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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1923
- Strukturtyp
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- 1923-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1923
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- Deutsch
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.>lö 18, 22. Januar 1923. Redaktioneller Teil. Mm Hiilleilunge». Schlüsselzahl des .Kunstverlags. — Der Vorstand und Beirat der Vereinigung der Kunstverleger haben in gemeinsamer Sitzung vom 18. Januar d. I. mit Rücksicht auf das katastrophale Fortschrciten der .Geldentwertung bcschlo-ssen, die Schlüsselzahl mit Wirkung vom 2V. Januar 1923 auf 150 festzusctzcn. Eintragung in die Warenzcichsnrolle. — Das neben- stehende Wurenzeichen der Firma I. Neumann, Verlags- buchhandlung in Neu dam n. ist am 8. Januar 1923 unter »/ der Klasse 28, laufende Nuinmer 296522 (Aktenzeichen 11 573 in die Rolle der geschützten Z ichen des Reichs' Patentamts eingetragen morden. Niescnstiftung für die deutsche Wissenschaft. — Wie Berliner Blätter melden, hat die N o ck e f e l l e r - F o u n d a t i o n für die deutsche Gclchrtcnwelt einen Betrag von 5 0 000 Dollar zur Ver fügung gestellt. Tie Richtlinien, nach denen die Summe verteilt wer den soll, sind von dem Berliner Mediziner Prof. Poll, dem Schrift führer des für diesen Zweck eingesetzten deutschen Gelehrtenkomitees, der Nockcfeller-Stiftung zur Bestätigung unterbreitet worden. * Der Betrag soll hauptsächlich der exakten naturwissenschaft lichen Forschung zugute kommen. Die Holzaügabc für die Presse auf 2 v. H. erhöht. — Am 16. Januar erfolgte im Reichstag die erste Beratung über die Novelle zum Gesetz über Maßnahmen gegen die Not der Presse, nach der die Holzverkaufsabgabe zugunsten der Rückvergütungen für die Tages zeitungen mit Wirkung vom 1. Januar d. I. ab von ^ auf 1)^ v. H. erhöht werden sollte. In der verhältnismäßig kurzen Aussprache zur ersten Lesung kritisierte Abg. Fischer-Berlin (Soz.) die Preispolitik der kartellierten Papierindustrie und warf den staatlichen Forstvcrwal- tungen ebenso Wucher vor wie den privaten Forstbesitzcrn. Die sozial demokratische Fraktion beantragte die Einführung einer Naturalab gabe der Holzwirtschast und die Pflichtlicfcrung von Papier. Abg. Kniest (Dem.) bemängelte die Kurzsichtigkeit der meisten Ncichs- ratsmitglicder, die nicht die Notwendigkeit erkannt hätten, diese An gelegenheit zu einer Sache des Reiches zu machen, und sogar ein halb Prozent der Regierungsvorlage gestrichen hätten. Die demokratische Fraktion beantrage die Erhöhung der Holzabgabe auf 2 Prozent. Dieser Antrag wurde von deutschmationaler Seite unterstützt und fast einstimmig angenommen. Ter sozialdemo kratische Antrag und ein dcutschnationaler Antrag auf Ausdehnung der Unterstützung auch auf religiöse Wochenblätter wurden dem sozial politischen Ausschuß überwiesen und sodann das Notgcsetz für die Presse in zweiter und dritter Lesung endgültig angenommen. Die Papier- und Pappcnindustrie im Dezember. — Die Betriebs- wassevverhältnisse waren, nach dem Lagebericht des Zentralausschusses der Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff-Industrie für den De zember, durchweg gut. Tie Kohlenversorgung, besonders in deutscher Steinkohle, ließ nach wie vor sehr zu wünschen übrig, was stellenweise zu Bctriebsschwicrigkcitcn führte. — Die Holzeindcckung war außer ordentlich ungünstig, insbesondere beeinflußt durch die ungeheuren Preissteigerungen. Tie verarbeiteten Vorräte wurden infolgedessen wicht überall durch neue Käufe ersetzt. — Die Preise für Altpapier und Lumpen haben in vielen Fällen die Weltmarktpreise überschritten, so daß die Werke dazu übergegangen sind, ausländisches Material zu beziehen. — Bei den Hilfsmaterialien machten sich die großen Preis steigerungen und auch die teilweise vielfach erschwerten Zahlungs bedingungen ungünstig bemerkbar. Die Holzstoffcrzcugung mar gut. Die bisher starke Nachfrage nach Holzstoff hat im ganzen etwas nach gelassen. — Tie Zellstoffversorgung dürfte gegen die des Vormonats um ein geringes zurückgeblieben sein. Der Abruf an Zellstoff war weiterhin lebhaft. Im allgemeinen konnte aber trotzdem den Anforde rungen der Abnehmer fast restlos entsprochen werden; indessen ist eine erhebliche Verteuerung der Erzeugungskostcn gegen den Vormonat cin- Hetrctcn. — Der Beschäftigungsgrad und der Auftragseingang der Papierindustrie hat eine gewisse Abschwächung erfahren, da die Preise eine Höhe erreicht haben, welche auf die Absatzmöglichkeit ungünstig einwirkt. Das Ausfuhrgeschäft hat erheblich nachgelassen. — In der Pappcnindustrie ist der Beschäftigungsgrad gut. Die Werke sind noch für lange Zeit hinaus mit Aufträgen versehen. Preisausgabcn der Handelshochschule Leipzig. — Für ihre Studie renden schreibt die Handelshochschule Leipzig aus den Zinsen der Theodor Thorer-Stiftung die folgenden drei Preisausgabcn aus: 1. Die weltwirtschaftlichen Umschichtungen der Baumrvollindustrie im letzten halben Jahrhundert. 