Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1867
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- 1867-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1867
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- Deutsch
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81, 8. April. Nichtamtlicher Theil. 889 ihm auf seine Aufforderungen, daß elegant ausgcstattete und bedeu tende Werke eigentlich nicht gut zu dem Wust mit ausgelegter unter geordneter Literatur paßten; man fürchtete auch, daß die zur Aus stellung eingesandtcn Eremplare verdorben zurückgesandt werden könnten, anderseits wolle man auch seinen initvcrlegendcn Kolle gen nicht Muster zu zweckmäßigerer Ausstattung liefern. Wegen der zwei ersten Bedenken glaube ich, kan» man durch die jetzigen Bestimmungen wohl Beruhigung fassen, zumal damit zugleich noch eine anderweitige Bestimmung fürs Publicum ver bunden werden soll, wonach von dieser Messe an Kindern der Besuch des Ausstellungslocals nicht mehr gestattet und der Besuch nur gegen Eintrittskarte erlaubt wird; denn gerade die bisher zugelasscnen Kinder haben durch neugieriges Betasten und Begreifen der aus gestellten Artikel viel mit dazu beigetragen, elegante Einbände, Kupferstiche re. unansehnlich zu machen, resp. zu verderben. Daß übrigens Werke, welche vom Hcrstcllungsortc die Reise nach Leipzig machten, wenn noch so sorgfältig verpackt gewesen, und nachdem sic dann auch noch circa zwölf Tage offen ausgelegen, viel fach besehe» und durchblättert wurden, nicht wie aus d-mEi geschält zurückkommen können, das wird ja wohl Niemand erwarten. Was aber den Punkt der Lieferung von „Mustern für Aus stattung" durch die Ausstellung anbetrifft, so scheint mir Liese Auf fassung eine engherzige zu sein, denn diejenigen Verleger, welche überhaupt nach Mustern für die Ausstattung ihrer Werke fahnden, können solche ja auch auf andernWcgen bekommen: durch Buchbinder und durch denBcsuch in größer»Sortimcntsgeschäftc». Die Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit der regelmäßigen jährlichen Ausstellungen, zumal wenn sie durch die Ausstellungsobjecte immer bedeutender werden, wird Niemand in Abrede stellen können, denn aus meinen Erfahrungen kann ich bestätigen, daß sie für die Herren Aussteller zuweilen sehr gute Früchte getragen haben und ferner tragen werden, denn oft genug habe ich bemerkt, wie sowohl die die Ausstellung besuchenden Sortimenter, wie Leute aus dem Publicum sich dieses oder jenes Werk notirten, jedenfalls zum Zweck der spä ter» Verschreibung oder Anschaffung. Der jetzige Vorstand des Börsenvereins hat den ernstlichen Willen, die Ausstellungen bedeutungsvoller zu machen, deshalb ist cs wohl gerechtfertigt, hier noch den Wunsch auszusprechen, daß die deutschen und auch die ausländischen Herren Verleger-College» durch Einsendungen ihrer werthvollcn Neuigkeiten uns unterstützen möch ten, damit der gute Wille auch erfüllt werden kann. Für diese Ostcrmcssc hoffen wir den Herren Besuchern auch wcrthvolle Erscheinungen aus der englischen Literatur vorlegen zu können, da geeignete Schritte geschehen sind, um die angesehensten englischen Verleger für unsere Ausstellung ebenso zu intcressiren, wie es schon seit Jahren mit den französischen Verlegern der Fall war, wodurch die Ausstellung mehr und mehr auch internationale Bedeutung gewinnt. Eine längst gewünschte Bestimmung tritt dieses Jahr noch in Kraft, daß nämlich derBesuch desPublicums auf die letztendrei Aus stellungstage beschränkt wird und in den sechs ersten Tagen nur Ge- schästsgenossen Zutritt haben. Die Ausstellung soll auch dieses Jahr um einen Tag früher beginnen und um drei Tage später geschlossen wer den, und wird streng darauf gehalten, daß die Ausstellung vollstän dig bis zum Schluß zusammcnblcibt. In der