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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1896
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- Deutsch
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46, 25. Februar 1896. Nichtamtlicher Teil. Sprechsaal. 1167 Aber auch unser Sortiment kann mithelfen in diesem Kampfe, wenngleich in bescheidenerem Maße, indem es seine Thätigkeit versagt gegenüber allen anderen Unternehmungen, die in be wußter Weise eine der wahren Kunst verderbliche Richtung Vertretern^ Mr^Wichmannsche Artikel hat bereits eine weit über die Grenzen Hamburgs hinausgehende hocherfreuliche Wirkung gehabt. Zahlreiche Zuschriften von den verschiedensten Per sonen aus allen Gegenden Deutschlands sind dem Verfasser zugegangen und haben ihm in Worten der Freude und Anerkennung ihre Zustimmung ausgesprochen. Zum Beweise, daß man auch in Künstlerkreisen das mutige Vorgehen eines Laien zu würdigen weiß, möge angeführt sein, daß dem Ver fasser u a. Schreiben zugegangen sind von Franz Defregger, Ed. Grützner und Arthur Fitger! Diese sprechen volle Aner kennung und Dank aus. Aus diesen, wie aus allen übrigen Zuschriften geht deutlich hervor, daß man überall den schäd lichen Einfluß der modernen Kunstrichtung erkennt und zur Abwehr entschlossen ist. Nur ans diesem Grunde habe ich den Versuch gewagt, durch diese Zeilen eine in meiner Vaterstadt entstandene und mir bedeutungsvoll erscheinende Bewegung meinen Kollegen im Buch- und Kunsthandel mitzuteilen und in Verbindung zu bringen mit den Aufgaben und Interessen unseres Berufes Wenn ich als Laie dabei vielleicht etwas zu tief in die Saiten gegriffen habe, so bitte ich, mir das nicht als Anmaßung aus zulegen, sondern überzeugt zu sein, daß mich lediglich die Absicht geleitet hat, meinen Berufsgenossen eine Anregung zu bieten auf einem Gebiet, dessen Pflege uns allen obliegt! Wer sich mit mir als Laie fühlt, wird mir auch wohl zu stimmen, wenn ich zum Schluß der Meinung Ausdruck gebe: unsere deutsche Kunst verdanken wir unfern Künstlern als ihren Schöpfern; aber sie ist und bleibt unser, das Eigentum des deutschen Volkes. Und daher möchte ich, durchdrungen von der Ueberzeugung, nicht allein zu stehn, allen denen, die aus Unverstand oder Frevelei Hand anlegen wollen an unser Eigentum, die Worte des alten Sängers Biterolf zurufen: Heraus zum Kampfe mit uns allen! Hamburg, 18. Februar 1896. Hermann Seippel. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vsi'Lsivlmis äss Vorstaväss, äsr Vussobüsss unci clsr Nitglisäsr clss Vsrsins clsr Lvebbünälsr su Bsiprig. Hrsg, von äsm Vorstands clss Vsrsins. Bsiprig, 28. llanvar 1896. Bol. 8 8. Vsrrsiobnis von lliobt-Nitglisäsrn clss Vsrsins clsr Busb- bänäisr rn Bsiprig, vvslelisn äis Bsnutaung clsr Lsstsll- ^Instalt gsgsn Gablung sinss jllbrliobsn Beitrags aut jsclsr- rsitigsn IViclsrruk gestaltet voräsn ist. Bsipüig, 28. lannar 1896. 1 Blatt, gr. Bol. Sprechsaal. Sortimenterflt'winn. Es ist an dieser Stelle schon häufig genug davon gesprochen worden, daß unsere Verkehrsördnung in unbilliger Weise die Lasten des Betriebes dem Sortimenter aufbürdet, während der Verleger, besonders der an einem buchhändlerischen Hauptverkehrsplatze, sich in Ruhe vorher einen angemessenen Gewinn berechnen kann. Worte meinerseits über diesen Gegenstand wären also überflüssig, wenn ich nicht Gelegenheit hätte, an einem augenfälligen, geradezu klassi schen Beispiele zu zeigen, was die famose -Verkehrsordnung- den Sortimenter schließlich verdienen läßt. Erhalte ich da soeben durch meinen Kommissionär ein er schreckend umfangreiches Paket von einer Verlagssirma, die ich nicht nennen will, uni auch den Schein zu vermeiden, als wäre cs mir um eine persönliche Poleinik zu thun, und um ir» Gegen teil zu bethätigen, daß ich nur gegen das herrschende System sprechen will. Das Paket also wiegt 10 lrg. Inhalt: 7 Exemplare der vor kurzem dem Reichslage zugegangenen Entwürfe u. s. w. zum Bürger lichen Gesetzbuchs, als -Außerordentliche Beilage- zu einer bekannten juristischen Zeitschrift für meine 7 Bezieher. Die gekniffte Faktur trägt oben sichtbar den Vermerk -zur Fortsetzung!