2. Die begriffliche Kenn zeichnung des Umsatzes in reinen Leistungsbe trieben. 3. Der Einfluß der Geldentwertung aus die Kalkulation. Tie Prcisarbcitcn sind bis zum 20. März 1923 ohne Angabe des Verfassernamens einzureichen, mit Stichwort und verschlossenem Briefumschlag, der als Anschrist das Stichwort trägt und innen den Namen des Verfassers enthält. Als Preis wird für jede Arbeit eine Summe von 3000 Mark ausgcsctzt. Wird eine der Arbeit-cn veröffentlicht, so verbleiben die Autorrechte dem Ver fasser. Kunstausstellung P. H. Beyer L Sohn in Leipzig. — Im Januar und Februar 1923 kommen zur Schau: Kollektiv-Ausstellung H.-L. W i e h e n-Leipzig: Gemälde, Handzeichnungen und Originalgraphik; ferner von Theodor S t e r n h e l l-Prag: Graphik und Aquarelle zu E. T. A. Hoffmanns Elixiere des Teufels, und von Adolj Iutz * Freiburg Originallithographien. Die Mar Rcgcr-Gescllschaft hielt Ende Dezember vorigen Jahres in Dresden unter dem Vorsitz ihres Präsidenten Fritz Busch eine außerordentliche Hauptversammlung ab. Der Schriftführer I)r. Adolf Spe ni ann, Stuttgart, berichtete über .die sehr günstige Geschäftslage; die Mitgliederzahl hat das erste Tausend erreicht; Orts gruppen sind gegründet in Stuttgart, Wien und München; weitere Gründungen stehen bevor in Dresden und Weimar. Das Interesse an Reger ist in lebhaftestem Wachsen begriffen, besonders auch im Aus land, und anläßlich des 50. Geburtstags Negers am 19. März 1923 werden zahlreiche Neger-Feiern vorbereitet. Der Vorstand bittet um Mitteilung aller geplanten Gedächtnisfeiern und -Konzerte unter ge nauer Angabe des Datums, Programms und der Mitwirkendcn an die Geschäftsstelle, Silberburgstraße 189, Stuttgart. 25jährigcs Jubiläum der Charlottenburger Stadtbllcherci. — Im Januar sind 25 Jahre verflossen seit der Gründung der Charlotten burger Ctadtbücherei, die für die Entwicklung des deutschen Volks bildungswesens von nicht geringer Bedeutung geworden ist. . War doch Charlottenburg die erste Stadt, die den Forderungen der damals einsctzenden Büchcrhallcnbewegung in großzügiger Weise praktisch Rech nung trug und durch ihr Vorgehen dir Verpflichtung anerkannte, durch Organisation einc-r modernen Bildungsbücherci für die Be dürfnisse der gesamten Einwohnerschaft in gleichmäßiger Weise zu sorgen. Erleichtert wurde der Stadt die Ausführung ihres Plans durch die hochherzige Schenkung eines ihrer Mitbürger, des kürzlich verstorbenen V-erlagskunsthändlers Emil W e r ck m e i st e r, der eine namhafte Summe für d-en Aufbau der Bücherei stiftete; es war die erste größere Stiftung, die von privater Seite für Volksbüchereizwecke zur Verfügung gestellt wurde. Tie Auswahl der Bücher und die erste Einrichtung lag in den Händen von vr. Ernst Jeep, de-r die Bibliothek auch noch einige Zeit nach der Eröffnung geleitet hat. 1900 trat Prof. I)r. Fritz an seine Stelle, dem die Bücherei zusammen mit den Groß- Berlincr Volksbüchereien auch heute noch untersteht. Wenn von 1898 ab auch in anderen Städten größere Bildungsbüchercicn gegründet würben, zum Teil von kommunaler, zum Teil von körperschaft licher oder privater Seite, so hat daran Charlottcnburg durch sein Vorgehen einen nicht geringen Anteil. In Groß-Berlin ist Char lottenburg die erste Gemeinde gewesen, die der Reform unseres volks tümlicher! Bllchcrciwescns durch eine z-eitgcmäße Zentralisierung und durch eine ausgezeichnete Blicherauswahl den Weg bereitete; cs muß besonders anerkannt werden, daß die Stadt auch in der Folgezeit be strebt war, die neue Gründung mit den reichen finanziellen Mitteln, die ihr bis 1914 zur Verfügung standen, tatkräftig zu fördern. So verfügt die Bibliothek, an deren Zentrale lWilmersdorser Straße 166) 3 gut ausgestattete Zweigstellen mit 2 Lcsesälcn und einer Freihandbücherei und außerdem die Musikbüchcrei des Berliner Ton- künstlcrvcreins angeglicdert sind, über einen nicht nur numerisch, son dern vor allen Dingen qualitativ überaus hochwertigen Bücherbestand und über einen Lescsaal, der mit seiner rund 5000 Bände umfassenden Handbibliothek auch räumlich zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Heute ist der Gedanke, der in der Gründung der'Charlotten burger Stadtbücherei zum ersten Male siegreich durchbrach, in seiner Auswirkung längst zu einem notwendigen Bestandteil kommunaler Bildungspolitik geworden. Die deutsche Wissenschaft in Not. — Prof. v. A d o l s v. H a r n a ck hat kürzlich in der englischen Zeitschrift »l'üe kiation awct Ikis ^tdenaeum« einen packenden Aussatz veröffentlicht, in dem er die »Krisis in der deutschen Wissenschaft« darstcllt. Er geht von den Versuchen Deutschlands aus, sich selbst zu Helsen, schildert die Gründung der »Notgemeinschaft der deutschen WissenischafO< und ihre Leistungen. 83
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