Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1897

Wohin soll cs kommen, wenn es jedem Sortimenter gestattet sein soll, ein reelles Verlagsunternehmen, das ungeheure Summen verschlingt, durch Beifalzung von Konkurrenzprospekten zu schädigen und es zu benutzen, um für die Konkurrenz Re klame zu machen?! Ich halte eS für meine Pflicht, derartige Vorkommnisse zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, damit sie in Zukunst verhindert werden können. Die bezüglichen Exemplare der Großen Moden welt nebst den erwähnten Beifalzungen sind bei mir einzusehen. Berlin W. 3S. ppa. John Henry Schwerin Ernst Cals. Erwiderung. Im Anfang dieses Jahres unternahm ich eine größere Ver sendung der Prospekte zur Modenwelt und ließ sie auch meinem Journal-Lesezirkel und den Kontinuationen beilegen. Da diese Arbeit in den Händen jüngerer Lehrlinge war, so ist cs leicht er klärlich, daß die Prospekte auch den Exemplaren der -Großen Modenwelt- beigelegt wurden. — Meine Kontinuation auf die verschiedenen Zeitschriften des Schwerinschen Verlags hat sich in letzter Zeit stets gehoben, woraus Herr I. H. Schwerin ersehen konnte, daß ich auch seinen Ver- lagsuntcrnehmungen mein Interesse zugewandt habe und daß ein beabsichtigtes Arbeiten gegen seinen Verlag bis jetzt noch nicht vorlag. Magdeburg, 21. April 1897. Albert Rathke. Zum antiquarischen Verkehr. (Vgl. Nr. 89 d. Bl.) Die erste Frage, ob der Kommissionär das Recht hat, den In halt der Antiquariatspakete zu prüfen, dürste ohne weiteres zu be jahen sein, denn in diesem Falle handelt er unbedingt im Austrage seines Kommittenten: ohne diesen Auftrag aber wird es keinem Kommissionär einfallen, den Inhalt der durch seine Hand gehenden Pakete zu prüfen. Frage 2 dagegen ist zu verneinen, schon deshalb, weil jeder Nicht-Antiquar einem antiquarischen Buche vorurteilsvoll gegen übersteht. Zu Frage 3 ist zu bemerken, daß das Geschäft darunter aller dings leiden muß; doch merke man sich nur jene Firmen — es sind ihrer nicht viele —, die gleichzeitig mit einer direkten Be stellung derartige Anweisungen nach Leipzig geben. Daß letztere in den meisten Fällen zwecklos sind, dürften diese Firmen gewiß schon zu ihrem Schaden erfahren haben. Der Kommissionär, wenn er nicht peinlich Seite für Seite, Tafel für Tafel des betreffenden Werkes ansieht, wird nur zu leicht wesentliche Mängel übersehen, anderseits aber auch kleine Mängel oder Fehler übertrieben seinem Auftraggeber melden, wie letzthin eine süddeutsche Firma nicht zu ihrem Vorteile erfahren muhte. Da lag der Fall ebenso. Der Kommissionär hatte ein größeres Werk einfach nach der Beschaffen heit seines Einbandes beurteilt, während cs innerlich sehr gut erhalten war, worauf eS bei einem wissenschaftlichen Werke doch im allgemeinen ankommt. Ich ließ das Exemplar zurückkommen und habe dann zwei weitere darauf bezügliche Anfragen jener Firma einfach ignoriert. Offenbar lag nur meine preiswerte Offerte vor, und so mußte die Firma denn zu ihrem Schaden er fahren, daß übertriebene Aengstlichkeit auch ihre Schattenseiten hat. Dr. 0. 8t. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen (18915) Auf Grund der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches werden wir firmieren: U. Phil. WM Buch-1>. Alisthanilliiiig (F Ü H. Zeiser) womit wir unsere Anzeige in Nr. 74 des Börsenblattes berichtigen. Nürnberg, 20. April 1897. F. L H. Zeiser. Verkaufsanträge. (17051) Der Verlag eines lloollintersssantsn, gediegenen, wisssnsollaktliollsn, rsietr illustr. Werkes von anerkanntem Werts, das Irobsn Reingewinn abwirkt, ist mit allen Rsolltsn u. Vorräten Lu vsriranksn. Nsllrsrs Ank lagen sind bereits srsobisnsn; eins neue soeben iw Lrsollsinsn begriffen! kreis 4 5000 ünLalllung 30000 Lrnstl. 