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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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ihn die Form, in welcher der Gedankeninhalt in die Erscheinung tritt, mit seinem wahren oder angenommenen Namen versehen, so weist der Name darauf hin, daß dessen Träger sein geistiges Erzeugnis in dieser Weise verkörpert hat, nicht darauf, daß die Form seinem Geschäftsbetriebe entstammt, den er in der Eigenschaft als Urheber geistiger Schöpfungen überhaupt nicht haben kann. Der Name ist dann zwar ein Zeichen für die Her kunft, aber für die Herkunft der Geistesschöpfung, nicht für die der Sache als Ware. Die von dem Angeklagten heraus- gegebencn Musikalien hatten die Eigenschaft von Waren, aber einschließlich der Vermerke über das Arrangement, die Bearbeitung, die Musikeinrichtung durch Karl Heinz. Diese Ver merke sagten, daß diese Musikstücke von einem Menschen namens Karl Heinz bearbeitet seien, sie machten die Musikstücke zu solchen eines bekannten Tonsctzers. Sie bedeuteten aber nicht, daß Musik stücke eines unbekannten Tonsetzcrs als Erzeugnisse der Buchdrucker presse oder einer andern Vervielfältigungsart von einem gewissen Karl Heinz herstammten. Postzeitungsüberweisungen. — Das im Börsenblatt Nr. 188, S. 7720 von Herrn Ober-Postassistent Langer empfohlene Bezieher-Formular für das Post-Überweisungsverfahren von Zei tungen und Zeitschriften, hat die Buch- und Kunstdruckerei I. Harrwitz Nachfolger G. m. b. H. in Berlin 8^V. 48, Friedrichstraße 16, im Druck vervielfältigt, worauf die Herren Verleger aufmerksam gemacht seien. Erstdrucke und ihre Preise. — Man schreibt der -Frank furter Zeitung«: Jetzt, da einige der eifrigsten deutschen Sammler auf dem Gebiet der Erstausgaben von Werken der heimischen Literatur auf den letzten großen Bücherauktionen ihren Bedarf gedeckt haben und einander nicht mehr durch überhohe Angebote steigern, scheinen die Preise stabiler zu werden und dem Wert und der Seltenheit der Bücher mehr zu entsprechen. Da ist es nun interessant, wahrzunehmen, daß, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Erstausgaben der Klassiker im Preise weiter steigen, während die der Romantiker von der Höhe/ die sie zuletzt erreicht hatten, zu fallen beginnen. Ein Vergleich von Preisen, die auf den Auktionen Runze-Zolling (1904), Biedermann (1905) und Müller (1906) erzielt wurden, kann zur Veranschaulichung dienen: Clemens Brentanos »Gockel, Hinkel und Gakeleia- wurde 1904 mit 170 -F, 1906 mit 105 sein -Godwi- 1904 mit 255 1906 mit 210 ^ bezahlt; Sophie Brentanos -Gedichte- sanken von 72 ^ auf 14 die Erstausgabe von »Des Knaben Wunderhorn- aber blieb weiter gesucht und stieg von 95 ^ auf 130 und 220 Fast durch gehend Preissteigerungen beobachtete man bei den Klassikern: »Minna von Barnhelm- 1904 115 1906 160 -Clavigo- 32 110 »Götz von Berlichingen- 310 455 570 -Hermann und Dorothea« 54 85 170 »Erwin und Elmire- 1905 39 1906 68 »Don Carlos. 1904 54 1906 82 »Fiesko« 1904 46 -L, 1906 190 -L, »Die Räuber- (zweite Auflage) 1904 43 1906 190 --6. Die berühmte erste Auflage der -Räuber- wurde 1904 mit 405 und 1906 — es war ein unbeschnittenes Exemplar — mit 2650 bezahlt. Dürer als botanischer Illustrator. — Albrecht Dürer hat bekanntlich in seinen Blumen- und Rasenstücken die Natur, wie er sie fand, mit Aquarellfarben zu Papier gebracht. Aber beachtenswert ist, wie in der -Naturwissenschaftlichen Wochenschrift- Professor vr. Killermann nachwcist, die botanische Sachkenntnis, mit der Dürer die für die Kennzeichnung der Pflanze wichtigen Einzelheiten deutlich zeichnet. Ktllermann hat aus diesen kleinen Dürerschen Bildern die Pflanze botanisch bestimmen können. Besonderes Interesse beanspruchen die Heil kräuter, deren Dürer eine Anzahl gemalt hat und die Killer mann mit den Darstellungen und Lehren in alten Kräuterbüchern vergleicht. Am bekanntesten ist das »Drei Heilkräuter- betitelte Bild in der Albertina in Wien. Der Verfasser des Aufsatzes be stimmt die drei Kräuter als Anagallis, Brunella und Viola und findet noch ein kleines viertes Kraut dabei, eine Ehrenpreisart. Das Bild von den drei Heilkräutern ist in demselben Jahre ent