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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1867
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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dis Resultat noch nicht erzielen können und scheint offenbar noch unter den Folgen der politischen Bewegungen im Lande zu leiden. Ein wesentliches Förderungsmittel des Unternehmens, neben der in unbeschränktem Maße ausgegcbcncn Lieferung 1., sind außer dem noch die kleineren, gar nicht so ins Auge sollende» buchhändle- rischcn Hilfsmittel, wie Prospekte, Subskriptionslisten, Vcrsen- dungsbricsc re., deren Herstellung bei der Nationalbibliothek eben falls ungeheure Dimensionen angenommen hat. So wurden bisjetzt circa 4 Millionen Prospecte und über 300,000 Versendungsbriefe «erlangt. Wenn man bedenkt, daß die Herstellungskosten hierfür dem Verleger allein zur Last fallen, so muß anerkannt werden, daß dieser damit dem Sortimentsbuchhandel ein nicht geringes Opfer bringt. De» »ach dieser Richtung hin gestellten Anforderungen konnte natürlich nicht auf einen Schlag sosort entsprochen werden, und so hat sich denn bei den Sortimentern hie und da eine bemer- kenswerthe Manipulation herauSgestcllt, die für ihre Thätigkcit ei nen schlagenden Beleg liefert. Verschiedene Handlungen haben näm lich in solchem Falle die Prospecte, Beilagen und Ansichtsbriese, ja selbst die Placate auf eigene Kosten sich in größerer Anzahl drucken lassen! Aus alle dem geht wohl deutlich hervor, daß die Hempel'sche Nationalbibliothek durchaus im Sinne sowohl der Buchhändler, wie des Publicums angegriffen ist, und demgemäß gewiß unter den, jedenfalls »och kommenden anderen Ausgabe» stets einen der ersten Plätze behaupten wird. Neben ihr wird die gleich darauf erfolgte wohlfeile Cotta'schc Ausgabe von Schiller's ausgewählten, und de» übrigen Meisterwerken der deutschen Klassiker, die sogenannte „Bibliothek für Alle" gewiß einen schweren Stand habe», da Hempel einen wichtigen, hanplsächlich durch eine allgemeine Versen dung direct per Post erzielten Vorsprung vor jener Ausgabe gewon nen, und in demselben seinem Unternehme» die Sympathie des Publicums gesichert hat. So ist der augenblickliche Stand des Gefechtes; wir haben Um schau gehalten und gesehen, daß bereits ein heißer Kampf entbrannt ist, in welchem einige der Kämpfer scheinbar in das Hintertreffen gekommen, andere dagegen siegreich avancirt sind im Vordringen gegen die Schutzmauer des seligen deutschen Bundestages. Bald werden auch gewiß noch frische Streitkräfte aus dem Plane erschei nen, der Buchhandel hat noch viele Kerntruppen in Reserve, die der Sache vielleicht plötzlich eine ganz unerwartete Wendung geben wer den; wir sind gespannt darauf. Davon aber sind wir wohl Alle überzeugt, baß dieser Krieg, wenn er auch ein durchaus moderner, aus der Höhe seiner Zeit stehender ist, doch nicht in 7 Tagen, auch nicht in 7 Monaten zu beendigen ist; er wird ei» sehr hartnäckiger und lange anhaltender werden, hoffentlich aber in seinem ganzen Verlause zur Ehre der deutschen Nation und Verleger, wie bisher, durchgcsührt werden. Das sind die Gedanken und Wünsche, die so in den letzten Wo chen, wo ein Circular nach dem andern in unsere Hände kam, uns beschlichen haben. Sollten wir dieselben etwas zu weit, nach der Ansicht Einzelner, ausgesponnen haben, so wolle man bedenken, daß wirklich große buchhändlcrische Fragen auch wohl einer eingehenden Betrachtung unter Buchhändlern Werth sind! Miscellen. Leipzig, 11. März. Auf Freitag den 22. März fällt hier die Feier eines Bußtages, daher in der nächste» Woche wegen der dadurch veränderten Haupterpedition der hiesige» Herren Com- missionäre die Verschreibungen um einen