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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1923
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- Deutsch
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^ 207, 5. September 1923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. mit dem Losoerzeichnls, die bei jeder Postanstnlt eingcsehcn werden können, außerdem auf Verlangen na» der Posiamtlichcn Verwertungd- stelle für Sammlermarken in Berlin W. «i«, Reichspoftmtnisterium, gebührenfrei zugesandt werden. Ein sranzösifchcr Propagandatrick. — Nach den reichhaltigen Unter, lagen, die der Deutschen Gesellschaft für Auslandebuchhandcl zur Ver fügung stehen, arbeitet die französische Bnchpropaganda im Allsland mit immer größerem Raffinement, So erfuhr z, B, die Deutsche Gesellschaft für A u sl a n d s b u ch h a n d e l kürzlich von einem auswärtigen Verleger in der Stadt L, daß der Abteilnngsleiter eines dortige» großen Sortiments zum Offizier der Akademie von Frankreich ernannt worden ist, weil er für daS franzöfifche Buch dauernd ein bis zwei Schaufenster sreihält. Was geschähe wohl bei uns in einem solchen Falle? Würde sich eine amtlich« -Stelle« finden, die dem betreffenden Förderer des deutschen Buches im Ausland in wohlgcsctztcn Worten ihren Dank ausspräche? Wir glauben, die Frage ist müßig, denn noch ist uns kein Kall bekannt, wo ei» Sortimenter im Ausland bewogen worden ist, dauernd ein bis zwei Fenster für das deutsche Buch sreiznhalten. Leider geschieht eben auf diesem Gebiet so gut wie gar nichts, und doch ließen sich hier auch ohne Anwendung von Geldmitteln, lediglich durch geschickte Menschenbchandlung gute Erfolge erzielen. v. 8. Ersatz- »nö Notgeld. - Das fächsifche Wirtschastsministcrinm erläßt folgende Veröffentlichung: Jede Art Ersahgcld, ob cs als Gutschein, Notgeld »ier sonftwii bezeichnet wird, darf nur m i t G c n e h m i » gung des R c i ch s w i r t fcha f i L m i n i st c r i u m s in Berlin in den Verkehr gebracht werde». Ohne diese Genehmigung ist es ungültig, und die Herausgeber und Drucker werben strafrechtlich verfolgt werden. Die Kartographische nnd Verlags-Akticn-Gcsellschas, «Atlas« in Lemberg, die einzige kartographische Anstalt i» Polen, erzielte im ersten Jahr ihres Bestehens bei einem Aktienkapital von 40 Millionen Mark einen Reingewinn von mehr als SV v. H. AuSgeschüttet wurde eine Dividend« von 2V v. H. Die A.-G. »Atlas« besteht seit dem 25. Oktober 1S21. Das erste Geschäftsjahr schloß am 34. Dezember 1822. Der Reingewinn beträgt 28 431,881 Mark 37 Pf. Die Aktiva M3 306 7S1 Mark W Pf. Mrs Anlagekapital 4V Millionen Mark. 7 588 888 Mart, d. h. mehr als 37 o. H. des Reingewinns, wurden zur Unterstützung von Universitätsstudenten in Lemberg, Warschau nnd Posen, der Hochschule sür Außenhandel in Lemberg, der Handelsakade mie in Lemberg usw. bestimmt. SvEaal. tag bei ihnen als Grundlage. Wie aber schlitzt sich der Sortimenter, der gegen Rechnung verkauft, vor Verlust, wenn -der Kuude eine liber holte Schlüsselzahl annimmt und trotz Hinweis darauf keine Nach zahlung leistet? Meine Praxis lehrt, daß °/i<» aller solchen Rechnungen minderwertig ausgeglichen werden. Soll hier vielleicht auf dem Klage- weg vorgegangen werden? Die Entwerkungsmöglichkeit in der Uberweisungszeit sei an einem drastischen Beispiel dargelegt. Ich er hielt einen Rechnungsbetrag lautend auf 15 Schwz. Frauken nach -er gesetzlichen Vorschrift in drei hintereinander folgenden Tagen mit je 1 000 000 Mk. Papiermark aus Österreich überwiesen und habe dabei infolge der Tollarhausse etwa 6—7 000 000 Papicrmark verloren. Die Überweisung durch Postanweisung beanspruchte volle 5 Tage. Solche Fälle werden gerade die Verleger eine Menge anführen können. So lange also vordem Buchkäufer nicht, wie es folgerichtig schpn längst die Industrie und der Großhandel tun, Zahlung in wertbeständigem Geld verlangt werden kann, wird von jetzt ab der Hauptleidtragende der Sortimenter sein, wenn er es nicht vorzieht, nach bekannten Mustern ebenfalls seinen Verkauf einzustellen, sein Personal'zu entlassen oder nur soviel zu verkaufen, als ber tägliche Lebensunterhalt erfordert, unö zwar solange, als die gegenwärtige Anarchie bauert. Was sollen nun die positiven Forderungen dieser Darlegungen sein? 1. Der Sortimenter ist auf eine Zahlungsrespektsrist angewiesen. Im BAG-Verkehr konnte bis jetzt mit 7 Tagen gerechnet werden, 2. Die Schaffung einer »Buchmark-Börse«, die nicht spekulativen Zwecken zu dienen hat. 3. Schaffung eines wertbeständigen Geldes. Lassen sich diese -drei Punkte nicht verwirklichen, so nützt alles nichts, dann ist der Untergang des gesamten Buchhandels früher oder