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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1923
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- Deutsch
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X- 207, ü. September 1023. Redaktioneller Teil. man jetzt dazu Übergehen würbe, etwa in Form von nicht wertbestän digen Neichskrcditcn an die Papierfabrikanten eine »Verbilligung« des Papierpreises zu ermöglichen. Derartige ,Stützungsaktionen' dienen, ganz abgesehen von ihren moralischen und politischen Ge- sahrcn, erfahrungsgemäß nicht zur Förderung der Presse, sondern zur Steigerung der Papierpreise«. Im übrigen findet man in der Presse fast nur Klagen über die so genannten Wucherpreise der Papierindustrie ohne einen Hinweis dar auf, daß die hohen Preise im wesentlichen nur ein Ausdruck für die Geldentwertung sind. Der Leser erfuhrt nicht, daß die gewiß in diesen Tagen der Not allenfalls zu entbehrenden Tageszeitungen zu Lasten aller übrigen Bedarfsartikel verbilligt worden sind. Ter größte Teil dieser Last wird ohne Zwcisel auf die Papierverarbeitung, den Buch verlag und das übrige Druckgewerbe abgewülzt. Zwar hat die PapicrverarbeitungSindustrie wie die Papiercrzeugung durch die weichende Wahrung beim Auslandsgeschäst bisher Scheingewinne erzielt, doch unterliegt es keinem Zweifel, daß in kurzer Zeit mit Ein führung her Goldmarkpreise der Weltmarktpreis sichtbar überholt wird. Jede Exportmöglichkeit für die Papierverarbeitung hört aber auf, wenn sie darüber hinaus noch mit unproduktiven Lasten der geschilderten Art belegt wird. Daß mit der Verteuerung des Papiers auch alle Ver packungen, insbesondere von Lebensmitteln, kostspieliger werden, liegt auf der Hand. Die Press« hat die Werbearbeit mit dem Rückgang ihres Absatzes begründet. Dieser Rückgang ist aber eine Erscheinung des gesamten deutsche» Wirtschaftsgebiets. So betrug der gewichtsmaßige Rück gang einer sonst leistungssähigen Gruppe der Papicrvcrarbeitung schon vor einigen Monaten 4V—SV°/», ähnliche Rückgänge weisen andere Gruppe» aus. In Kürze wird sich Herausstellen, daß die Einsührung der Goldpreise eine weitere Minderung des Rückganges, wenn nicht einen fast völligen Stillstand bringe» wird. Ganz besonders die Luxusindustrien habe» insolgc der Geldentwer tung einen großen Rückgang des Verbrauches erlitten. Am meistcn abwegig aber dürfte der Hinweis der Zcituug-vcrlcgcr sein, daß das Publikum nicht mehr kauskräftig genug sei, und daß deshalb Zeitungen verbilligt werden müßten. Es ist vom volkswirtschaftlichen Stand punkt geradezu als grober Unfug zu bezeichnen, wenn es einem Glied der Wirtschaft möglich ist, seinen Rohstoff geradezu umsonst zu beziehen, während andere Zweige die Mittel dafür ausbringen müssen. Man kann in Zeiten der Not eine Verbilligung des Brotgetreides gutheißcnt aber eine Verbilligung der Tagespressc zu Lasten anderer Gruppe», die möglicherweise die Ausfuhr ganzer Gruppe» hemmt, ist ein Schildbürgerstreich, den sich eine niederbrechendc Wirtschaft ganz gewiß nicht mehr leisten darf. Wenn alle anderen Artikel oder die Fahrpreise aus den Straßenbahnen sich der Entwertung voll anpassen, so müssen cs auch die Zeitungen tun, und keine Macht der Welt darf cs hindern, wenn etwa durch diese Anpassung einmal das eine oder andere Blatt von der Bildsläche verschwindet. Mindestens so wichtig wie die Tagespreise ist bi« Fachpresse, sind die Monatsschriften und Bücher. Es ist nicht einzusehe», daß diese unter der Fürsorge für die Tages preise leiden sollen. Am wichtigsten aber bleibt im Augenblick die Aus fuhr nnserer Kertigsabrikate, denn von dieser allein können wir wie derum unser« Einfuhr bezahle». Die Fachpresse aller Industrien sollte sich gegen eine solche Politik wehre», die wohl nur deshalb ausrecht erhalten werden konnte, weil die öffentliche Meinung gegen die Tages preise schwer zu beeinflussen ist und weil andererseits die Tages preise ln erster Linie ans der Ausrechtcrhaltung dieses unwürdigen Zustandes ihren wirtschaftlichen Vorteil zieht. Wir bitte» alle Leser, sich in Wort und Schrift dnrch maßgebende Abgeordnete und ihre Ver bände dahin zu verwenden, daß die Regierung in tunlichster Kürze mlt dem Abbau dieser