oder einige Tage früher als gewöhnlich hier cinzutreffen haben. Nach dem Sächsischen Wochenblatt soll eine Zusammenstellung der in den letzten 20 Jahren von Sachsen ausgegangenen wisse,- schaftlichcn und literarischen Arbeiten ins Leben gerufen werden, ' auf der Pariser Ausstellung^ verbunden mit Vorlegung ein; ner Werke, niedergelegt zu werden. Hr. Hofrath Ilr. Marbach hrr sei mit der Ausführung dieser Arbeit betraut worden. Curiosum. — In den hiesigen Blättern osferirt ein Sped! tions-, Commisstons- u. Jncassogeschäst (Edm. Krüger) das Leipt ziger Adreßbuch für 1867 (vonderVerlagshandlung, Al.Edel mann, mit 2 Thlr. ord., 1 Thlr. 18 Ngr baar berechnet) für 2 Thlr. und verspricht dabei auf jedes Eremplar eine Gratiszugabe von einem. halben Scheffel Zwickauer Steinkohlen, oder einem Centncr böhmi-' sche Patent-Braunkohlen bester Qualität, frei ins Haus geliefert! London, 26. Febr. Den höchsten Preis, der bisjetzt für einen Kupferstich bezahlt worden ist, erzielte am 23. d. Mts. bei Versteigerung der berühmten Sammlung des verstorbenen Sir Chat les Price ein sehr schönes Eremplar von Rembrandt's bekanntem Hundcrt-Guldcnstück. Es eristiren nur acht Eremplarc im Ganzen von diesem Abzüge avant I» lottr«: das zweite und dritte im Bri tischen Museum, das vierte im Besitz Hrn. Holford's und das fünfte dem Herzog v. Buccleuch gehörig. Die drei letzten in der Zahl sind in den kaiserlichen Bibliotheken zu Paris und Wien und im Museum zu Amsterdam. Das erste Eremplar, das am 23. d. Mts. unter den Hammer kam, wurde zu 200 Psd. St. ausgcbote» und ging schließ lich nach langem, hitzigem Bieten für die enorme Summe von 1180 Pf. St. in den Besitz von Hrn. C. S. Palmer über. Englischen Nachrichten zufolge ist die Königin Victoria in ihren Mußestunden mit der Aufzeichnung der Denkwürdigkeiten aus dem Leben ihres verstorbenen Gemahls beschäftigt, und soll dere. Erscheinen in kurzer Zeit zu erwarten sein. Aus den Vereinigten Staaten. Während die europäi schenStaaten immermehr dahin gelangen, alleEingangszöllc aus die literarischen Erzeugnisse fallen zu lassen (in »euerer Zeit Frankreich 1865, Oesterreich seit Anfang d.J.), steigern die Vereinig ten Staaten beständig diese Zölle und kommen jetzt gar zu dem jeden falls irrationellcn System der doppelten Besteuerung nach dem Werth und gleichzeitig nach dem Gewicht. Nach der dem Congreß jetzt vor liegenden Tarifbill (die allerdings nach den neuesten Nachrichten keine Aussicht hat, schon zur Verhandlung zu kommen) sollen unter anderm auf Zeitschriften außer einem Zoll von 25 Proc. von dem Werth auch noch 10 Gold von dem Gewicht jedes Pfundes erho ben werde». Von welchem Nachtheil ein solches Steuersystem auch auf denDebit deutscherZeitschriftenliteratur sein würde, mag daraus erhellen, daß sich der bloße Zoll für ein Eremplar der «Gartenlaube» um 60 C., von «UeberLand und Meer» und «Bazar» aber um 70C. pro Jahr erhöhe» würde. Bei dem billigen Preis (und schwerem Pa pier) der «Gartenlaube» würde infolge dieser Zollsteigerung die Staatsabgabe auf ein Eremplar dieser Wochenschrift ungefähr 80 Proc. des Jahrespreises betragen. Es ist dies ein eigenes Zeichen des Gegensatzes der Alte» und Neuen Welt, gewiß nicht zum Vortheil der letzter». (Dtsch. Allg. Ztg.) Berichtigung. In der unter der Ucberschrift „Zeitungen und Zeitungskata loge" in Nr. 53 d. Bl. gegebenen Zusammenstellung ist durch einen Schreibfehler das Fürst-nthum Liechtenstein mit 3 Zenungen ausgeführt worden; es eristirt daselbst jedoch nur eine, die zweimal monallnh er scheinende „Liechtensteinische Landeszeitung", welche sogar außerhalb des Ländchens (in Feldkirch, Vorarlberg) gedruckt wird. St. Fr. Schl.
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