Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1924
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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3450vörsenblatt f. d. Dtlchrr. Buchhanlxl. Redaktioneller Teil. 65. 17. März 1924. amerika, ein Hauptabsatzgebiet für den deutscheii Mufikalienverlag ge wesen, während des Krieges durch Einführung fremder ausländischer Ausgaben ihm verlorengegangen sei, wäre schwer wieder zurückzu gewinnen. Ties solle der Musikalienverlag stets im Auge behalten und alles daransetzen, kapitalkräftige Auslandverleger nicht auf- kommen zu lassen. Es sei darum auch ratsam, in den jetzt festgesetzten Lieferungsbedingungen keine Änderung eintreten zu lassen und ge schlossen dem Ausland gegenüber vorzugehcn. Bericht vom buchgewerblichen Materialienmarkt. — Wenn von bestimmten Kreisen immer wieder betont wird, daß ein Abbau auf dem Materialienmarkt in Kürze erfolgen wird, so sind die Aus streuer dieser Nachrichten indirekt mehr schädlich als nützlich, denn es ist kein Anzeichen vorhanden, daß die jetzige stabile Tendenz in eine Baissetcndenz umgewandelt wird. Verschiedene Artikel zeigen eher eine Haussetendenz; so steigt z. B. Blei bald täglich (vgl. Bbl. Nr. 63). Diese Bleisteigerung hängt ja vielleicht mehr von den mexi kanischen Unruhen ab, und cs wäre möglich, daß nach Beseitigung dieser Unruhen wieder ein Tendenzumschlag eintritt, und zwar in der Weise, das; wieder Preise eintreten, wie sie Anfang des Wahres be standen. Das ist eine Möglichkeit, aber es ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen, ob gerade diejenigen, die sich jetzt mit größeren Blei vorräten eiudccken, falsch handeln. Bei dieser gröberen Eindeckung muß berücksichtigt werden, daß sehr starke Nachfrage herrscht, und vor allen Dingen, daß von den verschiedensten Hütten jetzt bereUs Li eferungs Unmöglichkeiten gemeldet werden oder aber Lieferungen erst nach Wochen erfolgen können. Weitere Steigerungen treten immer noch aus dem Textilienmarkt aus, und Gewebe haben, trotzdem der Baum- wollmarkt im Ausland jetzt keine weiteren Steigerungen erfahren hat, den alten hohen Preis, und mit weiteren Steigerungen wird ge droht; man spricht davon, daß mit einer Steigerung noch bis zu 25 auf Baumwollwaren gerechnet werden kann. Die Textilfabriken sind über aus stark beschäftigt und die Lieferungsmöglichkcit ist sehr beschränkt und findet bei Anfertigungen in der Regel erst nach zwei bis drei Monaten statt. Bei den Textilien rechnet man mit einem Abbau Mitte des Jahres, also mit dem Zeitpunkt, wenn die neue Ernte zur Ver arbeitung kommt. Ob dann ein Fallen der Preise eintreten wird, hängt sehr von der ganzen wirtschaftlichen Lage ab; wünschenswert wäre es jedenfalls, um so mehr, als gerade die Textilien am höchsten km Preise gegenüber den Friedenspreisen stehen. Hanfwaren (Bindfaden usw.), die erst vor 14 Tagen um 12A gestiegen sind, haben in den letzten Tagen abermals eine Steigerung von 15?L er fahren. Weitere Steigerungen sind angekiindigt. Außerdem ist eine große Materialknappheit eingetreten. Farben, Schriften usw. sind in ihren Preisen gleich geblieben. An den Tageszeitungen wurde wiederholt die Frage der Ein- und Ausf u h r angeschnitten. Wenn auch heute die Ausfuhr für das deutsche Buchdruckgewerbe weniger Interesse hat, da eben die Preise zum größten Teil über dem Welt marktpreise liegen, so hat die Frage der