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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1900
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- Deutsch
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^ 189, 1». August 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. 6068 dem Anfang des sechzehnten Jahrhunderts von Interesse, die Tad. Cstreicher (Anzeigen der Akademie der Wissenschaften in Krakau, 1900, Heft 3) giebt. Dieser Erdglobus besteht aus zwei halb kugeligen Kalotten aus Kupferblech, die außen stark vergoldet sind! der Durchmesser derselben beträgt 73,5 mm. Im Innern des Globus befindet sich das Uhrwerk, das die Achse des Globus be wegt; zum Aufziehen des Werkes befinden sich in dem südlichen Teile der Kugel zwei Ocffnungen, von denen aber bloß eine heut zutage als Schlüsselloch dient. Das Meer und die Binnengewässer sind durch wellenförmige Linien bezeichnet. Das Aussehen der Ziffern 4 und 5 auf den Meridianen und Parallelkreiscn, sowie auf den Teilungen der Skalen des äußeren Mechanismus zeigt, daß die Uhr um das Jahr 1500 entstanden sein muß. Ein ge naueres Datum kann durch Vergleich gleichzeitig erschienener Karten vielleicht aufgestellt werden, da cs keinem Zweifel unterliegt, daß der Verfertiger des Globus auf der Höhe der damaligen Kennt nisse stand. Verfasser glaubt, etwa 1510 als Entstehungszeit des Werkes annehmen zu sollen. Dieser Jagellonische Globus ist neben dem Lenoxglobus der älteste po st colu indische Globus und der erste, der das südamerikanische Festland nicht verbunden mit Asien darstellt; er trägt ferner als erster den Namen Amerika, während bisher als der älteste der von Schöner aus dem Jahre 1515 galt. Eine graphische Ausstellung in Gmunden. — Der -Neuen Fr. Presse- wird aus Gmunden geschrieben: -Höchst überrascht war ich, bei einem Ausfluge hier in Gmunden eine Ausstellung von ganz eigentümlichem Inhalt und großem Wert vorzufindcn, von der die meisten unsererTonristcn keineAhnung zu haben scheinen. Es ist dies eine Ausstellung alter Bücher und Bilder, die durch das liebevolle Entgegenkommen eines mit seltenem Geschmack und Verständnis ausgestatteten Sammlers, des Herrn Victor v. Miller-Aichholz, zustande kam. Dieser Kunstfreund hat die Frucht fünfundzwanzigjährigcn Sammelfleißes zu wohl- thätigem Zwecke im Gmundener Rathause der allgemeinen Besichtigung zugänglich gemacht und mit einem ausführlichen gedruckten Katalog versehen. Wir finden da, schön geordnet, seltene alte Druckwerke, Bilder, Landkarien, Büchereinbände. Besonders interessant ist eine ganze Reihe von Kalendern und Almanachen, zahlreiche alte Theater- und Konzertzettel, Autographcn von Beethoven und Schiller bis auf Brahms und Bauernfeld. Auch der Jurist geht nicht leer aus; Halsgcrichtsordnungen, Todesurteile, Städteprivi- legicn, mitunter seltenster Herkunft, fesseln seine Aufmerksamkeit Diese höchst interessante und lehrreiche Ausstellung hat nur den einen Fehler, daß sie zu wenig bekannt geworden ist. Es ist daher zu wünschen, daß sie nicht schon am 15. August geschlossen, sondern etwa bis Mitte September offen gehalten werde. Personalnachrichten. Gestorben: am 13. August in Kassel der bekannte Schwankdichtcr Karl Laufs. Er war am 20. Dezember 1858 zu Mainz geboren, widmete sich anfänglich dem Kaufmannsstande und begann erst Mitte der achtziger Jahre, angeregt durch Aufgaben, wie sie der Mainzer Karneval darbot, seine Laufbahn als Bühnenschriftsteller. Von seinen zahlreichen Schwänken waren die erfolgreichsten -Ein toller Einfall- und -Pension Schöller-, die dank ihrer harm losen, lebensfrischen Komik sich auch heute noch auf dem Repertoire erhalten haben. Gestorben ferner: am 12. August in New Dork der bekannte Schachmeister Wilhelm Steinitz. Am 18. Mai 1837 in Prag geboren, galt er schon als