später selbstverständliche Folge eines unerbittlichen wirtschaftlichen Ge setzes. Und wie im Kriege die tapfersten und selbstlosesten Kämpfer das Risiko der Vernichtung in erster Linie trugen, so werden auch im jetzigen Wirtschaftskrieg diejenigen zuerst fallen, welche aus höheren, allgemeinen Gesichtspunkten für die kämpfen, welche die allgemeine Ordnung verlassen haben. München, den 22. Augnst 1923. Josef Bader. Die Preise österreichischer Bücher, (Vgl. Bbl. Nr. 195.) Vor allem die Versicherung, daß nicht ich der in der Notiz des Kollegen Prager angezogene -Verleger bin! Dann zum Besonderen: Wenn man sich ein Urteil bilden soll, ob das Buch mit 50 000 Kronen zu hoch im Preise angesetzt gewesen ist, muß man wissen, um welches Buch es sich handelt, in welchem Format es erschienen ist und ob nicht etwa Tafeln oder Ab bildungen darin enthalten sind. Es gibt Erscheinungen, die in ganz kleiner Auslage herauskommen und deren Preis dann sehr hoch zu sein scheint. Die weiteren Bemerkungen des Herrn Prager bringen mich aber zum Allgemeinen! Der österreichische Verleger hat in früheren Zeiten keine Extragewinne auf Kosten des deutschen Publikums gemacht, noch will er sie heute machen. Er hat allerdings etwas früher rechnen ge lernt als der deutsche Verleger, der bis in die allerletzte Zeit seine Ware verschleudert hat, trotz allen Warnungen.—Der österreichische Ver leger hat sich nur mühsam gegen die deutsche Konkurrenz behaupten können, und es klingt geradezu grotesk, wenn gesagt wird, daß er sich gelegentlich des schlechten Standes der Krone an seinen Markverkäufen bereichert hätte! Seitdem die Krone stabil ist, also seit etwa einem Jahr, ist der Absatz nach Deutschland ganz wesentlich zurückgegangen. Der Grund dafür ist in dem zunächst langsamen, dann stets schneller (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen de« Bestimmungen über die Verwaltung des Börsonblatts.) Die Richtlinien sür die burt händlerische Abrechnung. (Vgl. Bbl. 190.) Es ist wohl begreiflich, daß jeder Wirtschaftszweig, ivie jeder ein zelne, bestrebt ist, für sich die Folgen des Währungsverfalles abzu- wendeu. Von diesem Gesichtspunkt aus sind also die Richtlinien wohl zu verstehen. Aber auf die Tauer kann niemand in Deutschland dem Dahinschwindcu seiner Sachwerte entgehen — nur die Form mag eine andere werden —, solange nicht ein fester Wertmesser (wertbeständiges Geld) allen zugänglich ist. Vollkommen richtig wird gerade der Gedanke heroorgehoben, frei- werdendes Geld des vertreibenden Buchhandels sofort in Buchmark anzulegen, um vor Entwertung geschützt zu sein. Leider sind die Vor- auszahluugsmöglichkeiten sehr beschränkt, und es fehlt ihnen auch das ' werdenden Hinabgleiten der Mark zu suchen, darin, daß die deutschen Wesentliche, nämlich die sofortige Kenntnis der Grundzahl. Die! Verleger sich nicht in die Tatsachen hinein- und mit ihnen abfinden Verleger, die sich auf die Richtlinien berufen, müßten daher verpflich-! konnten und ihre Bücher zu Schundpreisen verkauften. Sie konnten tet sein, ein Gesamtverzeichnis ihrer Grundzahlen dem daran juter-!es vielleicht auch, solange Drucker, Papierfabrikaut und Buchbinder essierten Buchhandel zur Verfügung zu stellen. Mangels verpflichten-> Drei-Mouatswechsel in Zahlung nahmen, die am Verfalltage nur zu der Bestimmungen muß auch mit der Ablehnung einer Grundzahlvor- einem Bruchteil des ursprünglichen Nennwertes eingelöst wurden. Sie auszahlung durch den Verleger gerechnet werden. Ein sehr großer ! haben eben niemals zu Tagespreisen kalkuliert, sonst hätten sich die Verlag sandte mir z. B. für eine berechtigte Ncmittende im Nettobetrag ^ Preise der reichsdeutschen Bücher nicht so weit von denen der öster- vou 1 050 000 Mk. den Wert einer halben Semmel. Solange also der reichischeu entfernen können. Wir österreichischen Verleger haben uu- Sortimeuter sein freies Geld nicht in einer Buchmarkabrechnnngcstelle eutwegt an unseren richtig kalkulierten Preisen festgehalten, trotzdem vollkommen frei von Zufälligkeiten, dem guten o-der schlechten Willen unser Absatz in Deutschland der Stückzahl nach ständig zurückging, anderer, aulegeu kann, ist alles nur Stückwerk. weil wir einen Verkauf ohne Gewinn oder gar mit Verlust für Vom Verlegerstandpunkte aus ist es theoretisch ohne weiteres vcr- unkaufmäuuisch und nicht wirtschaftlich hielten. Dadurch haben wir stäudlich, daß er den binzahlungstag seiner Berechnung zugrundelegt, ^ uns vor Substanzverlust bewahrt und können uns heute mit unseren die Münchener Verleger verlange» sogar den wirklichen Eingangs-> Preisen ruhig neben die der reichsdeutschen Kollegen stellen. 1239
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