«, mein Kom missionär handelte also durchaus korrekt, indem er das Paket als eilig behandelte. — Der Fakturbetrag ist ,/r! 42 — ord., 31.15 netto. Mir erwachsen nun aus diesem Paket folgende Spesen: Porto vom Kommissionsplatz <10 üg je 5 ^). —,50 Kommissionärspesen <10 lrg je 7 H . . . . „ —,70 Porti an 4 auswärtige Bezieher „ 1,— 5"/„ Rabatt auf 42 ^ ord. ...... „ 2,10 10"/„ allgemeine Geschäftsspesen „ 4,20 insgesamt ^ 8,50 demnach Gewinn ^ 2,35 also ungefähr 5°/o von der Umsatzsumme. Und von diesen 5"/<> soll man seine Familie -standesgemäß« — Verzeihung für das harte Wort! — ernähren und durchbringen. Jawohl, man möchte wirklich drüber lachen, wenn's nicht so traurig wäre! Die ausgestellte Berechnung stimmt aber nur für den günstig sten Fall. Jeder in der Praxis stehende Sortimenter weiß, daß die Entwürfe des Gesetzbuches und die für den Reichstag bestimmte Denkschrift für den praktischen Juristen einen sehr zweifelhaften Wert haben. Mir haben sogar verschiedene Rechtsanwälte und Richter gesagt, sie hielten sich geflissentlich vom Studium des Ent wurfes und der Verhandlungen fern, weil es allzu leicht möglich wäre, daß sich dort ein Gedanke fände, der ihnen so sympathisch iväre, daß er sich in ihrem Denken von vornherein als gesetzmäßige Rechtsnorm festsetzen könnte; dann aber würden sie später, falls der betreffende Punkt nicht Gesetz würde, gar zu leicht in einen Widerspruch ihres eigenen Rechtsbewußtseins zum geschriebenen Rechte verwickelt. Bei diesen demnach recht zweifelhaften Aussichten auf Absatz der hier in Frage kommenden -Außerordentlichen Beilagen- muß ich mich also darauf gefaßt machen, daß ich einen erheblichen Teil als nicht angenommen zurückerhaltc. lind dann ändert sich die oben ausgestellte Rechnung sehr zu meinen Ungunsten; ich muß dann z. B. noch sür jedes Exemplar 6 bis 7 H Rücksendungsspesen tragen, während die Umsatzsumme sich natürlich vermindert. Der Verleger aber braucht mir von den Spesen, die er mir unnütz ver ursacht hat, keinen Pfennig zu vergüten. Ob uns Sortimentern wohl bei der Neuigkeitenversendung so sehr viel mehr als 5"/„ übrig bleibt? — Ich habe cs noch nicht nachgercchnet, vielleicht ergänzt hier einer der Herren Kollegen. Rettung aus dieser Not kann uns aber nur ein lebenskräftiger und energisch auftretender Sortimenterverein bringen, der — so lange die Gesamtheit des Buchhandels sich nicht zu entsprechen den Aenderungen der Verkehrsordnung versteht — seine Mitglieder verpflichtet, nur mit Verlegern zu verkehren, die seinen, des Sor timentervereins, Forderungen gebührende Berücksichtigung schenken. Neuruppin. Karl Michaelis, i. Fa. Rud. Petrenz' Sortiment. Direkte Sendung mit '/« Porto und die Behandlung des Berlangzettels. II <Vgl. Börsenblatt Nr. 41.) Der Vordruck -ivcnn mit halbem Porto- schließt offenbar die Sendung aus, wenn der Absender die betreffende Vergünstigung nicht gewähren will. Wer also eine direkte Sendung zu erhalten wünscht, gleichviel ob mit ganzem oder halbem Porto, wird den Vordruck ändern müssen. B. B. III. Die Anfrage des Herrn Julius Zwißler in Wolfenbüttel dürfte nicht schwer zu beantivorten sein. Der Vermerk auf dem Bestell zettel: -Direkt, wenn mit st, Porto- läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, ein weiterer Zusatz seitens des Sortimenters wäre überflüssig. Will der Verleger diese gestellte Bedingung nicht er füllen — eine Verpflichtung kann ihm nicht zugemutet werden —, so tritt die Sendung den Weg über Leipzig an. Sollte dem Sorti menter daraus ein Nachteil entstehen, so trägt er selbst die Schuld; dem Verleger deshalb irgend einen Vorwurf zu machen, steht ihm kein Recht zu. Geht der Verleger auf eine solche Bestellung hin 459'
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