Knabe für den besten Schachspieler seiner Vaterstadt. Im großen inter nationalen Wettstreit zu London (mit Andersten, Paulsen u. a.) gewann er 1862 den letzten der sechs Preise. In weiterer Folge blieb er Sieger in verschiedenen großen Schachturniercn, be hauptete sich gegen den Wettbewerb eines Zuckertort, Tschigorin und anderer bedeutender Schachmeister, sah aber 1894 und 1896 seinen Stern im Kampfe gegen den aufstrebenden jungen Meister Emanuel Lasker untergehen. Steinitz war der Begründer der -jungen oder neuen Schule», der erste Vertreter des vorsichtigen Positionsspieles, ein hervorragender Meister der feinen, abwägenden Taktik. Auch als Fachschriftsteller machte sich der Verstorbene durch sein Werk -Nocisrn Lüsss Instruotor- bekannt und gab eine Zeit hindurch das -Intsrnationsl 6bsss Naga-Lins- in New Dork heraus. Vor etwa Jahresfrist begann die geistige Kraft des großen Schachmeisters zu erlahmen, die Ueberanstrengung, der er sich in seinem Lebensberufe aussetzte, führte zu einer Ab spannung seines Nervensystems, und er mußte in einer Heilanstalt Genesung von seinem Leiden suchen. Nach kurzem Aufenthalte in der Anstalt wurde er seinen Verwandten zurückgegeben. Wahr scheinlich ist die Todesursache des Dahingeschiedencn in den Folgen seines Gehirnleidens zu suchen. (Sprechsaal.) Wert der Firma. (Vgl. Nr. 158 und 166 des Börsenbl.) (Verspätet.) Der erste Einsender ist auch nach der Erwiderung in Nr. 166 der Ansicht, daß das von ihm zur Warnung vor Ueberschätzung des Firmenwerts angeführte Beispiel durchaus schlagend ist. Daß es einen reellen Firmenwert in sehr verschiedener Höhe giebt, soll gar nicht bezweifelt werden, ebensowenig daß man im allgemeinen zur erschöpfenden Beurteilung eines Falls die vom zweiten Ein sender begehrten Angaben braucht. Im angeführten Falle erklären aber meines Erachtens zwei Zahlen den Grund des Konkurses ziemlich sicher: Wert der Firma laut Kaufvertrag 14500 Wert der Waren laut Einkaufspreisen „ 10000 Mag auch in den Ist, Jahren der Wert des Lagers etwas heruntergewirtschaftet sein, diese beiden Zahlen stehen auf alle Fälle in schreienden: Mißverhältnis. Hätten die Erwerber ein großes Vermögen gehabt, so hätte natürlich aus diesem Mißver hältnis kein Konkurs zu entstehen brauchen. Geschäftliche Einrichtungen, und Veränderungen. Hierdurch zeige ich Ihnen ergebenst an, daß ich am heutigen Tage die Buchhandlung A. Nugel's Nachf. (E. Schlichting) hicrselbst ohne Aktiva uud Passiva käuflich erworben habe und mit der meinen vereint in streng solider Weise unter meiner Firma War Lange, Buch- uud Kuusthaudluug, sortführen werde. Alle existierenden Ostermeß - Saldi von Anzeigeblatt. A. Nugcls's Nachf. (E. Schlichting) kommen in den nächsten Tagen in Leipzig zurZahlung, bezw. werden von hier direkt cingesandt. Es wird mein aufrichtigstes Bestreben sein, den guten Ruf, den die übernommene Handlung früher im Buchhandel genossen hat, wiederherzustellen, und ich bitte die Herren Verleger, mir offenes Konto zu halten. Meine Vertretung bleibt in den bewährten Händen des Herrn L. Staack- mann in Leipzig, durch den ich mir alle Fortsetzungen, sowohl für A. Nugel's Nachf., als auch für mich erbitte. Hochachtungsvoll Gera, 13. August 1900. Leipzigerstr. 31. Max Lange. Frankfurt a/M-, Ostendstraße 13. Hierdurch erlaube ich mir die Mitteilung, daß ich mein Domizil von Schild esche nach hier verlegt habe. Meine Vertretung verbleibt in den Hän den des Herrn H. G. Wallmann in Leipzig. Sehr ergeben Hermann Jähniche». Hierdurch die ergebene Mitteilung, daß wir mit dem heutigen Tage mit dein Ge- samtbuchhandcl in Verbindung getreten sind und Herrn Ernst Bredt in Leipzig die Besorgung unserer Kommission über tragen haben. Hochachtungsvoll Verlag „Siloah in Potsdam. 815
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