standen wie das Vier-Apostelbild, das man als Dürers bestes Werk angesprochen hat. Killermann bemerkt dazu: -Der Meister stand am Ende seines arbeitsreichen Lebens. Krankheit und Kummer zehrten am Marke seines Körpers .... und mich deucht, daß er mehr als je die Blumen und Kräuter betrachtet und bei ihnen Hilfe gesucht habe. Die Heilkräuter künden seine leibliche Not, wie die vier Apostel sein innerliches, tiefbewegtes Leben nach Riehl zum Ausdruck bringen. - Buchhändler als Autor. — Herr Buchhändler Fridolin Plant in Meran hat im vergangenen Jahr als Frucht seiner fleißigen kunstgeschichtlichen Forschungen in seinem Verlag eine Broschüre erscheinen lassen, die den Titel führt: -Das geheimnis volle Wandgemälde in der Durchgangshalle des Meraner Pfarr- turms. Kunstgeschichtliches aus Brandenburg und Tirol.- (8°. 34 S. m 5 Abbildgn. Meran 1905, Fridolin Plant. —.60.) Diese Broschüre hat kürzlich im -Berliner Lokalanzeiger- Nr. 413, 1. Beilage eine längere Besprechung gefunden in einem Artikel -Ein Bild des falschen Waldemar-, worauf Interessenten auf merksam gemacht werden. Besucherzahl der deutschen Universitäten. — Im ver flossenen Sommerhalbjahr sind an den sämtlichen deutschen Universitäten 44 942 Studierende (gegen 42 390 im letzten Winter und 41 928 im Sommer 1905) immatrikuliert gewesen. Von diesen waren 3888 (gegen 3555 und 3178 in den beiden oorausgegangenen Semestern) Ausländer und 41054 (gegen 38 835 und 38 750) An gehörige des Deutschen Reiches. Reuter-Denkmal in Stavenhagen. — Die Errichtung eines Reuter-Denkmals in Stavenhagen, der Geburtsstadt Reuters, ist geplant. Um ein würdiges und schönes Denkmal am außer ordentlichen Verbandstag der deutschen plattdeutschen Vereine 1910 in Stavenhagen einweihen zu können, wird der Plattdeutsche Verband weitere Mittel zu sammeln versuchen. Eine neue Schenkung Andrew Carnegies. — Wie aus New Dort gemeldet wird, hat der amerikanische Philanthrop Andrew Carnegie seiner im Vorjahr errichteten Stiftung zur Unterstützung emeritierter Universitätsprofessoren einen weitern Betrag von 5 Millionen Dollars zugewendet. Das Kapital der Stiftung beträgt nunmehr 15 Millionen Dollars. Der Zweck der Stiftung soll, der Verfügung Carnegies zufolge, dahin eine Er weiterung erfahren, daß auch die Witwen der in ihrem Beruf aus dem Leben geschiedenen Professoren pensionsfähig werden. Personalnachrichten. Das siebzigjährige Doktorjubiläum des Professors Zeller. (Vgl. Bbl. Nr. 198.) — Professor vr. Eduard Zeller in Stuttgart empfing zu seinem Doktorjubiläum eine große Anzahl von Glückwünschen. Wie der »Schwäbische Merkur« berichtet, er schienen als Abgesandte der Universität Tübingen, an der vr. Zeller vor 70 Jahren promovierte, der Prorektor Professor vr. v. Lange und Prodekan der philosophischen Fakultät Professor vr. Gundermann, um die Glückwünsche der Universität und derFakultät zu übcrbringen. Die Universität und die philosophische Fakultät zu Berlin haben ihrem allverehrten Nestor eine besondre Aufmerksamkeit zuteil wer den lassen: Graf KalckreuthStuttgart, der Präsident des Deutschen Künstlerbundes, wurde damit betraut, in Form einer Radierung ein Bildnis des greisen Gelehrten nach dem Leben zu schaffen. Das meisterliche Porträt, mit Widmungsinschrift, zeigt den zwei- undncunzigjährigen Philosophen auf einem Sessel in schlichter bürgerlicher Tracht und in der beschaulichen Ruhe des Alters, die Augen klar, aber etwas müde, das Denkcrantlitz von tiefen Falten durchzogen. Der erste Abdruck des Bildnisses wurde zur Feier nach Stuttgart gesandt, begleitet von einem längeren, sehr herzlich ge haltenen Schreiben, das Rektor, Senat und der Dekan der philo sophischen Fakultät Professor Bauschinger unterzeichnet haben. Das Bildnis Kalckreuths reiht sich würdig den Darstellungen Zellers aus frühern Lebensjahren an. Die Nationalgalerie in Berlin enthält ein Porträt des großen Gelehrten, das Scheurenberg 1886/87 gemalt hat. Zeller erscheint hier aufrecht stehend im Pelzmantel. Auch plastisch ist er wiederholt dargestellt: zuerst von Fritz Schaper und in den letzten Jahren von Gerth für die Anlage am Brandenburger Tor in Berlin.
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