Hoffnung, daß dieses Jahr die Ausstellung eine wür dige, werthvollcrc werde, wollen wir den Ausstellungssaal selbst auch wieder als die alte gute Stelle des Sichbegegnens, des Sichtrefsens, wo so manches geschäftliche Wort in gemiithlichcr Weise gewechselt werden kann, demnächst herzlich begrüßen! Leipzig, Anfangs April 1867. Gegenerklärung. Die Nr. 75 des Börsenblattes bringt eine Erklärung in Bezug auf das in meinem Verlage erscheinende Licferungswerk „Paris im Beichtstuhl". Jedem Unbefangenen wird die beispiellose Animosität einleuchten, die aus dem Artikel des Stuttgarter „Beobachters", der gemessenen Erklärung des Hrn. Rogeard gegenüber, hervor- gcht. Weiß den» der „Beobachter" wirklich nicht, daß der Name Rogeard in Frankreich und sogar inDeutschland, wo sich französische Colonien gebildet haben, ein sehr verbreiteter ist? Will erDeutsch- land etwa cinreden, daß es nur einen Rogeard und zwar den Ver fasser der „Gespräche des Labienus" in der Welt gibt? Ich frage ferner, ob mir etwa die Verpflichtung oblag, um einen Jrrthum, der möglicherweise bei einem oder dem Andern entstehen konnte, zu verhindern, dem Namen meines Autors zur näheren Bezeichnung die Worte „nicht Verfasser der Gespräche des Labienus" hinzuzufü gen? Dennoch würde ich dies gethan haben, hätte ich nur im ent ferntesten denken können, daß bei dem Publicum, welches Romane liest und sich um politische Broschüren wenig kümmert, eine Ver wechselung hätte stattfinden können. Was aber die gröblichen Belei digungen anbctrifft, die der „Beobachter" in einer so geistreichen Weise gegen mich losgclassen, so verzichte ich auf jede Zurechtweisung mei nerseits und überlasse die Beurtheilung dieser Schreibweise dem llrtheilc aller Unbefangenen. Leipzig, 4. April 1867. Gustav I. Purfürst. Personalnachrichtcii. Herrn Hermann Manz in München ist das Prädicat „Kö niglicher Hosbuchhändler" verliehen worden. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Französische Literatur. > kVvovr, L., I'inlume. In-8., 404 p. ?uri8. Ilaelielle L 60. 5 fr. kVcn.xni>, iV., Verl:» Llovsdu. In-18 ^'e8N8, 291 p. ?sri8, üaelielle L Öo. 3 fr. 6., Ik8 e1ia886ur8 M6xieain8, 8eene8 de I» vie mexieuine. I» 18 j68U8. 287 p. ot Kruv. kari8. (-.rdol L veKor.ee. 3 lr. ckVrrix. L.. Llude 8iir lu pIl>8io1oKie de Ir» Premiere enkanee. In-8.. > 257 p. ^b880n L lil8. ^ ^ ^ i PUK68 6l 4 laltleunx. Puri8, vnponl. 2 fr. kreroe. v.. de lopillliulmie Kl3ueoinuleu86. 8011 oriKine el 868 diver8 mode8 de lruilement. In-8., 138 p. Vuri8, veluliuxc. Lrnrnrr. L.. Ie K:>rde-eli388e. Kr. in-18.. 288 p. ?ari8, Oudol. 1 fr. Onrxor, I... 6uI>rieIIe de Luinl-f'erjeux. In-18 Ie8U8, 279 p. kari8, IHre. 3 fr.^ ^ j z ^ . 1 k l' 18 i.xxxix-523 p. ?ari8, önilluninin L 60. 7 fr. 50 e. V1st.xr1.0n. ^ . 168 Kr»nd8 eru8 !rordeIai8. AIonoKrupIn68 el pIiolOKru- P>N68 ll68 ellüleuux el viKnoI)Ie8. 1. vurlie. I'reiniel8 Kruntl.8 eru8. venxiönu^ el lroi8iem68 Krund8 eru8 du Aledoe. In-4.. 110 p. el 25 pl. liordeaux, Ooudin. 70 fr. vn O.xstn». AI.. I«8 foree8 perdue8. In-18 ^68U8. 317 p. ?ari8. vev>" I'rere8. 3 kr. It'rv^i., I'., I» iieeliere886. In-18 ^68U8. 395 p. Vuri8. venlu. 3 fr. ?oxrist.xr8. ki.. Ie eltri8lir>ni8me moclerne. elnde 8ur ve88inK. Kr. in-18.. viii-220 p. Vuri8, 0. kuilliere. 2 kr. 50 c. Oixexrun. AI. v. Ie eulvaire de8 kemme8. In-18 Ie8N8, 359 p. V»ri8. I^rmre. 3 kr. ! Orn-xno. — 6orre8pondunee de I^r»n(.oi8 Oerurd, peinlre d'Iii8loire. uvee Ie8 urli8le.8 el Ie8 per80nn.iK68 eelölii68 de 80N lemp8; pu- Idiee pur AI. II. 6erurd, 80N neven, el preeedee d une noliee 8nr lu vie el Ie.8 oeuvre8 de Oerurd. pur AI. kV. Viollel-Ve-Vne. In-8.. 409 p. el 2 porlruil8. ?uri8. Ooxnnrcovnr. kV. vr. Ie puv'8 de lu 80lk. In-18 je8U8. 323 p. ?uri8, venln. 3 kr. E. Wengler.
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