8slbstrstlekt. wollen, unter Mitteilung ibrsr Verbältnisss, üngsb. u. 242 an wieb senden. Dresden. llulius Llosrw. (8580) Lin vorwiegend dsutsobss 8orti- wsot in einer grösseren 8tadt des Auslandes ist Luw 1. duli oder später Lu verdanken. Reingewinn ea. 11000 Lvent. wird kür dasselbe sin Vsilllabsr gssuebt, der das 6s- sobakt später übsrnebwsn könnte. Angebots erbeten unter X. V. 2. 8580 an dis 6s- sobäktsstslls d. B.-V. VorwsUiwo Linwublwoiquslls! (19090) Lin seit langen lallrsn bestellendes, gediegenes llntsrnellwen (Verlag einer blüll. 2sitsollrikt) wöollte Inllabsr abgsbsn, weil er rsiell genug ist. Wer 25 Nills mit 40"/, ver zinsen will, sollrsibs an A.. k'olts, Berlin IV. (18688) Jür Antiquare. E. südd. Buchhdlg., die s. 12 Jahren alle sich bietende Antiquaria ausgekauft hat, aber z. Katalogausg. bis heute nicht kam, wünscht wegenUmzugs ».mangelnder Ansnutzuugsmöglichkeit diese Abteilung sw dloo zn verkanfen. Das ganze Lager, ca. 12 000 Nrn., ist fertig katalogisiert u. als Grundlage od. Ergänzung ein vor- zügl. Fonds. Rasche Abwicklg. verbürgt billigste Abgabe. Adr. uut. L. Al. chtz 18688 au die Geschäftsstelle d. B.-V. (17615) Lins seit über 100 d allrsn bestellende, angsssllsns Buollllandlung in einer bevor zugten 8tadt der Mark Brandenburg ist sokort Lu vsrkauksn. Der Laukprsis be trägt 6000 ^ und wird duroll dis skksktivsn Werts Luw Veil gsdsokt. — Durcll wenig snsrgisobsn Betrieb ist der bisllsrigs ldwsatr nur in bssellsidsnsn 6renLSn geblieben, doob bietet dis gesunde Basis des 6ssolläktss und dis lloellangssellens kirma einem tüolltigsn, jungen Buolllländlsr, nauisntlioll wenn der selbe in wilitärisolls Xrsiss lsivllt Linküllrung känds, da llisrru sin grosser Veil der jetzigen Hundsobakt gsllört, eins vorLÜgliolls 6slsgsn- llsit Lu s. bedeutenden 6ssollLktssrwöiterung. Berlin W. 35. Llviw Ltuwcio. (19098) In einer kleinen Stadt Mecklen burgs ist eine Sortimentsbuchhandlung mit Nebenzweigen gegen Barzahlung zu verkaufen. Reflektenten wollen ihre Adr. unter k. 8. 19098 an die Geschäftsstelle d. B.-V. aufgeben. (18175) Ein Wörterbuch der deutschen Sprache, mittl. Umfanges, in neuer, auf der Höhe der Wissenschaft stehender Bearbeitung ist, als nicht in die Verlags richtung passend, billig mit allen Rechten und Vorräten zu verkaufen. Angebote unt. Nr. 18175 an die Geschäftsstelle d. B.-V. erbeten. (17054) Vsrlag tägl. srsoüsiw. 2situwg, 12. dallrgaug, iu kl. braudsubnrg. 8tadt, uaellweisl. Reingewinn 6000 p. a., mit gut ausgsstatt. Druckerei, kür 25 000 V/!. bei 18 000 AnLalllung, su vorkautsw. Augeb. u. 142 erb. Dresden. «kulius Llosrw. Kaufgesuche. (19102) Kleine, aber ausdehnungsfähige Buchhandlung in mittlerer oder größerer Stadt Nord- oder Mitteldeutschlands zu kaufen gesucht. Kaufpreis kann bar er legt werden. Verm. verbeten. Genaue Ang. m. Ang. d. Umsatzes, Reingewinns, Spesen rc. u. lü. L. 19102 a. d. Geschäfts)!, d. B.-V. erb. (17640) Ich suche zu kaufe»: In größerer Stadt des mittleren Deutschlands oder in den Rheinlauden eine solide ausdehnungssähige Sorti mentsbuchhandlung mittleren Umfangs. Angebote erbitte gef. mit direkter Post. Stuttgart, Königsstr. 38. Hermann Wildt. (19099) In einer größeren Stadt Nord deutschlands (Mecklenburg bevorzugt) wird eine Sortimentsbuchhandlung ohne Neben zweige zu kaufen gesucht. Angebote werden unter V. 8. 19099 an die Geschäftsstelle des B.-V. erbeten. (19046) Ein durchaus solides Sortiment mittleren Umfangs, event. auch mit Neben branchen, wird in Sachsen oder sonst in Mitteldeutschland von einem tüchtigen und gut situierten Buchhändler zu kaufen ge sucht. Gef. Angebote unter k. Al. chp 19046 an die Geschäftsstelle d. B.-V. (1697) Live grössere solide und rentable Vsrlagsbuollllandlung ernster Riolltung wird mögliollst bald Lu kauksn gssuollt. Bedeutende Barmittel können naollgswissen werden. Verzoll wisgsnllsit garantiert. Berlin. Llviw Staucls.