wirtschaftlichen Maßnahme beginnt, welche, wie so viele andere Rest« der Zwangswirtschaft, unsere wirtschaftliche Gesun dung hemmt. Der Kartellausschuß der Paplerverarbettang. gez. Werner Schmidt, Vorsitzender. Kleine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl: 2 OM vvv. (Vgl. Dbl. 208.) — Aus Grund der Steigerungen des Buchdruckerindex um 33)4"/», dcS Bnch - blnderindex um 36,4°/» und des LebcnshaltungSlndex um 64,2"/» ersährt di« Schlüsselzahl vom 5. September an eine Er höhung um 25°/». Die Neuberechnung ist folgende: Papicrindex 344 285 00« Druckindcx 391427 «V» Buchbindcrindex 272 8VVVVÜ Summe »78 512 Mittel 32Ü17V7M Lebenshaltungsindcx 118 626 7V« Summe 444 797 4M Mittel 222 398 70« Richtzahl 22 249 Schlüsselzahl 2 60160« Somit lautet die neue Schlüsselzahl 2 ÜVV vvv. Die Tabelle mit Lade »preisen nach der neuen Schlüssel zahl befindet sich auf dem Bsstellzettelbogen der gestrige n Nummer. Die zur Fortsetzung bestellten Sonderdrucke der Tabelle gehen den Be stellern wie immer regelmäßig zu. Dle bisherige Entwicklung der Schlüsselzahl ist auS der umfassend:» Tabelle tm Bbt. Nr. 195 zn ersehen. Wir wiederholen heute nur di« Schlüsselzahlen ab August. Schlüssel;. Ävvoo mit Wirkung ooM 28. Juli 1923 (Bbl. 173.) 41000 „ „ 2. August ( ,. 178.) 70000 „ „ 4. l ., 179.) 80000 „ 7- ( ., 181.) 120000 „ .. io. < ,. 184.) 300000 „ 11- < ., 185.) 700000 „ 15. l „ 189.l 1000000 „ 23. l ., 195.) 1200000 „ 29. „ , l ,, 2VV.) 1600000 „ 1. September „ < ,, 203.) 2000000 5. i „ 206.) Erhöhte Löhne und erhöhte Druckpreise im Bnchdrnckgewerbe. — Vier Tage lang (vom 29. August bis 1. Äpicmber) haben in Berlin Verhandlungen der Ta r i f k o m m i s s i o n der Deutschen Buchdrucker siaitgcfunden. Der für die Woche vom 25. bis 31. August d. I. fest gesetzte Spitzenlohn in Höhe von 52 723 vvv Mark erfuhr infolge An wendung eines berichtigten Index lstatt 72,5 nur 54°/» zuzüglich eines Ausgleichs von 30°/») eine kleine Ermäßigung, und zwar um rund 8VV VVV Mark. Ober die Lohnhöhe für die erste Scpiembcrwoch« wurde keine Einigung erzielt, sodaß am 1. September im Reichsarbcils- ministcrimn ein besonders zusammengesetzter Schlichiungsansschnß nnier dem Vorsitz des Herrn UnterstaatssekretärS v. Moeliendorff zusammcn- irai. Der gefällte Schiedsspruch sicht einen Spitzenlohn für die erste Scpicmbcvwochc von 57 VVV VVV Mark vor. Die Arbeiinehmer- verireter »ahmen de» Schiodsspruch an, die Arbeitgeber lehn ten ihn einstimmig ab, weil er vom Gewerbe nicht getragen werden kann. Die Arbeitnehmer werden dl« Vcr- bindlichkeitscrklärung des Schiedsspruchs beantragen, und diesem Er suchen wird zweifellos stattgegeben werden. Der Deutsche Buchdrucker-Verein erhöht! die bis 31. August gültige Schlüsselzahl <96 0vv) ab 1. September auf l28vvv, was einer Erhöhung der bisherigen Druckpreisc um 33)4°/» entspricht. Bei laufenden Verträge», die auf Grund des berichtigten Friedens» preistarlfS von 1912 abgeschlossen waren, sind diese Preise mit den nachstehenden Zahlen zu vervielfachen: bisher Formulare und Akzidenzen 4 313 690 3 23S2VV Kataloge, Preislisten u. größere Druckarbeitcn 4 «89VVV 3VV7 26Ü Werke, Zeitschriften und sonstige regelmäßig erscheinend« Blätter sowie Zeitungen 3 914 3VV 2 935 79V Qualitätsarbeiten 4 526 200 3 394 6VV Buchbinderarbeiten 4 313 8VV 8 235 2VV Schlüsselzahl des Bnchdruckcrvercins n»d LcbcnshaltungKindcx. — Nachstehender Brief mit der angeschlossenc» überaus interessanten Ta belle wird uns zum Albdruck übergeben, wovon wir gern Gebrauch machen in Anbetracht der für unser» Beruf so einschneidenden Preis erhöhungen des Buchiruckgcwerbes: Tübingen, 27. August 1928. »An die B u ch d r u cke rc i Heute bin ich endlich in der Lage, die Preispolitik des Deutschen Buchdruckervereins, der nach unseren bisherigen Vereinbarungen die bei meinen Aufträgen von Ihne» in Anrechnung gebrachten Preise bis in die letzte Zeit automatisch angepaßt wurden, einer wirklich exakten Nachprüfung zu unterziehen. Seitdem der Lebenshaltungsindex des Statistischen Reichsamtes sür jode Woche errechnet wird und den tariflichen Vereinbarungen über die Wochenlöhne zugrunde gelegt werden soll, werden die Auf- 1237
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