Einfuhr eine größere Be deutung durch die Freigabe der Einführung von verschiedenen Ar tikeln. Auch schon durch Erleichterung der Einfuhr resp. Herabsetzung der Gebühren würde eine Wareniverbilligung wahrscheinlich eintreten. und diese Warenverbilligung würde dazu führen, daß auch das Buchdruckgewerbe wieder exportieren könnte. Die Verhältnisse liegen ja so, daß gerade bei den Materialien, die das graphische Ge werbe benötigt, ein großer Teil Grundstoffe eingeführt werden muß. Am 13. Februar ist eine neue Verordnung über Ein- und Aus fuhr erlassen worden, durch die wesentliche Bestimmungen der gül tigen Ein- und Ausfuhrverordnnng geändert worden sind. Leider sind aber nur die Bestimmungen geändert worden, die sich auf die Strafandrohung resp. auf Überschreitungen bezogen. Darin ist eine Erleichterung eingetreten, wogegen die Erleichterung für die Ein- oder Ausfuhr selbst keinerlei Änderung erfahren hat. Bei der Gestaltung der kommenden Goldnoteubank wird ja vom Ausland verlangt, daß di? Einfuhr für den größten Teil der Waren freigcgebcn wird, und es ist sogar die Bedingung der Beteiligung an der Goldnotenbank davon abhängig gemacht worden. Die Freigabe von einem großen Teil von Artikeln kommt demnach, kommt aber erst mit dem Augenblick, mit dem die Goldnotenbank auf festem Fuße steht. Von diesem Zeitpunkt ab wird auch die jetzige unglückliche Erscheinung, daß die Waren für verschiedene Fabrikate nach dem Ausland billiger ausgeführt werden, als sie im Inland zu haben sind, verschwinden. Die Gesundung des deutschen Wirtschaftslebens würde also dadurch bestimmt weitere Fort schritte machen. Ni. Ncichslcihvcrkchr der deutschen Bibliotheken. — Die »Sächsische Staatszeitung« schreibt: Nach Überwindung großer Widerstände und Schwierigkeiten ist es jetzt endlich gelungen, alle deutschen Bibliotheken in einem allgemeinen Neichsleihverkehr zusammenzufassen. Die Maß nahme ist für alle geistig Arbeitenden, die nicht den Vorzug haben, am Orte einer großen Bibliothek zu leben, eine überaus bedeutende Erleichterung. Nach dem bisher in Sachsen üblichen Brauche mußt-' jemand, der nicht in Dresden oder Leipzig wohnte, aber die großen Büchcrschätze der Dresdner oder Leipziger Bibliotheken benutzen wollte, die gesamten Kosten der Hin- und Rücksendung der Bücher selber tragen. Die Folge war, daß der Leihverkehr nach den kleineren Orten Sachsens in den letzten Jahren, in denen die Postgebühren höher und höher wurden, einen erschreckenden Rückgang zeigte. Die Benutzung der Landesbibliothek in Dresden durch auswärtige Ent- leihung betrug im Jahre 1913/1914 5508 Druckschriften und 419 Handschriften, km Jahre 1922/23 nur noch 1906 Druckschriften und 32 Handschriften, während in 'der gleichen Zeit die Benutzung am Orte selbst von^etwa 40 000 auf 100 000 stieg. In Zukunft wird der auswärtige Benutzer nichts weiter zu bezahlen haben, als eine gleich mäßige Leihgebühr von 10 Goldpsennigen für einen Band. Aber nicht nur billiger wird die Entleihungsmöglichkeit, son dern auch viel umfassender. Denn man braucht sich nicht ans die Bibliotheken des Landes zu beschränken, vielmehr stehen alle deut schen Bibliotheken offen. Voraussetzung für diesen billigen und weit reichenden Verkehr ist allerdings, daß sich der Benutzer der Vermitt lung einer anderen Bibliothek bedient, die für ihn die Bestellung der gewünschten Bücher übernimmt. In dieser Voraussetzung