or. Sencken- bergsche Stiftung, Senckenbergsche Natursorschende Gesellschaft, Physikalischer Verein und ZahntechnischcS Carolinum. Vom Ma gistrat ivarcn Oberbürgermeister Or. Adickes und Stadtrat Or. Wölle erschiene» i serner wohnten Vertreter der beteiligten Gesell schaften und Korporationen dem Akte bei. Die Wirksamkeit des Vertrags ist nur noch von der königlichen Genehmigung abhängig, die alsbald erfolgen wird. Enthüllung eines Klaus Groih-Bruunens. — Die Enthüllung des Klaus Groth-Brunnens in Kiel fand vor kurzem im Beisein der Spitzen der Behörden statt. Schöpfer des Denkmals ist Heinrich Mitzseldt. Der Reichsvcrband der deutschen Gemeinde- und Schlachthof. tierärzte hält am 12. und 13. Oktober seine Hauptversammlung in Leipzig ab. Der internationale Hygicnekongreß ln Washington hat eine Resolution angenommen, nach der ein dauerndes Hygienebureau im Haag geschaffen werben soll. Der nächste Kongreß wird wahr scheinlich in Moskau stattfinden. Das Dresdner Körnerhaus wird, nach einem Beschlüsse des Rates der Stadt Dresden, von der Stadt angetanst werden, um dem darin befindlichen reichhaltigen Körnermuscum eine dauernde, gesicherte Stätte und die erwünschte Möglichkeit z» geben, sich in den übrigen Stockwerken des geräumigen Gebäudes auszubreiten. Der Bund Lyiographischcr Anstalten sVorfitzeudcr Herr Janke in Leipzig) hat eine Hauptversammlung abgehalten, auf der be kanntgegeben wurde, daß der Bund einen auf drei Jahre lauten den neuen Tarifvertrag abgeschlossen habe und baß die Errichtung einer freiwilligen Sterbekasse und die Einführung eines Mahn verfahrens beschlossen worden sei. Ferner wurden die Ferienver- hältniffe der Gehiisen und die Errichtung eines Arbeitsnachweises besprochen. Tie Zahl der Bundesanstalten hat sich, wie aus den Berichten weiter hervorging, in den letzten zwei Jahren von 167 auf 124 vermehrt. Der Geschäftsgang wurde zum Teil als recht ungünstig bezeichnet. Die Versammelten beschlossen schließlich noch die Beteiligung des Bundes an der Buchgewcrbcansstellung im Jahre 1914 in Leipzig. Lotterie zur Errichtung eines Ferdinand Freiligrath-Denkmals. — Zur Errichtung eines Ferdinand Freiligrath-Denkmals in Rolanbseck, zu dem der Grundstein schon vor zwei Jahren gelegt wurde, ist jetzt die Genehmigung zur Veranstaltung einer öffentlichen Ausspielung von bewegliche» Gegenständen erteilt worden. Es sollen 56 666 Lose zu 1 in der Rheinprovinz vertrieben und 836 Gewinne im Gesamtwerte von 17166 «K ansgezahlt werden. Der Ortsvcrein der Buchhändler i» Hannover-Linden ladet die Mitglieder zu einer aus Montag, den 7. Oktober, abends pünkt lich S Uhr festgesetzten Versammlung nach dem Brauergildehaus ein. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Bericht über Bayreuth (G. Schmidt). — 2. Gemeinsame Wahl betr. Angestellten-Ver sicherung. — 3. Jahresberichte und Neuwahl des Vorstandes und der Kommissionen. — 4. Verschiedenes. sAussprache über Saldo- Satzungen, Berechnung derllmschläge sürZeitschristen-Lefezirkcl usw.) »Sphyny« Verein jüngerer Buchhändler Hamburg-Altonas. — Zum 1. Oktober nach Hamburg-Altona (einschließlich Wandsbek, Ottensen, Harburg) gekommene Kollegen wollen sich an unseren Verein zwecks Auskunst usw. wenden und uns an unseren Vereinsabenbeu besuchen (im kommenden Wintersemester Dienstags im Restaurant Hinsch u. Ecks, Huhlentwicte 4, Ecke Große Bleichen, Hamburg (4 Minute» vom Jungfernstieg)). Neu- ankommenden wird dadurch eine gewiß willkommene Gelegenheit geboten, sich im Kolicgenkreisc Bekanntschaften zu erwerben ober alte aufzufrischen. Auskunst Uber billige Pensionen, Wohnungen, Mittagstisch und alles sonst Gewünschte wird gern erteilt. (Briefe an den Vorstand: Hamburg, Stcinhocst 3, I.) Italien. Zolltarisicrnng von Waren. — Papicrblöcke, bestehend aus bedruckten Papierblättcr» ohne Zeichnungen oder Verzierungen, znsammcngchalte» durch Draht und an einer Seite zum leichteren Abtrennen durchlocht, sind als »nicht genannte Arbeiten aus Papier und Pappe« nach Tarif-Nr. 256 — Zollsatz vertragsmäßig 76 Lire für 166 üg — zu verzollen. Umschläge großen Formats zur Versendung von Photo graphien, Drucksachen u. dergl., an der Vorderseite aus Papier und an der Hinterseite aus mit Papier überzogener Wellpappe bestehend, an der Öffnung mit zwei Ösen aus unedlem Metall ver sehen, sind nicht als einfache Umschläge aus Papier, sondern als »nicht genannte Arbeiten aus Papier und Pappe« nach Tarif-Rr. 256 — Zollsatz vertragsmäßig 76 Lire für 166 KZ — zu verzollen. Weißes Papier in Streifen, aus Papprollen ge wickelt, zur Erleichterung des Abreißens in rechteckigen Blättern, wie sie den im geschäftlichen Verkehr üblichen Briefbogen entsprechen, quer durchlocht, an der durchlochten Seite mit vier runden Löchern 1546 Börsenblatt sür den Deutschen Buchbandel. 79. Jahrgang