wird jedoch kaum für irgend jemanden eine Schwierigkeit liegen. Denn der Kreis der Bibliotheken, die an dem Leihverkehr teilnehmen können, ist groß. Es gehören dazu, außer den Landes-, Staats- und Hoch schulbibliotheken, auch die Bibliotheken wissenschaftlicher Anstalten und höherer Schulen und ferner nichtstaatliche öffentliche Bibliotheken und Archive, sofern sie nach bibliothekarischen (oder archivalischen) Grund sätzen fachmännisch geleitet werden. Es wird also, zumal in dem dichtbevölkerten Sachsen, schwerlich viel Leute geben, denen nicht eine Bibliothek oder Schule in bequemer Nähe liegt. Die Bewohner der Städte mit großen Bibliotheken haben eben falls durch den Neichsleihverkehr ihren Gewinn. Tenn sie können sich jetzt ohne Umstände und billig jedes entlegene Werk, das in ihrer Bibliothek nicht zu haben ist, von auswärts kommen lassen, sei es von Berlin oder München oder Leipzig oder Heidelberg, oder wo sonst das gewünschte Werk vorhanden ist. Tie näheren Bestim mungen werden den Bibliotheken noch bekanntgemacht werden. Die Benutzer können sie in der Landesbibliothek erfahren. In der trau rigen Not des kulturellen Lebens in Deutschland ist diese Benutzungs- erleichterun-g der Bibliotheken ein Lichtblick. Möge er das Morgenrot des Tages werden, an dem den Bibliotheken endlich wieder soviel Mittel gegeben werden, daß sie die für das Geistesleben dringend nötigen Bücher kaufen können! Tie besten Bcnutzungseinrichtungen sind zwecklos, wenn keine Bücher da sind, die man benutzen kann. Zur Bezahlung der Fernsprechgebühren. — Von der Postver waltung wird uns geschrieben: In der letzten Zeit ist mehrfach darüber geklagt worden, daß die Postverwaltung die Einziehung der Fernsprechgebühren nicht mehr, wie es früher üblich war, durch Ab buchung der Gebührenschuld vom Postscheckkonto vornimmt. Von der Wiedereinführung dieses Verfahrens hat die Postverwaltung Abstand nehmen müssen, weil früher — und das würde auch heute unver ändert der Fall sein — in vielen Fällen bisweilen bis zu 25 v. H. die Konten nicht genügend Deckung boten, die unerledigt bleibenden Überweisungen daher vom Postscheckamt an das Verkehrsamt zurück gegeben werden mußten und die damit verbundenen Arbeitsleistungen vollständig vergeblich aufgewendet worden waren. Selbst nach Auf forderung der Teilnehmer zur Auffüllung des Postscheckkontos war häufig bei dem zweiten Abbuchungsversuch Deckung nicht vorhanden, weil der Teilnehmer der Aufforderung nicht Folge geleistet hatte oder das ansgefüllte Guthaben inzwischen von anderer Seite in Anspruch genommen worden war.. Danach war das Abbuchnngsverfahren nicht nur recht umständlich, es arbeitete auch einer geordneten Kassen- und Rechnungsführung entgegen. Dazu wäre es für die heutigen Ver hältnisse viel zu kostspielig; allein mit dem Ausschrcibcn der Ge- biihreüüberweisungen für die Postscheckkonten müßten sich z. B. in Berlin rund 300 Köpfe monatlich drei bis vier Tage befassen, ab gerechnet die Kräfte, die Unstimmigkeiten aufzuklärcn und uner ledigt zurückkommende Überweisungen zu bearbeiten hätten. Ein derartiger Krästeauswand wäre nicht zu rechtfertigen, besonders wenn man berücksichtigt, daß die Fernsprechgebühren nach 8 270 des Bür gerlichen Gesetzbuchs Bringschuldcn darstellcn mrd die durch Über mittlung der Beträge entstehenden Kosten somit vom Teilnehmer zu
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